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Tanz, Tango, Tombola – der Universitätsball 2016

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Noch heute können Studierende Karten für den Winterball gewinnen.

Die FAU und die Nürnberger Hochschulen veranstalten den nächsten Universitätsball am 23. Januar 2016 und laden zu der Veranstaltung auch herzlich ihre Studenten in die Nürnberger Meistersingerhalle ein. Der Einlass startet um 19 Uhr, eine Stunde später wird der Ball zum ersten Mal durch den neuen FAU-Präsidenten Prof. Joachim Hornegger eröffnet. Als Ehrengast wird, neben den Präsidenten der anderen Hochschulen sowie den Oberbürgermeistern von Nürnberg, Fürth und Erlangen, auch wieder der bayerische Innenminister Joachim Herrmann anwesend sein. Zur Veranstaltung werden etwa 2000 Gäste erwartet. Laut Organisatorin Ursula Ertl läuft der Kartenverkauf gut voran, für Studenten sind aber noch Tische mit freier Platzwahl im Foyer verfügbar; eine Karte kostet 25 €. Von Seiten der Veranstalter wird um festliche Kleidung gebeten, ein guter Anzug oder elegantes Abendkleid sollten dem aber Genüge tun. Interessierte ohne Begleitung können sich an die interne Tanzpartnervermittlung wenden, die sich laut Ertl großer Beliebtheit erfreut.

Dem Motto entsprechend darf und soll an diesem Abend ordentlich das Tanzbein geschwungen werden. Während im Saal „Tom’s Jet Set XXL“ spielen, werden im Foyer die „Groovy Flames“ für einen kurzweiligen Abend sorgen. Eine Abwechslung davon bilden wie gewohnt die zahlreichen kulinarischen Angebote wie eine Cocktail-Bar, ein mediterranes Kaffee, ein Hot-Dog Wagen sowie der fränkische Biergarten. Als besonderer Programmpunkt des Abends sind Gustavo Russo & Samantha Garcia sowie Emilio Cornejo & Sabrina Garcia von der Compañía Tango Seducción aus Buenos Aires auf dem Universitätsball zu Gast. Beide Paare werden zweimal (21 Uhr und 23 Uhr) auftreten und sowohl einzeln wie auch zusammen eine – dem Tanz angemessen – feurige und erotische Choreographie darbieten. Durch das Programm wird Ulrike Nikola vom BR führen.

Noch heute Studierendenkarten zu gewinnen

Winterball der Hochschulen 2015 am 024.01.2015 in der Meistersingerhalle in Nuernberg Alle Rechte bei Kurt Fuchs / © copyright by Kurt Fuchs, Tel. 09131-777740 Am Wei chselgar ten 23, 91058 Erl angen www.fuchs-foto.de - Nutzung nur fuer journal istische Berichterstattung!

Eindrücke vom Winterball der Hochschulen 2015. Foto: Kurt Fuchs

Ebenfalls findet wieder eine Tombola im Foyer statt. Es gibt eine große Anzahl hochwertiger Preise zu gewinnen. Der Preis für ein Los beträgt in diesem Jahr nur 2 €. Auch wenn man bei der Auslosung um Mitternacht kein Glück hat, muss man nicht enttäuscht sein, denn der Erlös wird wie immer an eine gemeinnützige Organisation gespendet.

Wer vor Weihnachten verständlicherweise knapp bei Kasse oder wer noch auf der Suche nach einem passenden Geschenk ist, der kann sein Glück auch bei einem laufenden Gewinnspiel versuchen. Unter den richtigen Einsendern werden 10 Studentenkarten für den Abend verlost. Die Gewinnspielfrage lautet: „An welche gemeinnützige Organisation wird dieses Jahr der Erlös der Tombola gespendet?“ Die Antwort könnt Ihr bis morgen (15. Dezember 2015) an ursula.ertl@fau.de schicken. Weitere Informationen dazu gibt es auch im letzten FAU-Newsletter vom 3. Dezember.

Alle Informationen über das Programm und den Kartenverkauf finden sich auf der offiziellen Internetseite der Veranstaltung.

Johannes Geis

 


OpenKitchen – Hausmannskost für Jedermann

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Bringen frischen Wind in Erlangens Studentenküchen: Tim, Hobbyköchun Sylvia und Philipp. Foto: Janine Walter

Bringen frischen Wind in Erlangens Studentenküchen: Tim, Sylvia und Philipp. (Foto: privat)

Wer kennt das nicht – ein langer Uni- oder Arbeitstag und die absolute Lustlosigkeit zu kochen. Die Mägen wurden bisher gestopft mit Fertiggerichten oder blieben schlicht und ergreifend leer. In ganz schwachen Momenten wird der Lieferdienst gerufen. Doch das muss nicht mehr sein, denn jetzt kommt die Rettung: OpenKitchen. Doch was verbirgt sich hinter diesem neuen Konzept und was macht es so einzigartig? Ich habe mich mit Philipp Stein und Tim-Christopher Binder von OpenKitchen getroffen und mit ihnen über ihre Idee geplaudert.

Es war einmal…

Philipp Stein hat an der FAU BWL studiert und sich anschließend selbstständig gemacht, was bedeutete: Viel Arbeit – wenig Zeit! Darunter litt natürlich auch die eigene Küche, in der sich Philipp eher selten blicken ließ. FastFood, Restaurantbesuche und Tiefkühl gehörten zu seinem Alltag. Und genau hier keimte vor rund vier Jahren zum ersten Mal die Idee auf, dass es doch auch eine Alternative zum Restaurant, Lieferdienst, Fastfood und Fertiggericht geben müsste. Diese Grundidee verankerte sich und nachdem er vor eineinhalb Jahren sein Unternehmen verkauft hat, war er bereit sich neuen Herausforderungen zu stellen. Tim hat in Pforzheim International Business studiert und in Würzburg bereits bei einem Start-up aus der Food-Branche mitgewirkt. Da er eine ausgeprägte Leidenschaft für gutes Essen hegt, wollte er dieser Branche treu bleiben. Auch er suchte vor einigen Monaten eine neue Herausforderung und wie es der Zufall so will haben sich Philipp und Tim im Sommer auf einer Konferenz getroffen und festgestellt, dass sie im Prinzip die gleiche Idee haben: Hausmannskost für Jedermann. Von da an steckten sie gemeinsam viel Zeit und Engagement in ihr neues Projekt OpenKitchen. Mit Erlangen war nach kurzer Überlegung ein geeignetes Terrain gefunden worden, um das Vorhaben zu starten.

OpenKitchen bringt zusammen, was zusammen gehört

11218056_1069691339722152_996848170405816290_n„OpenKitchen verändert die Art wie Menschen essen genießen. Wir sind der Meinung, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, Leckeres und Frisches zu genießen – und das jeden Tag. Daher haben wir eine Plattform entwickelt, über die leckere Speisen angeboten, entdeckt und abgeholt werden können.“, so Philipp über sein Projekt. Das Prinzip von OpenKitchen ist simpel: Auf der einen Seite gibt es viele Menschen, die dem Kochen einfach nichts abgewinnen können oder keine Zeit haben. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr ambitionierte Hobbyköche, die sich regelmäßig die leckersten Menüs kochen. Oftmals bleiben letztere aber auf vielen leckeren Portionen sitzen, weil die Augen einfach mal wieder größer waren als der eigene Hunger. Hier kommt OpenKitchen ins Spiel – die Esser werden an Köche aus der Umgebung vermittelt. Die Köche, die eh für sich selbst kochen, machen mit wenig Aufwand einfach ein paar Portionen mehr, die sie dann an andere Leckerschmecker zu verkaufen. Je mehr Teilnehmer mitmachen, desto kürzer werden die Entfernungen zwischen Hobbykoch und Esser.

Wie funktioniert das?

Wie der Name schon sagt öffnen leidenschaftliche Köche ihre Küchentüren, um ihre Gerichte mit anderen zu teilen. Derzeit befindet sich OpenKitchen in der Pilotphase und wird über eine Web-App gesteuert: „Wer mitmachen möchte [als Koch oder als Esser], kann sich über www.OpenKitchen.com bei uns registrieren. Mit den Hobbyköchen nehmen wir sofort den Kontakt auf um diese so schnell wie möglich für die Pilotphase freischalten zu können. Alle Feinschmecker die sich in der Umgebung des Hobbykochs befinden, schalten wir manuell frei, sodass man den Speiseplan einsehen kann. Über einen persönlichen, individuellen Link kann man seine gewünschte Portionenanzahl bis 8 Stunden vor Abholzeit ändern.“. Auch Uhrzeit und Adresse wird ihnen mitgeteilt und so können die Esser dann mit Tupper oder Teller bewaffnet anrücken und ihr Essen selbst abholen. Der Koch erhält einen Unkostenbeitrag für den Einkaufs-, Strom- und Spritpreis. Zusätzlich freut er sich über ein freiwilliges Trinkgeld. Zusammen sollte ein Gericht zwischen 3 und 7 Euro kosten. Die Anmeldung an sich ist kostenlos. OpenKitchen finanziert sich derzeit noch aus Privatmitteln.

Hausgemachtes Essen ohne Kochen und für kleines Geld? OpenKitchen macht es möglich. Foto: Janine Walter

Hausgemachtes Essen ohne Kochen und für kleines Geld? OpenKitchen macht es möglich. (Foto: privat)

Vor Kurzem ist die Pilotphase des Projekts gestartet und die Resonanz ist durchweg positiv. „Wiederholungstäter, die gleich wieder Essen bestellen, sind das beste Feedback“, so Tim, der die Teilnehmer vor Ort besucht und das Essen auch mal selbst testet. Auch eine rührende Geschichte kann Tim schon erzählen: „ Mich rief eine Frau an, die gerade aus dem Krankenhaus gekommen ist. Sie wollte bei mir essen bestellen, da sie aktuell nicht in der Lage ist, selbst zu kochen. Ich habe sie dann an einen unserer Köche vermitteln können. Die Frau war sehr glücklich und hat am nächsten Tag gleich wieder bestellt.“ Die Pilotphase wird noch bis Anfang nächsten Jahres dauern.

Das Besondere

OpenKitchen ist aus mehreren Gründen so besonders. Zum einen trifft das Projekt den Zeitgeist, der hin zum Sharing geht – in diesem Fall mit dem Hintergrund Strom und Lebensmittel zu sparen. Zum anderen ist die Idee an sich schon sehr alt: Früher war es selbstverständlich, dass in einer Familie für alle Generationen zusammen gekocht wurde. Gut und gerne wurden zehn Leute durch einen Herd ernährt. Da der Trend in unserer heutigen Gesellschaft aber eher zu Single- oder Zwei-Personenhaushalten geht, kann man das frühere Prinzip einfach neu auslegen und so wieder mit einem Herd möglichst viele Esser sättigen.  Auch eine ganz simple Qualitätsgarantie gibt es bei OpenKitchen, denn was man für sich selbst und seine Kinder kocht, dass muss ja gut schmecken!

Ein Blick in die Zukunft

Über die Web-App wird derzeit noch vieles manuell gesteuert, so ist ein direktes Feedback möglich. Auf Grundlage dieses Feedbacks wird dann im kommenden Jahr über Crowdfunding eine App für das Smartphone entwickelt. Man kann dann von überall auf die Seite zugreifen und schnell Essen bestellen. Wenn es soweit ist, wird es ein Bezahlungssystem geben, was mehr Sicherheit für die Hobbyköche schafft. Auch ein Bewertungssystem, wie man es von anderen gängigen Plattformen kennt wird eingeführt.

Fun Fact

Welche Wellen OpenKitchen schon jetzt schlägt, habe ich während des Gesprächs selbst gemerkt. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass auch mein Nachbar schon als aktiver Koch registriert ist. Und so wurde ich selbst Teil der Community und werde am Freitag mein erstes Gericht, das ich über OpenKitchen geordert habe, abholen. Es gibt Kartoffelauflauf mit Gemüse-Sahne-Soße…ich freu mich drauf!

Habt ihr noch Fragen oder wollt direkt mitmachen, dann besucht einfach www.openkitchen.com. Auch Helfer, die das Organisationsteam unterstützen wollen sind gerne willkommen.

 

Janine Walter

 

Schwesterherzflohmarkt – alles was das Frauenherz begehrt!

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Mehr als nur ein Flohmarkt.

Flohmarkt und DJ? Passt perfekt.

Am Sonntag, 14. Dezember, war es soweit: Der Schwesterherzflohmarkt machte zum ersten Mal Halt in Erlangen. Von 13:00 – 18.00 Uhr öffneten der Erlkönig und das Paisley ihre Pforten für die Shoppingbegeisterten Damen. Gegründet wurde der Schwesterherzflohmarkt Ende 2014 von Julian, Daniel, Pia und Julia, allesamt Studenten. Grund dafür war die Tatsache, dass eine Frau nur ein Sechstel ihrer Klamotten trägt. Und so war die Idee geboren, einen Motto-Flohmarkt zu veranstalten, der durch das Land zieht.

„Jede Frau hat ungetragene Klamotten im Kleiderschrank, es ist einfach eine super Möglichkeit diese loszuwerden ohne wegzuschmeißen und man kann dabei noch ein bisschen was verdienen.“

Seit diesem Zeitpunkt zieht der Schwesterherzflohmarkt umher und machte bereits Halt in Regensburg, Ingolstadt, Göttingen, Basel oder Zürich (etc.). Doch nun war die Zeit reif für Erlangen – denn welche Stadt wäre besser dafür geeignet? Die Veranstalter vermuteten schon, dass sich unter den 30.000 Studenten am Universitätsstandort Erlangen mit Sicherheit einige potentielle Shopping-Queens verstecken.

Die Locations

Gerade in den Wintermonaten ist die Location eines Flohmarkts sehr wichtig. Bei frostigen Temperaturen sinkt die Laune der Trödler und Käufer bei Outdoor-Flohmärkten beträchtlich. Deshalb haben sich die Veranstalter in den Untergrund Erlangens begeben – also nicht wortwörtlich – aber die Räumlichkeiten des Erlkönigs und des Paisleys liegen nun mal im Keller. Das Wetter konnte also machen was es wollte. Die Locations waren auch deshalb interessant, da die meisten Besucher den Bar-Club Erlkönig und die Disko Paisley nur vom Feiern kennen und beide das erste Mal heller erleuchtet gesehen haben.

