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Erfahrungen aus der Hochschulpolitik – Interview mit Theresa Pollinger

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Hochschulpolitisch sehr aktiv an der FAU: Theresa Pollinger. Foto: Christine Hetterle

Hochschul-politisch sehr aktiv an der FAU: Theresa Pollinger. Foto: Christine Hetterle

Am 15. und 16. Juni 2016 finden an der FAU wieder Hochschulwahlen statt. Die Master-Mechatronik-Studentin Theresa Pollinger ist im vergangenen Jahr für die FSIen-Liste bei den Hochschulwahlen angetreten und konnte zusammen mit den anderen Vertretern die Mehrheit für sich gewinnen. Im Interview erzählt sie uns von ihrer hochschulpolitischen Laufbahn und was man als ganz normaler Studi tatsächlich bewirken kann.

Theresa, wie bist du in Hochschulpolitik reingekommen?

Theresa:  Mit der Studentenvertretung habe ich eine ganz lange Geschichte. Mein Studium habe ich in Edinburgh begonnen und war dort Studiengangsprecherin für Maschinenbau. Dort habe ich dann festgestellt, dass man als Student leider recht wenig Mitspracherecht hatte und sich kaum einbringen konnte, was ich so gar nicht gut fand. Als ich dann nach Erlangen gewechselt bin, wollte ich vorerst nicht wieder in eine Studierendenvertretung einsteigen. Zum Ende meines zweiten Semesters hat es mich dann aber doch wieder zur FSI verschlagen.

Wie ist es dazu gekommen?

Theresa: Der Auslöser dafür war das Erstiheft, das man zum Beginn des Semesters bekommt. Ich fand das so doof, dass ich mir dachte, wenn das nächste Heft erscheint, will ich sichergehen, dass es besser wird. Ich habe mich erstmal ganz unverbindlich auf den E-Mail-Verteiler eintragen lassen, bin dann zu einer Sitzung der FSI gegangen und habe mir die Überarbeitung des Erstihefts zur ersten Aufgabe gemacht. Zu der Zeit habe ich dann gemerkt, dass die Studivertretung hier ganz anders funktioniert und dass man, je nachdem wie man sich eben einbringt, total viel bewegen kann.

Wie bist du letztendlich für die Hochschulwahl aufgestellt worden?

Theresa: Nachdem ich eine ganze Weile in der FSI aktiv war, bin ich ins Referat gegen Diskriminierung und Rassismus gekommen, was dann dazu geführt hat, dass ich uniweite Hochschulpolitik gemacht habe. Als es dann an die Hochschulwahlen ging, wurde ich gefragt, ob nicht Lust hätte da mitzumachen und so bin ich dann auf die Wahlliste gekommen. Dadurch wurde ich in die FSV gewählt und von dort in den Konvent entsandt.

Was passiert bei einem solchen Konvent?

Theresa: Also in erster Linie wird da natürlich ganz viel geredet. Eine Konventssitzung ist etwas ganz Grundlegendes. Eine Frage war zum Beispiel, wie wir zum neuen Wissenschaftszeitvertragsgesetz stehen. Wir haben unsere Position ausgesprochen, die dann auch einen unmittelbar politischen Einfluss hatte, nämlich, dass der Gesetzesentwurf dahingehend angepasst wurde, dass man länger Hiwi sein darf, als im ersten Entwurf vorgesehen. Wir waren uns einig, dass es eine ganz schlechte Idee ist, Hiwistellen auf vier Jahre zu befristen, weil eigentlich jeder länger studiert. Wenn man dann im vierten Jahr seine Hiwistelle aufgeben muss, macht das nicht viel Sinn. Nun wurde die Obergrenze für eine Beschäftigung als HiWi  auf 6 Jahre angehoben.

Du bist ja für die FSIen-Liste angetreten. Wie kann man sich die Vorbereitungen dafür vorstellen?

Theresa: Wir haben uns getroffen und überlegt, wie wir Wahlwerbung machen wollen, was unsere Ziele sind und auf welchem Listenplatz ich stehen möchte. Davon hängt dann letztendlich ab, wie viel Verantwortung man dann später trägt. Trotz der sehr geringen Wahlbeteiligung hatten wir eine große Mehrheit bekommen, weshalb dann 14 von 15 Plätze in der FSV von der FSIen-Liste belegt waren.

Was sind deiner Meinung nach Gründe für die sehr geringe Wahlbeteiligung?

Theresa: Ich glaube, als normaler Studierender merkt man sehr wenig, wie viel eigentlich von uns mitbestimmt werden kann, weil das manchmal auch ganz kleine Dinge sind, oder nicht direkt sichtbar – beispielsweise das Mitspracherecht bezüglich der Verteilung von Studienzuschüssen etc. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass kein richtiger Wahlkampf betrieben wird. Vielleicht gibt es ja auch so eine Art Grundvertrauen, dass die bisherigen Leute das schon einfach weiter machen. Ich glaube, wir als Studierendenvertretung, könnten einen viel besseren und sichtbareren Einfluss ausüben, wenn wir eine verfasste Studierendenschaft hätten. Beispielsweise konnten wir beim Semesterticket nicht direkt mit der VGN verhandeln, sondern haben eine Partnerschaft mit dem Studentenwerk geschlossen, die das dann mit und für uns durchgeführt haben.

Wenn du auf deine bisherige Zeit als politisch aktive Studentin zurückblickst, hast du den Eindruck bekommen, dass man tatsächlich etwas bewirken kann?

Theresa: Ja, auf jeden Fall! Natürlich stößt man auch auf seine Grenzen, wenn man zum Beispiel rausfinden möchte, ob man Ruheräume für Studenten einrichten könnte, weil die Raumsituation so katastrophal ist. Platz und Finanzen sind häufig Grenzen, die für die Uni gelten und an denen man selten rütteln kann. Aber selbst da gibt es auch Spielraum. Man muss auch dazu sagen, dass es so viele Einsatzbereiche gibt, da ist wirklich für jeden was dabei. Das ist was ganz anderes als nur zu studieren, denn man macht in dem Moment das, was gerade wichtig ist und man lernt Soft-Skills anhand von Sachen, die man selbst gut findet.

Vielen Dank für das Interview.

Christine Hetterle


Und was kann man später mal damit machen? – Orchideenstudiengänge an der FAU (Teil 2/5)

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"Es gibt viele Forschungsfelder, die auch für die Industrie sehr interessant sind." Foto: privat

„Es gibt viele Forschungsfelder, die auch für die Industrie sehr interessant sind.“ Foto: privat

„Und was kann man damit später mal machen?“ oder „Willst du später wohl mal Taxifahrer werden?“ sind Fragen, die manche Studenten, wie das leise und doch hörbare, nervend surrende Schnaufen eines laufenden PCs, ihr ganzes Studium als Begleitmelodie zu verfolgen scheint. Während Oma und Opa auf BWL mit stolzem Kopfnicken oder Mama und Papa auf Medizin mit Freudentränen und Applaus reagieren, müssen sich Studis, die sich für unkonventionelle Studiengänge – die noch dazu nicht ausschließlich auf einen spezifischen Beruf hinführen – einen Spruch nach dem anderen anhören. Es wird Zeit, die schummrigen Nebelschwarten die Orchideenstudiengänge umgeben mit Lichtblitzen zu bewerfen, so dass Unverständnis und Unwissenheit Informationen und Wissen über unbekannte Studiengänge weichen muss.
Diesmal: Materialphysik. Felix H., 21 Jahre alt, studiert Materialphysik im sechsten Semester an der FAU. Der Student war bereit uns etwas genauer in ihren Studiengang einzuweihen.

Bist du als junger Abiturient eines Morgens aufgewacht und dachtest dir „Ja, Materialphysik!“ ?

Felix: Ganz und gar nicht. Ich wusste schon lange, dass ich Physik studieren wollte, aber von Materialphysik hatte ich lange überhaupt keine Ahnung. Es war am Abend bevor ich mich für Physik einschreiben wollte, als ich zufällig im Internet auf Materialphysik gestoßen bin. Ich habe mich darüber informiert und mich dann ganz kurzfristig umentschieden.

Wie haben deine Familie und Freunde auf die Wahl reagiert?

Felix: Sehr gut. Meine Eltern haben mich direkt am Abend noch dazu ermutigt mich für Materialphysik zu entscheiden. Meine Freunde sind alle nicht besonders begeistert für alles was mit Physik zu tun hat, haben aber nie probiert mich umzustimmen oder Ähnliches. Sie haben mich immer unterstützt.

Musstest du dich für deinen Studiengang ab und zu rechtfertigen?

Felix: Nicht so, dass ich mich daran erinnern könnte. Es gab kritische Fragen, ob ich denn gute Berufschancen damit hätte, aber es haben immer alle meine Entscheidung akzeptiert bzw. sich sogar darüber gefreut.

Welche Berufsaussichten gibt es?

Felix: Um ehrlich zu sein, habe ich mich noch nicht eingehender mit Berufsaussichten auseinandergesetzt. Ich gehe aber davon aus, dass sie durchaus ganz gut sind. Es gibt viele Forschungsfelder, die auch für die Industrie sehr interessant sind, z.B. Halbleitertechnologie oder Supraleiter.

Welche Inhalte behandelt ihr im Studium?

Felix: Es ist im Endeffekt ein Physikstudium, in dem etwas weniger Mathe und Theoretische Physik behandelt wird. Dafür lernen wir bereits früher als Physikstudenten mehr über Festkörperphysik, Werkstoffe, deren Struktur und welche Phänomene in Festkörpern auftreten. Auch Chemie spielt am Anfang eine große Rolle. Außerdem haben wir, gerade im 5. Und 6. Semester, mehr Möglichkeiten uns bereits in eine gewisse Richtung zu orientieren.

Macht es dir alles in allem Spaß?

Felix: Ja, sehr. Materialphysik ist trotzdem ein Studiengang, der sehr viel Theorie behandelt.  Aber es ist meistens sehr interessante Theorie. Und auch die Studieninternen Praktika, d.h. das Durchführen von Versuchen im Labor, machen das Studium sehr spannend und abwechslungsreich. Man lernt von Beginn an, was ein Physiker oder Materialphysiker tut.

Würdest du dieses Studium weiterempfehlen?

Felix: Auf jeden Fall. Prämisse ist natürlich ein gewisses Interesse an Physik. Wer also bereits darüber nachdenkt, Physik zu studieren, sollte die Materialphysik zumindest auch in Betracht ziehen.

