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Zwischen Textmarker und Zukunftsplanung

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Die Punkte dürfen selbst ergänzt werden. Foto: Milena Kühnlein.

Die Punkte dürfen selbst ergänzt werden. Foto: Milena Kühnlein.

Wenn sich ein Zweit- oder Drittsemester auf einmal vorkommt wie ein langjährig Festangestellter der FAU kann das nur eines bedeuten: Die Erstis sind da. Jedes Jahr im Oktober strömen sie zu Hauf an die Uni und sind als Studenten erstmal nicht zu erkennen. Das ändert sich aber nach der obligatorischen Erstsemesterbegrüßung. Denn da werden die glatten, dunkelblauen FAU-Umhängetaschen an jeden der eine Eintrittskarte hat (diese befindet sich im ebenfalls obligatorischen Willkommens-Paket) ausgegeben.

Und tatsächlich: Als sich unzählige aufgeregte Erstis am Donnerstag, dem 15.10., in der ersten Uni-Woche vor der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen tummeln und auf den Einlass warten, scheint der Satz „Ich bin nur wegen dieser Tasche da“, das allgemeine Motto der Veranstaltung zu stellen. Während der ein oder andere Ersti noch etwas verloren mit dem Handy in der Hand auf seine Freunde wartet, bricht der andere beim VGN-Stand vor der Halle schon eine Diskussion vom Zaun. „Warum ist die Semesterkarte so teuer?“, die junge Standbetreuerin bemüht sich um eine Antwort, doch plötzlich zieht es den gesamten Strom an Menschen in den Eingang.

Das erste Staunen: Ein 3D-Drucker arbeitet unaufhörlich an bunten Plastikteilchen, was von technikaffinen Studenten mit interessierten Blicken und Smartphone-Fotos belohnt wird. An der Bar gibt es für alle Neuankömmlinge erstmal ein Bier oder eine Dose Red Bull. Das ist natürlich passend, da es die Neuen schon mal an die einzigen beiden Getränke gewöhnt, die man während seiner Studienzeit zu sich nimmt. In der Halle herrscht messeähnliches Gewusel. Der Sparkassenstand, Amnesty International oder das Rechenzentrum der FAU buhlen gleichermaßen um Interessierte. Schon nach kurzer Zeit hat jeder Ersti hochwertige Textmarker, Schneidebretter und Schlüsselanhänger eingesackt. Manch einer lässt sich auch einen Flyer zustecken, doch wer wirklich an einem Stand interessiert ist, lässt meistens gleich seine Unterschrift und E-Mail-Adresse für mehr Informationen da. Im kleinen Saal wird derweil für einen Umzug nach Fürth (besser bekannt als „Fött“) geworben.

Mit Sicherheit werden die Erstis in ihrer Uni-Zeit noch ein oder zwei Bier mehr leeren. Foto: Milena Kühnlein.

Mit Sicherheit werden die Erstis in ihrer Uni-Zeit noch ein oder zwei Bier mehr leeren. Foto: Milena Kühnlein.

Es ist laut, es ist ein kleines Durcheinander. Dennoch kommt man als Außenstehender nicht umher, in diesem Getümmel eine gewisse Struktur zu erkennen. Mehr noch: Einen kompletten Abriss der Studienzeit. Eine Masse von Leuten geht, mit dem einen Ziel, den gleichen Weg. Man trifft Freunde am Stand für Hochschulsport, die man in der Ersti-Woche vielleicht schon irgendwo gesehen hat. Man verabredet sich noch an dem Abend für eine Party, andere bilden lieber gleich eine Lerngruppe, regelmäßig ab nächsten Montag 15 Uhr. Während sich der eine Neuling den kostenlosen Frozen-Yogurt mit Topping schmecken lässt, frägt der andere schon nach wie er sich für die linke Hochschulgruppe engagieren kann. Es ist eine riesige Masse, mit unterschiedlichsten Leuten, unterschiedlichsten Hintergründen und Motivationen. Im großen Saal verlieren sich Grüppchen schon mal leicht, weil zwei Leute mit leuchtenden Augen an einem Stand stehen blieben, der für den Rest der Gruppe völlig irrelevant ist. Vielleicht trifft man sich draußen am Rathausplatz wieder, vielleicht nicht. Doch eines ist für alle Erstis gleich: Es ist ein Neuanfang, der erste Schritt in den eigenen Lebensweg, gespickt mit einem Hauch Aufregung, der von Erwartungen und Vorfreunde ummantelt wird. Das Ziel, der Universitätsabschluss liegt klar vor Augen. Für den Anfang reicht aber auch die blaue Umhängetasche.

Milena Kühnlein


Countdown für: Publishing Industry 4.0 – Digital and Connected World

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Grafik: http://www.buchwiss.uni-erlangen.de

In der fünften Auflage der Zukunftskonferenz innovation@publishing, die das Institut für Buchwissenschaft veranstaltet, werden die Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung und Vernetzung in Prozessen der Buchbranche und Ihrer Endprodukte diskutiert. Praxisbeispiele mit Live-Demonstrationen und Diskussionen zeichnen konkrete Anwendungsmöglichkeiten und geben Raum zur Diskussion aus wissenschaftlicher und anwendungsorientierter Sicht. Die Anmeldung ist nur noch bis Sonntag, den 25. Oktober möglich. Top-Experten aus Publishing, Informatik, Bildung und Neurowissenschaften laden Studenten aller Studienrichtungen herzlich dazu ein, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Nutzt diese einmalige Gelegenheit und seid dabei!

KEY-FACTS

Termin: Freitag, 13. November, 10:00-17:00

Ort: Senatssaal im Kollegienhaus (Raum 1.011),

Universitätsstraße 15, 91054 Erlangen

Anmeldung: bis 25. Oktober auf der Homepage

Vorab-Informationen: auf Facebook

Bei weiteren Fragen: Mail an buwi-tagung@fau.de

 

Nursel Esma Ayar

Tipps der Redaktion für die Lange Nacht der Wissenschaften

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Der Tourenplan zur langen Nacht.

Der Tourenplan zur langen Nacht.

Zum siebten Mal steht die Lange Nacht der Wissenschaften vor der Tür und wieder gibt es ein vielseitiges Angebot für morgigen Samstagabend. Bei den hunderten von Veranstaltungen kann leider nicht jede besichtigt werden, aber die Redaktion des FAU Studenten-Blogs hat sich ein paar Favoriten herausgesucht:

Das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen-Tennenlohe (126ff) kombiniert die Wissenschaftsnacht mit ihrem 30jährigen Geburtstag. Durchgehend kann hier Einblick in die neuste Audio und Multimedia Technologie genommen werden. Daneben gibt es auch die Möglichkeit das Uniradio „bitexpress“ zu besuchen oder im hauseigenen Kino die neusten 3D und Soundsysteme zu entdecken. Zudem findet hier um 17:00 die offizielle Eröffnung der Wissenschaftsnacht 2015 statt, anschließend folgt eine Podiumsdiskussion und ein Science Slam. Diese Veranstaltungen sind auch im Internet verfügbar.

Seit einiger Zeit stehen 3D Drucker hoch im Trend. Über die Funktionsweise und praktische Anwendung kann man sich in der Siemens Verwaltung (34ff) in der Erlanger Innenstadt erkundigen. Ebenfalls dort zu finden ist die größte mobile Modelleisenbahn der Welt. Zudem stellt sich dort das Erlanger Projekt „EinDollarBrille“ vor, welches seit 2012 in Entwicklungsländern weltweit für die Verbreitung erschwinglicher Sehhilfen einsetzt. Für ein bisschen Humor zwischendurch sorgt Kabarettist Bernd Händel (Sitzungspräsident aus „Fasnacht in Franken“) mit Promiparodien. Ebenfalls etwas lockerer geht es beim Science Slam im E-Werk (S. 46) zu. Dort präsentieren Nachwuchswissenschaftler ihre Forschungsergebnisse auf unterhaltsame Weise.

Im Audimax in der Bismarckstraße (S. 66f) geht es dieses Jahr mit dem Department Astrophysik in die unendlichen Weiten des Universums. Neben aktuellen Forschungsergebnissen berichtet zwischen 19:30 und 20:30 Dr. Alexander Gerst von seinem Aufenthalt auf der ISS (Mai-November 2014). Da bei diesen Vorstellungen ein besonders hoher Andrang zu erwarten ist, können alle Vorträge im Audimax auch live auf www.fau.tv verfolgt werden.

Das Programmheft bietet einen Überblick über die Events und ist kostenfrei.

Das Programmheft bietet einen Überblick über die Events und ist kostenfrei.

Die Technische Fakultät bietet auch dieses Jahr wieder ein reichhaltiges Angebot an. Besonders interessant ist dabei das Brauprojekt einiger Chemiestudenten (wir berichteten). Die Braustätte befindet sich am Röthelheimcampus (S. 82). Auf dem Gelände der TechFak (ab S. 88) kann derweil noch unter anderem eine Vorlesung über die Chemie des Bieres, das FabLab (die Versuchswerkstätte der FAU) oder eine Partie Roboterfußball besichtigt werden.

Die höchste Dichte an Veranstaltungen hat die Wissenschaftsmeile (S. 146ff.) zwischen Nürnberg und Fürth. Im AEG Gebäude 15 steht alles unter dem Thema der Elektroenergie. Neben neuen E-Bikes oder Ladestationen für Elektroautos, stellen auch zwei studentische Gruppen der Universität Bayreuth einen selbstentwickelten elektrischen Rennwagen vor. Das Nicolaus Copernicus Planetarium (S. 171f) bringt den Besuchern das Universum näher, ebenfalls dort zu finden ist eine Gesandtschaft der „Star Wars Fans Nürnberg“. Im Cinecitta, einem der größten Kinokomplexe in Europa, kann außerdem ein Blick hinter die Kulissen geworfen werden.

Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Kulinarik zeigt die Akademie der kochenden Künste in Fürth (S. 142) bei der „Wissenschaft des Würzens“ oder das Nürnberg City Center (S. 241) bei der Präsentation von „physikalischen und chemischen Prozessen bei der Herstellung von Cocktails“. Ein besonderes Erlebnis bietet schließlich noch der AERO Club Nürnberg (S. 258) an: Für 38€ kann man dort einen nächtlichen Flug über Nürnberg genießen.

Johannes Geis

The Russian Smile – Deutsch-Russisches Travelling-Seminar zum Thema „Nanopartikel und Synchrotrons“

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Alle Teilnehmer des Travelling Seminars mit dem FAU-Pulli bei DESY, Hamburg. Foto: DESY

Alle Teilnehmer des Travelling Seminars mit dem FAU-Pulli bei DESY, Hamburg. Foto: Marta Mayer, DESY

Vom 30. September bis 11. Oktober 2015 fand zum sechsten Mal das Deutsch-Russische Travelling-Seminar statt, mit insgesamt 28 Teilnehmern von Universitäten aus ganz Russland und Deutschland. Die Reise startete in Berlin und führte über Rostock, Kopenhagen, Lund (Schweden), Hamburg, Bremen, Leverkusen bis nach Koblenz und das Rheintal.

Einen inhomogenen Haufen konnte man es nennen, als am Mittwoch den 30. September 2015 insgesamt 28 russische und deutsche Masteranden, Doktoranden und Professoren am Berliner Flughafen Schönefeld aufeinander trafen. Händeschütteln, Vorstellen, schüchternes Angrinsen. Schwer war es, sich auf Anhieb alle Namen zu merken. Dann ging es zuerst einmal ins Hotel, direkt in die Berliner Innenstadt am „Kudamm“. Schon der nächste Tag wartete mit einem straffen Programm auf; früh ging es zu BESSY II, dem Elektronenspeicherring des Helmholtz-Zentrums Berlin. Nach der offiziellen Begrüßung zu unserem Seminar durch die Professoren A. Magerl, A. Rempel und A.Pfitzner, wurden die ersten Vorträge der Teilnehmer gehalten. Natürlich durfte eine Führung durch die riesige Versuchshalle des Elektronenspeicherringes mit 240m Umfang nicht fehlen. In den zahlreichen Versuchsständen werden dort mithilfe der im Synchroton erzeugten elektromagnetischen Strahlung, dem sog. Synchrotronlicht, Materialproben in Nanobereichen untersucht.

Nach getaner Arbeit folgte abends das Vergnügen in Form eines Welcome-Dinners. Dort wurden wir mit Geschenken überrascht: alle erhielten einen „Travelling-Seminar Pulli“ der FAU, welcher sich in den folgenden Tagen als Gruppenmerkmal etablierte und bis zum Schluss immer gerne getragen wurde. Der Startschuss für gemeinsame eineinhalb Wochen, mit vielen neuen und tollen Eindrücken, Wissenschaften und Wissenswerten, interkulturellem Austausch und näherem Kennenlernen, war gefallen.