Mehr als nur ein Flohmarkt

Jede Menge los beim ersten Schwesterherzflohmarkt in Erlangen.

Jede Menge los beim ersten Schwesterherzflohmarkt in Erlangen.

Bereits vor 13 Uhr bildete sich eine lange Schlange vor dem Eingang des Erlkönigs. Viele junge Frauen waren gekommen, um sich die besten Schnäppchen zu ergattern. Aber auch einige aus dem älteren Semester ließen es sich nicht nehmen, auch wenn erst einmal schüchtern nachgefragt wurde: „Kann ich da auch noch rein, oder bin ich zu alt?“ Natürlich gab es keine Altersbeschränkung und nachdem die Dame ihren Eintrittsstempel erhalten hatte, ist sie mit den Worten „Juhu, ich hab einen Stempel, da kann ich morgen sagen, ich war in der Disko.“ die Treppen hinuntergehüpft. Der Eintritt lag bei 4 Euro/ermäßigt 3 Euro für Besucher. Drinnen angekommen wusste man gar nicht so recht, wohin zu erst. Überall gab es Schmuck, Taschen, Klamotten oder Bücher. Der Andrang war groß und so musste man sich auch schon mal durchquetschen, um an vorderster Front die Schnäppchen zu begutachten. Zu Schaden gekommen ist aber niemand. Für jeden war etwas dabei und gehandelt wurde auch fleißig. Auf den Toiletten war meistens ein Stau, da die Mädels dort Kleiderstücke anprobierten. Deshalb der Tipp für den nächsten Flohmarkt: Praktisch Kleiden! Z.B. einfarbiges Top und Sweatjacke drüber, so können Kleider oder Oberteile direkt am Stand drübergeworfen werden und man spart sich das lästige Warten auf eine freie Klokabine. Die Standgebühren für einen Tisch mit zwei Personen betrugen 28 €. Die Meisten hatten diese Summe vermutlich schnell wieder drin.

Für Essen und Trinken war natürlich auch gesorgt.

Für Essen und Trinken war natürlich auch gesorgt.

Auch in den Shoppingpausen wurde es nicht langweilig, denn die Bars in beiden Locations waren besetzt und auf Wunsch wurden leckere Cocktails gezaubert. Die knurrenden Mägen wurden mit leckerer Pizza gestillt. Im Hintergrund spielten die Dj’s die Begleitmusik zum Shoppingtrip. Alles in allem konnte man einen tristen Sonntagnachmittag bei diesem Event sehr gut rumbringen und sich am Ende über die, unerwartet vielen, ershoppten Dinge erfreuen. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder, lieber Schwesterherzflohmarkt!

 

Janine Walter

Studentenfutter – Das Café Trichter

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Der „Trichter“ ist seit Generationen feste Anlaufstelle für Nürnberger Studenten.

Im Kellergeschoss der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in der Findelgasse 9 in Nürnberg versteckt sich das Studentencafé „Trichter“. Das Kellergewölbe, das nur über eine einzige Treppe im Hintergebäude erreichbar ist, ist tatsächlich nicht ganz leicht zu finden. Betritt man den Trichter, erfasst einen die urige Atmosphäre; klein, persönlich und locker. Hier kann man sich gemütlich zusammensetzen, durchschnaufen und Energie tanken. Es gibt heiße und kalte Getränke, Snacks und Süßigkeiten, belegte Semmeln und Brezen und manchmal auch selbstgekochte Mittagesgerichte zu sehr studentenfreundlichen Preisen. Im Trichter finden auch immer wieder Veranstaltungen statt wie z.B. das Sommerfest, Liederabende, Vorträge oder Partys (bis zur Fertigstellung des dritten Notausgangs müssen größere Veranstaltungen im Moment leider pausieren). Normalerweise hat der Trichter Montag bis Donnerstag von 9:30 Uhr bis 14:00 Uhr geöffnet; während der Prüfungszeiten aber auch mal länger. Dann werden hier Lernecken vermietet. Die Facebook-Seite informiert über anstehende Aktionen und Essens-Specials.

Alles, was das Herz begehrt - zu studentenfreundlichen Preisen.

Alles, was das Herz begehrt – zu studentenfreundlichen Preisen.

Das Kellergewölbe, in dem der Trichter beheimatet ist, hat eine lange Tradition. Das ehemalige Schülerbad wurde 1940 zur Mensa „Studententrichter“ der Hindenburg-Hochschule umfunktioniert. Die Räumlichkeit blieb im Zweiten Weltkrieg unbeschädigt und so konnten sie nach Wiedereröffnung der Hochschule erneut als Kantine genutzt werden. Nach Einzug der Wirtschaftswissenschaften in den Neubau Lange Gasse blieb der Trichter für ganze zehn Jahre geschlossen, bis 1986 Studierende das bis heute bestehende Studentencafé initiierten. Die Wand- und Deckenmalereien stammen von der Umbauzeit in 1939. Gemäß eines mit 4.000 Reichsmark dotierten Auftrages gestaltete der Maler Hans Krieg die lustigen Bilder, die verschiedene Geschichten darstellen. Die vordere Stirnwand zeigt z.B. Till Eulenspiegel wie er dem versammelten Hochschulsenat weismacht, dass sein Esel lesen könne. Die Gelehrten staunten nicht schlecht, als das gescheite Tier eifrig in dem Buch blättert und seine Eselstimme ertönen lässt (Till Eulenspiegel hatte zuvor Haferkörner zwischen die Seiten gestreut.) Eine andere Säule zeigt eine Magd, die beim Wasserholen am Schönen Brunnen ihren Rock verliert.

Stammgast im Trichter: Lilly

Stammgast im Trichter: Masterstudentin und Musikerin Lilly.

Lilly studiert Master Sozialökonomik und verbringt seit ihrem allerersten Bachelortag jede freie und „unfreie“ Minute im Trichter. Im Interview erzählt sie über ihr zweites Zuhause. „Der Trichter steht für Nachhaltigkeit; der Kaffee ist fair-trade, das Gemüse bio und die Getränke aus regionaler Herstellung. Oft gibt es auch Selbstgekochtes und -gebackenes.“ Der Trichter wird von ehrenamtlichen Studierenden selbstverwaltet. Die Preise liegen nur knapp über dem Einkaufspreis. Mit dem Differenzbetrag wird hauptsächlich die Ausstattung finanziert. Die Größe des Trichter-Teams variiert stark. Es gibt Helfer wie Lilly die über einen langen Zeitraum mit dabei sind, aber auch viele die immer mal wieder sporadisch einspringen. „Feste Aufgaben gibt es eigentlich keine. Man übernimmt was gerade anfällt und kann der eigenen Kreativität freien Lauf lassen. Der Trichter ist ein Gemeinschaftsprojekt. Es geht um das Miteinander.“ Lilly ist folk Singer-Songwriter und organisiert z.B. den „Trichter unplugged“. Plätzchenbäcker, Dekorateure, Musiker oder Hobby-Köche, das Trichter-Team freut sich stets über helfende Hände.

Lilly spielt und singt auf Hochzeiten, in Kneipen und macht Straßenmusik auf der ganzen Welt. „Ich bin in erster Linie ein Reisender. Das zusammen mit der Musik ergibt eine sehr schöne Verbindung. Am liebsten reise und musiziere ich in Teilen der Welt, die noch unberührt von der westlichen Musik sind.“ Dabei betrachtet sie andere Kulturen aus der Perspektive des Musikers. Myanmar und Fiji inspirierten sie im Besonderen. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl wie sie dort auf meine Musik reagierten. Aus allen Straßen kamen Leute. Jeder drückt dort Musik auf seine Art aus. Leute tanzen, hüpfen, schreien oder klatschen. Sie sind frei von gesellschaftlichen Konventionen wie z.B. Tanzstilen.“ Manchmal hätte sie mit ihrer Musik auch etwas in dem Gegenüber bewegt, was eigentlich gar nicht ihre Intention gewesen wäre. Eine Frau in Laos, die kein Englisch konnte, weinte einmal bei einem ihrer glücklichsten Lieder. Irgendwie zieht sie es aber doch immer wieder zurück nach Deutschland. Wie sie das neben dem Studium alles organisiert hat? „Zeitmanagement ist alles. Während des Semesters habe ich immer gearbeitet und bin dann vom ersten bis zum letzten Tag der Semesterferien gereist. Ich bin aber auch kein Mensch der Ruhe braucht.“

Quelle: Büchert, Gesa (Hg.): Kleine Geschichte einer großen Fakultät. Nürnberg 1994.

Lisa Wolf

Science Slam: “Klima Special”

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Ready for a time travel? Foto: Olha Kuzmyn

Ready for a time travel? Than just follow Kilian Eichenseer. Foto: Olha Kuzmyn

 

“Science? Oh, no. Probably I shouldn’t continue reading this article”. But if you really do this, you’ll miss a lot of interesting things like time travel, football and David Guetta. What do they have in common? – Science Slam that took place at E-Werk on December 8 and which you probably missed. While in Paris during the 2015 United Nations Climate Change Conference countries were negotiating the new agreement about reducing climate change, here in Erlangen we had an opportunity to do something similar. Six talented young scientists gathered in one place to talk about science and how it can improve this world and make everyone a bit more eco-friendly.

As usual, (because no one canceled the rules of a slam) each speaker had 10 minutes to present his/her idea. As usual, the audience was responsible for time management and evaluation. The latter was made in small groups, where every person could say their opinion and give two grades: for science and for slam (i.e. entertainment). The highest grade was 10, the lowest, 1, but no one was that cruel. And now the most interesting part – the host of the event! Just a joke, now let’s talk about the participants.

  1. Time travel

It was Herbert Wells who described time travel in a book; it was Kilian Eichenseer from Erlangen who made the audience actually travel in time. We went back to the era of dinosaurs and discussed how the climate has changed since then. In the last 60 years, the global temperature has increased by about 7 ⁰C, which is much more than in the past 1,000 years and this is really striking. What I liked about this speech is the style of the speaker. He was wearing old-fashioned goggles and a jacket and everything was stylish. What I didn’t like is the beginning, because only near the end of the presentation I figured out why we needed to travel back in time. So it was a bit unclear, but the idea was great.

  1. Einzelmolekülfluoreszenzspektroskopie

CoverNo other word can describe Max Gmelch from Regensburg better. This enthusiastic physicist managed to explain this extremely long word and the implementation of the molecules that can produce light perfectly in 10 minutes. What I liked about the speech is everything, especially comparisons and examples: molecules became football players and scientists became their coaches. The link between these ideas was provided by a wonderful power point presentation and funny memes from The Big Bang Theory and Breaking Bad. The idea itself is also very useful, because these molecules can provide illumination for bus stops or whole streets. What I didn’t like about the speech – it was too short J So Max has really proved that physicists can be not only smart, but also have a good sense of humor.

  1. Changes are coming

In order to talk about climate change it is important to understand what “change” actually is. Matthias Warkus from Jena presented his philosophical point of view on this issue. In general, he discussed a few standard definitions of “change” that were offered by different scientists. What was good about the speech were the examples that disproved some definitions. For example, the sentence “One of Tom’s children is his daughter” could be false (Tom has only sons), but can change to become true (Tom’s wife gives a birth to his daughter). But what actually changes here? Does the numeral “one” changes? This is the matter of defining a change, which was addressed in the speech. What it lacked is more connection to real life (yes, I still remember that the speaker is a philosopher) :-).

  1. David Guetta and energy transition

Are these things connected at all? Benedict Schäfer from Erlenbach would definitely say „Yes“. Moreover, Guetta is a perfect candidate in this situation. So how is it possible? Everything starts with micro energy harvesting, which means collecting energy from outside impulses, storing it and using it for a system’s own purposes. On a larger scale it can be used on a dance floor. Scientists install special panels under the dancing area in clubs and when a person dances, the panels receive these impulses and generate energy which could be stored and used later. Personally, I find this idea great and fun, and this could become a new productive energy source.

  1. Warm like polar bears

In a soft and emotional voice Anastasia August told the audience what people can learn from nature, namely polar bears. In fact, we can use the specifics of their fur (which is white) and skin (which is black!) and by constructing similar materials collect and store warmth more efficiently. Afterwards it can be used for heating our houses. What was good about this speech is the idea and scientific explanations. I didn’t know that white fur lets sunlight pass through, but when the black skin reflects it, this fur doesn’t let the warmth go out. So polar bears have really nice jackets. What I would like to improve about the speech is the “slam” part, but it’s my own opinion.

  1. Is the future of mobility vegetarian?
Simon Funke

Simon Funke shows the benefits of being a vegetarian.

The last but not the least was Simon Funke who spoke about the benefits of being a vegetarian. What does it have to do with climate? Cars can also be vegetarians. The main idea is that we can and should work on cars that use alternative sources of energy because they are as fast and mobile as the traditional ones or even better. Moreover, we should improve the existing eco-cars (like Tesla) as well, so that the battery’s size and capacity would be optimal. What I liked about the presentation is the nice analogy between vegetarians and eco-cars. What I didn’t like is rather insignificant to mention :-)

What are the results? Who won? – Polar bears J I mean they won anyway, because their system of thermoregulation is perfect. But this time the winner of the slam was Anastasia August with the total 180 points (out of a possible 200). So congratulations to her and good luck to other contestants next time.

If you got interested in Science Slam, the next one takes place in January 2016 in Nuremberg, so keep an eye on the official webpage of Science Slams. If you got interested in the speakers, you can find some of their speeches online, for example, on the FameLab German page or by entering their names in Youtube.