Was wäre dein Plan B gewesen, wofür hast du dich noch interessiert?

Felix: Wie bereits gesagt, wäre mein Plan B gewesen, einfach nur Physik zu studieren. Doch auch Elektrotechnik hat mich lange interessiert.

Wenn du dein Studium mit einer Schulnote bewerten müsstest, welche wäre es?

Felix: Eine 1- .

Vielen Dank für das Interview.

 

Milena Kühnlein

 

„Nach den oft extremen Eindrücken kommt einem Erlangen dann immer geradezu unwirklich vor“

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"Ich engagiere mich seit 35 Jahren für die Menschenrechte, weil ich von der Sache überzeugt bin." Foto: FAU

„Ich engagiere mich seit 35 Jahren für die Menschenrechte, weil ich von der Sache überzeugt bin.“ Foto: FAU

„Einem Menschen seine Menschenrechte verweigern bedeutet, ihn in seiner Menschlichkeit zu missachten“ – Nelson Mandela.

Diesem Zitat würde Menschenrechtler und FAU-Professor Heiner Bielefeldt sofort zustimmen. Der Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik ist zudem Theologe, Historiker und Philosoph und setzt sich leidenschaftlich für Menschenrechte auf der ganzen Welt ein.  Zwischen Seminaren, seiner Tätigkeit bei der UN und unzähligen weiteren Projekten hatte Herr Bielefeldt Zeit, ein paar Fragen zu seiner Person, seinem Werdegang und natürlich seinem wichtigsten Themengebiet, den  Menschenrechten, zu beantworten.

Auf der ganzen Welt finden jeden Tag Menschenrechtsverletzungen statt. Gibt es ein Thema, welches Sie immer wieder besonders bewegt?

Heiner Bielefeldt: Ich bin immer wieder aufs Neue fassungslos darüber, wie kleinkariert und engherzig viele Regierungen mit religiöser und weltanschaulicher Vielfalt umgehen. Im Namen der Extremismusbekämpfung geht etwa Russland derzeit massiv gegen die Zeugen Jehovas vor. Was an deren gewaltloser Missionstätigkeit „extremistisch“ sein soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Solche Beispiele gibt es ohne Ende. Beklommen machen mich aber auch die Bilder von Flüchtlingen aus Afghanistan, Irak oder Syrien, die Schlimmstes erlebt haben und nun an den Stacheldrahtzäunen europäischer Staaten hängen bleiben.

Wie wichtig schätzen Sie, angesichts der weltpolitischen Situation, die Wichtigkeit von interreligiösen Dialogen ein?

Heiner Bielefeldt: Das Thema Dialog liegt mir sehr am Herzen. Denn da, wo Kommunikation zusammenbricht, nistet sich sehr schnell Misstrauen ein, das sich bis hin zur politischen Paranoia auswachsen kann. Im Libanon habe ich beeindruckende Projekte erlebt, in denen Menschen unterschiedlicher religiöser Orientierung sich gegen die drohende Spaltung der Gesellschaft richten. Oft haben solche Projekte auch ganz praktische Ziele, etwa die gemeinsame Betreuung von Gefängnisinsassen. Es geht aber nicht nur im Dialog zwischen Angehörigen unterschiedlicher Religionen. In der von UN-Blauhelmen bewachten Pufferzone auf Zypern konnten wir kürzlich ein Projekt unter dem Titel „cross-boundary-communication“ durchführen, bei dem Religionsaktivisten, Parlamentsabgeordnete und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammen kamen. Wichtig ist auch eine Beschäftigung von historischen Traumatisierungen vor allem der jüngeren Geschichte. Wo dies ausbleibt, können die „Geister der Vergangenheit“ nie zur Ruhe kommen. Das Ergebnis ist ein Klima von Misstrauen und Nervosität, in dem kleine Missverständnisse leicht einen Flächenbrand entzünden können.

Sind, angesichts der derzeitigen Flüchtlingssituation, Menschenrechte und deren Schutzwertigkeit im öffentlichen Diskurs wieder mehr in den Vordergrund gerückt?

Heiner Bielefeldt: Das Thema Menschenrechte ist in der Öffentlichkeit stark präsent. So weit, so gut. Sorge bereitet mir allerdings eine rechtspopulistische Stimmungslage, die dazu tendiert, die Menschenrechte in den Gegensatz zur Demokratie zu stellen. Das erinnert an Carl Schmitt, der die Demokratie an der Durchsetzungskraft einer möglichst kompakten Mehrheit bemaß und gegen Menschenrechte und Minderheitenrechte ausspielte. Das ist eine gefährliche Tendenz, auch in Europa.

Sie sind seit Jahren UN-Sonderberichterstatter über Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Würden Sie uns kurz erläutern, wie ihre Aufgaben dort aussehen?

Heiner Bielefeldt: Die Tätigkeit beinhaltet drei unterschiedliche Arbeitsebenen: Den diplomatischen Einsatz in konkreten Einzelfällen, länderspezifische Berichte und schließlich thematische Berichte. Die Einzelfallarbeit läuft in einem vertraulichen Verfahren auf dem Schriftweg über die Botschaften der jeweiligen Staaten bei der UNO in Genf. Wunder kann man davon nicht erwarten, in manchen Fällen hat es aber geholfen, etwa als Massenabschiebungen von Ahmadiyya-Muslimen aus Thailand nach Pakistan drohten, wo die Ahmadis systematisch verfolgt werden. Die aufregendste Komponente sind sicherlich die „Fact-Finding-Missions“ in einzelnen Ländern. Mit einem kleinen Team bewegen wir uns dann einige Zeit im entsprechenden Land. Dabei kommt es immer zu bewegenden Begegnung. Wir sind beispielsweise durch Flüchtlingslager in Jordanien und Libanon gestiefelt, haben indigene Völker in Paraguay und Bangladesch besucht, konnten komplizierte Debatten im Parlament von Kasachstan führen und stießen wiederholt mit Polizei und Geheimdiensten in Vietnam zusammen. Viele Erfahrungen lassen einen nie mehr los. Es sind erschütternde Begegnungen darunter. Ich denke etwa an Hindu-Frauen in Bangladesch, die als Witwen in demütigender Abhängigkeit leben müssen. Ganz begeistert war ich von der Aufbruchsstimmung in Sierra Leone, einem Land, aus dem man sonst nur Schreckliches hört. Nach den oft extremen Eindrücken einer Fact-Finding-Mission kommt einem Erlangen dann immer geradezu unwirklich vor. Schließlich gibt es dann noch die thematische Dimension der Arbeit. Zweimal jährlich verfasse ich als thematische Berichte an die Generalversammlung in New York bzw. den Menschenrechtsrat in Genf, die ich in diesen Gremien dann auch mündlich vertreten und diskutieren muss. Recht ruppig verliefen die Debatten in New York zum Recht auf Glaubenswechsel oder zu Gender-Fragen im Kontext der Religionsfreiheit. Positive Resonanz fand ich hingegen in Genf mit Berichten über Gewalt im Namen der Religion oder über das Verhältnis zwischen Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit.

Was würden Sie Studenten raten, die sich für Menschenrechte einsetzen wollen? Wie kann man dies am besten tun?

Heiner Bielefeldt: Es gibt viele Möglichkeiten. Mein eigener Einstieg in der Studienzeit war die lokale Gruppe von Amnesty International. Hier in Erlangen hat AI ja auch eine Hochschulgruppe, die sich sicherlich über Zuwachs freut. Menschenrechtsarbeit findet aber auch in der eigenen Gemeinde statt. Viele Studierende engagieren sich zum Beispiel für Flüchtlinge, indem sie Rechtsberatung oder medizinische Hilfe leisten. Da können auch die Fachkompetenzen, die man im Studium aufbaut, zum Zuge kommen.

Man kann Ihren Lebenslauf durchaus als spannend bezeichnen. Würden Sie jungen, politisch interessierten Abiturienten raten, Politikwissenschaften zu studieren, weil sie damit später einmal ähnlich viel bewirken und leisten können wie Sie persönlich?

Heiner Bielefeldt: So etwas kann man nicht planen. Ich engagiere mich seit 35 Jahren für die Menschenrechte, weil ich von der Sache überzeugt bin. Dass daraus eine professionelle Tätigkeit werden würde, hatte ich nicht geahnt.

Sie lehren in Politischer Wissenschaft, Philosophie und Rechtswissenschaften an der FAU. Darf ich Ihnen die persönliche Frage stellen, wie sie das zeitlich mit ihren vielen anderen Tätigkeiten managen?

Heiner Bielefeldt: Darüber denke ich am besten gar nicht nach.

Vielen Dank für das Interview.

 

Milena Kühnlein

 

Bergkirchweih or How to spend 12 days of your life?

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"Der Berg ruft" - Foto: Olha Kuzmyn

„Follow the call of the mountain!” – Foto: Olha Kuzmyn

If I had to summarize the annual bier festival Bergkirchweih in one word, it would be “Prosit!” On the one hand because this word was coined by students around the 18th c., and they remain the most numerous “target audience”. On the other hand because “Prosit” or “Prost” is the German equivalent for “Cheers”, which explains one of the main purposes of Bergkirchweih.

Another famous motto of the festival Der Berg ruft! (“Follow the call of the mountain!”) becomes clear once you come closer and hear its excited roar. You simply cannot miss it or get lost, all you have to do is just follow the crowd of people that moves only in one direction – towards the festival. Berg is a unique creature that appears once a year, sparkles with thousands of lights and makes everyone drink beer (not that bad, right?)

Surprising facts…

  • the local nickname of the festival is Berg, but Franconians call it Berch (because it’s simply how they pronounce it)
  • it is well known as the “fifth season of the year” in Erlangen because almost the whole city stops working and goes to Berg
  • it was founded in 1755 and was just a big trade market at first. Later on, the local government discovered the beer cellars which soon became the main attraction here. So, in fact it’s 55 years older than the Oktoberfest in Munich!
  • at Berg you have a chance to ride on the biggest transportable ferry-wheel in Europe which is 55 metres high and it’s really worth it.

The opening

The official opening this year was on the 12th of May but actually you could grab a first bite of a pretzel a bit earlier, namely on the Father’s day almost a week before this date.

The opening ceremony “Anstich” itself is a very spectacular event. According to the old tradition, the city mayor has to tap the first barrel. Then the first lucky ones get free beer from this barrel. The last barrel of beer is also never wasted; it is burried at the location of the next year’s opening ceremony.