Die Schönheit Skandinaviens

Kopenhagen

Kopenhagen

Zwei Tage in Berlin vergehen schnell. Über Rostock, wo wir einen Nachmittag mit strahlenden Sonnenschein und eine Nacht verbrachten, schifften wir uns am ersten Samstag unserer Reise (3.Oktober) Richtung Dänemark ein. Auch Kopenhagen begrüßte uns mit Sonnenschein und lud uns ein, ein wunderbares Wochenende dort zu verbringen. Mit dem Wochenstart am 5. Oktober kehrten wir zum wissenschaftlichen Teil des Seminars zurück. Unser Weg führte uns nach Lund, Schweden, wo wir über die Technologie und das Potenzial der European Spallation Source (ESS) aufgeklärt wurden. Diese Neutronenquelle, welche unter anderem den Materialwissenschaften dienen soll, befindet sich momentan noch im Bau und soll ab 2023 in Betrieb gehen.

Am selben Tag ging es wieder zurück nach Deutschland. Die lange Busfahrt bis Hamburg wurde mit weiteren Vorträgen von Teilnehmern gefüllt, sodass die Zeit gut genutzt wurde und es uns die Fahrtdauer kurz erscheinen lies. In Hamburg angekommen, bekamen wir die nordische Wetterlage am eigenen Leib zu spüren, was uns die beeindruckende Hafenrundfahrt jedoch kein bisschen vermiesen konnte. Zusätzlich stand ein Besuch bei DESY, dem Deutschen Elektronen-Synchrotron, auf dem Programm. Auch hier erhielten wir einen Einblick in die Abläufe und Funktionsweisen der Synchrotron-Strahlungs-Technologien zur Visualisierung von Nanostrukturen und chemischen Reaktionsprozessen.

Über die Tage hinweg wächst die Gruppe zusammen

Burg Eltz im schönen Rheinland.

Burg Eltz im schönen Rheinland.

Es folgten die verbleibenden Teilnehmer-Präsentationen und dann ging es schließlich mit einem kurzen Zwischenstopp bei Airbus in Bremen, wo wir in die Welt der Tragflächenfertigung abheben konnten, nach Leverkusen und Köln zum DLR, dem Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt. Interessant war es, über die Materialforschung in der microgravity zu erfahren und das Kommunikationszentrum zur ISS (International Space Station) zu besichtigen. Die Zeit verging wie im Flug, doch zum Glück stand uns noch ein letztes gemeinsames Wochenende im wunderschönen Rheintal bevor. Koblenz diente uns dabei als Stützpunkt sowohl die Stadt an sich, als auch das nahegelegene Moseltal mit seiner versteckten Burg Eltz zu erkunden. Den krönenden Abschluss bildete eine Weinverkostung und das Abschieds-Dinner am letzten Abend, der ausschließlich mit guter Laune durchtränkt war und die Nacht kurz werden ließ.

Die Gruppe war über die Tage hinweg zusammengewachsen. Nun kannte man die Namen, egal ob russisch oder deutsch. Wir haben viel gesehen, viel erlebt, vieles gelernt und viele nette Menschen kennengelernt. The Russian Smile – wenn auch auf den ersten Blick nicht immer klar erkennbar, sozusagen ein Nano-Smile – bleibt uns in herzlicher Erinnerung, dankend und dankbar.

Arseniy Portnyagin, Far Eastern Federal University, Vladivostok, Russia.

Arseniy Portnyagin, Far Eastern Federal University, Vladivostok, Russia.

Arseniy Portnyagin: „It’s difficult to write everything but to write a few is the same challenge. I want to say that this Travelling Seminar is the greatest event I have ever heard of and participated. People from different cultures and fields of science can share interests, can produce new ideas while talking on different topics and there are no borders between them. Looking at people who are involved in science like you is the best motivation. Many of the participants became friends. And an opportunity to see so many places in such short period of time together with mentioned above makes this travelling seminar unique in the scientific world. I will recall this seminar throughout my life.”

 

Ein großer Dank für diese einmalige Reise geht an Mirijam Zobel, die das Programm bis ins Detail geplant hat, unsere Hotels gebucht und die besten Touren, sei es eine Segway- Tour in Kopenhagen oder eine ganz besondere Bootsrundfahrt im Hamburger Hafen, für uns organisiert hat. Ein weiterer Dank an unseren Busfahrer Norbert, ohne den wir nirgendwohin gekommen wären und der unsere Gruppe um einen weiteren herzlichen Menschen ergänzt hat. Und an die Professoren A. Magerl, A. Rempel und A. Pfitzner, durch deren Engagement dieses sechste Travelling- Seminar überhaupt zustande gekommen ist. Außerdem an die Sponsoren, die FAU und v.a. an das Bundesministerium für Bildung und Forschung, welches uns die finanzielle Grundlage geliefert hat, ein solch einmaliges Seminar überhaupt durchführen zu können.

Das volle Potential ausschöpfen – Innovative Forschungsumgebung für Ingenieure und Geisteswissenschaftler

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IRL Kommunikationsmanagerinnen Ruth Meißner und Elena Weber während der Planung des IRL Events. Foto: ZIMT

IRL Kommunikationsmanagerinnen Ruth Meißner und Elena Weber während der Planung des IRL Events. Foto: ZIMT

Am 03. September 2015 veranstaltete das Zentralinstitut für Medizintechnik (ZIMT) die Innovation Research Lab Exhibition, in welcher 36 internationale Teams ihre Projekte vorstellten. Ein Treffen mit Sultan Haider, Johannes Kiesel und Ruth Meißner zeigte, dass es dabei um mehr als „nur“ innovative Ideen und Projekte geht.

Ich finde mich im Innovation Think Tank von Siemens Healthcare GmbH ein und auf den ersten Blick wird mir auch klar, warum es „Think Tank“ heißt – ein riesiges Areal mit zahlreichen Gebäuden, durch dessen Fenster man bereits einen kurzen Blick auf die kreativen Köpfe von morgen werfen kann, während sie an Prototypen arbeiten und am Computer programmieren. Ich werde in das Forschungslabor geführt, in dem Sultan Haider mich erwartet, Gründer und Direktor des Innovation Research Lab. Er zeigt mir die Einrichtung, verschiedene Modelle, stellt mir Studenten und ihre Arbeiten vor und erzählt mir von seiner Vision. Der Raum ist nicht sehr groß, bietet aber dennoch genug Platz für alle Mitarbeiter, die konzentriert in ihrer Arbeit versunken sind, hin und wieder aufstehen um sich mit den Kollegen auszutauschen und wieder weiterarbeiten. Die Wände sind verhangen mit Grafiken, Mind Maps und Tabellen, Modelle und Prototypen reihen sich aneinander und ich bin mir sofort sicher, dass hier an der Zukunft gebastelt wird.

„Jetzt ist es an der Zeit, verschiedene Fachrichtungen zusammenzubringen.“

Das Innovation Research Lab soll allen Studenten und Firmen die Möglichkeit bieten, sich gemeinsam in einer kreativen Umgebung weiterentwickeln zu können. Wir leben heute in einer technisch geprägten Welt, die aber ohne einen Austausch verschiedener Gedanken und Ideen nicht bestehen kann. Sultan Haider sieht darin die besten Möglichkeiten: „Jetzt ist es an der Zeit, verschiedene Fachrichtungen zusammenzubringen.“ Dabei sind aber nicht nur die technischen Studiengänge gefragt: „Wir haben diverse Themen und Projekte, wo Philosophen und Pädagogen ebenso zu Rate gezogen werden sollten, wie Maschinenbauer und Produktdesigner.“ Noch sei keine Lösung gefunden worden, die alle Ressourcen zusammenbringt und der beste Weg ist es, ein Netzwerk aus sämtlichen Studien- und Fachrichtungen zu bilden, um ein breites Spektrum abzudecken. Ein zentraler Aspekt der ganzen Unternehmung ist der interdisziplinäre Charakter. Studenten sollen über ihre eigenen Grenzen hinausblicken und agieren. „Viele denken, Elektrotechniker besäßen nur diese Kompetenzen, aber vielleicht gibt es einen, der auch ein Künstler ist, aber danach fragt niemand, weil das auf den ersten Blick nicht in sein Profil passt.“, so Sultan Haider.

Es geht in erster Linie um den Prozess an sich

Sultan Haider und Johannes Kiesel mit Prof. Burak Acar. Foto: ZIMT

Sultan Haider und Johannes Kiesel mit Prof. Burak Acar. Foto: ZIMT

Johannes Kiesel vom Zentralinstitut für Angewandte Ethik und Wissenschaftskommunikation (ZIEW), der an der Gründung des Innovation Research Lab beteiligt war und an der FAU für die allgemeinen Schlüsselqualifikationen zuständig ist, steht von Beginn an hinter der Idee, dass die Probleme der Welt nur durch den Input aus den verschiedensten Disziplinen angegangen und gelöst werden können. Deswegen erarbeiteten sie gemeinsam Veranstaltungen, die von allen Fachrichtungen der FAU besucht werden können. Da gibt es zum einen das Innovation Management, in der unter anderem Grundlagen des Innovationsmanagements vermittelt werden, interkulturelle und interdisziplinäre Teamarbeit, Ideenfindung und Konzepterstellung betrieben wird. Außerdem gibt es noch ein Seminar zum Thema Innovation Leadership, das die Entwicklung eines eigenen Führungsstils und praktische Erfahrungen im Projektmanagement, Produktdesign und Geschäftsmodellierung vermittelt. Beide Veranstaltungen arbeiten aktiv in Teams, damit so viel Praxiserfahrung wie möglich daraus gezogen werden kann. Das „Team“ ist neben der „Interdisziplinarität“ das zweite wichtige Stichwort. Sultan Haider sieht in dem durchgeplanten Studium ein Problem, denn das baut in den meisten Studiengängen auf selbständiges Arbeiten auf. In der Regel schreibt jeder Student alleine an seiner Bachelor- und Masterarbeit, arbeitet eventuell während des ganzen Studiums die meiste Zeit allein. Sobald man aber in den Beruf einsteigt, ist Teamfähigkeit gefordert. Das Ziel des Innovation Research Lab ist es, Zusammenarbeit zu fördern und zu aktivieren. In diesem Zuge wird auch das Präsentieren von Projekten und Ergebnissen gelernt. Dabei ist es sehr wünschenswert Studenten anderer Fakultäten zu involvieren: „Uns liegt es sehr am Herzen auch den Geisteswissenschaftlern, die eher technikfern ausgebildet werden, ihre Scheu zu nehmen.“, so Johannes Kiesel. „Der Name des Programms soll auf keinen Fall abschrecken. Innovation bedeutet nicht immer, dass ein technisches Produkt entwickelt werden soll. Es kann auch eine Innovation im Sales- oder Marketingbereich sein. Es geht uns in erster Linie nicht um ein fertiges Objekt, sondern um den Prozess an sich.“

Während der Projektarbeit stehen Experten aus Firmen und Professoren der FAU beratend zur Seite. Dabei werden Kontakte geknüpft, die zu Praktika, Fellowships und Tätigkeiten als Werkstudent verhelfen können. Am Ende der Arbeit steht die jährliche Innovation Research Lab Exhibition, die alle Projekte und Ergebnisse vorstellt. Es findet eine Abstimmung statt, in der die drei besten Arbeiten ausgezeichnet werden. Doch es geht nicht allein um das Gewinnen eines Wettbewerbs: wie der Name schon sagt, ist es eine „Ausstellung“, in der die Leistung aller Teilnehmer gewürdigt werden soll.