P.S. Even if your German is not perfect, I recommend going to this slam! Usually speeches are aimed at people who have no clue what the subject is, so the language is quite easy. Moreover, there usually are pictures that help you to understand the topic :-)

 

Olha Kuzmyn

Schlaf dich frei von Weihnachtsstress

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Der Klassiker unter den Schlafhelfern. Foto: Isabel Steuer

Der Klassiker unter den Schlafhelfern. Foto: Isabel Steuer

Das Josephs ist im Allgemeinen ein offenes Umfeld für neue Ideen. Es setzt sich zusammen aus der Werkstatt, in der Unternehmen drei Monate lang ihre Entwicklungen testen können, und der Denkfabrik, in der Besucher Neues entdecken und ausprobieren können. Das Konzept vom Josephs ist wirklich interessant und ein Blick hinein lohnt sich! Im Josephs gibt es auch öfters Workshops und Vorträge über unterschiedliche Themen. Am 11. Dezember habe ich den Vortrag „Schlaf dich frei“ im Josephs in Nürnberg besucht. Der Vortrag wurde von Christine Lenz gehalten, die sich schon seit 20 Jahren mit Schlafmedizin beschäftigt. Im Rahmen des Vortrags hat sie uns über unterschiedliche Schlafstörungen informiert und uns verschiedene Hausmittel empfohlen, um besser durch- und einzuschlafen. Ihr Ansatz war sehr wissenschaftlich und überhaupt nicht esoterisch: sie hat all ihre Empfehlungen und Informationen auf wissenschaftliche Studien gestützt.

Zunächst hat sie uns erklärt, dass es unterschiedliche Schlaftypen gibt. Leute, die eher früh aufstehen und früh ins Bett gehen, so genannte Lerchen, und Leute, die eher spät aufstehen und spät ins Bett gehen, so genannte Eulen. Dieser Rhythmus ist meist angeboren und jeder hat einen eigenen, der eher Richtung Eule oder Lerche tendiert. Gegen diesen Rhythmus zu leben ist sehr ungesund und kann sowohl zu Krankheit als auch Depression führen. Natürlich ist es nicht immer einfach oder möglich mit seinem eigenen Rhythmus zu leben, aber es ist sehr wichtig, dass man versucht so gut wie möglich seinen persönlichen Rhythmus zu finden und einzuhalten.

Die vier Phasen des Schlafzyklus

Frau Lenz hat uns dann beschrieben wie der Schlafzyklus funktioniert. Er besteht aus vier Phasen: In der ersten Phase ist man geistig wach, hat aber die Augen zu. In der zweiten Phase schläft man schon leicht, man bekommt aber noch seine Umgebung etwas mit. In der dritten Phase fällt man tiefer in den Schlaf. Danach kommt als letzte Phase der REM-Schlaf. In dieser Phase schläft man sehr tief und dort beginnt dann auch die Regeneration des Körpers. Dieser REM (Rapid Eye Movement)-Schlaf dauert meist 90 Minuten und danach beginnt der Zyklus wieder von vorne.

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So kann ein Seminarraum doch auch mal aussehen. Foto: Isabel Steuer

Natürlich gibt es trotz richtigen Schlafrhythmus manchmal Schlafprobleme. Man unterscheidet zwischen Ein- und Durchschlafproblemen. Viele Leute liegen abends lange wach und schaffen es einfach nicht einzuschlafen und andere können nicht die ganze Nacht durchschlafen, sondern wachen in der Nacht immer wieder mal auf. Frau Lenz empfahl uns aber lieber auf natürliche Mittel für guten Schlaf zurückzugreifen als auf Schlaftabletten. Denn diese Tabletten führen zwar Schlaf herbei, unterdrücken aber die REM-Phase, sodass man nicht erholt ist, wenn man wieder aufwacht.

Hilfreiche natürliche Mittel für guten Schlaf sind ganz klassisch Baldrian- und Melissentee, aber auch anderes Essen wie Walnüsse, getrocknete Kirschen, Bananen oder Hülsenfrüchte wie Linsen oder Kichererbsen. Diese Mittel führen im Körper zur Ausschüttung von Tryptophan. Das ist eine Vorstufe von dem Schlafhormon Melantonin, welches meistens für Schlaftabletten verwendet wird. Das Tryptophan lässt einen dann müde werden und man schläft leichter ein. Was auch gut hilft, ist ein bisschen dunkle Schokolade oder etwas Rotwein abends vor dem Schlafengehen.

Gut riechen – gut schlafen

Geruch ist auch ein tragender Faktor für guten Schlaf. Der Geruchssinn ist der erste Sinn, der sich im Körper entwickelt und während des Schlafes riechen wir auch unsere Umgebung. Vertraute Gerüche oder Lieblingsgerüche aus der Kindheit gefallen uns besser und funktionieren als Trigger in unserem Gehirn. Wenn wir vertraute Gerüche um uns haben, dann können wir besser schlafen. Deswegen ist es oft eine gute Idee das eigene Kopfkissen auf Reisen mitzunehmen.

Eine Schlafmaske kann selten schaden. Foto: Isabel Steuer

Eine Schlafmaske kann selten schaden. Foto: Isabel Steuer

Man sollte natürlich auf die richtige Schlafhaltung achten. Der rechte Lungenflügel ist größer als der linke, da unser Herzmuskel leicht nach links tendiert. Man bekommt also mehr Luft, wenn man auf der linken Seite schläft. Auch ist Licht ein besserer Wachmacher als ein lautes Geräusch. Obwohl man bei Licht auch einen Unterschied zwischen künstlichem und natürlichem Licht machen muss. Sonnenlicht ist viel schonender zum Körper und lässt einen sanfter aufwachen. Man kann auch Lichtwecker kaufen, die solches Sonnenlicht imitieren.

Christine Lenz erzählte uns viele Tipps und Tricks und interessante Fakten über das Schlafen. Zum Beispiel, dass der Körper nachts sehr aktiv ist. Während des Schlafes wird einmal komplett das Gehirnwasser ausgetauscht und wir haben neunmal schnellere Zellteilung nachts als tagsüber. Die beste Art überhaupt seinen Schlafrhythmus zu verbessern, ist ein Schlaftagebuch zu führen. Man schreibt auf, was man gegessen und gemacht hat vor dem Schlafengehen, wann man schlafen geht, wie man sich fühlt und so weiter. Wenn man das einige Wochen lang macht, kann man herausfinden, was einem den besten Schlaf beschert.

Der Vortrag war wirklich sehr interessant und man hat viel lernen können. Wer mehr erfahren will, kann Christine Lenz auch gerne persönlich anschreiben. Hier ist ein PDF mit dem Schlaftagebuch. Email findet ihr unten. Vor allem zur Weihnachtszeit ist guter Schlaf unentbehrlich!

Neben Schlafvorträge bietet das Josephs natürlich auch noch viele andere interessante Themen und Workshops an. Schaut vorbei: es lohnt sich!

Christine Lenz: Email: service@lenz-schlaf-projekte.de

Website: www.lenz-schlaf-projekte.de

 

Isabel Steuer

 

Fans und Mannschaft – gemeinsam in Schwarz

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Ein Highlight im Kalender der HC Erlangen: Die Black Night. Foto: Milena Kühnlein

Ein absolutes Highlight im Kalender der HC Erlangen: Die Black Night. Foto: Milena Kühnlein

Schon in der S2 vom Nürnberger Hauptbahnhof Richtung Frankenstadion merkt man, dass heute ein besonderes Event stattfindet wird. Der Wagon ist voll, einige Leute müssen stehen und bei genauerem Betrachten sieht schon den ein oder anderen schwarzen Schal mit HC Erlangen Logo unter den dicken Winterjacken hervorblitzen. An der Haltestelle angekommen, zieht der ganze Schwall von Menschen in Richtung Arena Nürnberger Versicherung und die erstrahlt schon in ihren schönsten Farben: Rot und Blau. Nachdem man über die Treppen und an den Securities vorbei endlich in der Arena ist, wird einem eine Wunderkerze in die Hand gedrückt. „Die dann bitte anzünden!“, strahlt eine Mitarbeiterin. Am Fanartikel-Stand neben ihr werden derweil noch die letzten Weihnachtsgeschenke gekauft. Eine HCE-Tasse für Papa, eine Mütze für die kleine Schwester und ein Trikot für den Freund.

Der Hexenkessel brodelt

Während sich die Spieler schon längst aufwärmen und warm werfen, stillen einige Fans den kleinen Hunger noch mit Hot Dogs, Fischbrötchen oder Fritten. Für die Kleinsten gibt es heute auch mal ein Eis. Spätestens um dreiviertel Sieben schlendert aber dann jeder mit einem Becher Bier in der Hand auf seinen Platz, faltet den Klatscher zusammen und freut sich auf die Mannschaft. Der Hexenkessel, wie die Arena genannt wird, ist am Brodeln und wartet nur noch auf den Anpfiff.  Die Spieler sind mittlerweile in der Kabine verschwunden, die Arena ist noch hell beleuchtet.
„Willkommen zu unserer Black Night!“, schreit Stadionsprecher Axel Fischer ins Mikro. Und Tatsächlich: Die Zuschauer nahmen das Motto ernst und sind allesamt schwarz gekleidet. Die Arena wird damit in eine besondere Stimmung getunkt. Ausnahme: Der Mann zwei Plätze links. Er trägt (aus Protest? Oder mangels schwarzer Shirts?) einen Regenbogen-Pulli. Damit sticht er heraus, wie Ole Rahmels neon-orange Handballschuhe.

Großer Andrang zur Black Night. Foto: Milena Kühnlein

Großer Andrang zur Black Night. Foto: Milena Kühnlein

Auf einmal wird das Licht gedimmt. Die Fans zünden die Wunderkerzen an und begrüßen ihre Spieler in einem einzigartigen Lichtermeer. Trotz schwarzer Strickjacke kommt in diesem Moment Gänsehaut auf. Mit tosendem Applaus rennen die Spieler durch eine Nebelwolke auf das blaue Rechteck. Nicht nur die Gäste aus Henstedt-Ulzburg sind beeindruckt.
Anpfiff. Schon in den ersten zehn Minuten war den 3453 Zuschauern klar, dass dieses Match nicht das spannendste der Saison sein wird. Die stark dezimierten Henstedter sahen sich schon zur Halbzeit dem 8:18-Rückstand entgegen und konnten ihre Leistung in der zweiten Hälfte nicht steigern. Schließlich gewannen die Hausherren die Partie klar mit 36:20. Die Halle tobte.
Nach der Schlusssirene finden sich die Fans am Eingang ein. Hier werden zwei Spieler beim Fan-Talk interviewt und stehen für Autogramme und Selfies bereit.

Stimmung, Mannschaft und Fans: Erstklassig

Nicolai Theilinger und Kevin Herbst kommen noch etwas erschöpft vom Spielfeld nach draußen, sie werden mit Fangesängen und langem Applaus begrüßt. Wie die Stimmung an dem Abend war, fasst Theilinger, der im Match fünf Tore warf, mit einem Wort zusammen: „Erstklassig“. Auch Kevin Herbst kann auf seine Leistung mehr als stolz sein. Er traf ganze vier Mal für den HCE und lieferte eine spitzen Leistung. Während den Interviewfragen haben die meisten Fans schon die Kapsel von ihrem Edding abgeschraubt und warten auf Autogramme. Geduldig werden alle Trikots und Tickets unterschrieben und mit einem strahlenden Siegerlächeln für Seflies posiert. Profi-Sportler zum Anfassen eben.

Die "All Blacks" der HC Erlangen gaben sich keine Blöße und siegten klar. Milena Kühnlein

Die „All Blacks“ der HC Erlangen gaben sich keine Blöße und siegten klar. Milena Kühnlein

„Wir kommen wieder“

Das nächste und zugleich letzte Heimspiel des Jahres, findet am 27.12. gegen den TV Neuhausen statt. Die Spieler des HCE werden dafür sogar an den Weihnachtsfeiertagen (während wir unsere Knödel mit Soß essen) hart trainieren. Der Verlauf der bisherigen Saison (17 Siege bei nur zwei Niederlagen und einem Unentschieden) hat gezeigt, dass der HC Erlangen alles machen wird, um den zwölften Heimsieg einzufahren und sehr guten Handball zu präsentieren.  Warum man den Weg zur Arena unbedingt einmal auf sich nehmen sollte, erklärt Nicolai Theilinger treffend: „Weil wir immer alles geben und mit unseren Fans gemeinsam wieder in die 1. Liga aufsteigen wollen! Es ist außerdem jedes Mal aufs Neue eine geile Atmosphäre in der Halle, die man unbedingt miterleben muss! Und weil wir eine Mannschaft sind, die Spaß hat und sehr nah bei den Fans sind!“
Wer den heißen Aufstiegskampf, knallharte Würfe und einzigartige Atmosphäre einmal selbst miterleben will, sichert sich am besten noch heute Tickets für das nächste Heimspiel. Da darf dann auch wieder der neongelbe Pulli aus dem Schrank geholt werden.

 

Milena Kühnlein

Bolivien – Exkursion in ein Land der Vielfalt

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Bolivien - unbekannt und wunderschön. Foto: Nicole Eger

Bolivien – unbekannt und wunderschön. Foto: Nicole Eger

Der absolute Höhepunkt des Geographiestudiums in Erlangen ist für jeden Studenten die große Exkursion. Hierfür gilt es, viel Fleiß aufzubringen bei der Vorbereitung, einiges an Erspartem zur Finanzierung, Durchhaltevermögen während der Reise und vor allem eine große Portion Glück zu haben bei der Platzvergabe. So ging für mich und sechsundzwanzig weitere Studenten im Sommer diesen Jahres ein großer Traum in Erfüllung: Wir fuhren gemeinsam unter der Leitung von Prof. Dr. Perdita Pohle, dem Dipl. Geogr. Stefan Adler, Julia Kieslinger (M.A.) und dem bolivianischen Dozenten Prof. Msc. Int. Max Steiner-Zamorano nach Bolivien, um dort wissenschaftlich zu arbeiten und unser Erlerntes anzuwenden.

Bolivien ist ein Binnenland in Südamerika, hat also keinen Meereszugang. Die Hauptstadt heißt Sucre und es leben etwa 11 Millionen Menschen im Land. Charakteristisch für Bolivien sind die gewaltigen Höhenunterschiede, der niedrigste Punkt des Landes liegt auf etwa 100m ü. M., der höchste auf ungefähr 6000m ü. M. Topographisch reicht Bolivien von der Tieflandebene des Amazonasbeckens, über die Hochebene des Altiplanos, bis hin zu den Anden. Hieraus resultiert (natürlich auch beeinflusst von anderen Faktoren, wie z.B. der Geologie) eine atemberaubende Vielfalt an Klimazonen und Ökosystemen. Auch kulturell sticht Bolivien durch eine Vielzahl an Ethnien hervor und bringt zum Staunen durch die bewegte Geschichte.