Music

Berg has many voices. Foto: Olha Kuzmyn

Berg has many voices. Foto: Olha Kuzmyn

Berg has many voices: people’s talks, clinking of mugs, records of popular songs and, of course, live music. Young and already famous local bands play covers of popular German and English songs, people dance on benches and tables (though it’s forbidden) and this altogether creates a special spirit.

A peculiar thing here are the songs by Bavarian artists, mainly because of the dialect. Each region in Germany has its own local language and Bavarians have definitely “suceeded” in it. To have an idea of what I’m talking about, just listen to the song “Ham kummst” (heimkommen – come home) by Seiler und Speer (https://www.youtube.com/watch?v=GWgisTPKCdk).

People

Earlier, to tell the truth, I thought that Germans wear their traditional costumes, Dirndl (a kind of dress) and leather trousers, only in movies… I was so wrong. Even small kids have cute little dresses and trousers. And the preparation and purchasing of these outfits start long before the festival: sell & buy groups on Facebook are usually overflowed by the offers.

Of course, it’s a beer festival, which means that there are some drunk people. Nevertheless, the security does a really good job and in most cases visitors don’t overuse the opportunity to drink. Moreover, only here you can be invited by a stranger for a short dance, on condition that your dance anyway does not last  more than 5 minutes and you probably won’t ever meet again.

Kids and adults like taking a ride here. Foto: Olha Kuzmyn

Kids and adults like taking a ride here. Foto: Olha Kuzmyn

Family’s Day

Known also as Familientag or Kindertag. Actually, I would call it “students‘ day” and not because students are still kids inside. This is what you almost never find in tourist guidance books though it has a major financial value for students. On Family’s Day the prices of many things at the festival, starting from sweets up to carrousels, are reduced almost by 50%! So you can buy twice as many treats and have twice as much fun for the same price.

Conclusions?

Many of the visitors call Bergkirchweih a “cultural shock” or “the total madness”, I would advise everyone to come here themselves and form their own opinions. If you like beer and sausages it’s the right place for you. If you don’t you should at least experience the spirit of Berg.

 

Olha Kuzmyn

 

 

 

Zu Gast bei „Wilhelm Tell“ am Staatstheater Nürnberg – Premierenkarten für Samstagabend noch erhältlich

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Ab morgen im Staatstheater Nürnberg: Wilhelm Tell. Foto: Marion Bührle

Ab morgen im Staatstheater Nürnberg: Wilhelm Tell. Foto: Marion Bührle

Ihr wundert euch darüber, das in einem Blog zu lesen, der von jungen Studierenden geführt wird? Ihr fragt euch, warum ihr euren Samstagabend im Theater und mit Schiller verbringen solltet? Während meiner Hospitanz am Schauspiel des Staatstheaters Nürnberg durfte ich die Produktion „Wilhelm Tell“ von der ersten Probe an bis zu den Hauptproben begleiten. Die Frage, warum es sich lohnt, sich heute noch mit Schillers „Wilhelm Tell“ auseinanderzusetzen, kam auch mir beim ersten Durchlesen des Klassikers in den Sinn. Was haben wir heute mit dem mittelalterlichen Volk der Schweizer gemeinsam? Was geht uns dessen Umgang mit Fremdherrschaft und Unterdrückung an?

Volker Schmalöers Inszenierung versucht nicht, sich eine Antwort zurecht zu biegen, sondern findet Antworten in Schillers Text selbst. Schillers poetische und oft als pathetisch empfundene Sprache wird entkernt, statt durch eine modernere ersetzt zu werden, sodass wir uns mit ihr selbst identifizieren können. Eine kritische Reflexion unserer eigenen Gesellschaft scheint durch die Inszenierung hindurch und das traditionelle Stück „Wilhelm Tell“ wirkt auf einmal aktueller denn je. Bühne, Kostüme, Licht, Ton… Auch die anderen an der Produktion beteiligten Künstler haben dafür gesorgt, dass die Premiere von „Wilhelm Tell“ am Samstagabend garantiert ein abwechslungsreiches und spannendes Ereignis wird. Es sind noch Plätze frei. Außerdem könnt ihr bei der Premierenfeier im Anschluss an die Aufführung dabei sein und den Abend an der Bar im Theaterfoyer ausklingen lassen.

Premiere „Wilhelm Tell“: Samstag, 4. Juni 2016, 19.30 Uhr, Schauspielhaus Nürnberg

Karten und alle weiteren Infos findet ihr hier.

Viel Spaß 🙂

Was macht man als Hospitant*in der Dramaturgie des Schauspiels?

Ein Praktikum zu absolvieren, ist an sich nichts Ungewöhnliches mehr unter Studierenden. Ein Praktikum am Theater hingegen ist ziemlich außergewöhnlich und speziell. Neben den täglichen Probenbesuchen zu „Wilhelm Tell“ durfte ich einen Einblick in die Arbeit des Chefdramaturgen des Schauspiels (Horst Busch) bekommen. Noch vor der ersten Probe trafen wir uns, um eine Materialmappe für die Schauspieler zusammenzustellen. Diese brauchen das notwendige Hintergrundwissen zu Stück und Autor sowie eine Kontextualisierung in Bezug auf die Rezeptionsgeschichte des Stücks und das aktuelle Weltgeschehen. Zu Beginn der Produktion standen also Recherchieren und Lesen im Vordergrund. Dramaturg und Regisseur hatten zu diesem Zeitpunkt schon einige Gespräche hinter sich und eine erste Strichfassung des Stücks (Textfassung, in der Szenen/Abschnitte/Sätze gestrichen sind) erstellt. Diese musste der Dramaturg während der Probenzeit ständig aktualisieren, damit das Produktionsteam mit dem passenden Text arbeiten konnte.

Hospitanz im Staatstheater - eine feine Sache. Foto: Marion Bührle

Hospitanz im Staatstheater – eine feine Sache. Foto: Marion Bührle

Gerade in den ersten Proben gab es von Seiten der Schauspieler und des Regisseurs einige Fragen an Schillers komplexen Text. Die Aufgabe des Dramaturgen war es, diese Fragen zu beantworten sowie mögliche Widersprüche von Text und Inszenierung aufzuspüren und zur Diskussion zu stellen. In der Anfangsphase der Produktion galt es, weiter zu recherchieren und das Stück neu zu befragen und zu kontextualisieren. Hinweise von Regisseur und Dramaturg halfen den Schauspielern dabei, das Stück immer wieder in einem anderen Licht zu betrachten. Dabei galt es für den Dramaturgen vor allem, den Blick des Zuschauers einzunehmen und die Inszenierung von außen zu beschreiben und zu bewerten.

Während ich als Hospitantin sehr viele Proben besuchte und daneben vor allem mit Rechercheaufgaben und Korrekturlesen beschäftigt war, verbrachte der Dramaturg einen Großteil der Zeit auf Sitzungen, mit Gesprächen oder anderen organisatorischen Aufgaben. An einem so großen Haus wie dem Staatstheater gibt es für den Dramaturgen immer etliche Aufgaben zu erledigen. Er ist gewissermaßen die Schnittstelle zwischen Theaterleitung und Produktion und zu Verlagen und Publikum. Spielplangestaltung, Besetzung, Abenddienst bei Vorstellungen, redaktionelle Arbeiten, Programmheftgestaltung, Festival-Planung und viele weitere Aufgaben erwarten ihn tagtäglich.

Zusammen mit Horst Busch durfte ich einen Artikel zur Produktion „Wilhelm Tell“ für die monatliche Theaterzeitung erarbeiten. Auch die Einführungs-Matinee zur Tell-Inszenierung galt es gemeinsam vorzubereiten. Die letzte große Aufgabe bestand in der Programmheftgestaltung: Texte, Zitate, Fotos mussten ausgewählt und passend zusammengestellt werden. Für mich war es faszinierend und spannend, einen Einblick in die Struktur des Staatstheaters zu bekommen. Und auf den Dramaturgen, die Schauspieler, die Techniker usw. wartet schon die nächste Produktion. Nach der Premiere ist vor der Premiere!

Anna Appel

Studieren während dem Job – der neue berufsbegleitende BA Sportwissenschaft

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Prof. Ralf Sygusch. Foto: FAU

Prof. Ralf Sygusch. Foto: FAU

Ab dem Wintersemester 2016/17 wird an der FAU der berufsbegleitende Studiengang B.A. Sportwissenschaften angeboten werden. Mit einem flexibleren Uni-Alltag soll es allen Trainern, Übungsleitern und Vereinsmanagern die Möglichkeit bieten, ihre beruflichen Fähigkeiten auszubauen und somit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Dieser Studiengang wird in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) angeboten. Ein paar Informationen hierzu gaben uns Dr.Britta Ufer und Prof. Ralf Sygusch.

Wie kam es dazu, diesen neuen berufsbegleitenden Studiengang anzubieten?

Britta Ufer: Die Idee für den Studiengang entstand im Arbeitsbereich Bildung im Sport des Instituts für Sportwissenschaft und Sport in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Hintergrund waren die Ergebnisse der Expertise von Prof. Dr. Ralf Sygusch, dem Leiter des Arbeitsbereichs und Dr. Sebastian Liebl zur Einordnung der Rahmenrichtlinien für Qualifizierung des DOSB in den Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) (Sygusch & Liebl, 2012). In der Expertise zu den DOSB-Rahmenrichtlinien, die die DOSB-Lizenzausbildungen im Kontext des DQR bewerten, wird herausgestellt, dass die DOSB-Lizenzen Niveaustufen erreichen, die eine fundierte Basis für einen Übergang in ein sportwissenschaftliches Studium bieten. Die Entwicklung des Studiengangs ist die logische Konsequenz der Ergebnisse der Expertise, die Umsetzung der Theorie in die Praxis.

Die Zielgruppe des neuen berufsbegleitenden Studiengangs richtet sich an ausgebildete Trainer/innen, Übungsleiter/innen und Vereinsmanager/innen. Können auch Studierende ohne Praxiserfahrung mit diesem Studiengang einen ersten Einstieg ins Berufsleben erlangen (ähnlich wie bei einem dualen Studium)?