Nicht alles muss technisch realisierbar sein

Studenten arbeiten an Prototypen. Foto: ZIMT

Studenten arbeiten an Prototypen. Foto: ZIMT

Wie kann man sich nun am Innovation Research Lab einbringen? Fachfremde können die Veranstaltungen zum Innovation Management und Innovation Leadership als Schlüsselqualifikation besuchen, die für Bachelorstudenten mit 5 ECTS Punkten belohnt wird und Masterstudenten erhalten ein Zertifikat. Ein Masterstudiengang im Sinne eines „Applied Innovation Management“ mit Blick auf Firmengründung ist bereits in Planung. Ruth Meißner, Studentin der Medizintechnik im fünften Semester, ist von Beginn an dabei und als Communication Manager tätig. Ihre Arbeit für das IRL hat dabei wenig mit ihrem eigenen Studiengang zu tun, sondern sie ist für den Pressebereich, E-Mail-Verkehr und die Homepage zuständig. Auch sie ist davon überzeugt, dass der Austausch verschiedener Fachrichtungen enorm zur technischen und persönlichen Entwicklung beiträgt: „Als Student der Philosophischen Fakultät meint man vielleicht, dass man hier nichts beitragen kann, weil man keine Ahnung von Technik hat, aber gerade das ist die falsche Herangehensweise. Man hat keine Blockade im Kopf, dass alles unbedingt technisch realisierbar sein muss. Wenn man nun aber nicht weiß, was es für Möglichkeiten gibt, kann man viel freier über Lösungen nachdenken und andere können sich wiederum Gedanken über die Umsetzung machen.“, so Ruth Meißner. Man lernt dabei, wie man mit Menschen zusammenarbeitet, die eine andere Denk- und Arbeitsweise haben. Johannes Kiesel fügt noch hinzu, dass fachspezifisches Wissen nicht unbedingt erforderlich ist, denn am meisten zählt Handlungsfähigkeit. So sieht das auch Sultan Haider: „Wenn man sich hier einbringen möchte zählen zwei Faktoren: Interesse und Fähigkeit. Interesse kann man nicht entwickeln, das muss vorhanden sein. Fähigkeiten können hingegen weiterentwickelt werden.“ Hierbei ist eine kreative Umgebung erforderlich, die das Innovation Research Lab zur Verfügung stellt. Für eine funktionierende und innovative Gesellschaft braucht es nicht nur Führungspersönlichkeiten eines Fachs, sondern auch andere Leute, die die bestehenden Ressourcen und Kräfte verteilen können.

Das Innovation Research Lab ist die beste Möglichkeit für all jene Studenten, die sich über die Grenzen ihres Studiums hinaus engagieren wollen und tragen damit automatisch dazu bei, dass sich die eigene Universität innerhalb ihrer zahlreichen Disziplinen enger verknüpfen kann.

 

Christine Hetterle

Exkursion der Geographen durch Nordamerika – ein Reisetagebuch. Teil 1

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Welcome to Detroit.

Welcome to Detroit.

„Ihr Geographiestudenten seid doch nur auf Exkursionen und chillt an den tollsten Orten der Welt.“ Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört. Das mit den tollsten Orten kann ich auch wirklich bestätigen, es werden Studienreisen an wunderbare Stellen dieses Planeten angeboten. Dieses Jahr war auch ich an der Reihe, mit einer Gruppe von 24 Kommilitonen die Welt zu erkunden. Dr. Tim Elrick und Prof. Dr. Georg Glasze leiten die Exkursion. Es ging nach Nordamerika – wobei der Fokus der Exkursion auf Kanada lag. Mit Chillen allerdings hatte das wenig zu tun. Mein Reisetagebuch ist mein Zeuge.

1. August 2015:

Es geht endlich los! Die große Reise nach Nordamerika. Pünktlich um halb elf Uhr vormittags sitzen Anja und ich im Flieger. Wir werden die nächsten fünf Wochen gemeinsam reisen. Die ersten zwölf Tage werden wir auf der Exkursion verbringen, die restliche Zeit Backpacking in Kanada und an der US-Ostküste machen. Wir sind voller Vorfreude. Das Essen im Flieger – großartig! Die Filmauswahl – toll! Auch die Tatsache, dass wir in Amsterdam von einem ziemlich einschüchternden Sicherheitsbeamten mit skurrilen Fragen bombardiert werden, kann unsere Euphorie nicht dämpfen. Als dann im Flieger nach Detroit, dem ersten Stopp unserer Exkursion, mein Kopfhörer kaputt ist, fackeln wir nicht lange und teilen uns Anjas Stöpsel. „Pasta or Chicken?“, die Stewardessen fragen diesen Satz jeden Fluggast. Bis sie zu uns kommen. Da heißt es nur noch „Sorry, only chicken left“. Gut gelaunt essen wir, was auf den Klapptisch kommt. Um 15 Uhr Ortszeit erreichen wir Detroit, alles läuft wie am Schnürchen. Ein ziemlich interessanter Taxifahrer bringt uns zum Hostel. Er erzählt sehr viel, wir verstehen sehr wenig: African-American-Slang, den werden wir in Detroit noch öfter hören. Trotzdem lachen wir sehr viel mit Eddie. Im Hostel angekommen gehen wir nur noch mit unserer Exkursions-Familie Essen kaufen und plumpsen dann ins Bett.

IMG_82612. August 2015:

Nach einem typischen amerikanischen Frühstück habe ich kurz Angst, Diabetes zu bekommen. Alles ist hier süß, sogar die Milch. Außerdem haben wir in 15 Minuten mehr Müll produziert, als sonst in einem Jahr. Plastikteller und –besteck, Trinkbecher aus Styropor. Die sehen es hier ganz eng mit der Nachhaltigkeit. Ein Teil der Gruppe ist schon einen Tag länger da und holt weitere Exkursionsmitglieder vom Flughafen ab, wir dürfen heute die Stadt erkunden. Von unserer Seite des Detroit River kann man nach Windsor, Kanada, blicken. Der Kontrast von Stadtzentrum zu der Gegend unseres Hostels ist drastisch: Hochhäuser, Sauberkeit, viele Familien vs. baufällige Häuser, tiefergelegte Mustangs, lauter Rap in der Straße. Der People Mover hat es uns besonders angetan: für 75 Cent kann man in der Hochbahn durch den Stadtkern von Detroit fahren. Weil es so Spaß macht, gönnen wir uns eine zweite Runde. Anschließend geht es zu unseren Unterkünften: zwei Airbnb-Häuser. Die Nachbarschaft ist durchgehend stärker pigmentiert als wir. Die Leute sind unheimlich nett, ich fühle mich pudelwohl! Es ist unheimlich warm. 34 Grad und 16 Personen in einem Haus, da kann man schonmal ins Schwitzen kommen. Unser Abendessen kaufen wir in einem arabischen Markt, inzwischen sind alle Exkursionsmitglieder angekommen, auch unsere Dozenten. Jürgen kocht für alle und wir freuen uns über unseren „Familienkoch“. Morgen früh geht es mit den ersten Themen der Exkursion los, die Spannung steigt.

3. August 2015:

Detroit war einst ein Wirtschaftszentrum der USA - doch mit dem Niedergang der Autoindustrie kam der Kollaps.

Detroit war einst ein Wirtschaftszentrum der USA – doch nach dem Boom folgte der Kollaps.

Um 6.30 Uhr früh war Aufstehen angesagt. Schließlich mussten 16 Personen auf zwei Bäder verteilt werden. In der Stadt eröffnet Nico mit seinem Thema „Boom und Niedergang von Detroit als Industriestadt“ die Exkursion. Wir besichtigen das alte Fisher Body Plant 21, einen alten Stellmacherbetrieb, der unter anderem für Ford produzierte. Heute nur noch eine Ruine, die ein Überbleibsel aus der goldenen Zeit der Autoindustrie in Detroit ist. Wie in einem Horrorfilm muten die zersplitternden Scheiben, die zerstörten Treppenhäuser, der Staub und das überall tropfende Wasser an. Der nächste Stopp ist nur ein paar Straßen weiter: das Ford-Museum. Ein äußerst liebenswürdiger und lustiger Museumsführer erklärt uns die Geschichte Fords von den Anfängen über das berühmte Ford T – das bis 1972 meistverkaufte Auto der Welt- bis hin zu heutigen Modellen. Zum Abschluss des Themas besuchen wir noch ein weiteres ehemaliges Fabrikgebäude, ebenfalls zerstört. Dort werden wir zur Attraktion Detroits: eine so große Gruppe Weißer sieht man bei 82 Prozent schwarzer Bevölkerung selten. Das dachte sich auch die Dame, die uns aus ihrem Auto heraus freudig winkend fotografierte. Marlene übernahm den zweiten Programmpunkt des Tages: „Umgang mit einer schrumpfenden Stadt“. Im Stadtplanungsbüro der Organisation „Detroit Future City“ sprechen wir über verschiedene soziale Stadtplanungsprojekte, die der Wiederbelebung der Stadt dienen sollen. Denn Detroit hat in den letzten 15 Jahren mehr als eine Viertel Million der Bewohner verloren – die ehemalige Autostadt ist pleite, die Bevölkerung hat keine Jobs und wandert ab. Einige Projekte von Detroit Future City konnten manche Gegenden wiederbesiedeln. Anschließend kamen wir zum zweiten Teil von Marlenes Programm: wir besuchten die Initiative „Peaches and Greens“, die ebenfalls für die Erhaltung der Nachbarschaft arbeitet. Mit Fischzucht und Urban Gardening. Lisa, die Leiterin der Initiative zeigt uns verschiedene Standpunkte, wie beispielsweise den Laden mit Nahrungsmitteln aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Hier kommen wir das erste Mal richtig mit der schwarzen Bevölkerung in Kontakt. Denn das ist in Detroit extrem auffällig: Schwarz und Weiß ist größtenteils voneinander getrennt und lebt in Parallelwelten. Fazit des ersten vollen Exkursionstages: Sehr interessante Themen, viel Input. In der Gruppe lernt man sich in der geselligen Runde am Abend auch besser kennen.

4. August 2015:

IMG_8196Unter der Leitung von Simon besuchten wir heute zwei sehr konträre Stadtteile von Detroit. Zum einen Five Grosse Point: fünf suburbane eigenständige Nachbargemeinden, die sich systematisch von Detroit abschotten. Durch einen Zaun. Ja, es erinnert tatsächlich ein wenig an die Deutsche Mauer. Denn auf der Detroiter Seite stehen heruntergekommene Häuser, viele stehen leer, der Großteil der Bevölkerung ist schwarz. Und auf der Seite von Grosse Pointe stehen die sanierten Einfamilienhäuser mit dem obligatorischen Golden Retriever und Pool im Garten. Der Unterschied ist drastisch. Der andere Stadtteil Detroits besteht aus verfallenen Häusern, hier wohnt niemand mehr. Eine gespenstische Stille liegt über der Straße, die sich mit dem Geruch verbrannten Holzes vermischt. Die Stadt brennt hier die gepfändeten Häuser nieder, weil sie selbst nicht für die Kosten aufkommen kann. Herumliegende alte Schuhe, zersplitterte Truhen und Kinderschulzeug machen das Gruselszenario komplett. Wir freuen uns ziemlich über die Mittagspause, die uns diese trostlose Gegend verlassen lässt. Nach einem Mittagessen in einer Bio-Bäckerei (ja, das gibt es in USA, wir waren auch baff) übernimmt Colin die Führung. Dafür geht ein Teil der Gruppe zu einer Initiative, die sich für die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung einsetzt. Der andere Teil geht zur Farm des Detroit Black Community Food Security Networks (DBCFSN), ein Programm, das ins Leben gerufen wurde, um Nahrungsmittelunsicherheit innerhalb der schwarzen Bevölkerung zu reduzieren. Kadhiri, der einzige Festangestellte der Initiative, führt uns über das Gelände und erklärt uns die Kompostieranlage, die verschiedenen Gewächshäuser, die Bienenstöcke. Er erzählt, dass man als Schwarzer in Detroit immer noch jeden Tag Diskriminierung durch Weiße erlebt und das in der Bevölkerung zu viel Wut führt. Auch dieser zweite Exkursionstag hat viel Stoff zum Nachdenken geliefert, viele sind von den Eindrücken heute auch betroffen. Um elf Uhr nachts ruft unser Dozent an, wir sollen doch für morgen früh um 5.30 Uhr ein Taxi organisieren, das uns zum Bus-Terminal bringt. Denn morgen geht es schon nach Toronto. Leichter gesagt, als getan: in Detroit funktioniert das Taxisystem eher mäßig. Also gar nicht. Von daher fragen wir in unserer Verzweiflung unseren Nachbarn Steven, ob er uns gegen Bezahlung fahren könnte. Er sagt zu. Wir hoffen, er hält sein Wort.

Der zweite Teil des Reisetagebuchs folgt in einigen Tagen.

Leonie Fößel

Wo sind die Instagram-User?

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Eindrücke von der Vernissage der Ausstellung #nuernberg_de 01: Instagram-Fotos analog im Künstlerhaus Nürnberg.

Eindrücke der Vernissage der Ausstellung. Die Ausstellung läuft noch wenige Tage. Bild: @aquali135

Weltweit werden pro Minute über 200.000 Fotos auf Instagram hochgeladen. In Deutschland hat das Netzwerk über drei Millionen Mitglieder. Die App gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Beeindruckt von den Fotos könnte die Frage entstehen: Wo sind eigentlich die lokalen Instagram-User? In der Bilderflut sollen sogenannte Hashtags die Suche nach speziellen Themen und Motiven erleichtern. Eine Nürnberger Community gibt elf solcher lokal geprägten Hashtags vor, die ihre Ausstellung im Nürnberger Künstlerhaus strukturiert.