La Paz ist die Hauptstadt des Andenlandes. Foto: Nicole Eger

La Paz ist die Hauptstadt des Andenlandes. Foto: Nicole Eger

Zwischen La Paz und Titicaca-See

Die eindrucksvollsten Stopps der Reise waren für mich persönlich der Nationalpark Toro Toro mit seinen spektakulären Canyons und Höhlen, der Amboró-Nationalpark mit seinem atemberaubenden Nebelwald, die Stadt La Paz mit Ihren Seilbahnen als Transportsystem, die Kallawaya-Region um Charazani, in der unser Exkursionsprojekt zur regionalen Entwicklung durch Ethno-Ökotourismus stattfand, und die Sonneninsel im Titicaca-See. Genauer eingehen möchte ich im Folgenden nochmal auf unsere Aktivitäten nahe Charazani.

Ethno-Ökotourismus sorgt für Aufschwung

In der Kallawaya-Region wollten wir Entwicklungsforschung betreiben. Ziel war es, durch die Etablierung von Ethno-Ökotourismus und die Erschließung von Trekkingpfaden, in der Region für Aufschwung zu sorgen. Wir teilten uns in vier Gruppen auf, welche unterschiedliche Routen untersuchen und erforschen sollten. Begleitet wurden wir von Lasttieren, um das nötige Trinkwasser zu transportieren, und einem lokalen Guide. In der gesamten Region sind Guides unabdingbar, schon deshalb, um die nötigen Passiergenehmigungen bei den jeweiligen Dorfoberhäuptern einzuholen. Jeder der Treks hatte seine Besonderheiten, begegnete eine Gruppe etwa der größten Vikunjaherde des Landes, umrundeten andere tiefblaue Lagunen, welche sich in einem Gebiet befinden, das an eine Mondlandschaft erinnert.

Lamas kreuzen den Weg - nichts Ungewöhnliches in Bolivien. Foto: Nicole Eger

Lamas kreuzen den Weg – nichts Ungewöhnliches in Bolivien. Foto: Nicole Eger

Körperlich sehr anspruchsvoll

Der Fokus unseres Treks lag auf der Erforschung der Lebensweise, Kultur und Agrargeographie in der Region. Während der Wanderung nahmen alle Gruppen die GPS-Daten der Route auf, um anschließend Karten zu erstellen und führten Interviews. Die Treks waren körperlich anspruchsvoll und die Nächte lagen temperaturmäßig deutlich unter Null, was im Zelt doch recht frisch sein kann. Wir haben jedoch alle, wie ich glaube, sehr viel von unserem Abenteuer mitgenommen: Die Erinnerung an eine spektakuläre Landschaft, den Stolz darauf, sich durchgebissen zu haben und einen riesengroßen Respekt vor den Menschen aus der Region. Bewundernswert fand ich die Einstellung der Kallawaya, dass sie der Erde immer etwas zurückgeben müssen, wenn sie sich etwas aus der Natur nehmen.

Wer nun, genau wie ich, Feuer gefangen hat für das Land Bolivien und gerne mehr erfahren möchte, ist herzlich eingeladen zu unserem Exkursionsvortrag am 12. Januar 2016 um 19 Uhr im Hörsaal C (Kochstraße 4, 91054 Erlangen, GPS-Koordinaten: 49.600221N, 11.016670E, Einlass ab 18:30 Uhr). Für eine kulinarische Versorgung ist natürlich gesorgt. Alle Einnahmen kommen dem bolivianischen Straßenkinderprojekt Estrellas en la Calle zugute.

Die Exkursionsgruppe inmitten unbeührter, wunderschöner Natur: Foto: Stefan Adler

Die Exkursionsgruppe inmitten unberührter, wunderschöner Natur: Foto: Stefan Adler

 

Nicole Eger, Studentin der Kulturgeographie an der FAU


Mit Erasmus von Budapest nach Erlangen – Das Buddy-Programm hilft dabei

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Peter kommt aus Budapest, Isabelle ist sein Buddy und hilft ihm beim eingewöhnen. Foto: Isabel Steuer

Peter kommt aus Budapest, Isabelle ist sein Buddy und hilft ihm beim eingewöhnen. Foto: Isabel Steuer

Über das Erasmus Programm haben schon viele was gehört. Mit diesem Programm, „EuRopean Action Scheme for the Mobility of University Students“, kann man an Partneruniversitäten der FAU ein Auslandssemester machen. Man wird unterstützt mit etwas Geld und Hilfe bei der Wohnungsorganisation. An der Auslandsuni kann man dann einen Buddy zugewiesen bekommen, der einem mit der Organisation seines Studentenlebens hilft. Peter kommt aus Ungarn von der Partneruniversität Semmelweiß in Budapest und hier in Erlangen ist ihm Isabelle als Buddy zugewiesen geworden. Mit den beiden habe ich letzte Woche bei einem gemütlichen Glühwein ein Interview geführt und ein paar Fragen über das Austausch- und Buddy-System gestellt.

Zu den Personen:

Peter ist 22 Jahre alt und studiert Medizin an der Semmelweiß-Universität in Budapest. Er wollte für ein Semester nach Erlangen, um seine Deutschkenntnisse zu verbessern und eine Auslandserfahrung zu sammeln. Vielleicht bleibt er auch für zwei Semester, je nachdem wie der weitere Verlauf seines Studiums sich ergeben wird.

Isabelle ist 21 Jahre alt und studiert ebenfalls Medizin. Sie wurde Peter als Buddy zugewiesen und die beiden besuchen die meisten Kurse zusammen. Sie selbst möchte über das Erasmus Programm mal nach Portugal für ein Auslandssemester.

Das Interview:

Peter, wie gefällt dir Erlangen und die Universität?

Peter: Erlangen ist eine süße kleine Stadt. Die Leute sind sehr nett und sehr offen. Die ganzen komischen Vorurteile, die gegenüber Deutschen bestehen, stimmen überhaupt nicht. Man glaubt immer, Deutsche wären so streng und kalt und humorlos. Aber tatsächlich wird hier viel gelacht und man ist sehr offen gegenüber Neues. Vor allem die Pünktlichkeit der Deutschen ist sehr begrüßenswert! Man kann sich immer auf sie verlassen. Die Universität ist auch sehr schön, man wird hier gut unterstützt. Die Wohnungssuche ist nicht so einfach, aber auch da hat man mir geholfen. Hier mache ich eine sehr wertvolle Erfahrung für das spätere Leben.

Fiel es dir leicht hier Fuß zu fassen?

Peter: Nein, am Anfang war alles sehr neu und ungewohnt. Ich musste mich erst zurechtfinden und auch meine Deutschkenntnisse mussten erst wieder aufgefrischt werden. Meine beiden Mitbewohner sind auch ungarisch, deswegen waren die bezüglich Deutsch sprechen und zurecht finden in Erlangen auch keine sehr große Hilfe. Zum Glück habe ich einen Buddy bekommen. Ohne Isabelle wäre ich wirklich aufgeschmissen gewesen. Sie hat mir gezeigt wo ich was finde und mir bei ein paar organisatorischen Dingen geholfen.

Wie seid ihr einander zugewiesen worden?

Peter: Man bekommt einen Fragebogen, was für eine Art Buddy man gerne hätte. Männlich oder weiblich, gleiches Alter, ähnliche Interessen, als welchem Land er/sie kommt und ähnliches. Ich kann mir dann aus den möglichen Kandidaten aussuchen, wem ich am liebsten als Buddy zugewiesen werden möchte.

Ist es viel Aufwand ein Auslandssemester über Erasmus zu organisieren?

Peter: Ja, es ist sehr viel Aufwand! Sehr viel Papierkram, um den man sich kümmern muss. Man muss sehr viele Formulare ausfüllen und vieles selbst organisieren. Es ist wirklich eine gute Erfahrung und man lernt viel Neues kennen. Man muss sich wirklich dahinter setzen und es ist viel zu tun, aber es lohnt sich im Nachhinein.

Isabelle, du möchtest bald nach Portugal? Auch im Rahmen von Erasmus?

Isabelle: Ja, genau! Ich habe auch schon die Flugtickets und es geht gleich ein paar Tage nach meiner letzten Prüfung los. Ich muss mich noch um sehr viel Papierzeug kümmern. Es ist wirklich viel Aufwand, weil man sich um alles selbst kümmern muss. Das wird sehr stressig, aber ich freue mich schon!

Die wichtigste Frage, die sich alle Studenten immer stellen, ist: Wie werden die Finanzen geregelt?

Isabelle: Was Geld betrifft, gibt es unterschiedliche Regelungen. Es kommt drauf an, wo man hin will, wie und wo man wohnen will und wie lange man bleibt. Je nach Kriterien gibt es unterschiedliche Kategorien der Finanzierung. Peter wird, zum Beispiel, mit über 1000 Euro finanziert, aber nur für vier Monate. Danach ist es ein wenig unsicher und man muss sich um einen Nebenverdienst kümmern. Ich bekomme nur etwa 250 Euro im Monat für Portugal. Es ist also immer gut, wenn man schon mal etwas gespart hat oder wenn die Familie einen finanziell unterstützt. Komplett vom Erasmus-Programm leben ist sehr schwierig.

Würdet ihr das Erasmus-Programm weiterempfehlen?

Peter: Auf jeden Fall! Es ist viel zu tun und man muss die Finanzen regeln, aber sobald das alles erst mal geklärt ist, macht es großen Spaß. Man wird sehr selbständig und hat eine Erfahrung für das Leben gemacht!

Danke für das Gespräch!

Isabel Steuer

Helfen und Abgeben: Interview mit Franziska Vogler über den Verein EFIE

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Franziska Vogler vom Verein EFIE. Foto: Privat

Franziska Vogler vom Verein EFIE. Foto: Privat

Franziska Vogler ist die zweite Vorsitzende von EFIE, dem Verein „Ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuung In Erlangen E. V.“. Bevor sie in Rente ging, war sie Konrektorin an einer Erlanger Montessori-Schule. Ihr Interesse für Menschen bewegte sie dazu, sich bei EFIE zu engagieren. Nun bekleidet sie seit ungefähr einem Jahr ein Ehrenamt, das sie beinahe genauso stark beansprucht wie ihr vorheriger Vollzeitjob. In einem Interview berichtet sie von EFIE und von ihrer Arbeit in diesem Verein.

Seit wann gibt es EFIE und wie kam es zur Entstehung des Vereins?

Franziska Vogler: EFIE existiert seit dem Jahr 2001. Früher gab es nur ein paar Erlanger, die sich für Flüchtlinge engagierten. Da sich die Umstände mit der Zeit sehr verändert haben und die Koordination der Mitarbeiter immer komplizierter wurde, entstand die Idee, einen eingetragenen Verein zu gründen (auch versicherungstechnische Gründe spielten eine Rolle). Eines der Gründungsmitglieder war der Vater Monika Petersens, der ersten Vorsitzenden des Vereins. Dessen Rede zur Vereinsgründung kann man auf der Homepage nachlesen. Mit der steigenden Anzahl an Flüchtlingen kommen immer mehr Freiwillige zusammen, um zu helfen. Heute finden sich an einem der monatlichen Informationsabende für neue Helfer oft bis zu 30 Menschen ein.

Was hat sich innerhalb des Vereins seit seiner Gründung verändert?

Franziska Vogler: Es gibt mittlerweile viele verschiedene Helferkreise innerhalb Erlangens. Diese Helferkreise veranstalten regelmäßig eigene Versammlungen. Dreimal im Jahr findet ein großes Treffen aller EFIE-Mitglieder statt. Natürlich ist auch die Vernetzung im Internet mit der Zeit immer wichtiger für den Verein geworden. Helfer kommunizieren untereinander meist per Email und bekommen in gewissen Abständen einen Info-Letter zugeschickt. In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk finden außerdem viele Fortbildungen statt. Heute gibt es auch einen Dachverband namens FiERH (Flüchtlingsinitiativen ERH), der alle Verbände im Umland Erlangens umfasst, welche sich für Flüchtlinge einsetzen. Ab Januar 2016 sollen von diesen FiERH spezielle Fortbildungsbausteine für EFIE-Mitglieder angeboten werden. Für die Teilnahme an solchen Fortbildungen werden die Helfer mit Zertifikaten belohnt, welche eine gute Voraussetzung für den Ausbau der eigenen ehrenamtlichen Arbeit darstellen und auch für die berufliche Laufbahn von Bedeutung sein können. Dieser Aspekt ist gerade für Studenten nicht uninteressant.

Wie kommt EFIE mit der momentanen Flüchtlingssituation zurecht? Was sind die größten Probleme?

EFIE LogoFranziska Vogler: Dem einzelnen Flüchtlingshelfer wird immer mehr zugemutet. Da die Stadt mit der Betreuung nicht nachkommt, wird viel Arbeit an Ehrenamtliche abgegeben. Beispielsweise wäre da die Schulanmeldung, um die sich eigentlich die Kommune kümmern müsste. Heute übernehmen meist Helfer diese Aufgabe. Ich persönlich stehe dem zwiespältig gegenüber. In meiner Rente möchte ich etwas Sinnvolles tun. Deshalb engagiere ich mich bei EFIE. Aber ich sehe auch die Gefahr, dass sich die Stadt zu sehr auf die ehrenamtlichen Helfer verlässt. Was ist, wenn ein Helfer krank wird, aufgrund seines vollendeten Studiums wegzieht oder sonstige Gründe für einen Abbruch seiner ehrenamtlichen Tätigkeit sprechen? Ich denke, die Kommunen sollten zum einen Verantwortung übernehmen und zum anderen wegkommen von dieser Starrheit, die in Deutschland herrscht. Im Ausland ist es beispielsweise viel einfacher, sein Tätigkeitsgebiet zu wechseln. Man ist dort flexibler, was die berufliche Situation betrifft.