Ralf Sygusch: Die Besonderheit des Studiengangs ist, dass unsere Studierenden Kompetenzen aus den DOSB-Lizenzausbildungen und ihrer praktischen Tätigkeit im Sportverein mitbringen. Sie dienen als Basis, auf der grundlegende sportwissenschaftliche Kompetenzen im Studiengang (weiter-) entwickelt werden. Wir planen folglich eindeutig mit dem angewandten Wissen der Trainer/innen, Übungsleiter/innen und Vereinsmanager/innen. Die in den DOSB-Ausbildungen und in der Tätigkeit im Sport erworbenen Kompetenzen, ab Lizenzstufe B sind Zugangsvoraussetzung für den Studiengang.

Im Studienverlauf sind 11 Präsenztage pro Semester vorgesehen, was auf den ersten Blick recht außergewöhnlich erscheint. Welche Faktoren und Hintergründe haben dazu geführt, dass diese aktive Anwesenheitszeit als ausreichend festgesetzt wurde?

Britta Ufer über den neuen BA Sportwissenschaften. Foto: FAU

Britta Ufer über den neuen BA Sportwissenschaften. Foto: FAU

Britta Ufer: Mit elf Präsenztagen liegt der berufsbegleitende B.A. Sportwissenschaft der FAU im absoluten Durchschnitt der berufsbegleitenden Studiengänge. Der Studiengang berücksichtigt die Lebensbedingungen seiner Zielgruppe. Trainer/innen, Übungsleiter/innen und Vereinsmanager/innen sind überwiegend neben-/ehrenamtlich beschäftigt und gehen parallel zu ihrem sportbezogenen Engagement einer hauptberuflichen Tätigkeit nach. Damit die Studierenden Beruf, Studium, Familie und Engagement im Sport vereinbaren können, haben wir den Studiengang im zukunftsweisenden Blended-Learning-Format konzipiert. Dabei wechselt sich ein hoher Anteil an flexibler Studienstruktur (Selbststudium, e-Learning, Praktika) mit Präsenzphasen ab. Ziel ist, durch den Einsatz von speziellen Lernwerkzeugen (Social Video Learning, Weblog, e-Portfolio u.a.) alle Beteiligten aktiv in den Lernprozess einzubinden, den sozialen Austausch zu fördern und nachhaltiges und motivierendes Wissen aufzubauen.  Die Präsenzphasen haben Seminar-Charakter und werden durch E-Learning-Einheiten vor- und nachbereitet. Die E-Learning-Einheiten werden von Dozierenden und Tutoren/innen begleitet sowie durch interaktive Lerngruppen unterstützt. Damit erfolgt die Wissensvermittlung überwiegend vor und zwischen den „kostbaren Präsenztagen“, um die gemeinsame Zeit vor Ort für Vertiefung, Anwendung und Diskussion nutzen zu können.

Die Studiengebühren für diesen berufsbegleitenden Studiengang belaufen sich auf 2.000€ pro Semester. Woraus setzt sich dieser Betrag zusammen?

Ralf Sygusch: Mit der Gebühr sind die Kosten für das Studium (Lehre und Betreuung für Module im Gesamtumfang von 180 ECTS), die Prüfungen und die Lehrmittel, soweit diese von der Universität zur Verfügung gestellt werden, abgegolten. Der ganz überwiegende Teil der Gebühren fließt in die Betreuung, also in die Bezahlung von Dozierenden und Tutoren/innen. Da der Studiengang ein sehr intensives Betreuungskonzept verfolgt bzw. verfolgen muss, um den besonderen Ansprüchen berufsbegleitend Studierender gerecht zu werden, ist der Aufwand für Dozierende und Tutoren/innen sehr hoch. Im Gegensatz zu Präsenzstudiengängen, bei denen der Staat die Bezahlung der Dozierenden und Tutoren/innen übernimmt, müssen sich Weiterbildungsangebote selbst finanzieren.

Auf dem Flyer zum Studiengang wird das Alleinstellungsmerkmal dieser Weiterbildungsmaßnahme hervorgehoben. Ist der berufsbegleitende Studiengang Sportwissenschaft an der FAU in dieser Form einmalig in Deutschland?

Britta Ufer: Ja, das ist er. Wir haben einen Studiengang konzipiert, der Übungsleiter/innen, Trainer/innen und Vereinsmanager/innen mit B-, A-Lizenz und Diplomtrainer/innen einen Bachelorabschluss ermöglicht. Mit den Berufsfeldorientierungen „Bildung im organisierten Sport“ und „Bewegungsbezogenes Betriebliches Gesundheitsmanagement“ sprechen wir zum Beispiel Übungsleiter/innen an, die im Rehasport oder in der Prävention arbeiten und sich nach einigen Jahren im Beruf weiterentwickeln wollen. Für sie ist das Studium eine tolle Möglichkeit, zudem wir die DOSB-Lizenzen als Teil-Studienleistungen anerkennen. Darüber hinaus ist es auch möglich, mit einer fachverwandter Berufsausbildung, zum Beispiel Physiotherapie und entsprechender Berufserfahrung, das Studium zu absolvieren.

Ist dieser Studiengang mit anderen Studiengängen als Zwei-Fach-Bachelor kombinierbar?

Ralf Sygusch: Aufgrund der besonderen, berufsbegleitenden Form des Studiengangs, ist der B.A. Sportwissenschaft ausschließlich als 1-Fach-Bachelor studierbar.

Vielen Dank für das Interview

Christine Hetterle und Isabel Steuer

Wovor hast du Angst? ARENA… der jungen Künste fordert den Blick ins Innere

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"Angst muss nicht immer als etwas Negatives aufgefasst werden." Pauline und Gesa vom Arena-Team. Foto: Christine Hetterle

„Angst muss nicht immer als etwas Negatives aufgefasst werden.“ Pauline und Gesa vom Arena-Team. Foto: Arena

Angst nimmt verschiedene Formen an, hat viele Gesichter, kennt deine tiefsten Geheimnisse und verwendet sie gegen dich. Jeder Mensch kennt sie und jeder Mensch hat sie. Manche haben sogar Angst vor der Angst selbst, Phobophobie wäre der Fachbegriff dafür. Angst unterscheidet auch nicht zwischen „wichtigen“ und „unwichtigen“ Ängsten, ob nun vor Spinnen, Clowns, Dunkelheit oder Terrorismus. Hat sie dich einmal gepackt, kannst du dich ihr nicht so schnell entwinden. Es gibt auch unmittelbare und längerfristige Ängste, wie etwa im Straßenverkehr oder Zukunftsangst. Kurzum – sie ist überall.

Das diesjährige Theaterfestival (Mi. 08.06. – Sa. 12.06.) hat aber nicht vor noch mehr Angst zu schüren, sondern das Gegenteilige zu bewirken, nämlich das Gute aufzuzeigen, das aus Angst entstehen kann. „Wir haben das Thema Angst nicht deswegen gewählt, um eine Horrorshow daraus zu machen, sondern zu zeigen, wie man sie überwinden kann und was man daraus lernen kann. Angst muss nicht immer als etwas Negatives aufgefasst werden.“, erklären Pauline und Gesa, die für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von ARENA zuständig sind. Angst dient auch als ein körpereigener Schutzmechanismus, der uns vor Gefahren und Schmerzen bewahren soll. „Viele Künstler befassen sich mit dem Sein, mit dem Individuum in der Gesellschaft, mit Ängsten, die jeder besitzt. Aber auch mit dem Mut, den man braucht, um diese zu überwinden und sie in etwas Positives zu verwandeln.“, so Gesa.

Zwischen Akrobatik, Clownerie und Gesprächsformaten

BannerDie diesjährigen Künstler haben verschiedene Zugänge zu dem Thema und gehen zum einen humorvoll, ästhetisch oder emotional damit um. Beispielsweise kann man zum Auftakt des Festivals einen Akrobatik-Act von Liv und Tobi bewundern, die mit Akrobatik eine Geschichte über Angst und Vertrauen erzählen. Im Anschluss zeigt die peruanische Künstlertruppe Companía de teatro Físico mit Masken und Clownerie einen Familienkonflikt und wie hier mit Liebe und Angst in Beziehungen umgegangen wird. Eine Performance der zwei Hildesheimer Studenten Laurin Thiesmeyer & Tobias Malcharzik mit dem Titel „Was ich gewagt haben würde, gedacht zu haben“ verspricht eine interaktive Aufführung mit dem Publikum zu werden, welche die wahrscheinlich größte Angstbaustelle zum Thema hat: das Ich. Auf die Besucher warten außerdem 21 Gymnastikbälle, zwei Zwiebeln und ein Blumenkohl. Das Durchbrechen der vierten Wand ist garantiert, Bert Brecht lässt Grüßen.

Das ist nur ein kleiner Auszug aus dem umfangreichen und vielsprechenden Programm, das deutlich darauf ausgelegt ist, die Besucher genauer in sich selbst blicken zu lassen. Das Rahmenprogramm bietet unter anderem das offene Gesprächsformat Wer hat Angst… vor was genau? zwischen Besuchern und Experten: „Damit nicht nur die negativen Aspekte von Angst überwiegen, haben wir auch Experten eingeladen, Psychologen an der FAU, die neue Impulse in die Gespräche einbringen können und verschiedene Perspektiven der Angst beleuchten.“, so Pauline.

Ein Novum des Festivals sind die Workshops, welche diesmal allesamt am Sonntag im Pacelli Haus stattfinden, keinen Eintritt kosten und Einblicke in die performativen Künste bieten. Im Workshop von Companía de teatro Físico – Bumps and Falls kann man die Techniken des Bühnenkampfes erlernen und in der Einführung ins Clownspiel mit Curtis Legault und Katarina Christine Keca kann meine seinen inneren Clown entfesseln. Auf der Homepage von Arena findet sich eine Übersicht über das gesamte Programm, sowie über alle Workshops am Sonntag. Nach dem körperlichen und geistigen Auspowern folgt ein gemeinsames Abschlussgrillen – was will man mehr?

Zur Einstimmung gibt es am Mittwoch, dem 08.06 eine Eröffnungsparty im Gummi Wörner zum Thema „Lampenfieber“ und zum angstbefreiten Ausklang am Samstag, dem 12.06 mit dem Motto „Trau dich!“, ebenfalls im Gummi Wörner.

Falls sich nun große Aufregung in euch ausbreitet, habt keine Angst, lasst sie zu und holt euch genauere Infos zum Festival und zum Programm.