Die Community, bestehend aus Instagram-Fotografen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, hat sich 2014 zusammengefunden. Als Multiplikator und Förderer ist die Stadt Nürnberg in diesem Netzwerk aktiv. Die Ausstellung bietet neben der Antwort, “wo” die Instagram-User überall so sind, bzw. gewesen sind, inspirierende Instagram-Fotos. Wer sich also in aller Ruhe einer Auswahl aus der Bilderflut nähern möchte ist hier genau richtig.

Zu bewundern ist die Ausstellung bis Freitag, den 30. Oktober, wie lange die Instagram-Fotos online sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab!

Und wenn ihr schon auf Instagram seid, die FAU ist auch Mitglied und freut sich über Follower.

Die Hashtags:

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Im Gästebuch können die Besucher einen Eintrag hinterlassen und exakt wie in Instagram mit einem Herz das „Gefällt mir“ bestätigen.

#tourismusknecht
#treppenhausfreitag
#welovepegnitzpfeile
#igersmeetnürnberg
#nbg_streetmoments
#goho
#nbg_sunsets
#detailverliebt
#nbg_schwarzundweiss
#nbg_architexture
#stadtoasen

Nursel Esma Ayar

Will you spend this Night with me?

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Microorganisms varying from fungi up to parasites.

How do you usually spend your evenings? What about night? Perhaps not near a microscope or a 3D printer. But would you like to try that? Once in a while (especially once a year) you should leave your warm homes and join hundreds of citizens roaming around the city with little green books and searching for mysterious “locations”.

This flash-mob is called “Lange Nacht der Wissenschaften” (Long Night of Sciences) and you have probably heard about it at least six times before (because this year it was the 7th one). It is located in three cities, Nürnberg, Fürth und Erlangen, but honestly, it is quite difficult to cover all of them. As a newcomer both to Germany and Erlangen, I have chosen Erlangen as my main location. For a girl who studies linguistics, it was quite obvious that I would choose to look at… right, medicine and technologies. So let’s get this tour started.

Location 01: Universitätsklinikum (Ulmenweg 18 and neighborhood)

2When I got there, the first thing that surprised me was the size of the territory, buildings and number of people wandering in all directions. Nevertheless, the main entrances were lighted with green lamps, especially for such ‘dummies’ like me. The biggest surprise was the numerous leaflets, souvenirs and testers that were available and free for all visitors. Also at each location were special games. For example, here was a nice quiz about our immune system with funny pictures of various cells. For correct answers you could win a big close-up picture of some real cell.

Another great opportunity one could find in a few rooms with microscopes, where you could see all kinds of microorganisms varying from fungi up to parasites (alive!!) that live in fish. I was lucky enough to take a look at a head louse, bed bugs, tuberculosis virus, Borrelia virus and some kinds of fungi.

3For those who are interested in real medicine, there were special tours to MRT, CT, operating and blood transfusion rooms. In the hall of each building you could find dozens of stands explaining eyesight diagnostic, bandages, first aid techniques, dental care, skin diseases, cancer and tumors, various kinds of surgeries, and what not. And what surprised me the most – even if you had no idea about the terminology or medicine in general, every person was happy to explain difficult topics to you in plain words (even English words) and make you interested in their field of work.

 

4Location 02: Siemens Foyer (Werner-von-Siemens-Straße 50)

When I came to Erlangen, the first thing that I noticed was that almost all machinery here was produced by Siemens. Honestly, before I only knew that Siemens used to make good mobile phones (my first one was pretty nice) and, perhaps, worked in other fields too. I have never been so mistaken! Siemens has incredible developments and products for every walk of life starting from a coffee machine up to high-tech MRT apparatus or lasers. At their Foyer one could observe all the modern technologies and even try them out.

5Nevertheless, from this location I remember mainly two attractions. The first is a wonderful 3D light show projected on the windows over the entrance. It lasted only for 6 minutes but was really well thought through and revealed the potential power of the company. Also it seemed hard to create a video clip that not only projects on a wall but uses its peculiarities, like windows or tubes.

6The second memory is connected with the magician in the hall. Though I am a grown-up and know most of the secrets of tricks, their “pledge”, “turn” and “prestige”, I was really thankful to feel as a child again. I was lucky to become a part of a trick with the disappearance of the watch from my hand and it felt like magic indeed. At first he made me try to transfer a coin from one hand to another without moving them, and when it did not work, he lit some kind of cotton wool (it was spectacular) and there the magic entered – my watch was no longer on my wrist, but in his hand.

Location 03: Faculty of Engineering (Erwin-Rommel-Straße 60)

7On no other occasion would I travel so far from my dormitory or city center, but it was definitely worth it. On the one hand, I finally saw the Faculty of Engineering (it is always interesting to compare buildings of various faculties and think that yours is the best one). On the other hand, I saw a lot of various inventions and machinery.

For example, you could cut out your portrait with the help of special laser out of plastic. There was a special virtual reality simulator, where you could drive a car and all bystanders could see the world the way you saw it on a screen. There were also mini-robots with joystick control, but unfortunately, I could not figure out which robot was controlled by the joystick I was using. :)

8If you are interested in cars, you could find there various motors. If you are a newbie in physics, nice students could explain to you how to make a battery from a cent (or copper), zinс and a lemon. And if you were interested in eco-friendly inventions, you could find a house with wind and solar batteries that were able to supply imaginable ‘inhabitants’ of that house with heat and energy.

And at 01:00, as in the Cinderella story (only one hour longer) the beautiful carriage… no did not turn into a pumpkin, it just stopped driving. And now I am waiting for next Night in two years and hope that even more people and more locations will join this wonderful event.

 

Olha Kuzmyn


Extralife – Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg

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Noch bis zum 22.November in Nürnberg: Die Gaming-Ausstellung Extralife.

Im Kunsthaus in Nürnberg, nahe dem Hauptbahnhof, findet vom 9.Oktober bis zum 22. November eine Ausstellung über die Videospielkultur unserer Zeit statt. Auf fünf Räume beschränkt sich die eher kleine, aber ziemlich genaue Ausstellung und gewährt einem nicht-versierten Zuschauer Einblicke in die Gaming-Welt.Die Ausstellung wird von Fan-Kunstwerken in den Gängen geschmückt und man kann mit allem interagieren. Es werden nicht nur Konsolen aus unterschiedlichen „Gaming-Epochen“, wie eine alte Nintendo bis hin zur Playstation4, sondern auch PC-Spiele bereitgestellt. Man wird mit ungewöhnlichen Aufgaben konfrontiert, wie die Rolle eines Hotline-Beraters oder eines Büroangestellten, der seiner Arbeit nachgeht.

Vor allem diese Spiele üben eine gewisse Kritik an das Gaming von heute aus. Viele Aufgaben sind trivial, wenn nicht sogar bedrückend und sinnlos. Man rettet nicht mehr als Superheld die Welt, sondern quält sich als Durchschnittsmensch durch den tristen Alltag. Vor allem das Spiel „Every Day the Same Dream“ erschrickt den Spieler, sowohl auf einer Gaming-Ebene als auch auf einer sozialen. Der Protagonist des Spieles ist ein Angestellter in einer großen Firma und durchläuft jeden Tag die exakt gleiche Abfolge an Ereignissen. Alles ist grau und man fühlt wie ein kleines unbedeutendes Zahnrad in einem rieseigen Mechanismus. Alle anderen Figuren im Spiel sehen genauso aus wie man selbst und machen exakt das gleiche. Als einzigen Ausweg aus dieser Situation werden dem Spieler gruselige Szenarien dargeboten. Das Springen vom Dach, um all dem ein Ende zu machen, ist eines dieser Möglichkeiten.

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Die älteren Gamer erinnern sich noch an Spieleklassiker wie „Super Soccer“.

Erfrischend, und weniger düster, waren hingegen die interaktiven Party-Spiele, die auch für einen regelmäßigen Gamer eine angenehme Überraschung darstellten. Eines dieser Spiele hieß B.U.T.T.O.N.S. Man hatte nur ein Keyboard und einen Bildschirm. Das Spiel bestand darin, dass man sich etwas von der Tastatur entfernen musste, eine lustige Aufgabe wie tanzen oder Grimassen ziehen erfüllen, und dann so schnell wie möglich wieder zur Tastatur laufen, um genau fünf Mal auf eine bestimmte Taste zu drücken. Lädt zum Kaputtlachen ein! Die kreative Wanddekorationen und auch die netten Informationen, die überall verteilt sind, erfreuen die Augen. Dennoch ist die Ausstellung eher was für einen langweiligen verregneten Tag, wenn man ohnehin nichts Besseres zu tun hat. Besonders für Studenten, da der Eintritt ermäßigt nur zwei Euro fünfzig kostet. Sonntags gibt es sogar Führungen, die allerdings nur für Leute nützlich sein werden, die selbst noch nie einen Controller in der Hand gehalten haben.

Mehr Informationen zu dieser Ausstellung findet ihr auf der Homepage.

 

Isabel Steuer

Charity Poetry Slam

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Ein alter Hase und großer Name im Poetry Slam-Zirkus: Michael Jakob

Ein alter Hase und großer Name im Poetry Slam-Zirkus: Michael Jakob

Von einer Poetry Slam haben wahrscheinlich die meisten schon einmal gehört. Mehrere Künstler treten auf die Bühne und tragen selbstgeschriebene Texte vor. Diese Texte werden dann von einer Jury bewertet und die beiden besten Künstler treten sich im Finale noch einmal gegenüber. Die einzige Bedingung bezüglich der Texte ist, dass sie selbst geschrieben sein müssen. Die Texte müssen sich nicht reimen oder eine besondere Struktur haben. Es kann alles Mögliche sein, von einem Gedicht bis hin zu einer Kurzgeschichte.

Ich selbst war am Montag, dem 26.10.15, zum ersten Mal auf einer solchen Veranstaltung und war sehr positiv überrascht. Da es eine Charity Veranstaltung war, ging das eingenommene Geld komplett an Asylanten, die sich damit Bücher und Lernmaterial oder gemeinsame soziale Unternehmen leisten können. Der Charity Poetry Slam fand in der LUX Jungen Kirche statt und bot ein modernes und aufregendes Ambiente durch kritische Musik und angenehmes Licht. Es herrschte viel Andrang, von jung bis alt war alles vertreten. Die Organisation wurde von Lara Ermer geleitet, die sonst auch selbst auf der Bühne slammt, und die Künstler wurden von dem zweifachen fränkischen Meister Michael Jakob eingeleitet. Die Moderation von Lara und die Begleitung von Michael rundeten den Event sehr gut ab und banden die Zuhörer an das Geschehen.

Als dann die Künstler auf die Bühne traten und ihre Texte vortrugen, brachten sie einen zum Lachen und auch zum Nachdenken. Alle Texte gestalteten sich sehr unterschiedlich; manche reimten, andere brachten Emotionen durch Gestik und Geschrei zum Ausdruck. Die Geschichten, die diese Künstler erzählten, reichten von unerfüllter Liebe und Eifersucht, über alltäglichen Wahnsinn bis hin zu Kritik an unserer Gesellschaft. Das Aufgebot war sehr vielfältig und machte den Abend zu einem denkwürdigen Ereignis.

Heide

Die Nürnbergerin Heide Roser gab auch ihre Visitenkarte ab.

Raus aus den Schubladen

All dieser Texte waren hervorragend, doch ein paar von ihnen ließen mich einfach nicht mehr los. Eines dieser Texte ging um Stereotypen, wie wir andere immer gleich in Schubladen stopfen. Grundsätzlich ist Kategorisierung nichts schlechtes, da man ja irgendwie die Welt verstehen muss, nur sollte man öfters mal nachsehen, ob diese Einteilung wirklich noch passt. Der Künstler rief dann zum Ausbruch aus diesen Rollenverteilungen auf und sei es nur, um mal was anderes zu tun, als das, was alle immer von einem erwarten.

Ein Gedicht über die Liebe, ließ das Publikum auch in sich hineinhorchen, ob so eine Situation einem selbst wiederfahren könnte. Die Künstlerin erzählte eine Geschichte über eine wunderbare Liebe zwischen zwei Menschen, eine Liebe, die dann leider verloren ging und schließlich zerbrach. Die beiden trennten sich und sie heiratete schließlich einen anderen. Doch im Laufe einiger Jahre, trafen sich die beiden immer wieder und ihr wurde klar, dass sie sich gegenseitig immer noch liebten, und stellte sich die Frage, ob sie damals nicht mehr hätte tun können. Mehr miteinander reden, statt sich abzuschotten. Mehr aufeinander zugehen. Doch dafür war es nun zu spät.
Dieser Text ließ einen selbst grübeln, ob man sich genug Mühe gegeben hat in den Beziehungen zu anderen Personen, die einem am Herzen liegen.

Sprachkenntnisse sind der Schlüssel zur Integration

slam vor der Vorstellung

Vor dem großen Ansturm: Wer nicht früh kam, musste sich mit den billigen Plätzen begnügen.