In welchen Bereichen kann man sich bei EFIE engagieren und wo werden momentan am meisten Helfer gesucht?

Franziska Vogler: Verschiedene Aktivitäten und Arbeitskreise stehen zur Auswahl, wenn man EFIE und die Flüchtlinge unterstützen möchte. Bezüglich der Frage, wo am meisten Helfer gesucht werden, kommt es ganz auf die jeweilige Unterkunft bzw. den jeweiligen Helferkreis an. Das kann sehr unterschiedlich sein. Besonders wichtig finde ich jedoch momentan, die Flüchtlinge an unsere Abläufe zu gewöhnen und sie auf Praktika oder Ein-Euro-Jobs aufmerksam zu machen, wenn schon Sprachkenntnisse vorhanden sind. Auch bei der Wohnungssuche sind wir Helfer zurzeit gefragt. Generell ist es wichtig, dass einige Helfer auch vormittags Zeit haben, um Flüchtlinge bei Behördengängen und Arztbesuchen zu begleiten und um eine Kleinkindbetreuung zu gewährleisten, damit die Eltern zum Beispiel am Morgen einen Deutschkurs besuchen können. Das ist gerade für interessierte Studenten vorteilhaft, da diese oftmals erst am Nachmittag zur Uni gehen. Auch Helfer, welche ihr Auto für Transporte jeglicher Art zur Verfügung stellen, sind gerne gesehen.

Es engagieren sich auch einige Studenten der FAU bei EFIE. Was möchten Sie diesen sowie Interessenten besonders ans Herz legen?

Franziska Vogler: Um eine ehrenamtliche Arbeit auszuüben, sollte man sich über die eigenen Motive im Klaren sein. Auch Misserfolge können eintreten, gerade wenn es um die Betreuung von Flüchtlingen geht. Man muss damit umgehen können, dass ein Flüchtling eventuell abgeschoben wird, egal wie gut man sich um ihn gekümmert hat. Nicht alles ist immer einfach und nicht immer stößt man bei den Flüchtlingen auf die erwartete Dankbarkeit. Dies liegt daran, dass Menschen aus fremden Kulturen oftmals anders reagieren als wir es gewohnt sind. Sein Anspruchsdenken sollte man also bei der Arbeit mit Flüchtlingen etwas zurückstellen und stattdessen eine realistische Haltung einnehmen. Aber es gibt natürlich immer auch schöne Erlebnisse. Ehrenamtliche Hilfe ist immer unverbindlich. Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, mit der Übernahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit auch Verantwortung zu übernehmen. Helfen nach Lust und Laune und wann es einem gerade einmal passt, ist nicht das, was einen Verein wie EFIE am Laufen hält. Letztendlich bietet die ganze Flüchtlingssituation eine große Chance für die Gesellschaft, sich auf andere Werte zu besinnen, Verbindlichkeit zu zeigen, auch wenn es nicht um Geld und Leistung geht. Es wird deutlich, dass Rechts nicht das Argument der breiten Masse ist. Bei EFIE geht es um Helfen und Abgeben.

Vielen Dank für das Interview.

Anna Appel

Ein Zeichen für Frieden und Toleranz: Advent – Ankommen in Erlangen

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Neben Falafel bereiteten die Flüchtlinge auch Hähnchen zu. Es wurde viel gelacht und gescherzt. Foto: Leonie Flößel

Neben Falafel bereiteten die Flüchtlinge auch Hähnchen zu. Es wurde viel gelacht und gescherzt. Foto: Leonie Fößel

Es ist der vierte Advent, ein strahlend schöner Sonntag. Die ersten Frühaufsteher bummeln bereits über die Erlanger Waldweihnacht, es riecht nach gebrannten Mandeln, Glühwein und Falafel. Moment… Falafel? Das passt eigentlich nicht so ganz in das Bild von Weihnachtsmarkt. Folgt man dem Geruch nach der orientalischen Köstlichkeit, gelangt man auf den Marktplatz. Hier sind eine Feldküche und drei weitere Zelte aufgestellt. Es herrscht muntere Geschäftigkeit: etwa ein Dutzend junge Männer und Jugendliche schwirren in der Feldküche umher und brutzeln die Falafel, die aus pürierten Kichererbsen bestehen, und saftiges Hähnchenfleisch. Gelächter und arabische Worte liegen in der Luft – aber auch neu gelernte deutsche Sätze. Im Rahmen der Aktion der Bürgerstiftung Erlangen „Advent – Ankommen in Erlangen“ kommen an diesem 20. Dezember Flüchtlinge und Erlanger Bürger zusammen, um ein Zeichen für Frieden und Toleranz zu setzen. In einem der Zelte können Kinder Schlüsselanhänger filzen, in einem anderen gibt es eine Selfie-Box. Die entpuppt sich als der Renner, teils quetschen sich zehnköpfige Familien samt Oma und Opa davor um ein Bild von allen zu knipsen. Yasser steht mit einer weihnachtlichen Schütze an der Feldküche und wendet das Hähnchenfleisch. Vor drei Monaten kam er aus Syrien nach Deutschland, inzwischen lebt er in Möhrendorf. „Die Leute hier sind sehr nett. Möhrendorf ist my lovely home“, sagt der 23-jährige Student aus Damaskus und schiebt sich grinsend die Sonnenbrille auf die Nase. Er empfiehlt mir wärmstens, die Falafel zu probieren. „Die sind am besten, sie schmecken sehr lecker!“

Köchin Sereen Abu El-Qomsan und Otto Fößel, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Erlangen, freuen sich, dass viele Menschen an der Aktion teilnehmen. Foto: Leonie Fößel

Köchin Sereen Abu El-Qomsan und Otto Fößel, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Erlangen, freuen sich, dass viele Menschen an der Aktion teilnehmen. Foto: Leonie Fößel

Falafel und Weihnachten – das passt

Dem Rat folge ich sofort und stelle mich in die lange Schlange, die sich vor dem Falafel-Stand gebildet hat. Dabei komme ich mit zwei Helfern des ASB Bad Windsheim ins Gespräch, die an einem Tisch neben der Schlange sitzen. „Die Veranstaltung ist super, das Wetter könnte nicht besser sein und das Essen schmeckt fantastisch“, sagt einer der beiden. Die freiwilligen Helfer haben die Feldküche gestellt und sind mit der ganzen Mannschaft angerückt, jeder packt mit an. Eine ältere Dame in der Schlange steigt in die Unterhaltung ein. Ihr gefalle es sehr gut, dass so viele Flüchtlinge dabei sind und sich engagieren. „Ich denke, sie wollen gerne etwas zurückgeben, konnten das bisher aber nicht“, sagt sie. „Die Veranstaltung heute bietet ihnen nun die Möglichkeit, sich einzubringen, es macht ihnen offensichtlich viel Spaß. Vor allem die jungen Leute machen ihre Arbeit ganz toll!“ Vor mir in der Schlange stehen zwei junge Männer aus Äthiopien. Sie sind beide 17 Jahre alt und seit fünf Monaten in Deutschland. Inzwischen besuchen sie die Berufsschule in Erlangen. „Wir finden die Aktion toll. Es gibt super Essen und die Menschen kommen zusammen.“

Lage der Jungen ist schwierig

Großer Andrang in den Kinderzelten. Foto. Leonie Fößel

Großer Andrang in den Kinderzelten. Foto. Leonie Fößel

Endlich ist die Schlange vorgerückt und ich bin an der Reihe. „Einmal Falafel, ja?“, fragt mich der nette Mann an der Essensausgabe. Er kann schon relativ viel Deutsch verstehen und sprechen, wir scherzen einige Augenblicke. Einige der jungen Arbeiter in der Feldküche, viele von ihnen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, stürzen sich mit Feuereifer auf die Zubereitung des Fladens. Sereen Abu El-Qomsan sieht lächelnd zu und wischt sich die Hände an der Schürze ab. Sie lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Deutschland, spricht perfekt Deutsch und betreibt einen Orient-Cateringservice. „Wir haben gestern alles vorbereitet“, erzählt sie. „Von 14 bis 17.30 Uhr haben wir mit etwa 25 Personen Kuchen gebacken, Linsensuppe gekocht, Hähnchenbrüste mariniert und die Falafelmasse hergestellt.“ Die eifrigen jungen Helfer seien alle bei ihr im Deutschkurs. „Ich bin froh, dass so viele mit anpacken. Sie freuen sich über jede Beschäftigung. Sobald sie beschäftigt sind, kommen sie nicht zum Streiten“, lacht sie. Denn natürlich sei die Lage der Jungen schwierig – allein und in einem fremden Land, mit Leuten, die man nicht kennt, auf engstem Raum. Es seien alles liebe Jungs, die sich über Arbeit und Beschäftigung freuen.

Einen funkelnden Abschluss fand die Veranstaltung in einer Lichterkette am Abend. Auch wenn sie nicht wie geplant den Marktplatz umspannte, waren viele Menschen dabei. Gemeinsam sangen Erlanger Bürger, neu angekommene Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern und Oberbürgermeister Florian Janik das Lied „Wes hall overcome“. Mit vielen leuchtenden Kerzen erhellten sie die Nacht und zeigten, wie vielen es wichtig ist, gemeinsam in Frieden miteinander zu leben.

 

Leonie Fößel

Was isst man eigentlich in Somalia, Syrien oder Afghanistan? – Die ESG in Nürnberg & das Projekt Refukitchen

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Das Projekt "Refukitchen – Kochen für ein neues Wir". Foto: Lisa Wolf

Das Projekt „Refukitchen – Kochen für ein neues Wir“. Foto: Lisa Wolf

Treffpunkt, Begegnungsraum, Anlaufstelle, Impulsgeber und junge Gemeinde: die Evangelische Studierendengemeinde Nürnberg (ESG) ist vieles. Zusammen mit der Jungen Kirche Nürnberg (LUX) ist die ESG in gemütlichen Räumen in der Nähe vom Nordostbahnhof Nürnberg beheimatet. Hier kreuzen sich die Wege von Studierenden unterschiedlichster Fachrichtungen und Nationalitäten wie auch Flüchtlingen, gesellschaftlich Engagierten, Christen und Nichtchristen. Das breite Angebot der ESG lässt sich unter vier Stichworte summieren: Glaube & Kirche – Freizeit- & Kulturprogramm – Seelsorge & Persönlichkeitsentwicklung – gesellschaftliches Engagement.

Glaube & Kirche

Die ESG ist evangelische Kirche an der Hochschule und als solche natürlich ein Ort um christlichen Glauben, Spiritualität und Transzendenz zu Gott hin zu leben und zu entwickeln, beispielsweise bei Andachten und Gottesdiensten, Exerzitien, der Visionssuche oder auch dem Pilgern. „Doch das ist nicht alles, wir sind ein sehr offener Begegnungsraum.“, betont Kerstin Voges die seit 2007 Hochschulpfarrerin in der ESG ist. „Oft denken die Studierenden, es gäbe Erwartungen beispielsweise der Art ‚wie evangelisch bist du‘? Unsere Aufgabe ist es aber uns um die Person in ihrem Ganzen zu kümmern.“ Deshalb gibt es auch ein breites Angebot in der Studierendengemeinde.

Freizeit- & Kulturprogramm

Neben fortlaufenden Aktivitäten wie dem Chor, der Sportgruppe oder den Themen- und Länderabenden gibt es noch viele andere, oft saisonal sorgfältig abgestimmte Events. Vom Adventskranzbinden über die Skifreizeit auf der Bio-Hütte bis zur Grillparty und einem Candle-Light-Dinner im Gewölbe der St. Egidienkirche ist alles dabei und jeder willkommen. Das Angebot der ESG ist ökumenisch und interreligiös. Wer offen ist, neue Kontakte knüpfen und sich mit interessanten Menschen austauschen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Um auf dem neusten Stand zu bleiben, schaut man am besten ins aktuelle Programmheft oder folgt der ESG auf Facebook.

Auch Skifreizeiten und andere Aktivitäten gehören zur ESG. Foto: Kerstin Voges

Auch Skifreizeiten und andere Aktivitäten gehören zur ESG. Foto: Kerstin Voges

Seelsorge & Persönlichkeitsentwicklung

Manchmal tut es gut, wenn ein anderer einen Blick mit auf die eigene Lebenssituation wirft, zuhört und hilft. Die Hochschulpfarrer bieten Beratung in Lebens- und Studienfragen sowohl kurzzeitig zur Bewältigung von Krisen wie auch längerfristig und auch dann wenn alles gerade gut läuft. „Es ist ein offenes Beratungsangebot. Zur Seelsorge in spezifisch christlicher Perspektive wird es erst, wenn die Studierende das von sich aus einfordern.“, so Kerstin Voges.

Gesellschaftliches Engagement

Die ESG ist auch für diejenigen da, die aktiv werden und gestalten wollen. Ein Engagement im Bereich Flüchtlingshilfe besteht beispielsweise seit vielen Jahren und hat einen gewissen Lernweg hinter sich. „Wir wollten weg von einem reinen Angebot für Flüchtlinge, heraus aus der Perspektive der Geflüchteten als Betreuungsobjekte hin zu einem Miteinander. Das sind wache und fitte Menschen mit herausfordernden Erfahrungen, die hinter ihnen liegen, wenn sie hier ankommen, mit denen man gemeinsam etwas machen kann und die man nicht immer nur ‚betüteln‘ und betreuen muss.“ Inspiriert von einem Studienprojekt in Berlin, entstand die Idee, Kontakt und Begegnung auf Augenhöhe über interkulturelle Kochkurse zu erreichen. Das Projekt „Refukitchen – Kochen für ein neues Wir“ wurde im Sommersemester 2015 ins Leben gerufen. Zu den Kochkursen kann sich jeder anmelden bzw. bei offenen Kochabenden mal in die Atmosphäre hereinschnuppern. Neben dem Kochen unternehmen die Teilnehmer mittlerweile noch 1000 Sachen drum herum wie z.B. Bouldern oder Sprachpartnerschaften. „Das Projekt ist so erfolgreich, dass wir es beibehalten werden. Für nächstes Semester ist es aber auch wichtig den Fächer wieder zu öffnen und wir wollen weitere Angebote in dem Bereich hinzufügen und insbesondere die Sprachförderung ausbauen.“

Eine kleine Geschichte der Nürnberger ESG

ESG-Arbeit gibt es schon sehr lange. Nach dem zweiten Weltkrieg lag der Fokus auf der Beschäftigung mit den Geschehnissen während des Dritten Reichs. Die ESG kennzeichnet seit ihren Wurzeln keine rein innerkirchliche Ausrichtung, sondern vielmehr auch die Beschäftigung mit anderen, zeitnahen Themen wie z.B. Klima und Frieden. Auf bayerischer Ebene gibt es ein gemeinsames Leitbild, das neben der Erinnerungsarbeit Schwerpunkte auf soziale Gerechtigkeit und Internationalität legt. „Deshalb arbeiteten wir auch viel mit dem internationalen Büro zusammen.“ Die Nürnberger ESG ist schon viel gewandert; vom Heilig-Geist-Spital ins eckstein zum Laufertorgraben und nun schließlich 2015 in die Nähe der Jungen Kirche Nürnberg LUX am Nordostbahnhof. Kerstin Voges denkt: „Durch die enge Kooperation mit der LUX seit Beginn des Jahres gewinnt die ESG sehr. Das Feld an Möglichkeiten weitet sich.“ Denn es ist ein prima Kompetenzaustausch: Die LUX ist stärker im Kulturprogramm die ESG bei sozialkritischen Themen.