Christine Hetterle

Die Listen für die Hochschulwahl: Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) Erlangen stellt sich vor

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Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) Erlangen. Foto: RCDS

Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) Erlangen. Foto: RCDS

Am 15. und 16. Juni finden erneut die Hochschulwahlen statt. Von 9 Uhr bis 15 Uhr könnt ihr eure Stimme in dem Wahllokal abgeben, das auf eurer Wahlbenachrichtung angegeben ist. Ihr habt aber noch keine Ahnung, wen ihr wählen sollt und ihr kennt euch mit den verschiedenen Hochschulgruppen nicht aus? Kein Problem, wir stellen die verschiedenen Listen anhand eines Fragebogens vor und beginnen mit dem Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) Erlangen.

Was ist euer Wahlprogramm und was wollt ihr an der FAU verbessern?

Unser Wahlprogramm umfasst mehrere Themen. Unser größtes Anliegen ist es, für alle Studenten ein zuverlässiges und schnelles Internet in allen Hörsälen zu schaffen. Wir betrachten dies als längst überfällig! Neben dem schnellen Internetzugang sollte es für jede Vorlesung möglich sein, mindestens einen Tag vor der Veranstaltung das Skript zu erhalten. Außerdem ist eine frühzeitige Bekanntgabe der Prüfungstermine eines unserer Kernthemen. Die Unterschiede je nach Fakultät und Lehrstuhl lassen keine Planbarkeit für die Studierenden zu, weder für die Klausuren-Phase, noch für den Urlaub. Auch sollte der Genderwahn unterlassen werden. Wir sind gegen die daraus resultierende Geldverschwendung und Punktabzug in Hausarbeiten.

Häufig werden am Ende des Semesters Evaluationen durchgeführt, wobei selten die Ergebnisse für die Studierenden ersichtlich sind. Was sind eure Vorschläge für mehr Transparenz an der FAU?

Eine transparentere Evaluation liegt dem RCDS Erlangen sehr am Herzen. Bereits im November des vergangenen Jahres war es uns möglich, ein Positionspapier im studentischen Konvent einzubringen, dass die Wichtigkeit unterstreicht, die Evaluationen nicht nur für Studenten der FAU, sondern auch für andere Interessierte online und schriftlich einsehbar zu machen. Die Umfragen müssen für die Studenten Anonymität gewährleisten und sollten gleichzeitig den Dozenten die Möglichkeit geben, aus ihnen Verbesserungsanregungen  zu ziehen. Dies kann durch bessere Standardisierung der Fragebögen erreicht werden.

Studierende kritisieren öfter die schlechte Raumsituation bzw. den Mangel an ausreichend Arbeits- und Ruheräumen. Ist das ein Punkt auf eurer Agenda, den ihr anpacken würdet?

Um allen Studenten ein produktives Arbeiten zu ermöglichen, setzen wir uns für mehr Arbeits- und Lernplätze ein. Denn es sind, gerade in den Prüfungsphasen, nicht genug Kapazitäten verfügbar, wodurch den Studenten nicht ausreichend Platz zum Lernen und Arbeiten bleibt.

Semesterticket:  Ab dem Wintersemester 2016/17 steigt der Preis für das Basisticket von 65 Euro auf 70 Euro und für das Zusatzticket von 199 Euro auf 204,20 Euro an. Ist das Semesterticket in seiner aktuellen Form in eurem Sinne? Wie könnte man es studentengerechter gestalten?

Logo RCDS ERDer RCDS Erlangen hat sich bereits vor Beschluss des Semestertickets deutlich gegen das konkrete Angebot in Erlangen – Nürnberg ausgesprochen. Die inzwischen veröffentlichten Preissteigerungen der Basistickets (+8,1%) und Zusatztickets (+4,6%) in weniger als zwei Jahren unterstreichen die Unzulänglichkeiten dieses Modells. Grundsätzlich wollen wir ein bayernweites, fair finanziertes Semesterticket erreichen, das für alle Studenten Vorteile bringt.

Seit dem Wintersemester 2015/16 gibt es das Programm „Studienorientierung für Geflüchtete“ an der Universität, welches von FAU INTEGRA, einem neuen Forum für Integration und interkulturellen Dialog an der FAU, übernommen wurde. In diesem Sommersemester nahmen 135 Geflüchtete in Deutschkursen und an einem Schnupperstudium teil und im letzten Wintersemester gab es ca. 70 Tandempaare. Zehn Geflüchtete konnten letzten Winter sogar an der FAU immatrikuliert werden. Wie würdet ihr dieses wichtige Projekt unterstützen?

Wir begrüßen dieses wichtige Projekt und freuen uns über die rege Teilnahme! Wir als Gruppe könnten unsere Aufgabe darin sehen, um weitere Unterstützung für das Projekt zu werben. Damit hoffen wir, dass sich mehr Studenten dazu entscheiden, sich aktiv im FAU INTEGRA-Programm einzubringen.

Wie kann man RCDS Erlangen erreichen?

Facebook, E-Mail, Webseite.

Christine Hetterle und Anna Appel


Die Listen für die Hochschulwahl #2: Die Libertäre Liste Erlangen-Nürnberg (Lilien) stellt sich vor

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Logo: Die Lilien

Logo: Die Lilien

Am 15. und 16. Juni finden erneut die Hochschulwahlen statt. Von 9 Uhr bis 15 Uhr könnt ihr eure Stimme in dem Wahllokal abgeben, das auf eurer Wahlbenachrichtung angegeben ist. Ihr habt aber noch keine Ahnung, wen ihr wählen sollt und ihr kennt euch mit den verschiedenen Hochschulgruppen nicht aus? Kein Problem, wir stellen die verschiedenen Listen anhand eines Fragebogens vor und beginnen mit der Libertären Liste Erlangen-Nürnberg (Lilien).

Was ist euer Wahlprogramm und was wollt ihr an der FAU verbessern?

Wir lieben Freiheit und möchten, dass alle an unserer Hochschule ein selbstbestimmtes Studium haben können. Wir sind entschiedener Gegner des Semestertickets (s. Frage 4) und lehnen auch sonst Zwangsgebühren aller Art ab. Wir sind der festen Überzeugung, dass jeder selbst am besten entscheiden kann, für was er sein Geld ausgeben will und für was nicht. Erst kürzlich ist die finanzielle Belastung von Studenten durch die Abschaffung der Studiengebühren glücklicherweise deutlich gesunken. Die
Kosten sind in letzter Zeit aufgrund von diversen Zwangsbeiträgen (Studentenwerksbeitrag, Sockelticket) merklich angestiegen. Nicht jeder hat das Glück, in eine wohlhabende Familie geboren zu sein oder nebenbei arbeiten zu können. Darum stellen diese Zwangsgebühren eine soziale Ungleichheit dar, die gerade die Ärmeren am stärksten trifft und die soziale Mobilität einschränkt. Dies beobachten wir mit großer Sorge. Der Studentenwerksbeitrag muss dringend auf den Prüfstand gestellt und seine Verwendung einer kritischen Analyse unterzogen werden. Mit der Abschaffung aller Zwangsgebühren könnte die finanzielle Belastung um bis zu 113€ pro Semester gesenkt werden. Als ob die Belastung nicht ohnehin schon viel zu hoch ist, soll es in
naher Zukunft eine weitere Zwangsgebühr geben: Durch die Einführung einer „Theaterflat“ (auch „Kulturticket“ genannt) sollten Studenten in bestimmten Einrichtungen Theateraufführungen kostenfrei ansehen können. Diesen Spaß einiger weniger dürfen alle Studenten mit einem Zwangsbeitrag von bis zu 5€ pro Semester finanzieren. Dieser Irrsinn muss gestoppt werden! Wir sagen „Nein“ zur Theaterflat!

Als Libertäre sehen wir Menschen nicht als Mitglieder irgendwelcher Gruppen, sondern als Individuen. Wir lehnen jegliche Ungleichbehandlung der Universität aufgrund der Zugehörigkeit zu irgendwelchen Gruppen (Geschlecht, Herkunft, sexuelle Orientierung, …) ab. Deswegen sind wir gegen die Einführung sämtlicher Quoten. Für eine Einstellung muss alleine die Qualifikation und die Leistung zählen – nichts anderes! Wir fordern die Öffnung der Frauenbeauftragten und ihre Ersetzung durch eine Beauftragte, die für die Belange aller Studenten zuständig ist und nicht nur die der weiblichen. Wir freuen uns über eine natürliche Vielfalt und lehnen die gefährliche, unwissenschaftliche Ideologie des „Gender Mainstreaming“ konsequent ab. Die Universität muss aus unserer Sicht die Verschwendung von Geldern an diese Ideologie stoppen und wir fordern daher die Abschaffung des Büros für Gender und Diversity. Auch halten wir nichts von „gendergerechter Sprache“ – von uns gibt es ein klares Nein zu diesem Gender-Wahn und allen Sternchen, Unterstrichen, Binnen-„I“s, Partizipien und sonstigen Verunstaltungen der deutschen Sprache! Wir treten ein für Freiheit, Selbstbestimmung und Vernunft anstelle dieser Gender-Ideologie.

Wie soll sich die Stuve unserer Meinung nach entwickeln? Wir möchten, dass sie keine Stellung zu allgemeinpolitischen Themen bezieht, denn ihr Mandat beschränkt sich auf die Angelegenheiten der Hochschule. Die Stuve hat sich auf ihren Kernbereich zu beschränken, welcher die Vermittlung zwischen Studenten und Universität und das Umsetzen studentischer Interessen ist.
Auch wenn die Wahlbeteiligung nur bei 10 % liegt – die Stuve wird Entscheidungen über alle Studenten treffen. Nichtwählen bringt nichts, man wird dadurch nicht in Ruhe gelassen! Das wollen wir ändern: Wir werden das Sprachrohr und die Vertretung der Nichtwähler. „Das einzig wahre Menschenrecht ist das Recht, in Ruhe gelassen zu werden.“ Wir möchten, dass jeder in Ruhe studieren kann.

Häufig werden am Ende des Semesters Evaluationen durchgeführt, wobei selten die Ergebnisse für die Studierenden ersichtlich sind. Was sind eure Vorschläge für mehr Transparenz an der FAU?

Zum Beispiel an der technischen Fakultät ist es bereits in sehr vielen Veranstaltungen gang und gäbe, dass die Dozenten in der letzten Vorlesungsstunde die Evaluation zeigen und zu den Kommentaren und Verbesserungsvorschlägen Stellung beziehen. Oftmals entwickelt sich dabei eine konstruktive Diskussion. Wir würden uns wünschen, dass sich dieser Zustand in allen Veranstaltungen einstellt und sich ein solch gutes Verhältnis zwischen Studenten und Dozenten entwickelt, da dies die Qualität der Lehre verbessert.