In der Pause konnte ich mich mit den Künstlern unterhalten. Es war eine sehr freundliche und aufgeschlossene Gruppe, jeder kannte sich nur über die Slams. Einige besuchten einmal ein Seminar über das Slammen und fanden dann die Begeisterung daran. Manche sind auch schon seit vielen Jahren dabei und haben den Poetry Slam mit etabliert. ‚Slammily‘ ist der liebevolle Ausdruck, der den Gruppenzusammenhalt beschreibt.

Nach der Vorstellung unterhielt ich mich noch kurz mit den Asylanten und ihrem Betreuer. Die meisten konnten besser Englisch als Deutsch, wodurch sie leider nicht viel von der Slam verstanden haben. Ich erkundigte mich, was sie mit dem Geld machen würden und sie meinten sie bräuchten mehr Möglichkeiten, um besser Deutsch lernen zu können. Denn dadurch, dass sie in ihren Unterkünften meistens unter sich sind, fehlt ihnen die Übung, die sie für das Deutschlernen dringend bräuchten.
Die Asylanten brauchen bessere Unterstützung, was ihre Sprachkenntnisse betrifft. Denn durch ihre Sprachbarriere werden sie von der deutschen Kultur und den deutschen Mitmenschen abgeschottet. Mehr Sprachkurse und Lernmaterial, aber vor allem mehr Kontakt zu Deutschen wäre sehr wichtig für sie.

Am Ende des Abends hatte ich viel gelernt. Sowohl über Poesie und was sie für einen bedeuten kann, als auch über Probleme in der Gesellschaft, die wir noch angehen müssen.

Der Poetry Slam war wirklich ein großer Erfolg, ein Ereignis, das man sich nicht entgehen lassen sollte!

 

Isabel Steuer

Lange Nacht der Wissenschaften – A short review

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Aufklärung über Websicherheit

The evening of the science is a huge event in Nuremberg, Erlangen and Fürth.

On the evening of 24th October Nuremberg, Fürth and Erlangen participated in an “evening of the sciences”, an evening on which different universities and schools present themselves to interested people of all ages. But not only schools contribute with their booths and events, also different companies such as DATEV or Siemens promote the opportunities their firms have to offer young people.

On this very night I visited the Nuremberg Planetarium, DATEV IT campus and the Faculty of Business, Economics, and Law at my university. Beginning my night in the Planetarium, I was introduced to the Hermann Oberth Space Travel Museum. The young man at the museum’s booth told us vividly about the museum’s old traditions and the renovation of the main exhibit in 2014. The museum shows many different kinds of original space exhibits and models and gives a detailed report on the development of space travel throughout time up to the 1920s.
Interestingly enough, the Hermann Oberth Space Travel Museum is worth a visit on the weekend.

Nürnberger Sternwarte

You want to know how the Newtonian-telescope works? Just ask the nice men at the Planetarium.

My next station in the Planetarium was the booth for astrology. Nuremberg has its own astronomical observatory which you can come to see every Friday and Saturday. Through the special telescope you can study the stars and galaxies, a truly breath-taking sight. The nice men at the booth explained how the Newtonian-telescope, which they brought with them, worked exactly and what different kinds of telescopes there are. Depending on what you plan to see in the sky you need different kinds of telescopes with different kinds of oculars (lens for the telescope). If you are interested in discovering our night sky you should definitely go to the observatory on a clear Friday or Saturday evening.

After leaving the Planetarium, I went to the DATEV IT campus and listened to an interesting and very helpful lecture about web security. Often people get emails that look exactly like an email from an important company such as Amazon or PayPal. These emails often have links in them which you are supposed to klick to verify your address or bank account. If you then klick on the link, it will somehow download malware onto your computer and steal personal information.
We were also told how to identify such malware emails: Mostly, these emails don’t address you with your name, which an original email would. They also always talk about verifying something, like your bank account. Of course, you should never do that and maybe even call the real company to check with them about such an email. Many of these mails also claim that you bought something for a ridiculous amount of money (which, of course, you haven’t), and want you to verify your account. NEVER klick on these links. These emails may seem very real, but if they want your password for something, want you to verify certain personal data and have a link you are supposed to klick, then DO NOT interact with them.

Virtual Reality Brille

At the DATEV IT campus visitors got the chance to try out a virtual reality device.

At the DATEV IT campus I also got the chance to try out a virtual reality device, the oculus rift. With the device over your eyes you can virtually walk through the DATEV headquarters. It was a really nice device with great potential, but very expensive and after a while your eyes begin to burn and the pictures weren’t that fluid. It was a lot of fun to use it, but I cannot imagine what good it would do in everyday life, except playing video games.

My final stop on that evening was the social economic faculty in the Findelgasse in Nuremberg. Here you could test your knowledge about applying for jobs. There were all the “dos and don’ts” of applying on two walls and a 10-minute-test on how to behave correctly during your job interview and how to write appropriate job applications.
The faculty did not only give tips for your job, but also had a painting booth and a cocktail bar. I met a lot of new people and was able to gather a lot of stuff. Like two pens, a pencil, a cleaner sticker for my smartphone and, my personal favourite, a smartphone charger for the car.

All in all it was a very fun evening and I learnt a lot. I would definitely recommend the “Lange Nacht der Wissenschaften” to anyone.

Isabel Steuer

Exkursion der Geographen durch Nordamerika – ein Reisetagebuch. Teil 2

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Eines der größten Naturwunder der Erde: Die Niagarafälle an der Grenze zwischen USA und Kanada. Foto: Marijke Heyenga

Im ersten Teil des Exkursionsberichts haben wir Detroit und den ganz normalen Wahnsinn in den USA kennengelernt. Jetzt geht es weiter in den Norden. Genauer gesagt: Nach Toronto und zu den Niagarafällen.

5. August 2015:

Steve hat Wort gehalten! Er und seine Frau haben uns heute im Morgengrauen zum Busterminal gefahren. Sie mussten wirklich viermal fahren und am Ende wollten sie nicht mal Geld nehmen. Irgendwann haben unsere Überredungskünste dann aber doch angeschlagen. Um sieben Uhr morgens ging es mit dem Greyhound von Detroit los, sechs Stunden später kamen wir in Toronto an. Nachdem wir auf der Fahrt alle in einen komatösen Schlaf gefallen waren, kam es uns vor, als wären wir in eine andere Welt gebeamt worden. Detroit war wie erwähnt geprägt von Verfall und Armut. Toronto hingegen ist eine gläserne Stadt, alles funkelt und glänzt. Mit unserem ganzen Gepäck marschierten wir dann unter der Leitung von Herrn Elrick los – er hatte hier einige Jahre an der Uni unterrichtet und war ganz in seinem Element. Wir anderen kamen kaum hinterher, als er im Stechschritt zwischen den gläsernen Hochhäusern hindurch lief. Nach einem kurzen Mittagessen in einer riesigen Mall und ein paar Reizüberflutungen später nahmen wir die Straßenbahn zum Studentenwohnheim, in dem wir die nächsten Tage schlafen würden. Schöne Anekdote zur Straßenbahn: Wenn man aussteigen will, muss man an einer Schnur ziehen, die dann dem Fahrer signalisiert, dass er halten muss. Im Studentenwohnheim hatte jeder sein eigenes Zimmer – ziemlich komisch nach drei Nächten mit vier anderen Menschen in einem Zimmer. Anschließend begann Theresa mit ihrem Referat, bei dem wir in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Meine Gruppe wurde von Paul Farrelly von der Church Wellesley Neighbourhood Association, einer Initiative für Gebäudeschutz, geleitet. Im Endeffekt gab er uns eine Stadtführung durch halb Toronto – was wirklich interessant war, weil wir in viele Ecken kamen, die wir so wahrscheinlich nicht gesehen hätten. Nach etwa zwei Stunden zeigte Paul, der etwa 70 Jahre alt war, nicht das kleinste Anzeichen von Müdigkeit, wir hingegen waren vollkommen platt. Elegant manövrierten wir uns aus der Stadttour zur Toronto Waterfront, wo wir uns mit dem anderen Teil der Gruppe zur Besprechung trafen. Abends ging die ganze Truppe samt Dozenten noch in einen Pub – und blieben der Geographie treu, als wir uns sogar mit Google Maps verliefen. Ein paar Bier später fanden wir den Weg zurück ins Studentenwohnheim dann aber ohne jegliche Hilfe.

6. August 2015:

Toronto gehört zu den lebenswertesten Städten der Welt.

Toronto gehört zu den lebenswertesten Städten der Welt. Foto: Leonie Fößel

Das Frühstücksbuffet im Wohnheim hat uns Toronto noch sympathischer gemacht. Wurde leider erwischt, als ich Proviant für den Tag rausschmuggeln wollte. Johanna begann mit ihrem Programm, das sich mit der Bildung von Suburbs in der GTA, der Greater Toronto Area, beschäftigte. Begleitet wurden wir von Roger Keil, einem Politologen und Stadtforscher, der an der York University in Toronto unterrichtet. Wir fuhren in verschiedene Vororte von Toronto und erfuhren viel Interessantes über deren Bevölkerungsstruktur. Wir haben uns dem nordamerikanischen Lebensstil gut angepasst und sind den ganzen Weg mit unseren drei schicken Vans gefahren. Denn ohne Auto ist man hier ziemlich aufgeschmissen – die Entfernungen sind einfach völlig anders dimensioniert als in Deutschland. Wieder in Toronto angekommen, übernimmt Lukas die Führung und lotst uns nach Hamilton, einer Stadt in etwa 70 Kilometer Entfernung. Kaum losgefahren gerieten wir auch schon in einen Stau. Der Zeitplan hat sich dadurch etwas nach hinten verschoben. Aber Eminem hat uns die Fahrt versüßt, alle im Auto hatten ihre motherf****** hands up. In Hamilton angekommen, wurden wir wieder in Gruppen aufgeteilt. Meine Gruppe sollte einen Teil der Stadt erkunden, der als „Canada’s Brooklyn“ bezeichnet wird. Nach einigen Irrungen und Wirrungen fanden wir den Stadtteil tatsächlich und wussten, woher der Name kam: überall gab es vegane, grüne Smoothies, absolut hippe Kunstgalerien und exotische Lokale. Zur Abschlussbesprechung trafen wir uns in einem kleinen Park. Jede Gruppe sollte ihre Ergebnisse mit Straßenkreiden aufzeichnen – das fanden nicht nur wir Mädels extrem toll, sondern auch die Gang der Nachbarskinder. Wir entschieden uns für Hashtags, um zu unterstreichen, wie hip unser Viertel war. Anschließend aßen wir zu Abend und fuhren wieder zurück nach Toronto. Fazit des Tages: Ich bin froh, nicht als Autofahrer gelistet zu sein. Den ganzen Tag Input bekommen und sich dann noch auf die Straße konzentrieren zu müssen, würde mich komplett ausknocken.

7. August 2015:

Einer der verrückten Läden der asiatischen Mall.

Einer der verrückten Läden der asiatischen Mall. Foto: Lukas Heinsch

Ein guter Start in den Tag: heute fand ein Brötchen vom Frühstück den Weg in meine Touri-Bauchtasche. Perfekt ausgestattet ging es für Citas Programm also morgens los nach Chinatown. Wir sollten das Viertel kartieren – es bestand hauptsächlich aus Spa- und Video-Läden und Restaurants. Außerdem galt es, den verrücktesten Gegenstand zu erstehen. Sarah und Helen gewannen mit ihrem Fingermassagegerät. Simon und ich hatten es auf eine getrocknete – und dem Kichern der älteren Verkäuferin nach zu schließen – potenzsteigernde Seegurke abgesehen. Zehn Dollar waren uns dann aber doch zu viel. Anschließend ging es weiter in die Pacific Mall nach Markham. Es war wie in einer anderen Welt: von allerlei kuriosem Essen bis zu schrillen Perücken gab es alles. Alles außer englischen Beschriftungen. Denn die Pacific Mall ist eine asiatische Mall. Im Expertengespräch mit Dr. Lucia Lo erfahren wir mehr über die Geschichte der Mall, die es seit 1997 gibt. Da wir als eindeutig nicht-asiatische Gruppe aus der Masse herausstechen, wird die Leitung der Mall auf uns aufmerksam und schenkt tatsächlich jedem von uns einen 5-Dollar-Essensgutschein. Toll, wie das hier mit der Aufnahme Fremder klappt – da könnte sich Deutschland mal eine Scheibe abschneiden. Nina übernahm nach diesem überraschend billigen Mittagessen. Ihr Thema: Multikulturalismus als politisches Konzept. Meine Gruppe ging ins Rathaus, wo uns die Multikulturalismus-Beauftragte über Integration in Kanada und speziell in Toronto berichtete. In einer abschließenden Diskussionsrunde mit der anderen Gruppe kam heraus, dass Integration in Kanada extrem gut funktioniert. Das war uns schon vorher aufgefallen: überall mischen sich die verschiedensten ethnischen Gruppen, volles Kontrastprogramm zu der strikten Trennung in Detroit. Abends erkundeten wir dann das Nachtleben von Toronto. Die Jungs haben Alkohol für uns Mädels mit eingekauft. Originalzitat Jürgen: „Wir haben Roséwein mit Geschmack und Sprudel gefunden“. Es war Sekt. So verrückt ging der Abend dann auch weiter. Am Ende landeten wir durch eine Reihe von Zufällen und Missgeschicken auf der Geburtstagsparty eines chinesischen Barkeepers – die verstörenden Details lassen wir hier lieber aus.