Lisa Wolf

Die Abstimmung für das FAU-Shirt 2016 läuft, wählt euren Favoriten!

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Der FAU-Shirt-Designwettbewerb geht in die entscheidende Phase – und zwar buchstäblich.

48 Motive stehen zur Wahl, aber nur eines wird das FAU-Shirt 2016 sein, das es zum Beginn des Sommersemesters 2016 im Onlineshop der FAU zu kaufen geben wird.
Welches das sein wird, entscheidet ihr! Bis Montag, den 18. Januar 2016, um 12 Uhr habt ihr Zeit, euren Favoriten zu wählen.

Hier noch einmal alle Einreichungen in der Übersicht:

shirts_01 shirts_02 shirts_03 shirts_04 shirts_05 shirts_06 shirts_07 shirts_08 shirts_09 shirts_10 shirts_11 shirts_12 shirts_13 shirts_14 shirts_15 shirts_16 shirts_17 shirts_18 shirts_19 shirts_20 shirts_21 shirts_22 shirts_23 shirts_24 shirts_25 shirts_26 shirts_27 shirts_28 shirts_29 shirts_30 shirts_31 shirts_32 shirts_33 shirts_34 shirts_35 shirts_36 shirts_37 shirts_38 shirts_39 shirts_40 shirts_41 shirts_42 shirts_43 shirts_44 shirts_45 shirts_46 shirts_47 shirts_48

 

Um an der Abstimmung teilzunehmen, bitte hier mit der IdM-Kennung einloggen. Jede Kennung hat eine Stimme. Die Abstimmung läuft bis zum 18.1.2016 um 12 Uhr, der aktuelle Stand der Abstimmung kann für alle offen verfolgt werden. Das Motiv mit den meisten Stimmen am Ende der Abstimmung gewinnt.

Welches Motiv soll das FAU-Shirt 2016 zieren?
















































Celina Henning

Wer lesen kann ist besser dran – und mit einem Bücherstipendium erst recht

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Salome Mayer hat schon ein Bücherstipendium und empfiehlt es gerne weiter. Foto: privat

„Dieses Buch ist wirklich essentiell für Ihr Studium“ – wie oft bekommt man diesen Satz nicht im Studium zu hören. Schaut man dann im Internet nach, wie viel diese Bücher kosten, fallen einem manchmal fast die Augen aus dem Kopf. Um Studenten zu helfen, ihren Wissensdurst zu stillen, bieten verschiedene Stiftungen Stipendien an. Genauer gesagt, Bücherstipendien. Wie etwa das Oskar-Karl-Forster-Stipendium, das an der FAU angeboten wird. Bis zum 11.02.2016 kann man sich dafür bewerben. Salome Mayer, 25, ist eine der Glücklichen, die dieses Stipendium erhalten haben.

Salome, wie lief das bei dir mit dem Oskar-Karl-Forster-Stipendium ab?

Salome Mayer: Als ich mich hier eingeschrieben habe, habe ich am Schwarzen Brett von der Stipendiendienststelle erfahren. Ich habe mich dort beraten lassen und bin so auf das Oskar-Karl-Forster-Stipendium gestoßen. Bis Anfang Februar letzten Jahres musste ich den Antrag abgeben und im Sommersemester 2015 habe ich dann das Bücherstipendium erhalten. Bei mir waren das damals noch 400 Euro, die einmalig ausgezahlt wurden. Heute sind es 500 Euro.

Eine Menge Geld. Wie sieht die Bewerbung für das Stipendium aus?

Salome Mayer: Voraussetzung für das Stipendium ist zunächst, dass man Bafög bezieht. Dabei ist es egal, welchen Bafög-Satz. Außerdem muss man Student der FAU sein. Für meine Bewerbung musste ich meinen Bafög-Bescheid vorlegen, ebenso wie meinen Pass. Außerdem gab es einen Antrag auszufüllen, der von einem Dozenten der Fakultät unterschrieben werden muss. In diesem Antrag muss man dann noch die Bücher angeben, die man sich von dem Geld kaufen möchte – die Unterschrift des Dozenten sichert also auch zu, dass es sich um studienrelevante Bücher handelt. Mir wurde empfohlen, ruhig Bücherkosten anzugeben, die über die 400 Euro hinausgingen, falls ein Buch nicht mehr im Handel ist oder Ähnliches. Ich habe einige Bücher auf Risiko schon im Voraus gekauft, ohne das Stipendium zu haben – glücklicherweise erhielt ich den Höchstbetrag!

Das Stipendium scheint nicht so bekannt zu sein, oder?

Salome Mayer: Nein, das ist es ja! Das ist wirklich komisch. Denn es hängen überall Zettel aus: am Studentenwerk, den verschiedenen Fakultäten, in den Kliniken. Es richtet sich auch an Doktoranden und würde deren Druckkosten übernehmen.

Man könnte auch billige gebrauchte Bücher kaufen. Warum lieber das Stipendium?

Salome Mayer: Erstens ist es sehr einfach, das Stipendium zu bekommen, weil so viele Leute bisher gar nichts davon wissen. Deswegen hat man sehr hohe Chancen, genommen zu werden. Und außerdem gibt es gebraucht nicht alle Bücher. In meinem Fall war es so, dass ich meinen Bachelor in Judaistik gemacht habe, das schon sehr speziell war. Deswegen wäre mir so ein Stipendium im Bachelor schon sehr gelegen gekommen. Nun mache ich meinen Master in Medien-Ethik-Religion. Da brauche ich sowohl theologische als auch medienbezogene Bücher.

Warum kannst du das Stipendium allen Studenten empfehlen?

Salome Mayer: Es ist sehr wenig Aufwand, man muss nur den Antrag ausfüllen. Außerdem ist die Chance, dass man das Stipendium erhält, sehr hoch. Ich konnte mir auf die Weise viele Bücher leisten, die ich nicht andauernd wieder in die Bibliothek zurückschleppen musste. Außerdem kann man dann in seine eigenen Bücher reinkritzeln, das ist wirklich Gold wert! (lacht) Ich kann es wirklich jedem empfehlen, denn dieses Stipendium ist nicht eingeschränkt. Andere Stipendien setzen voraus, dass du Medizin studierst, in einem niedrigeren Semester bist oder in einer Kirche Mitglied bist. Das ist beim Oskar-Karl-Forster-Stipendium anders. Es ist, wie einen Wunschzettel für Weihnachten zu schreiben.

Vielen Dank für das Interview.

Hier findet ihr Teil 1, Teil 2 und Teil 3 einer Reihe über weitere Stipendien an der FAU.

Leonie Fößel

Manchmal morbide, immer interessant – die Anatomische Sammlung der FAU

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Die Anatomische Sammlung der FAU ist definitiv einen Besuch wert. Foto: Lisa Wolf

Die Anatomische Sammlung ist so alt wie die FAU selbst (diese wurde 1743 gegründet). Dementsprechend zahlreich sind alte wie neue Feucht- und Trockenpräparate, Modelle und Plastinate, die die Entwicklung und den Bau des menschlichen Körpers veranschaulichen. Neben wenigen Ganzkörperexponaten sind vor allem einzelne Organe und Körperteile wie z. B. Kehlkopf, Herz (mit Bypässen), Beckengefäße oder Gesichtsmuskulatur zu sehen. Prof. Dr. Winfried Neuhuber, Inhaber des Lehrstuhls für Anatomie I,  führte mich durch die Sammlung.

Das gesamte Institutsgebäude in der Krankenhausstr. 9 ist eigentlich ein Museum. Es „steht“ seit 118 Jahren in dieser Form und ist denkmalgeschützt. Die Räumlichkeiten sind großzügig gestaltet, da es früher an einer Lüftungsanlage mangelte. Die Präpariersäle befinden sich heute im dritten, die anatomische Sammlung im zweiten Stock. „Zwischenzeitlich war die Sammlung Jahrzehnte geschlossen, da mein Vorgänger Prof. Johannes Rohen dem Brauch ein Ende bereiten wollte, wonach man den Besuch der Bergkirchweih damit verband sich Gruselgeschichten im Anatomischen Institut erzählen zu lassen.“, so Prof. Dr. Neuhuber. Später wurde die Sammlung neugestaltet mit dem Ziel, sie für eine interessierte Laienöffentlichkeit zugänglich zu machen. Präparate, die nicht dafür geeignet schienen oder dubioser Herkunft waren, wurden eingeäschert und beigesetzt.

Leichen haben keine Farbe

Die Anatomie des Menschen verblüfft bei näherer Betrachtung.

Die Anatomie des Menschen verblüfft bei näherer Betrachtung. Foto: Lisa Wolf

In der alten Sammlung fällt der Blick zunächst auf zwei Ganzkörpertrockenpräparate. Diese stammen vermutlich aus dem 18. Jahrhundert und wurden nach einer alten Technik konserviert. Dazu legte man wahrscheinlich den Körper zunächst in Alkohol um ihn zu entwässern und anschließend mit heißem Paraffinöl zu imprägnieren. Das Öl tropft zuweilen immer noch ein bisschen unten aus den Präparaten heraus. Wenn ein Leichnam heute in das Anatomische Institut kommt, wird er zunächst als Ganzes in Formaldehyd und Alkohol konserviert. Die einzelnen Feuchtpräparate werden in einer Küvette, die mit Konservierlösung gefüllt ist, ausgestellt. Leichen haben keine Farbe, sie sind, wie man sagt, „leichenblass“. Bei der Konservierung gleichen sich die Farben zusätzlich an und alles wird bräunlich, gräulich. Die Farben, die man an manchen Präparaten sieht, sind nachträglich aufgetragen worden. Der Begriff „gesprengter Schädel“ klingt grausam, verweist aber auf eine subtile Technik. Hierzu wird zunächst das Bindegewebe an den „Nähten“ zwischen den Schädelknochen aufgelöst, um dann Erbsen in das Hinterhauptsloch zu füllen. Wenn die Erbsen quellen, üben sie einen gleichmäßigen Druck aus und „sprengen“ die Schädelnähte. So können die einzelnen Schädelknochen getrennt studiert werden.

In der neuen Sammlung stammen die meisten Präparate aus den 80er und 90er Jahren. Viele davon dienten Prof. Rohen als Motive für seinen weltweit bekannten fotografischen Atlas der „Anatomie des Menschen“. Einige wenige kommen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, möglicherweise auch aus der Zeit des Dritten Reiches. Die Datenlage ist dabei so schlecht, dass nicht genau festgestellt werden kann, ob diese aus einem „Unrechtskontext“ stammen. Dies umso mehr, da bekannt ist, dass es damals an der Erlangener Frauenklinik ein Zentrum für eugenische Zwangssterilisationen und -abtreibungen gab. Dennoch entschied man sich, bei einigen der Fetus-Präparate von der Einäscherung und Beisetzung abzusehen, da sie rar und deshalb unglaublich wertvoll für Studierende der Medizin sind. „Es ist wichtig zu erkennen, dass solche fetalen Präparate die Grundlage für unser Wissen über die vorgeburtliche Entwicklung des Menschen sind. Ohne dieses Wissen wäre die heutige mit Hilfe von Ultraschall mögliche diagnostische Begleitung einer Schwangerschaft undenkbar. Auf die möglicherweise dubiose Herkunft dieser Präparate wird im Rahmen von Führungen durch sie anatomische Sammlung stets hingewiesen.“, sagt Prof. Neuhuber.

Krankheitsbilder in Extremformen

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Foto: Lisa Wolf

Die anatomische Sammlung bietet auch einigen Exponaten aus der pathologischen Sammlung, die drohten verloren zu gehen, einen Platz. Diese zeigen Krankheitsbilder oft in Extremformen, wie man sie heute nicht mehr kennt, z. B. extreme Arteriosklerose  (Arterienverkalkung). Während die normale Anatomie eigentlich ästhetisch ist, sehen pathologische Veränderungen, die das Gewebe zerstören, nicht gerade schön aus.