Studierende kritisieren öfter die schlechte Raumsituation bzw. den Mangel an ausreichend Arbeits- und Ruheräumen. Ist das ein Punkt auf eurer Agenda, den ihr anpacken würdet?

Wir sehen seit Jahren die Raumsituation mit großer Sorge. Dabei handelt es sich aber letztlich um eine Frage der Ausrichtung der Universität. Sofern sie die Anzahl der Studenten und Studiengänge nicht reduzieren will, muss die Infrastruktur mitwachsen. Aus unserer Sicht ist es nicht zuletzt aufgrund der steigenden Studentenzahlen unausweichlich, dass die Universität um neue Standorte (AEG, Himbeerpalast etc.) erweitert wird, um hier eine Entlastung zu schaffen. Ein weiterer großer Aspekt ist die
Situation um Ruhe- und Arbeitsräume. Für eine Verbesserung gibt es reichlich Ideen, von denen im Ausland z.B. mit Entspannungsräumen bereits positive Erfahrungen gemacht worden sind.

Semesterticket:  Ab dem Wintersemester 2016/17 steigt der Preis für das Basisticket von 65 Euro auf 70 Euro und für das Zusatzticket von 199 Euro auf 204,20 Euro an. Ist das Semesterticket in seiner aktuellen Form in eurem Sinne? Wie könnte man es studentengerechter gestalten?

Wir haben uns im Vorfeld klar gegen dieses Modell positioniert und waren federführend bei der Kampagne gegen das Ticket. Leider haben am Ende wenige hundert Stimmen gefehlt, um das Semesterticket zu verhindern. Wir lehnen auch nach einem Jahr das bestehende Semesterticket weiterhin ab, da das Basisticket auf Zwang basiert und für den Besuch der Universität
vollkommen unbrauchbar ist. Weder das Studentenwerk noch die Stuve weiß besser als jeder selbst, welche(s) Fortbewegungsmittel er nutzen möchte. Das Semesterticket stellt nur eine Zwangsumverteilung von einem Studenten
zum anderen dar. Es ist völlig logisch: Wenn der VGN auf null kommen muss (vertraglich zugesichert) und einige Studenten (nämlich die, die bisher keine Semestermarken hatten) Geld einsparen, dann muss es auf der anderen Seite eine große Zahl an Studenten geben, die nun deutlich mehr bezahlen muss (Erlanger, Autofahrer, Radfahrer, u.v.m.), was vollkommen ungerecht
ist. Das Studentenwerk hat den Vertrag nun ohne erneute Abstimmung um ein weiteres Jahr verlängert: Hat man etwa Angst, dass die Studenten dieses Mal ablehnen könnten, nachdem sie das überteuerte und ungerechte Modell keineswegs überzeugt hat? Der studentische Konvent hat dem zugestimmt, ohne ein Meinungsbild der Studenten einzuholen.

In den kommenden Semestern werden die Kosten wieder enorm steigen (der Zwangssockel steigt wieder bis knapp an den rechtlich zulässigen Höchstsatz!), die Zukaufquote wurde nicht erreicht und mehr als 20 % der Studenten haben das Basisticket – obwohl sie es bezahlen mussten – kein einziges Mal genutzt! Eigentlich sollte offensichtlich sein: Dieses Modell ist gescheitert. Der große Gewinner am Ticket bleibt der VGN, der Verlierer ist die Masse an Studenten.  Wir sagen klar: So geht das nicht weiter! Die einzig vernünftige Konsequenz kann sein: Schluss mit diesem Semesterticket!

Seit dem Wintersemester 2015/16 gibt es das Programm „Studienorientierung für Geflüchtete“ an der Universität, welches von FAU INTEGRA, einem neuen Forum für Integration und interkulturellen Dialog an der FAU, übernommen wurde. In diesem Sommersemester nahmen 135 Geflüchtete in Deutschkursen und an einem Schnupperstudium teil und im letzten Wintersemester gab es ca. 70 Tandempaare. Zehn Geflüchtete konnten letzten Winter sogar an der FAU immatrikuliert werden. Wie würdet ihr dieses wichtige Projekt unterstützen?

Wir sehen keinen Grund, warum man zwischen deutschen, ausländischen oder asylsuchenden Jugendlichen unterscheiden sollte. Sofern sie eine entsprechende Qualifikation haben und für den jeweiligen Studiengang geeignet sind, begrüßen wir es, wenn sie an unserer Universität studieren dürfen. Auch für die Asylbewerber ist das eine gute Chance, in unserem Land anzukommen und mit dem Alltag vertraut zu werden. Wir machen uns dafür stark, dass jeder geeignete Asylbewerber diese Chance erhalten sollte und zwar völlig ungeachtet seines rechtlichen Status. Für jeden, gleich welcher Herkunft, sollten genau dieselben Kriterien und Anforderungen gelten und angewandt werden.

Wie kann man LILIEN erreichen?
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Anna Appel und Christine Hetterle

Die Listen für die Hochschulwahl #3: Die Jungsozialist/innen (Jusos) Erlangen-Nürnberg stellen sich vor

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Juso-HSG-Erlangen-NürnbergAm 15. und 16. Juni finden erneut die Hochschulwahlen statt. Von 9 Uhr bis 15 Uhr könnt ihr eure Stimme in dem Wahllokal abgeben, das auf eurer Wahlbenachrichtung angegeben ist. Ihr habt aber noch keine Ahnung, wen ihr wählen sollt und ihr kennt euch mit den verschiedenen Hochschulgruppen nicht aus? Kein Problem, wir stellen die verschiedenen Listen anhand eines Fragebogens vor heute mit den Jungsozialist/innen (Jusos) Erlangen-Nürnberg.

Was ist euer Wahlprogramm und was wollt ihr an der FAU verbessern?

Wir Juso-Hochschulgruppe und Unabhängige sind für eine bunte Uni mit gleichen Chancen für alle – ohne Diskriminierung. Wir wollen, dass es sich jeder leisten kann, hier zu wohnen und zu studieren und dass allen Studierenden so viel Zeit und Raum im Studium gelassen wird, wie sie möchten. Deswegen setzten wir uns zum Beispiel ein für:

-mehr Beratungsstellen

-mehr studentische Mitbestimmung

-mehr Frauen in der Lehre

-höheres Bafög

Häufig werden am Ende des Semesters Evaluationen durchgeführt, wobei selten die Ergebnisse für die Studierenden ersichtlich sind. Was sind eure Vorschläge für mehr Transparenz an der FAU?

Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass Studierende die Möglichkeit bekommen, Dozenten und Universität eine Rückmeldung zu geben. Allerdings gehört aus unserer Sicht zu einer vollständigen Evaluation auch die Veröffentlichung der Ergebnisse. Allgemein brauchen wir mehr studentische Mitbestimmung. Neben der verfassten Studierendenschaft fordern wir auch einen höheren Anteil an Studierenden im Senat. Wir sind zwar die größte Interessensgruppe an der Universität, haben aber ein verschwindend geringes Mitspracherecht in der Universitätsleitung.

Studierende kritisieren öfter die schlechte Raumsituation bzw. den Mangel an ausreichend Arbeits- und Ruheräumen. Ist das ein Punkt auf eurer Agenda, den ihr anpacken würdet?

 Gerade bei einer Universität, die keinen einheitlichen, großen Campus hat und sogar auf zwei Städte aufgeteilt ist, müssen wir Studierende oft lange Wartezeiten auf die nächste Bahn oder die nächste Vorlesung überbrücken. Die Universität hat hier wahrlich nicht viel zu bieten. Demnach steht die Forderung nach mehr Ruhe- und Arbeitsräumen sehr wohl auf unserer Agenda.

Semesterticket: Ab dem Wintersemester 2016/17 steigt der Preis für das Basisticket von 65 Euro auf 70 Euro und für das Zusatzticket von 199 Euro auf 204,20 Euro an. Ist das Semesterticket in seiner aktuellen Form in eurem Sinne? Wie könnte man es studentengerechter gestalten?

Es wäre uns natürlich lieber, wenn das Semesterticket günstiger wäre, oder man zu diesem Preis nicht nur derart eingeschränkt fahren könnte. Allerdings halten wir das Semesterticket prinzipiell für sinnvoll und immer noch besser als gar keins. Wirklich gute Konditionen wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen könnten aber nur ausgehandelt werden, wenn es in Bayern endlich wieder eine verfasste Studierendenschaft gäbe. Diese könnte dann als eigene Körperschaft in die Vertragsverhandlungen treten.

Seit dem Wintersemester 2015/16 gibt es das Programm „Studienorientierung für Geflüchtete“ an der Universität, welches von FAU INTEGRA, einem neuen Forum für Integration und interkulturellen Dialog an der FAU, übernommen wurde. In diesem Sommersemester nahmen 135 Geflüchtete in Deutschkursen und an einem Schnupperstudium teil und im letzten Wintersemester gab es ca. 70 Tandempaare. Zehn Geflüchtete konnten letzten Winter sogar an der FAU immatrikuliert werden. Wie würdet ihr dieses wichtige Projekt unterstützen?

Tatsächlich wurde dieses Projekt auf Initiative der Juso-Hochschulgruppe und dem von uns unterstützten Referat gegen Diskriminierung und Rassismus der Studierendenvertretung (Stuve) Ende 2014 ins Leben gerufen. Wir sind also seit der ersten Stunde Verfechter dieses Programms und freuen uns, dass die Unileitung das Projekt weiterführen will. Es ist besonders wichtig, jedes Semester aufs Neue Helfer*innen zu gewinnen, die sich im Rahmen des Buddy-Programms engagieren. Dafür werben wir aktiv.

Wie kann man die Jusos Erlangen-Nürnberg erreichen?

Facebook, Email und Webseite.