8. August 2015:

Unsere Ergebnisse in Hashtags.

Unsere Ergebnisse in Hashtags. Foto: Lukas Heinsch

Der erste Stopp heute war eigentlich schon das Tages-Highlight: die Niagara-Fälle! Anja hat hier ihr Referat zur Geologie und Geomorphologie gehalten. Nach einer kleinen Wanderung erreichten wir die Wasserfälle – es war atemberaubend und ohrenbetäubend. Nachdem die ganze Gruppe von der Gischt komplett nass war, fuhren wir zum Mittagessen in ein Städtchen, dessen Namen ich aufgrund des folgenden Szenarios wohl verdrängt habe: dort war gerade Pfirsich-Fest. Mehr muss eigentlich nicht gesagt werden. Es wimmelte nur so vor Rentnern in Hawaiihemden, Kindern mit Luftballons und Pfirsich in jeglicher denkbaren Form. Pfirsichtorte, Pfirsich-Cupcake, Pfirsichbrot, Pfirsichlimonade… Es war der blanke Horror! Wie eine Kreuzfahrt ohne Schiff. Nur noch schlimmer – denn es gab einige Menschen, die meinten, ihr eindeutig nicht vorhandenes Gesangstalent unter Beweis stellen zu müssen. Eigentlich waren wir alle schon komplett am Ende, als wir aus diesem Dorf zu unserem nächsten Programmpunkt fuhren. Im Niagara Glen Nature Reserve bekamen wir eine Führung, bei der wir bis zum Niagara River hinunterstiegen und Informationen zu Geologie und Geomorphologie bekamen. Danach war Flo mit seinem Thema an der Reihe: Weinbau in der Niagara-Region. Ok, eigentlich auch ein Highlight. Denn wir besuchten ein regionales Weingut, bei dem am Ende eine Weinprobe anstand. Völlig entkräftet vom Rentner-Horror am Mittag kam uns das allen ganz gelegen und so wurde die Heimfahrt auch dementsprechend lustig. Abends zeigte Herr Elrick uns noch seinen Lieblings-Burgerschuppen in Toronto, das Harbour House. Das Lokal war erfüllt von unseren lustvollen Geräuschen beim Essen und wir haben Deutschland als peinliches Touri-Land in aller Ehre repräsentiert.

Leonie Fößel

Ein Studiengang, drei unterschiedliche Stipendien – Teil 1/3

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Bianca Ritter

Bianca Ritter studiert Psychologie und ist Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. Foto: privat

Ab heute berichte ich euch freitags von Studenten aus der FAU, die zugleich Stipendiaten aus unterschiedlichen Stiftungen sind. Zumindest eine weitere Gemeinsamkeit weisen diese auf: Sie studieren alle Psychologie. So unterschiedlich und interessant wie die Studierenden, ist auch ihr jeweiliger Weg zu der Förderung.

Bianca Ritter von der Friedrich-Ebert-Stiftung

Zur Person:

Bianca studiert im ersten Mastersemester Psychologie an der FAU. Sie wollte nach dem Abitur ursprünglich Medizin studieren, hat aber während eines Praktikums und auch die Zeit danach, sich von dieser Idee distanziert, da der Arztberuf nicht ganz ihrer Vorstellung entsprach. So hat sie nach dem Abitur eine wertvolle Erfahrung gesammelt und die Zeit außerdem auch erstmal dafür genutzt um sich finanziell unabhängig zu machen. Nachdem Bianca für das Psychologie-Studium an der FAU eine Zusage hatte, hat sie sich für ein Stipendium bei der Friedrich-Ebert-Stiftung beworben.

Die Vorurteile:

Die Stiftung fördert nicht nur politisch ausgerichtete Menschen, sondern vor allem diejenigen, die die passenden persönlichen Werte vertreten. Zudem besteht die Möglichkeit sich jederzeit erneut zu bewerben. Bianca schätzt “Etwa 70% der mit mir in dem Neumitgliederseminar sitzenden Stipendiaten wiesen weder einen auffällig politisch aktiven Lebenslauf auf, noch gehörten sie einer Partei an.” Außerdem seien die Noten allein auch kein Auswahlkriterium, daher sollte man bei der Bewerbung einfach alle Nachweise über ausgeführte Tätigkeiten anhängen.

Zum Bewerbungsablauf:

Es gibt insgesamt vier Bewerbungsschritte, die sich bei Bianca folgendermaßen gestaltet haben: Nach der Online-Bewerbung musste sie erst einmal mehrere Wochen auf die Vorauswahl warten, die positiv für sie ausfiel und sie so zum nächsten Schritt berechtigt war: Weitere Bewerbungsunterlagen, wie z.B. Gutachten von Lehrern einzureichen. Danach folgte der dritte Schritt: Die persönlichen Gespräche. Diese finden meist in der Nähe statt. Ausnahmsweise bei Bianca nicht: Eine Anreise nach Essen stand an, die sich letztendlich lohnte. Denn im letzten Schritt teilte der Auswahlausschuss ihr schriftlich mit, dass sie eine Förderung erhalten wird.

Während der Förderungszeit:

Als Bianca eine 3,7 hatte, habe sie befürchtet dass dies das Ende der Förderung bedeuten könnte, doch ihre Betreuerin habe sie beruhigt und ihr zur Kenntnis gegeben dass das mal vorkommen kann. Die Betreuer wissen, dass man auch nur Mensch ist und sind sehr respektvoll. Schlechte Noten können also vorkommen. Durch verschiedene Veranstaltungen, die man angeboten bekommt, lernt man nicht nur relevante Kompetenzen zu erlangen sondern auch total viele interessante Stipendiaten kennen.

Tipps:

Vor allem Studierende der MINT-Fächer scheinen sich nicht zu trauen sich zu bewerben. Dabei sind diese besonders gefragt! Also traut euch ruhig.

 

Nursel Esma Ayar

Auf einen Kaffee mit Bismarck

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Kuchen, Kaffee und Entschleunigung. Herz, was willst du mehr?

Neuerdings macht fast jede international bekannte Kaffee-Kette mit dunklen Möbeln, leiser Jazz-Musik und mehr oder weniger aussagekräftigen Kunstdrucken an der Wand auf cozy, individuell und überhaupt total gechillt. Der Unterschied zum Café Bismarck in Erlangen ist: Dort ist es wirklich so.

Mit unheimlich viel Liebe zum Detail (alte Schmöker am Fensterbrett), ausgefallenen Snacks (Gemüse-Quiche warm oder kalt) und einem stets freundlichen, motivierten Personal kommt man immer wieder gerne für einen Kaffee (oder mehr) her.
Die Grundidee ist bei der strukturierten, aber dennoch aufwendigen Inneneinrichtung nicht verloren gegangen. Otto von Bismarck stiert von der Wand von allen Seiten auf unsere Schnittlauchbreze. Im hintersten Teil des Cafés haben gemütliche Sessel im Vintage-Stil ihren Platz gefunden. Die sind perfekt, wenn man mal ein oder zwei Stunden zwischen den Vorlesungen überbrücken muss. Lange lag die Location in der Bismarckstraße 14 brach. Schade eigentlich, denn der Platz gegenüber der Philosophischen und Juristischen Fakultät ist wohl mehr als perfekt, um Studenten anzulocken. Aber nicht nur Studenten. Wenn man Glück hat (oder Pech?) genießt man hier einen schaumigen Chai Latte nach dem Seminar, während der Dozent aus selbigen, plötzlich neben einem Platz nimmt. Aber genau das ist auch das Besondere am Bismarck. Das Ambiente mit hohen Decken, bunten Sitzkissen und Kronleuchtern an der Decke, zieht die unterschiedlichsten Leute an.

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Im Café Bismarck ist für jeden Geschmack etwas geboten.

Die Preise sind normal bis studentenfreundlich (Ein Cappuccino für 2,30 Euro). Essenstechnisch dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Momentan gibt es zum Beispiel leckere Suppen (vegane Karotte-Ingwer-Suppe). Die klingt und schmeckt ausgefallen und macht vor allem eins: Warme Gedanken und warme Bäuchlein, an kühlen, regnerischen Herbsttagen.
Doch: Warum sollte man (bei den rund 790.982 Bäckereien und Cafés in Erlangen) auf regelmäßiger Basis ins Bismarck gehen? Antwort: Weil es etwas Besonderes ist.
Im Zug frühstücken, während die Uni-Unterlagen auf den Knien liegen (und man den Kaffee darauf verschüttet) ist ein Szenario, dass sich im morgendlichen Express von Nürnberg und Fürth Richtung Erlangen jeden Tag abspielt. „Zeit“ ist etwas, dass ja überhaupt keiner mehr hat. Also warum nimmt man sie sich nicht einfach mal? Im Bismarck kann man endschleunigen. Einen Katzensprung von der nächsten Vorlesung entfernt, findet man hier oftmals genau das was man braucht. Einen heißen Kaffee, eine Lachssemmel und vielleicht sogar ein wenig Inspiration.

 

Milena Kühnlein

sneep – Die Student Network for Ethics in Economics and Practice

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Das sneep-Logo (Bild: sneep)

Das sneep-Logo (Bild: sneep)

Ihr interessiert euch für nachhaltige Wirtschaft und soziale Projekte? Ihr wollt euch unbedingt engagieren, aber ihr wisst noch nicht wie? Dann ist sneep e.V. genau das Richtige für euch!

Die Lokalgruppe von sneep in Nürnberg ist noch sehr jung. Sie wurde erst im Sommersemester 2015 gegründet, hat aber bereits einige Mitglieder. Der Verein ist so aufgebaut, dass die Lokalgruppen in unterschiedlichen Städten (in Deutschland und der Schweiz) die Basis bilden und fast völlig selbstständig tätig sind. Diese Lokalgruppen werden alle betreut von dem länderübergreifenden Vorstand.

Das Prinzip der sneep Lokalgruppen ist sehr dynamisch und frisch, jeder kann Ideen einbringen und jeder kann mitmachen. sneep ist mehr eine große Gemeinschaft und nicht eine starre Organisation. Projekte werden meistens zwischen Teams aufgeteilt und jeder kann bei dem mitmachen, was ihn am meisten interessiert. Dabei müssen sich die einzelnen Lokalgruppen aber nicht voneinander abschotten. Die Mitglieder der Lokalgruppen treffen sich zweimal im Jahr zur Frühjahrs- und Herbsttagung und inspirieren sich gegenseitig. Keiner ist hier auf sich allein gestellt.

Alexandra Rupp und Wilbert Lekkerkerker haben sich mit mir zu einem Interview zusammengesetzt und mir von den neuesten Ereignissen und Ideen von sneep Nürnberg erzählt.

Was sind denn aktuelle Projekte und Themen bei euch in der sneep?

Alexandra (li.), Wilbert (re.) und weitere sneeps präsentieren die Hutzelhoftüte. (Foto: sneep)

Alexandra (li.), Wilbert (re.) und weitere sneeps präsentieren die Hutzelhof-Tüte. (Foto: sneep)

Also, nach unserem letzten Treffen haben sich bei uns vier Themen durchgesetzt: Consulting, Sustainable Food, darunter auch die Hutzelhof-Tüte, Flohmarkt und Tauschevents und als letztes Thema noch alle möglichen weiteren Events.

Die Hutzelhof-Tüte ist ja momentan frisch eingeführt worden und hat auch mittlerweile einen gewissen Bekanntheitsgrad unter den Studenten erhalten. Bei dieser Tüte geht es darum, dass Biogemüse und -obst von regionalen Bauern allen Studenten zugänglich gemacht wird, zu einem kleinen Preis. Die Tüte gibt es jeden Montag zwischen 12 und 15 Uhr in im Studentencafé „Trichter“ in der Findelgasse zum Abholen. Für diese Tüte muss man sich anmelden unter http://jurekr.wufoo.com/forms/hutzelhoftate-anmeldung. Die Hutzelhof-Tüte kostet nur 9 Euro und man kann auch mal eine Woche lang pausieren, wenn es einem gerade nicht passt, oder sie jederzeit wieder abbestellen. Das ist sogar so super flexibel, dass man noch Sonntagabend eine Mail an info@hutzelhof.de schreiben kann, um die Tüte für Montag abzusagen.