„Natürlich muss man sich immer kritisch fragen, wo die Präparate herkommen“, sagt Prof. Dr. Neuhuber. Heute kommen sie von Körperspenden. Das heißt, dass eine Person zu Lebzeiten freiwillig verfügt, nach dem Tod ihren Leichnam einem Anatomischen Institut zu Zwecken der medizinischen Forschung, Lehre und Weiterbildung zur Verfügung zu stellen. „Körperspender sind oft selbst Ärzte oder Patienten, die in den Genuss einer gut ausdifferenzierten Medizin kamen. Es ist meist eine Kombination aus Dankbarkeit und dem Bedürfnis, nach dem Tod noch etwas Sinnvolles beitragen zu wollen, das die Spender motiviert. Für die studentischen Kurse benötigen wir 30 bis 40 Leichname pro Jahr und etwa nochmal so viele für chirurgische Weiterbildungskurse. Chirurgen sind sehr dankbar, wenn sie neue Operationstechniken zunächst am anatomischen Präparat ausprobieren können und nicht erstmalig am Patienten.“

Nächste Führung am kommenden Samstag

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Foto: Lisa Wolf

Die Sammlung beherbergt auch einige Mikroskopiergeräte. Hieraus lässt dich schließen, wie Anatomen in der Vergangenheit gearbeitet haben und was sie überhaupt für Möglichkeiten hatten. „Vor ihrer Beobachtungsvirtuosität muss man schon den Hut ziehen.“ Mit dem ersten Elektronenmikroskop, das in den 70ern Einzug am Institut erhielt, verbindet sich eine persönliche Tragik. „Mein Vor-Vorgänger, Karl-Friedrich Bauer musste sich von dem Gerät, das er selbst angeschafft hatte, seine Lieblingstheorie widerlegen lassen, wonach es keine Zellgrenzen zwischen den Nervenzellen im Gehirn gibt.“, erklärt Prof. Dr. Neuhuber. Eine Gerätschaft anderer Art ist das Craniometer, das der Vermessung des Schädels dient. Die Nazis verwendeten das Craniometer schließlich als Werkzeug der Rassenkunde zur Abgrenzung der Ethnien. Die Phrenologie, die in Gestalt zweier mit nummerierten Arealen bemalten Schädeln in der Sammlung zu sehen ist, unterstellte in  der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Zusammenhang zwischen der Größe eines Hirnareals mitsamt der entsprechenden Vorwölbung des Schädels und bestimmten geistige Eigenschaften bzw. dem Charakter einer Person. Diese Wissenschaft wurde jedoch ab absurdum geführt, und Scharlatane verdienten Geld, indem sie durch Betasten des Schädels bestimmten, ob beispielsweise die Anbahnung einer Ehe sinnvoll sei.

Im Rahmen des Collegium Alexandrinums gibt es zweimal jährlich eine gebührenfreie Führung durch die anatomische Sammlung. Die nächste findet am Samstag, den 16. Januar 2016 um 10 Uhr statt.

 


Christmas Vol. 2: Erlangen vs. Ivano-Frankivsk

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Weihnachten in Erlangen...

Christmas in Erlangen…

... and in the Ukraine.

… and in the Ukraine.

Sometimes it is very beneficial to be an international person. Especially at the time of Christmas. As soon as in one country everything ends, in the other one everything only is getting started.

Preamble

Christmas market is one of the main sights in Germany. Each city is proud of its own century-old traditions, cuisine and souvenirs. And it is as well common that it starts before Advent (last year it was on November 28) and ends right before Christmas. And no one questions it.. but can it be different? And the answer is “Yes”. In Ukraine in recent years it has also become popular to organize Christmas markets all over the country, but they are peculiarly Ukrainian and I’m going to explain why. First of all, they last during Christmas and a few weeks afterwards. For example, in my native town, Ivano-Frankivsk, it started on December 12 and will be still there up to January 21. Second of all, we use Julian calendar and Ukrainian Christmas is celebrated on January 6 and is followed by a few other major winter holidays. So after Christmas the celebrations only get started.

Favorite places

Candles Erlangen.

Candles Erlangen.

If you are first time in Erlangen, your favorite place is simply the market “Waldweihnachten” in general with all its forest mood, sawdust on the ground, fir-trees and bright lights everywhere. It is perfectly organized considering the smallest details. The main theme is “forest” and you would really feel yourself in a forest. Not only some tables are made out of stubs, but there are dozens of Christmas trees everywhere (even the back sides of each shop are decorated with branches). So you feel as if in a fairy-tale merely standing there. If you are a more advanced traveler, you may use my ‘top-3 places’ idea.

Number 1: Bakery. Here any child who wants to try to make a little dwarf has a chance to do it. And everybody else has a chance to be touched by such a scene. The whole process is quite simple: you just dip the cookie in chocolate to make a hat and boots and then draw a face. The best part is that afterwards you can eat it)

Candles in the Ukraine.

Candles in the Ukraine.

Number 2: Candle making. I know it sounds very old-fashioned and boring, but in fact it’s very bright and fun. You buy a white candle and create your own design in a few minutes just by dipping your candle into jars with different colors. The magic happens in front of your eyes and no one can stop it. The result is each time unexpected and amazing.

Number 3: Mulled wine, also known as Glühwein)) Of course, no one can omit this place, especially during Advent. A cup of tasty wine would cost you 3€ and the money is really worth it. Not only it tastes like cinnamon and candied fruits, but also like childhood and Christmas.

Welcome to the market in Ivano-Frankivsk

If you are tired of the routine of German markets and want to try something new, welcome to one of the Ukrainian markets, namely in Ivano-Frankivsk. Here you can listen to traditional folk songs, try traditional cuisine and buy many souvenirs. Note that on New Year and Christmas you can also come here with your friends or family and enjoy the spirit. Even when all the holidays are already over, you would still have a few more days to say good-bye to it. And here are again ‘top-3 places’ to begin with.

Number 1: Hand-made stores. This is where tradition unites with modern trends and where you can find old-fashioned decorations for a Christmas tree and modern cute knick-knacks for your home. For example, the traditional straw bouquets that are put near the table during the meal on Christmas Eve. Or ceramic decorations for your house. Or jewelry made of polymer clay, colorful beads, feathers or even knitted.

Happy New Year, Ivano-Frankivsk.

Happy New Year, Ivano-Frankivsk.

Number 2: Candles. Though here you won’t be able to paint your candle (only on your own at home), you should visit this shop, because these candles are real works of art. They are usually made out of beeswax and can be of all imaginable shapes.

Number 3: Mulled wine. Traditionally we finish our little trip with a cup of warm wine which would cost you about 0.50-1€ (so take two cups)) It would be a bit different from a German one, maybe somehow bitter or stronger, or with unusual spices, but the spirit of holidays is always preserved.

Conclusion

Probably, the most logical question is which market is better and you can now blame me for being too diplomatic, but I would say that each market is worth visiting. And usually there are few markets in each city, which are difficult to compare because they are so different and so interesting. Even in Erlangen there is one more market in about 4 minutes of walk from Waldweihnachten, called “Historical market” which also is very interesting to visit. Probably, some markets are more elaborate, with older traditions and better organization, but each tries to celebrate the forthcoming Christmas. So next year don’t forget to visit one 😉

Olha Kuzmyn

Exkursion der Geographen durch Nordamerika – ein Reisetagebuch. Teil 4

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Ottawa liegt im östlichen Teil der Provinz Ontario. Foto: Leonie Fößel

Ottawa liegt im östlichen Teil der Provinz Ontario. Foto: Leonie Fößel

Im ersten Teil des Exkursionsberichts haben wir Detroit und den ganz normalen Wahnsinn in den USA kennengelernt. Im zweiten Teil ging es dann weiter nach Toronto und zu den Niagarafällen, bevor im dritten Teil ein Besuch beim indigenen Stamm der Mohawk of Akwesasne auf dem Programm stand. Zum Abschluss geht es jetzt noch in die Metropole Ottawa:

12. August 2015

Nach einer kurzen Nacht im Luxus-Queen-Size-Bett ging es erstmal zum Frühstück. Gestärkt konnten wir dann Marijkes Exkursionsteil zur Infrastruktur in Angriff nehmen. Wir lasen verschiedene Texte in einem extra für uns reservierten Raum im Hotel, äh Studentenwohnheim. Anschließend diskutierten wir lange über die in Montreal recht verfallene Infrastruktur. Irgendwann rauchte allen der Kopf, doch von Pause konnte keine Rede sein: Sonja war ab Mittag mit ihrem Programm an der Reihe: Es ging um Regionalismus und Nationalismus. Wir sollten Leute in der Stadt interviewen. Mein Versuch, mein Schulfranzösisch wieder aufzupeppen scheiterte kläglich. Und dabei wollte ich nur einen Salat bestellen. Vor allem das Viertel Quartier Latin hat es uns angetan. Als wir in unsere Unterkunft zurückkehrten, hatten wir noch einen Termin mit einem Mitglied des Mouvement Nacional de Quebecois pour Quebecois, einer Initiative, die sich für die Selbstständigkeit Quebecs ausspricht. ER berichtete über die Situation mit der Zweisprachigkeit in Quebec und im Besonderen in Montreal. Nach diesem Expertengespräch packten wir ein weiteres Mal unsere Autos voll und es ging weiter zur letzten Station der Exkursion: nach Ottawa. Einen kleinen Zwischenfall gab es auf der Fahrt: Anja ließ ihr Handy auf der McDonald‘s-Toilette liegen und wir mussten in Ottawa alle Hebel in Bewegung setzen, damit sie es wieder bekommt. Da vor lauter Organisieren keine Zeit mehr für Abendessen blieb, mussten leider die Chips, die ich Herrn Elrick schuldete, dran glauben…

13. August 2015

Foto: Leonie Fößel

Foto: Leonie Fößel

Ein trauriger Tag: wir hatten kein tolles Frühstück wie sonst. Allerdings wurde es gleich besser: Jürgen führte uns bei seinem Exkursionsteil nach Gatineau, eine Stadt direkt neben Ottawa. Dort besuchten wir ein Zentrum für die Gleichberechtigung beider Amtssprachen. Wir wurden hochoffiziell empfangen, mussten Sicherheitskontrollen passieren und wurden dann in einem Saal über die Probleme informiert, die es durch die Zweisprachigkeit in Kanada gibt. Der Vortrag dauerte ziemlich lange und irgendwann waren wir alle am Rande der Erschöpfung angekommen, es ist wirklich anstrengender als man denkt, sich den ganzen Tag von einem zum nächsten Expertengespräch zu hangeln. Danach ging es ins Rathaus, dort lernten wir Herrn Elricks Schwiegervater Bob kennen, der vielen von uns im Voraus mit unseren Themen behilflich war. In fünf Minuten mussten wir unser Mittagessen vertilgen und schon stand das nächste Expertengespräch an. John Bennett von der Umweltorganisation berichtete uns unter anderem über Kanadas Fracking Aktivität. In einem weiteren Vortrag erfuhren wir, wie die Ressourcennutzung für Staat und First Nations geregelt ist. Da es unser letzter gemeinsamer Abend mit allen gemeinsam war, gingen wir noch in eine Bar – samt Dozenten und sogar Bob ließ sich das nicht entgehen.

Blick über die Stadt Ottawa. Foto: Leonie Fößel

Blick über die Stadt Ottawa. Foto: Leonie Fößel

14. August 2015

Der letzte Exkursionstag war wieder ziemlich anstrengend und ein wenig chaotisch, da ein paar Dinge nicht so liefen wie geplant. Max führte uns zu einem Stadtplanungsbüro, was vor allem für diejenigen unter uns interessant war, die einmal in die Richtung gehen wollen. Der anschließende Besuch im Canadian Museum of History fiel leider flach, weil die Schlange zu lang war und wir den Zeitplan sonst nicht einhalten konnten. Allerdings konnten sich einige von uns in die Ausstellung über First Nations schleichen, was sehr interessant war (und natürlich aufregend, es war immerhin eine Straftat!). Der letzte Programmpunkt der Exkursion war ein Vortrag in der University of Ottawa über Data. Da die Expertin zu diesem Thema eineinhalb Stunden überzog, musste sich Herr Glasze mitten in ihrem Vortrag verabschieden – ein wirklicher Abschied mit der ganzen Gruppe viel so leider flach, weil einige am selben Abend schon weiter- oder heimflogen. Diejenigen, die noch da waren, ließen den letzten Abend mit ein paar Bierchen in einem Raum mit perfekter Sicht über Ottawa ausklingen. Es waren anstrengende, lehrreiche aber auch extrem witzige zwölf Tage, die wir gemeinsam durch Nordamerika gezogen sind. Danke an alle für die tolle Zeit!

Leonie Fößel

Ein paar gute Lerntipps für die Prüfungsphase

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Die Prüfungsphasen gehören zu den unangenehmeren Zeiten des Studiums. Foto: Milena Kühnlein

Die Prüfungsphasen gehören zu den unangenehmeren Zeiten des Studiums. Foto: Milena Kühnlein

Lerntipp: Steh auf, stretche dich kurz, renne zum Flughafen, setzte dich in einen Flieger und komm nie mehr zurück. So verlockend dieser Tipp in manchen Situationen auch klingen mag, er hilft nicht viel weiter, wenn man sein Studium tatsächlich zu Ende bringen will. Ganz besonders nicht, wenn man es gut zu Ende bringen will. Gerade für Erstsemester kann die Prüfungsphase schnell zu einer Zerreißprobe werden. Heulkrämpfe, Nachtschichten vor dem Laptop und willkürliches Googeln über Zwangsexmatrikulation und Koffeintabletten kommen vielleicht dem ein oder anderen Student bekannt vor. Was also tun, damit die Prüfungsphase nicht zum Alptraum wird? Folgende Tipps können helfen, die letzten Wochen des Semesters etwas entspannter zu gestalten:

  • Anfangen. Ja, jetzt verdrehst du die Augen. Ich sehe es genau. Aber du weißt, es ist die Wahrheit. Fange so früh wie möglich an, dir deine Unterlagen, Texte und Bücher zusammenzusuchen. Jeder Tag, den du ohne Büffeln verstreichen lässt, ist ein Tag, der dir gerade in der heißen Phase fehlen kann. Die Folge: Panik, nächtliches Lernen, Stresspickel

  • Zeitpuffer. Dieser Tipp ist eng mit Punkt Eins verknüpft. Plane dir, je nach Wichtigkeit und Umfang der abzulegenden Prüfung, Zeitpuffer von einer Woche, zwei Tagen, oder einem Nachmittag ein. Du wirst dir in der Crunchtime der Klausurenphase dafür selbst auf die Schulter klopfen.
    Es sei denn natürlich, du stehst auf den Nervenkitzel der sich nahenden Deadline. In diesem Fall empfehle ich, zum Beispiel, folgendes: Drucke deine Hausarbeit das nächste Mal am gleichen Tag der Abgabe aus. Ach was heißt hier am gleichen Tag, lieber erst eine Stunde vorher. Wenn du richtig krass drauf bist, entfernst du den USB-Stick mit der Datei, ohne ihn vorher zu sichern.
  • Sport und gesunde Ernährung. Da ich mit dieser Überschrift nun endgültig den Großteil meiner Leser an Facebook verloren habe, kann ich ja offen reden. Ein Auto fährt nur mit dem richtigen Benzin und genauso verhält es sich mit deinem Astralkörper. Fettige, salzreiche Nahrung lässt dich träge und müde werden, zudem verlangt der Körper immer mehr davon. Superfoods wie Chiasamen, Nüsse oder Obst geben dir Energie für weitere Stunden in der Bibliothek, neue Ideen und neue Motivation. Dazu kommt: Was entspannt dich mehr? Eine Laufrunde im Schlossgarten an der frischen Luft, oder der Tunnelblick zum Fernseher? Komm, sei ehrlich. Du weißt, ich habe Recht.
  • Struktur. Ob gegliedert nach Monaten, Wochen, oder Tagen: Ein strukturierter Lernplan hilft dir, nicht den Überblick zu verlieren, keine Deadlines zu verpassen und dem enormen Berg an Lernstoff die Unüberschaubarkeit zu nehmen.
  • Anfangen. Ich erwähne es lieber noch einmal. Keine Macht der Aufschieberitis.
  • Ehrlich sein. Die Klausur ist nächste Woche. Dienstag, genauer gesagt, um Vierzehn Uhr. Aber du hast absolut keine Motivation zu lernen, geschweige denn, dich überhaupt an den Schreibtisch zu setzen. Jetzt ist es an der Zeit, ehrlich zu dir selbst zu sein. Du hast dir dieses Studium, hoffentlich, aus freien Stücken selbst ausgesucht. Warum also, hast du absolut keine Lust dich mit dessen Inhalten zu befassen? Durchhänger, Motivationstiefs und kurzfristige Gedanken an die Surflehrerschule sind absolut normal, totale Lustlosigkeit und depressive Stimmung hingegen nicht. Ab zur Studienberatung, das Gespräch mit Vertrauen suchen, oder einfach kurz innehalten und sich fragen: Will ich das hier wirklich?