Anna Appel und Christine Hetterle

Phuck It Fashion – Der Modeblog aus Nürnberg

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Francisca Ama Pokuaa zeigt auf ihrem Modeblog "Phuck It Fashion", Dabei zeigt sie, dass Mode nicht immer teuer sein muss um genial auszusehen. Foto: Phuck It Fashion

Francisca Ama Pokuaa zeigt auf ihrem Modeblog „Phuck It Fashion“, Dabei zeigt sie, dass Mode nicht immer teuer sein muss um genial auszusehen. Foto: Phuck It Fashion

Mailand, Paris, Nürnberg…was zunächst irgendwie komisch klingt ist auf dem zweiten Blick gar nicht so abwegig. Denn in mitten des romantischen Städtchens treibt eine wahre Fashion-Queen ihr Unwesen: Francisca Ama Pokuaa. Die in Ghana geborene und in Nürnberg aufgewachsene junge Frau ist Anfang zwanzig, studiert Wirtschaftswissenschaften an der FAU, jobbt als Werkstudentin beim H&M Kundenservice und ist modebegeistert durch und durch. Diese Leidenschaft teilt sie seit 2013 auf Ihrem Blog „Phuck It Fashion“ mit der ganzen Welt. Bereits über 100.000 Besucher haben ihren Blog angeklickt, auf dem sie alle paar Wochen neue, selbstzusammengestellte Outfits und auch Haartrends präsentiert. Aufgenommen werden die Bilder von einer Freundin und geshootet wird in den Straßen Nürnbergs. Dabei zeigt sie, dass Mode nicht immer teuer sein muss und es eher darum geht, wie man die (vorhandenen) Teile kombiniert und kreativ in Szene setzt. Mit uns hat sie über ihren Fashion-Blog gesprochen:

Wie und wann bist du darauf gekommen einen Fashionblog zu machen?

Francisca Ama Pokuaa: Ich wollte bereits im Alter von 16 Jahren einen Modeblog starten, nachdem ich die Seite lookbook.nu entdeckte, auf der Leute ihre verrücktesten und coolsten Outfits mit der Welt teilten. Nur habe ich mich das lange Zeit nicht getraut, bis ich nach meinem Abi all meinem Mut zusammen nahm und meinen Modeblog startete.

Was reizt dich daran Mode mit deiner Community zu teilen?

Francisca Ama Pokuaa: Die Tatsache, dass es so viele verschiedene verrückte und extravagante Klamottenstile und Menschen gibt, die einfach sie selbst sind und denen es egal ist was andere Leute über sie denken. Das inspiriert mich jeden Tag von neuem.

Welche Kriterien stellst du an deine Outfits und wie bereitest du dich auf ein Fotoshooting vor?

Francisca Ama Pokuaa: Das Wichtigste an meinen Outfits ist für mich, dass ich mich darin pudelwohl fühle, ob es jetzt ein sehr elegantes oder ein sportliches Outfit ist. Bei den Outfits, die ich für meinen Blog shoote, gibt es meistens ein Key Piece, beispielsweise eine Jacke oder eine Kette. Um dieses Stück stelle ich dann den Look zusammen.

Bekommst du Feedback von deinen Follower und wie fällt das aus?

Seit dem Abi steht die FAU-Studentin für Mode auch vor der Kamera. Foto: Phuck It Fashion

Seit dem Abi steht die FAU-Studentin für Mode auch vor der Kamera. Foto: Phuck It Fashion

Francisca Ama Pokuaa: Ich erhalte einiges an Feedback meiner Follower und glücklicherweise kaum Negatives. Ich freue mich jedes Mal total über die lieben Kommentare, die ich auf meinem Blog und meinen Social Media Seiten erhalte.

Für alle Mädels: Wo bekommst du deine Klamotten her und trägst du deine Outfits auch im Alltag?

Francisca Ama Pokuaa: Die meisten meiner Kleidungsstücke stammen von H&M, Urban Outfitters und dem U-Eins. Ja, jedes Outfit, dass ich poste, trage oder habe ich bereits schon einmal genauso getragen. Daher auch die vielen Bilder in Boots von mir.

Sind bereits Firmen auf dich zugekommen, damit du ihre Produkte promotest? Wenn ja wie läuft so etwas ab?

Francisca Ama Pokuaa: Ich habe in den letzten Monaten einige Kooperationsanfragen erhalten. Meistens werde ich dabei via E-Mail kontaktiert und mir wird eine Produktvorstellung oder Onlineshopvorstellung angeboten. Je nachdem, ob das besagte Angebot zu meinem Blog passt oder nicht, nehme ich es an oder lehne es ab.

Hast du ein modisches Vorbild bzw. wer inspiriert dich?

Francisca Ama Pokuaa: Mein modisches Vorbild ist meine absolute Lieblingsbloggerin und zwar Leandra Medine von The Man Repeller! Ihre Klamotten und ihr Stil sind einfach unbeschreiblich cool und sehr crazy.

Was sind deine Pläne für die nächsten Shootings?

Francisca Ama Pokuaa: Demnächst werde ich einige Frühlingsoutfits shooten. Darauf freue ich mich bereits total drauf.

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!

Mehr von der Nürnberger Modebloggerin gibt es auf Ihrem Blog „Phuckitfashion“ http://phuckitfashion.blogspot.de, auf Instragram oder Facebook.

 

Janine Walter

 

 

Auf Land und im Wasser auf Erfolgskurs

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Daniela Karst in ihrem Element. Foto: privat

Daniela Karst in ihrem Element. Foto: privat

Wenn Daniela Karst, 22 Jahre, das Röthelheimbad in Erlangen als Gast besuchen möchte, stellt sich das als schwieriger als gedacht heraus. Die Jura-Studentin arbeitet nämlich nebenbei nicht nur dort, sie verbringt einen großen Teil ihrer Freizeit in diesem Wasser. Bis sie dort dann alle begrüßt hat, ist die freie Zeit auch schon fast wieder rum. Freizeit ist nämlich rar, im Alltag von Daniela Karst: Denn zwischen Strafrechtsvorlesungen und Examensvorbereitung schwimmt die Erlangerin nämlich um einen Preis nach dem anderen. Erst vor kurzem hat sie in der Lagenstaffel überraschend Gold mit ihrem Team gewonnen. Zudem arbeitet sie noch als studentische Hilfskraft. Es wurde als höchste Zeit, ein Gespräch mit der erfolgreichen Studentin und Schwimmerin zu führen.

Hi Daniela, erstmal Glückwunsch zu deinen bisherigen Erfolgen! Warum hast du denn angefangen zu Schwimmen?

Daniela Karst: Dankeschön! Mit dem Schwimmen habe ich schon früh angefangen, es war der erste Sport den ich so richtig verfolgt habe. Meine Eltern haben immer gesagt, dass ich irgendeinen Ausdauersport machen muss. Einige Freunde von mir waren schon im Schwimmverein, da bin ich dann einfach mal mitgegangen. Da war ich sieben Jahren alt.

Welchen Sport magst du sonst noch?

Daniela Karst: Mittlerweile nicht mehr viel (lacht). Zum Skifahren reicht es manchmal noch, früher bin ich noch geritten, das musste ich aber aufhören.

Du studierst ja Jura an der FAU. Wie kamst du darauf?

Daniela Karst: Ich habe zuerst Maschinenbau im Dualen Studium studiert, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Dann habe ich mir gedacht, dass Jura erstens etwas ganz Anderes ist, und zweites habe ich früher schon öfter mal daran gedacht das zu machen. Nachdem ich in der Schule keine Fächer hatte, die mir gar nicht gefallen oder gelegen haben, ich war in allen Fächern relativ gut, war Jura einfach etwas Neues. Jetzt taugt es mir ganz gut!

Wie oft trainierst du denn pro Woche?

Daniela Karst: Ich gehe sechs bis sieben Mal pro Woche ins Wasser, dazu noch etwa fünf Landeinheiten.

Wie viel Uni hast du denn?

Die Jura-Studentin verbringt einen großen Teil ihrer Freizeit im Wasser. Foto: privat

Die Jura-Studentin verbringt einen großen Teil ihrer Freizeit im Wasser. Foto: privat

Daniela Karst: Mittlerweile nicht mehr so viel, weil ich die ganzen Pflichtfächer schon hinter mir habe. Bei Jura gibt es die Zwischenprüfung, die habe ich schon bestanden. Jetzt habe ich nur noch Examensvorbereitung und ein paar Fächer aus dem Schwerpunktbereich. Im Moment gehe ich nur zweimal die Woche in die Uni.

Das ist ja doch eine Doppelbelastung. Hast du manchmal keine Lust aufs Training?

Daniela Karst: Es macht nicht immer Spaß. Der Hauptantrieb ist immer, dass man bei diesem oder jenem Wettkampf gut schwimmen will. Da weiß man einfach, dass man jeden Tag ins Training muss. Da gibt es einfach keine Ausreden wie „Heute habe ich keine Lust.“ Da muss man dann durch.

Wie schaffst du das denn zeitlich alles? Kannst du abends auch mal weggehen?

Daniela Karst: Fast gar nicht. Zum Berg habe ich es dieses Jahr geschafft, weil wir kurz vorher die Deutschen Meisterschaften hatten. Aber sonst bin ich nach dem Training so platt, dass ich eigentlich nichts mehr brauche.

Hättest du jemals damit gerechnet, dass du so erfolgreich werden würdest?

Daniela Karst: Ganz früher habe ich mal gesagt, dass ich so schnell schwimmen will wie Hannah Stockbauer. Sie ist ja das Aushängeschild aus Erlangen. Es hat sich aber herausgestellt, dass das nicht möglich sein wird. Ich bin als Kind circa sieben Mal die Woche ins Training gegangen, um wirklich erfolgreich zu sein, muss man, im Alter von zwölf oder dreizehn, schon mindestens zwölf Einheiten im Wasser machen. Ich wollte aber trotzdem dranbleiben und habe mich auch immer weiter verbessert. Kurz vor dem Abitur habe ich eine Medaille in der Deutschen Jahrgangsmeisterschaft gewonnen. Das nächste Ziel war dann, bei den offenen Jahrgangsmeisterschaften ins Finale zu kommen, das habe ich letztes Jahr habe ich das auf der Kurzbahn geschafft. Das Ziel war es, es nun auch bei den Deutschen Langbahnmeisterschaften zu schaffen, das hat auch geklappt. Dass es mit der Staffel auch so gut lief, damit hätte wirklich keiner gerechnet!

Achtest du als Sportlerin auf gesunde Ernährung?

Daniela Karst: Vor wichtigen Wettkämpfen wird der Süßigkeiten-Konsum schon etwas eingeschränkt. Beim Lernen geht’s aber nicht ohne Schokolade! Nach den Deutschen habe ich mich schon wieder auf Pizza und Eis gefreut, das kann man dann schon mal essen.

Unterstützt dich die Uni?