Erzählt doch mal von einem vergangenen Event, welches ihr veranstaltet habt.

sneep beim Nachhaltigkeitstag. (Foto: sneep)

sneep beim Nachhaltigkeitstag. (Foto: sneep)

Vor nicht allzu langer Zeit gab es die Nachhaltigkeitstage, zu denen wir auch Smoothies gemacht und gegen eine Spende verschenkt haben. Da unsere Mittel relativ eingeschränkt sind, sind wir zu mehreren Supermärkten gegangen und haben gefragt, ob wir das Obst, das sie nicht mehr verkaufen würden, geschenkt bekommen könnten. Das Obst war natürlich nicht schlecht geworden, nur nicht mehr ‚hübsch‘ genug zum Verkauf. Dieses Obst haben wir dann eingesammelt, Smoothies daraus gemacht und verschenkt. Die Leute durften dann so viel oder so wenig spenden wie sie wollten. Die gesammelten Spenden wurden dann wieder für andere coole Aktionen verwendet.

Und wie können sich interessierte Studenten am besten engagieren? Muss man dafür etwas Besonderes können?
Bei unserem Verein kann absolut jeder mitmachen, egal was er oder sie studiert. Der Beitritt ist ziemlich flexibel, also nicht zwingend an einem Zeitraum gebunden. Es ist nicht schlimm, wenn man den Kick-off verpasst hat, oder mal hin und wieder nicht an einem unserer wöchentlichen Treffen teilnehmen kann. Man muss nur Interesse und Tatendrang mitbringen, und wenn noch mehr Ideen dabei sind, umso besser! Wir freuen uns über alle, die bei uns mitmachen möchten. Am besten immer über Facebook kontaktieren und schauen, was gerade bei uns so passiert – dort werden die aktuellsten Infos immer gepostet.

Mehr Informationen findet man auch auf sneep.info/nuernberg.

Vielen Dank für das Interview!
Isabel Steuer


„Je mehr Expertise, desto blinder gegenüber Innovation …“

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Lars Lehne wird via Videokonferenz seinem Vortragstitel gerecht: "Die Digitalisierung bietet unendliche Chancen - nutzt sie!" (Foto: LES)

Lars Lehne wird via Videokonferenz seinem Vortragstitel gerecht: „Die Digitalisierung bietet unendliche Chancen – nutzt sie!“ (Foto: LES)

Diese Aussage stammt von Dr. Andreas Neus, der zu dem Thema „Innovationsblindheit und Entscheidungsqualität“ einen Vortrag auf dem Ludwig Erhard Symposium (LES) gehalten hat. Viele weitere interessante Thesen von renommierten Referenten konnten am Donnerstag, den 5.11. und Freitag, den 6.11. auf der Messe Nürnberg wahrgenommen werden.

Organisiert wurde die komplette Konferenz von einem 60-köpfigen Team, welches aus Studierenden des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg bestand. Während der zwei Tage war das Angebot groß: Vorträge, Podiumsdiskussionen zum Mitdiskutieren und Workshops zum Mitwirken. Die Entscheidung bei parallel laufenden Themenangeboten war für die 1.250 Teilnehmer des Programms nicht einfach. Zwischen folgenden Themensträngen konnte man sich immer wieder neu entscheiden: Finance / Tax, Human Resources, Entrepreneurship, Mobilität und Innovation.

Pater Anselm Grün lässt die Augen strahlen: Weltgewandt führt er eine Probefahrt durch. (Foto: LES)

Pater Anselm Grün lässt die Augen strahlen: Weltgewandt führt er eine Probefahrt durch. (Foto: LES)

Zu den Highlights gehörte die Videokonferenz zu dem Thema „Die Digitalisierung bietet unendliche Chancen – nutzt sie!“ mit Lars Lehne von Google, sowie die Probefahrt im Tesla mit Pater Dr. Anselm Grün, der nicht nur das Lenkrad hielt, sondern auch den Vortrag „Führen mit Werten“.

„Der generationenübergreifende Dialog ist von Anbeginn an ein definiertes Leitziel des Ludwig Erhard Symposiums. Schon in der Planungsphase stand dies im Fokus der Überlegungen, wohin der Weg führen soll“, erinnert Mitinitiator und Symposiums-Begleiter der ersten Stunde, Dr. Michael Seyd (Vorstandsvorsitzender des afwn Alumni, Freunde und Förderer des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften Nürnberg e.V.).

Im kommenden Jahr 2016 wird das Ludwig Erhard Symposium am 1. und 2. Dezember stattfinden. Auch in ihrer dritten Auflage wird die Wirtschaftskonferenz wieder im engen Zusammenschluss des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und des afwn e.V. mit dem studentischen Team durchgeführt werden.

Nursel Esma Ayar

Flüchtlinge an der FAU – Ein Austausch mit Frau Dr. Perlick, Leiterin des Referats für Internationale Angelegenheiten | Teil 1

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Frau Dr. Perlick stellt ihr Konzept „Studienorientierung für Geflüchtete“ vor. (Foto: Anna Appel)

Frau Dr. Perlick stellt ihr Programm „Studienorientierung für Geflüchtete“ vor. (Foto: Anna Appel)

„Integration heißt auch Aushalten von Differenzen“, so Frau Dr. Brigitte Perlick, Leiterin des Referats für Internationale Angelegenheiten der FAU. In einem Austausch zum Thema Flüchtlinge an der FAU am Montag, den 2. November 2015, berichtete Frau Dr. Perlick erfrischend persönlich und aufgeschlossen über Aufgaben, Probleme und Visionen bezüglich ihrer neuen, alten Arbeit. Alt, da sie sich schon lange um Studenten kümmert, die aus dem Ausland an die FAU kommen. Neu, weil sie sich zum richtigen Zeitpunkt für ein neues Aufgabenfeld geöffnet hat: Die neue Aufgabe besteht darin, Flüchtlinge in die FAU zu integrieren. Und, wie bereits erwähnt, heiße Integration auch, Unterschiede zu akzeptieren, sie als Chancen wahrzunehmen – Unterschiede zwischen sozialen Bedingungen, Kulturen und Menschen.

Eine Änderung innerhalb der Universitätsleitung war gewissermaßen der Stein des Anstoßes für das Projekt. Zum Vizepräsidenten für Internationale Angelegenheiten wurde Prof. Dr. Günter Leugering. Dieser sei von Anfang an sehr studentenorientiert gewesen und nehme sich sogar einmal pro Woche Zeit für eine offene Sprechstunde, in der alle Studenten mit den verschiedensten Anliegen auf ihn zukommen könnten. Studenten, die sich im Referat der Stuve gegen Diskriminierung und Rassismus der FAU (AntiDisRa) engagieren, nutzten sein Angebot, indem sie den Wunsch äußerten, dass an der FAU ein Flüchtlingsprojekt etabliert werden solle (beeinflusst vom Modell der Universität Bremen, welche als erste Universität Deutschlands ein Projekt für Flüchtlinge startete).

Daraufhin entwickelte Frau Dr. Perlick ein Programm, das sie dem AntiDisRa vorstellte. Ihr Konzept werde sich in Zukunft aufgrund der neuen politischen Situation (Flüchtlinge dürfen nun früher Deutschkurse besuchen und arbeiten) etwas ändern, bleibe aber in seinen Grundzügen bestehen. Nun bietet Frau Dr. Perlick neben ihrer Arbeit mit Erasmus-Studenten und anderen aus dem Ausland kommenden Studierenden Orientierungsgespräche für Flüchtlinge an, die gerne an der FAU studieren möchten. Sie betont, dass die Flüchtlinge in keiner Weise bevorzugt würden. Das Mehr an Beratung sei lediglich deshalb notwendig, da die Flüchtlinge schlichtweg vorher nicht die gleichen Informationsmöglichkeiten über Universität und Land hätten wie ihre ausländischen Kollegen und des Weiteren völlig auf sich allein gestellt seien. Sie hätten keine Verwandten oder Freunde, die hinter ihnen stehen und sie unterstützen würden.

So bräuchten sie zusätzliche Strukturierungshilfe und mehr persönliche Betreuung, um diesen Rückstand aufzuholen. Das Ziel der Beratung sei, die Flüchtlinge auf den richtigen Weg aufmerksam zu machen beziehungsweise diesen erst einmal herauszufinden. Dieser bestünde meist darin, dass sie zunächst eine Übergangsklasse und anschließend die Abiturklasse an einer normalen Schule besuchen sollten, um sich dann für ein Studium bewerben zu können. Denn wegen der oft mangelhaften akademischen Qualität in den Herkunftsländern und der großen Sprachbarriere hier in Deutschland, bleibe auch denjenigen Menschen ein Studium an der FAU meist vorerst verwehrt, die in ihrer Heimat einen abiturähnlichen Abschluss oder sogar ein angefangenes oder abgeschlossenes Studium in der Tasche hatten.

Für viele Flüchtlinge, die von Frau Dr. Perlick aufgrund der guten Chancen, dort Deutsch zu lernen, auf das Besuchen einer Berufsschule hingewiesen werden, trifft dieser Vorschlag auf völliges Unverständnis. Denn sie hatten doch zu Hause schon eine Ausbildung, ein Abitur oder Ähnliches erfolgreich abgeschlossen. Für die wenigen allerdings, welche bei dem Feriensprachkurs der letzten Semesterferien besonders geglänzt haben, heißt es nun: Schnupperstudium. Sie könnten alle Gastvorlesungen an der FAU besuchen, außer solche, die bestimmte Sicherheitseinweisungen oder sonstige Vorkenntnisse erforderten. Außerdem sei jeder dieser Flüchtlinge nun mit einer Bibliothekskarte ausgestattet, was vor allem deshalb so wichtig sei, weil sie im Gegensatz zu allen anderen Studenten keinen Computer besäßen und nur so das Internet nutzen könnten. Viele der anderen Teilnehmer des Feriensprachkurses besuchen nun einen der Semestersprachkurse, die extra für die Flüchtlinge eingerichtet wurden. Auch in dem Stockwerk unter Frau Dr. Perlicks Büro finden regelmäßig Deutschkurse, sogar für Anfänger, statt.

Man merkt, dass wirklich alle Mittel, die für die Flüchtlinge bereitgestellt werden, lediglich der Chancengleichheit oder einer Annäherung an diese dienen und keineswegs eine Besserstellung oder Bevorzugung darstellen. Frau Dr. Perlick nennt ihre Orientierungsgespräche übrigens auch ein Vermitteln von Normalität, Abläufen und der Unistruktur. Und Normalität ist sicher eines der Dinge, wonach sich die Flüchtlinge sehnen. Wie gut, dass die FAU etwas dazu beitragen kann.
Fortsetzung folgt in Teil 2.

Anna Appel

FAU-Shirt-Designwettbewerb: Siebdruck – was geht und was nicht?

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(For information in English please scroll down.)

Mit diesem Artikel möchten wir euch bei euren Entwürfen für den FAU-Shirt-Designwettbewerb unterstützen, indem wir erläutern, was man für das Siebdruckverfahren beachten muss. Zunächst, was ist eigentlich Siebdruck? Ganz grob erklärt, ein Druckverfahren, bei dem die Farbe durch ein spezielles Sieb, das dabei ähnlich wie eine Schablone funktioniert, aufgebracht wird. Weitaus besser und sehr ausführlich lässt sich das beispielsweise bei Wikipedia nachlesen.
Wichtig ist, dass beim Siebdruck für jede Druckfarbe ein separates Sieb erstellt werden muss und jede Farbe in einem separatem Arbeitsschritt aufgebracht werden muss. Das macht mehrfarbigen Siebdruck teuer.

Beispiele.
Nummer 1

shirt_fau_nein01

Das Motiv ist für unsere Zwecke im Siebdruckverfahren nicht umsetzbar, weil hier 6 verschiedene Farben verwendet werden. Sprich, es müssten 6 verschiedene Siebe produziert werden und die Farbe in 6 Arbeitsschritten aufgetragen werden. Wegen des beleidigenden Inhalts müssten wir das Motiv aber auch generell ablehnen …

Nummer 2

shirt_fau_nein02

Auch dieses Motiv kann nicht im Siebdruckverfahren umgesetzt werden. Zum einen, weil es mehrfarbig ist (siehe Beispiel Nummer 1). Zum anderen, weil das Foto nicht in Rasterpunkte aufgelöst wurde.