Und falls nichts davon hilfreich sein sollte, nicht vergessen: Die akademische Freiheit ist die Freiheit, so viel lernen zu dürfen, wie man nur will. (Rudolph Virchow). Schniekes Zitat. Was das heißen soll? Das Studium an der Universität ist nicht jedem Menschen möglich. Nutze es.
Milena Kühnlein

Born to Rock

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martinrocktz

Martin Grosse vor einigen Jahren – damals noch Jura-Student. Foto: Minnelli Jade Britto Furtado

Heute stelle ich euch einen Alumnus aus der FAU vor, der an der FAU Rechtswissenschaften studiert hat. 2009 hat er sein erstes Staatsexamen absolviert und war dann nicht nur Referendar – sondern in einigen Rockbands aktiv. Bewegt zwischen Leidenschaft und Gesetzen, hat ihn sein Weg schließlich zu einem ganz anderen Beruf geführt. Heute lebt Martin Grosse in München und betreut als Account Manager Kunden aus der Automobilbranche. Das Unternehmen, für das er arbeitet, entwickelt Software zur High-End-3D-Visualisierung, die bei den Kunden Einsatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette findet. Als Vertriebsmitarbeiter ist es dabei wichtig, Kontakte zu knüpfen und diese auch zu pflegen. Während er früher das Publikum mit Musik ansprach, zeigt er heute unter anderem Performance bei seinen Kunden mit Sound und Bild bei 3D-Visualisierungen. Falls ihm das am Ende des Tages noch zu wenig Performance ist, dann muss die Firmenband mit der Musik herhalten. In einem Interview blickt er mit uns zurück auf seinen ungewöhnlichen Lebenslauf.

Wieso hast du dich damals für Jura entschieden?

Erst wollte ich Theater- und Medienwissenschaften studieren, weil es zunächst sehr kreativ klang. Lehramt schien dann aber ebenso attraktiv. Dadurch, dass ein Schulfreund mir schließlich davon erzählt hat, dass er Jura studieren will, bin ich auf denselben Gedanken gekommen. Immerhin verbindet alle Studiengänge die Sprache, und in Latein hatte ich auch meine Facharbeit geschrieben. Bis 1900 waren in Deutschland viele juristische Texte in lateinischer Sprache verfasst. Letztendlich habe ich dann ganze 14 Semester verbissen durchgezogen. Mein Ziel war damals, Fachanwalt für Medien- und Urheberrecht zu werden.

Und dann hat in deinem Studium plötzlich die Leidenschaft angeklopft?

Schon während der Schulzeit habe ich mit Leidenschaft im Chor gesungen, und Musik gemacht. Kaum hatte ich angefangen zu studieren, habe ich den Gitarristen aus meiner alten Schulband wiedergetroffen, der mir von dem Vorhaben erzählte, eine neue Band zu gründen. Dem Herz folgend, war ich gleich mit dabei, und es ging nach Hamburg für weitere Gespräche. Schon wenig später stand eine Reise nach Hollywood vor uns um eine Aufnahme mit den Bon Jovi Produzenten durchzuführen und natürlich wollten wir dann auch gleich das bisschen Musikgeschichte weiterschreiben: Wir hatten einen Showcase Gig vor einer großen Plattenfirma in Deutschland und waren dann noch mehrere Jahre parallel auf der Suche nach weiteren Unterstützern. Leider haben wir den englischsprachigen „New Metal“ Sound genau dann aus den USA hergebracht, als in Deutschland die „Neue Deutsche Welle“ startete.

Ein Referendariat hast du dir während dieser Zeit dennoch zugetraut?

Ja, in der Zeit von 2009 bis 2012 habe ich das Referendariat am Oberlandesgericht Nürnberg bestritten. Das war schon deshalb sehr interessant, da man hier in einige juristische Berufe schlüpfen konnte und Stationen machte bei Anwälten, der Staatsanwaltschaft oder beispielsweise beim Landratsamt. Das war mir im Studium noch nicht so ganz bewusst, weil es hier ja erstmal auf das Bestehen des Ersten Staatsexamens ankam. Spannend war hier insbesondere die Zeit meiner Referendarstation in der Kanzlei von Stefan Raab in Köln, 2011. Parallel habe ich noch weiter Musik gemacht, jetzt aber schon auf Sparflamme. Daraus geworden ist dann letztlich am Ende des Tages nichts, aber es war eine super Erfahrung!

Mit Jura wolltest du dann also nicht mehr weitermachen?

Doch, ich bin zum Zweiten Staatsexamen angetreten – und das sogar zweimal mit Vorbereitung und eisernem Willen. Habe es dann aber leider nicht geschafft. In einer folgenden Auszeit habe ich mir bewusst gemacht, was meine Stärken eigentlich sind. Ich hatte neben dem Studium viel Anderweitiges ausgeübt und dadurch außeruniversitäre Schlüsselqualifikationen erlangt, die ich für den weiteren Lebensweg ja auch nutzen konnte. Ein Praktikum später also, bin ich in meinem jetzigen Beruf angekommen.

Und an dem Beruf, den du jetzt rockst, gefällt dir welche Tätigkeit am meisten?

Der Ton macht die Musik: Als Account Manager Global Accounts übe ich eine sehr abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tätigkeit aus. Schließlich ist jeder Kunde anders und hat eigene Wünsche und Vorstellungen. Meine Kontakte aus der Band-Zeit konnte ich für berufliche Zwecke auch sinnvoll nutzen. Einen sehr bekannten Gitarristen konnte ich zum Beispiel für den Soundtrack unseres Showreel gewinnen. Und genau das gefällt mir, mit kreativen Menschen zu arbeiten und mit diesen gemeinsam einzigartige Eindrücke zu hinterlassen.

Danke für das sehr interessante Interview und weiterhin viel Erfolg!

Für all diejenigen, denen Martin bekannt vorkommt: Er war einer der Kandidaten, die letztes Jahr bei der ZDF-Kerner-Show 1000 – Wer ist die Nummer 1? ins Viertelfinale gekommen sind.

Nursel Esma Ayar

 

Uni-Musical – Besuch einer Probe von „Natürlich Blond“

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Die Hauptdarsteller des Uni-Musicals Florian Werner und Svenja Baumgärtner. Foto: Anna Appel

Die Hauptdarsteller des Uni-Musicals Florian Werner und Svenja Baumgärtner. Foto: Anna Appel

In dem großen Unigebäude in der Regensburger Straße in Nürnberg musste man sich am Samstag, den 16. Januar, nicht gut auskennen, um die Aula und das darin probende Musical-Ensemble zu finden. Schon auf dem Flur konnte man Gesang und Klavierbegleitung vernehmen und sich davon leiten lassen. Ein wirklich aufregendes Gefühl war es dann, alleine am Rand des riesigen Saals zu sitzen und aufmerksam dem Probenprozess zu folgen. In den vorderen Sitzreihen befanden sich, wie das bei einer Probe so üblich ist, der Regisseur sowie die Leiter im musikalischen und choreografischen Bereich, welche die Spielerinnen und Spieler kommentierten. Besonders viel einzuwenden gab es bei dieser gelungenen Gesangs- und Tanzprobe allerdings nicht, wie man auch dem Kommentar eines Mitglieds aus dem Produktionsteam entnehmen konnte: „Das klingt total subbaa“. Das Ensemble befindet sich zwar noch am Anfang der Probenphase, weshalb bisher ohne Kostüme, Requisiten und konkrete szenische Anweisungen geübt wird, jedoch war es umso spannender, die Studierenden ganz natürlich zu erleben und sich lediglich auf die verschiedenen Stimmklänge und nebenbei auf die Klavierbegleitung zu konzentrieren. Das, was zu hören und zu sehen war, hat meiner Meinung nach ziemlich überzeugt und Lust auf mehr gemacht. Vor allem die Begeisterung und die fröhliche, ausgelassene Stimmung der Studierenden waren ansteckend, sodass man am liebsten mitsingen und mittanzen wollte.

Nach diesen Plakaten solltet ihr Ausschau halten. Foto: Anna Appel

Nach diesen Plakaten solltet ihr Ausschau halten. Foto: Anna Appel

Uni-Musicals haben Tradition an der FAU

Das Uni-Musical der FAU hat bereits eine lange Geschichte hinter sich. Schon zum achten Mal dürfen sich Musikpädagogik-Studenten der FAU auf die Premiere ihres unter professioneller Anleitung einstudierten Musicals freuen, welche am 14. April 2016 stattfinden wird. Seit „Linie 1“ im Jahre 2002 sucht Prof. Dr. Wolfgang Pfeiffer, Leiter des Uni-Musicals und Professor für Musikpädagogik an der FAU, zusammen mit seinem Team jedes zweite Jahr eine interessante und geeignete Musical-Vorlage aus, um daraus ein passendes Arrangement für seine Studierenden zu erarbeiten. Die Historie aller bisher an der FAU präsentierten Musicals zeigt, wie bunt und vielfältig die Auswahl der Themen ist und bietet einen Einblick in die Arbeit der Studierenden im Musical-Ensemble. Von April bis Juni 2016 präsentieren die engagierten und musikbegeisterten Studierenden nun „Natürlich Blond“ unter der Regie von Peter Kirchner in der Aula der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. „Es gibt keine Universität in der Bundesrepublik, an der Produktionen im gleichen Umfang und gleicher Qualität durchgeführt werden.“ Diesen Satz findet man auf der Homepage des Uni-Musicals und man kann ihm durchaus Glauben schenken, wenn man bedenkt, dass es dieses Jahr ganze 21 Aufführungen von „Natürlich Blond“ geben wird – die letzten beiden Ende Juni im Bergwaldtheater in Weissenburg.

Aufwärmtraining des Musical-Gruppe. Foto: Anna Appel

Aufwärmtraining des Musical-Gruppe. Foto: Anna Appel

10 bis 12 Stunden Probe

Viele Pausen haben die Studierenden nicht an diesem Proben-Samstag. Trotzdem nehmen sich die beiden Hauptdarsteller ein paar Minuten Zeit, um Fragen zu beantworten. Svenja Baumgärtner ist 23 Jahre alt und die einzige Externe, welche dieses Jahr das Musical-Ensemble bereichert. In „Natürlich Blond“ spielt sie die Protagonistin Elle Woods. Am Act Center in Nürnberg absolviert sie eine Vollausbildung zur Diplom-Musicaldarstellerin und hat durch eine Freundin von dem Casting für das Uni-Musical an der FAU erfahren. Nun hat sie jede Menge Spaß, verpasst aber auch viel Unterricht aufgrund der zahlreichen Proben. Florian Werner ist 25 Jahre alt und studiert Musikpädagogik mit Gesang, Klavier und Gitarre an der FAU. Er spielt den Protagonisten Warner Huntington. Auch er ist mit vollem Einsatz und viel Freude dabei, obwohl er durch den großen Zeitaufwand, welchen die Musical-Proben in Anspruch nehmen, gut planen muss, um bei Vorlesungen und Musikstunden weiterhin mitzukommen. Svenja und Florian proben wie auch alle anderen Ensemble-Mitglieder 10 bis 12 Stunden pro Woche, wobei alle Solosänger zusätzlich Einzelgesangsunterricht nehmen. Zum Probenprozess meint Svenja, dass das Bühnenbild bereits stehe und bald auch die Kostüm-Maße abgenommen würden.

Worum geht es eigentlich in „Natürlich Blond“? Svenja erklärt mir: Elle Woods ist mit Warner Huntington verlobt, welcher sie allerdings abblitzen lässt, um für ein Jurastudium nach Harvard zu gehen. Die enttäuschte Elle beschließt, Warner zu folgen und ebenfalls ein Studium in Harvard zu beginnen. Völlig überraschend wird die typische Amerikanerin Jahrgangsbeste und… Mehr will Svenja noch nicht verraten. Florian bringt die Grundmessage auf den Punkt: Du kannst alles erreichen, egal wie du aussiehst und woher du kommst. Danke an Svenja Baumgärtner und Florian Werner für das nette Gespräch und viel Spaß dem ganzen Musical-Ensemble bei den weiteren Proben! Ein Aufführungsbesuch lohnt sich garantiert!

 

Anna Appel

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