Nummer 3

shirt_fau_ja03

Dieses Motiv funktioniert. Es ist einfarbig – es muss übrigens nicht zwingend schwarz sein. Alle Farben sind denkbar. Naja, vielleicht doch nicht ALLE Farben. Ob es beispielsweise Einhornpink gibt, müssten wir noch mit der Druckerei abklären. Eventuell müssten wir dann einfaches Pink als Ersatz nehmen.

Nummer 4

shirt_fau_ja02 shirt_fau_ja01

Beide Motiv-Varianten gehen. Zum einen, weil sie wieder einfarbig sind. Zum anderen, weil die Fotos in Rasterpunkte aufgelöst wurden. Schrift und Foto dürfen und können kombiniert werden.

Nummer 5

shirt_fau_ja04

Es muss auch nicht gezeichnet oder fotografiert werden, einfach nur einfarbige Schrift geht auch.

 

FAU T-shirt Design Contest: Screen printing – The Dos and Don’ts

For printing the winner design in our FAU T-shirt Design Contest we will use the screen printing technique.
So, what exactly is screen printing? Basically, it is the process of using a mesh-based stencil to apply ink onto a substrate, in our case onto t-shirts. Please see Wikipedia for further explanations.
Important to know: For each colour a different mesh has to be produced and each colour is transferred in a separate work step. This is what makes multi-coloured screen printing expensive.

Example no. 1

shirt_fau_nein01

We can’t use this design because it uses 6 different colours. And because of its offensive content we would have to refuse this design anyway.

Example no. 2

shirt_fau_nein02

This design can’t be used either. First, because it is multi-coloured (see example no. 1) and second, because the photograph has not been converted to dots.

Example no. 3

shirt_fau_ja03

This design works because it is unicoloured.

Example no. 4

shirt_fau_ja02 shirt_fau_ja01

Both designs work. First, because they are unicoloured and second, because the photographs have been converted to dots. Text and photographs can be combined.

Example no. 5

shirt_fau_ja04

You don’t have to draw, sketch or photograph something. Unicoloured typography works as well.

Celina Henning

Ein Studiengang, drei unterschiedliche Stipendien – Teil 2/3

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Maximillian Sigls Tipp fürs Stipendium: "Bewerbt euch! Mehrfach!" Foto: privat

Max studiert Psychologie an der FAU und wandert in seiner Freizeit gerne. Sein Tipp fürs Stipendium: „Bewerbt euch! Mehrfach!“ Foto: privat

Wie letzten Freitag angekündigt, geht es heute weiter mit einem Stipendiaten aus der FAU. Den ersten Teil mit Bianca Ritter findet ihr hier. Die Studenten, von denen ich berichte, studieren alle Psychologie. So unterschiedlich und interessant wie die Stipendiaten, ist auch ihr jeweiliger Weg zur Förderung.

Maximillian Sigl von der Heinrich-Böll-Stiftung

Zur Person:

Maximillian hat nach dem Abitur ein freiwilliges Jahr gemacht und Ferienarbeit betrieben. Schülern Nachhilfe zu geben hat öfter zu seinen Tätigkeiten gehört. Seit der zehnten Klasse. Nun ist er im ersten Mastersemester und arbeitet als studentische Hilfskraft an der Universität. Verantwortung zeigt er als Tutor für die Psychologie-Studenten und in der Studiengangskomission. Befragt man ihn was nach dem Studium anstehen soll, lautet die Antwort eine Therapieausbildung wird folgen.

Zum Bewerbungsablauf:

Zweimal hat sich Max für ein Stipendium beworben – ohne Erfolg. Hierbei lernt man aber die unterschiedlichen Bewerbungsabläufe kennen. Bei der Böckler-Stiftung zum Beispiel, wo er sich ebenfalls beworben hat, ist die erste Etappe ein Treffen mit zwei Vertretern aus der Hochschule. Erst bei der vierten Bewerbung hatte der Psychologie-Student eine Zusage. Das Gespräch, an dem er bei der Heinrich-Böll-Stiftung teilnehmen sollte, fand in Bamberg statt. In Notfällen könne das Gespräch auch telefonisch stattfinden. Die ersten beiden Versuche, bei denen es nicht gereicht hat, haben den Studenten für die anstehenden Gespräche bestens vorbereitet.

Während der Förderungszeit:

Das Begleitprogramm beeindruckt. Allein die Veranstaltungen sind eine ausreichende Förderung. Es ist gigantisch auf wie viele hilfsbereite, engagierte und freundliche Leute man trifft.

Tipps:

Bewerbt euch! Mehrfach! Bei mir haben die ersten gescheiterten Versuche viel gebracht. Vor allem Studenten mit Migrationshintergrund sind wilkommen. Da die Stiftung eine internationale Ausrichtung hat. Max rät außerdem: Lasst euch nicht von Mitbewerbern runterziehen.

Nursel Esma Ayar

Flüchtlinge an der FAU – Ein Austausch mit Frau Dr. Perlick, Leiterin des Referats für Internationale Angelegenheiten | Teil 2

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Geflüchteten-Kurs A1.1 im Stockwerk unter Frau Dr. Perlicks Büro. (Foto: Anna Appel)

Geflüchteten-Kurs A1.1 im Stockwerk unter Frau Dr. Perlicks Büro. (Foto: Anna Appel)

Frau Dr. Perlick hat bestimmte Vorstellungen. Und die nimmt man sehr ernst, wenn man ihr ein paar Minuten lang zuhört. Der Austausch innerhalb der verschiedenen Stadtorganisationen, die sich um Flüchtlinge kümmern, habe sich verbessert und müsse weiterhin verstärkt werden. Die gegenseitige Information stelle einen sehr wichtigen Punkt in der Flüchtlingsarbeit dar.

Innerhalb der FAU seien eine bessere Bereitstellung von Räumlichkeiten und Organisationskräften nötig. Die Uni solle sich fragen, wie sie an mehr qualifizierte Deutschlehrer herankommen könne und wie sie Flüchtlinge, aber auch generell Studienbewerber aus dem Ausland, deren Abitur aus der Heimat bei uns keine ausreichende Qualifikation darstelle, besser zur Studierfähigkeit bringen könne. Es gebe auch häufig den Fall, dass ein Zeugnis aus den verschiedensten Gründen unvollständig sei oder fehle. Dann müsse man kreativ sein und eine Plausibilitätserklärung erarbeiten, die auf andere Art beweisen könne, wie der Bildungsstand des Flüchtlings aussehe. Um Jobkenntnisse ohne Zeugnis vorzuweisen, eigne sich am besten ein Praktikum in einem entsprechenden Betrieb. Eine genauere Einschätzung der beruflichen Fähigkeiten einer Person gebe es nicht.

Eine konkrete Idee von Frau Dr. Perlick ist die Einrichtung eines Studienkollegs in Nürnberg, wo die Flüchtlinge für ein Studium an der FAU qualifiziert werden sollen. Darüber hinaus schlägt sie vor, das verpflichtende Praxispraktikum für angehende Deutschlehrer mehr in den Bereich der Bildungsprogramme für Flüchtlinge zu integrieren und die Referendare so gleichzeitig als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache zu qualifizieren. Für weitere Neuerungen seien vor allem die Ideen von Studenten wichtig, da junge Menschen sich natürlich am besten in andere junge Menschen hineinversetzen könnten. Ein gemeinsames Üben, ein fachspezifischer Anschluss sei das, was die Flüchtlinge suchen würden.

Frau Dr. Perlick schwebt vor, sich hierfür das Internet zu Nutze zu machen und (vielleicht in Facebook) eine Suche-Biete-Plattform einzurichten, über welche Flüchtlinge an andere Studenten vermittelt werden könnten. Auch die inländischen Studenten sollten hier ihre Wünsche äußern, denn auch sie könnten von den Flüchtlingen profitieren. Für die Umsetzung dieser Idee braucht Frau Dr. Perlick Studenten, Menschen, die sich mit solchen Plattformen tagtäglich auseinandersetzen. Ein weiteres Anliegen sei es, mehr Frauen in die Deutschkurse zu bringen. Diese nähmen weit weniger daran teil als männliche Flüchtlinge. Allgemein sei ein nachhaltiges Agieren mehr denn je von Nöten. Auch ein Toleranztraining solle eingeführt werden – eigentlich für alle. Und die interkulturelle Kommunikation müsse vorangetrieben werden, was wiederum alle Menschen betreffe. Denn die Flüchtlinge sollten zwar die deutsche Sprache lernen, aber auch wir müssten lernen, die Flüchtlinge zu verstehen – vielleicht nicht in ihrer Muttersprache, aber in ihren Verhaltensweisen und mit ihren Anliegen und Bedürfnissen.

All die Aufgaben, die sich uns stellen, bieten auch riesige Chancen. Durch schnelles Handeln und sofortiges Umsetzen von Ideen, ohne welches das Projekt für Flüchtlinge an der FAU nicht bestehen würde, könne man allgemein lernen, Bürokratie abzubauen. Die Bürokratie sollte laut Frau Dr. Perlick entschlackt werden. Flexibilität von Abläufen und im Denken sei notwendig und fordere Kreativität. Das Angebot der Uni sei durch das Projekt bereits differenzierter geworden; es gebe mehr Optionen. Dies betreffe alle. Auch das Schnupperstudium solle in Zukunft für alle Interessierten angeboten werden, auch für Einheimische. Neue Projekte sollten nicht vorher durchstrukturiert werden, sondern durch die Erfahrung wachsen, die man durch die Arbeit an ihnen selbst sammle.

So erlebt es Frau Dr. Perlick momentan und sie fühlt sich sehr gut dabei. Natürlich gibt es auch Probleme. Das ist normal und bei jeder neuen Aufgabe der Fall. Die Sortierung der Flüchtlingsakten nehme sehr viel Zeit in Anspruch. Auch das neu entwickelte Buddy-Programm für Flüchtlinge stellte Frau Dr. Perlick vor eine enorme Herausforderung. Die ganzen Semesterferien lang arbeitete sie an diesem Programm, bis zur Erschöpfung. Der Raum für das geplante Treffen, bei dem die Zusammenführung von Flüchtling und Buddy stattfinden sollte, war zu klein. So viele Studenten der FAU wollten sich gerne engagieren. Beim Treffen von Flüchtlingen und Buddys komme es natürlich auch zu Missverständnissen und Verständnisproblemen, wie das eben ist, wenn fremde Kulturen aufeinandertreffen und das Beherrschen der Sprache des jeweiligen Gegenübers so eine Sache ist.

Ein persönliches Anliegen sei es Frau Dr. Perlick, dass in einer Ehe oder Beziehung lebende, weibliche Flüchtlinge eine Arbeit aufnehmen könnten, wenn diese bessere Berufschancen als ihre Partner hätten. Dies werde aufgrund der kulturellen Unterschiede oft nicht als Möglichkeit angesehen, wobei es nicht selten der Fall sei, dass weibliche Flüchtlinge einen besseren Bildungsstand oder bessere Qualifikationen hätten.

Wie fühlen sie sich eigentlich, die Flüchtlinge? Im Feriensprachkurs der letzten Semesterferien wurden Flüchtlinge mit Erasmus- und anderen Austausch-Studenten in den Kursen gemischt. Bei den Flüchtlingen spüre man, so Frau Dr. Perlick, eine gewisse Ernsthaftigkeit, Tragik, Tiefe, die in Konfrontation mit anderen jungen Menschen mitunter ein Konfliktpotential darstellen könne. So hätten die Flüchtlinge die Erasmus-Studenten darauf hingewiesen, doch bitte ihre Hausaufgaben zu machen und betont, dass sie wirklich etwas lernen wollten. Dagegen sei ihnen das Partyfeiern fremd und eher unangenehm gewesen. Die Erasmus-Studenten hingegen wunderten sich über den enormen Eifer der Flüchtlinge und meinten, sie selbst seien doch gerade wegen Partyfeiern und solchen Vergnügungen nach Deutschland gekommen. Dazu muss man betonen, dass die Flüchtlinge und die Erasmus-Studenten vom Stand des jeweils anderen meist nichts wussten.

Insgesamt habe der Feriensprachkurs trotzdem von beiden Seiten ein gutes Feedback bekommen. Die Konfrontation habe laut Frau Dr. Perlick bei vielen Erasmus-Studenten zu Nachdenklichkeit und einer gewissen Reife geführt. Solch sensible Strukturen erkennt man nur bei einem so mutigen Projekt. Auch in den Gesprächen mit Flüchtlingen falle Frau Dr. Perlick vor allem deren extreme Zielgerichtetheit auf. Sie wollen schnell in einen Beruf und so in Sicherheit kommen. Das Interesse für die Fächer der Philosophischen Fakultät ginge gegen null, wohingegen etliche, sehr gute Naturwissenschaftler in ihr Büro kämen, vor allem Physiker. Die Flüchtlinge, die an die FAU kommen, haben Qualitäten.

Anna Appel

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