Daniela Karst: Ich bin in keinem Kader. Um von der Uni unterstützt zu werden, so dass Prüfungen verlegt werden können, müsste man im Bundeskader sein. Das habe ich im normalen Schwimmen nicht geschafft. Nebenher mache ich aber noch Rettungsschwimmen, da sieht es dieses Jahr ganz gut aus.

Welche Wettkämpfe stehen denn als nächstes an?

Daniela Karst: Nächstes Wochenende sind die Hochschulmeisterschaften. Am Wochenende danach sind die Süddeutschen und im Juli die Europäischen Hochschulmeisterschaften in Kroatien. Nach Kroatien sind dann zwei, drei Wochen Pause.

Vielen Dank für das Interview.

 

Milena Kühnlein

 

Die Listen für die Hochschulwahl #4: Die FSIen Liste Uni Erlangen-Nürnberg stellt sich vor

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FSIen-ListeAm 15. und 16. Juni finden erneut die Hochschulwahlen statt. Von 9 Uhr bis 15 Uhr könnt ihr eure Stimme in dem Wahllokal abgeben, das auf eurer Wahlbenachrichtung angegeben ist. Ihr habt aber noch keine Ahnung, wen ihr wählen sollt und ihr kennt euch mit den verschiedenen Hochschulgruppen nicht aus? Kein Problem, wir stellen die verschiedenen Listen anhand eines Fragebogens vor heute mit der FSIen Liste Uni Erlangen-Nürnberg.

Was ist euer Wahlprogramm und was wollt ihr an der FAU verbessern?

Wir wollen den Alltag der Studis an der FAU verbessern. Dazu setzen wir auf den Ausbau der Zusammenarbeit der Studivertreter*innen auf Studiengangsebene und der uniweiten Studivertretung. Themen, die uns noch besonders am Herzen liegen, sind ein stärkeres Mitspracherecht für die Studierenden und mehr Autonomie für die Studierendenvertretung, zum Beispiel durch eine Verfasste Genauso stehen wir für konstruktive Arbeit in sämtlichen Gremien unserer Uni. Viele von uns haben schon Erfahrung, was die Mitarbeit in Studiengangsgremien angeht, und wir sind motiviert auch uniweit konstruktiv und gut vorbereitet mit Profs und anderen Mitgliedern unserer Uni zu diskutieren. Wir wollen so die Stimmen der Studis aus den Studiengängen bis ganz nach oben tragen. Allgemein gilt: Unsere Positionen wollen wir mit euch (weiter) entwickeln, denn wir sind für euch da! Wir freuen uns auf viele Diskussionen 🙂

Häufig werden am Ende des Semesters Evaluationen durchgeführt, wobei selten die Ergebnisse für die Studierenden ersichtlich sind. Was sind eure Vorschläge für mehr Transparenz an der FAU?

Wir sind definitiv dafür, dass Ergebnisse der Evaluationen veröffentlicht werden. Dazu müssen aber zuerst die Evaluationen selber teils ausgebaut und verbessert werden, um aussagekräftige Ergebnisse erhalten zu können.

Studierende kritisieren öfter die schlechte Raumsituation bzw. den Mangel an ausreichend Arbeits- und Ruheräumen. Ist das ein Punkt auf eurer Agenda, den ihr anpacken würdet?

Wir sind total dafür, dass Ruheräume geschaffen werden und sich an der allgemeinen Raumsituation etwas verbessert. Hierbei wollen wir als Mitglieder des Konvents vor allem die Fachschaftsvertretungen der einzelnen Fakultäten unterstützen, da diese sich am besten mit der aktuellen Situation und Verbesserungspotential Natürlich helfen wir dann, wo wir können. Auch was die verschiedenen Neubauten und Umzüge betrifft, werden wir ein Auge darauf haben, dass in alle Entscheidungsprozesse Studis der entsprechenden Fachbereiche miteingebunden werden und wir so für kurze Wege und vernünftige Studierbarkeit sorgen können.

Semesterticket: Ab dem Wintersemester 2016/17 steigt der Preis für das Basisticket von 65 Euro auf 70 Euro und für das Zusatzticket von 199 Euro auf 204,20 Euro an. Ist das Semesterticket in seiner aktuellen Form in eurem Sinne? Wie könnte man es studentengerechter gestalten?

Grundsätzlich befürworten wir das Semesterticket in seiner aktuellen Form. Natürlich sehen auch wir noch Verbesserungsmöglichkeiten und setzen uns bei jeder sich bietenden Gelegenheit dafür ein, solche umzusetzen. Dies ist vor allem durch engen Kontakt mit allen Beteiligten möglich. Hier sind wir schon seit den Anfängen der Verhandlungen am Ball und sind trotz vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten die einzige Liste gewesen, die aktiv an den Verhandlungen teilgenommen hat. Allerdings sehen wir auch, dass aufgrund der rechtlichen Einschränkungen in Bayern gewisse Kompromisse eingegangen werden müssen. Wie bei allem setzen wir hier auf offenen Dialog mit den Städten, der VGN und vor allem mit allen Studis.

 Seit dem Wintersemester 2015/16 gibt es das Programm „Studienorientierung für Geflüchtete“ an der Universität, welches von FAU INTEGRA, einem neuen Forum für Integration und interkulturellen
Dialog an der FAU, übernommen wurde. In diesem Sommersemester nahmen 135 Geflüchtete in Deutschkursen und an einem Schnupperstudium teil und im letzten Wintersemester gab es ca. 70 Tandempaare. Zehn Geflüchtete konnten letzten Winter sogar an der FAU immatrikuliert werden. Wie würdet ihr dieses wichtige Projekt unterstützen?

Es gibt bereits das Referat AntiDisRa (gegen Diskriminierung und Rassismus), das sich mit diesem Thema beschäftigt. So wurden erste Aktionen bereits von der Studierendenvertretung mitorganisiert und unterstützt. Wir freuen uns über das Engagement und werden alles machen, um das Referat in seiner Arbeit zu unterstützen!

Wie kann man die FSIen Liste erreichen?

Facebook und E-Mail

Anna Appel und Christine Hetterle

Internationaler Comic Salon – reveal your superpowers

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Cosplay - when imagination has no boarders. Foto: Olha Kuzmyn

Cosplay – when imagination has no boarders. Foto: Olha Kuzmyn

“I’m too old to be an adult” – this was my motto during the 17th International Comic-Salon in Erlangen that lasted four wonderful days (26-29 May, 2016). What is it? It’s a combination of all possible events connected with art and comics: exhibitions, workshops, comic books fair, cosplay, lots of fun and what not. My biggest problem was how to choose from about 181 events and even more artists, where to go and what to see, because usually physically you can be only in one place at a time. So if the next time, in 2018, you decide to join this fantasy madness, here are my 5 suggestions:

1. Museums

I know what you think right now – “Are you serious?” Absolutely! During the Comic-Salon you won’t see “traditional” exhibitions but rather the newest and most popular works of painters, sculptors and other modern creative artists. These are representatives of a great variety of countries and cultures. For example, the exhibition “The little drunk theatre” has completely changed my idea of perception. To see it you have to enter a dark room with a few sculptures and buttons. When you press a button, the sculpture starts rotating and the light flickers  creating an illusion that a man is falling down the stairs or a car is burning. “Evil Clowns_reloaded” is another example of a striking exhibition (not recommended in case of coulrophobia ). There you can find a big exhibition dedicated to Joker or a kidnapped and beheaded Ronald McDonald (as a protest to fast-food industry). You still have a chance to visit this exhibition till the 26. June in the Kunstpalais.

2. Interactive installations

Artists at work. Foto: Olha Kuzmyn

Artists at work. Foto: Olha Kuzmyn

All the best things are for free – and this is really true. Even if you didn’t have time or didn’t want to buy tickets for the festival, you could attend some attractions for free. One of them was “Trubel mit dem Kleinen Strubbel” – a big room with comics for kids and many coloring papers where you could also try out your talents. Another example would be the “Kinky&Cosy experience”. This was a small truck with 4 cute mini-laboratories. Here you were literary “brainwashed”, gifted with a pill of knowledge and could watch some nice cartoons about Kinky and Cosy.

3. Comic books fair

Of course, the main place to visit was, is and will be the fair. Not only to buy a book or two but mostly to get acquainted with the authors, publications and recent trends. It’s usually nearly impossible to keep track of all the modern artists or publications, so such a fair is the right place to widen your knowledge. Moreover, most of the artists were creating some “recent” works in front of your eyes, so you could ask them any questions about the techniques of painting or just simply admire how a few lines on a paper can turn into a Spiderman.

4. Sticker-Album

Can you find 172 different stickers hidden in 13 different locations in two days? – Yes, easy! This was my little personal challenge because sometimes they were not displayed on an open space and you had to apply real deduction skills to find them. Nevertheless, you couldn’t feel more childish than during the whole process of finding these stickers. It was fun not only to find all of them (because only then you could receive a special bonus-sticker and yes, I wanted them all), but also to reveal all the galleries that are in Erlangen (some are well hidden as well). Moreover, afterwards you get a big colorful book full of memories and great pictures.

Manga vs The little drunk theatre. Foto: Olha Kuzmyn

Manga vs The little drunk theatre. Foto: Olha Kuzmyn

5. Cosplay

I guess all of us have seen at least once many people gathering in one place somewhere in the USA or in big European cities, putting on fancy costumes of their favorite characters from movies/computer games/comics/books/TV series… and having lots of fun. What if I told you that you could have all of this in your own city? This was one of my big dreams to see and the International Comic-Salon topped all my expectations: The costumes were really professional; people were really friendly and, finally, many favorite characters came to life right near me. For those who think they don’t have any skills in cosplay, no problem, there usually are special workshops how to make a proper costume and present it.

As a conclusion…

Even if you’re not keen on modern art or comics in general, you will find something special here. It could be a lecture about comics, an old edition of some comics series, a workshop about origami or sketching, smart souvenirs from some artists (free postcards, stickers or business cards) and memories of many smiling childish faces of adults.

Olha Kuzmyn

Der UB Coach – Konkrete und persönliche Beratung bei wissenschaftlichen Arbeiten

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Dr. Jens Hofmann steht als Experte bei Literaturrecherchen zur Verfügung. Foto: Salome Mayer

Dr. Jens Hofmann steht als Experte bei Literaturrecherchen zur Verfügung. Foto: Salome Mayer

Jeder, der bereits ein Referat oder eine Hausarbeit schreiben musste, kennt es: Man hat zwar ein Thema, aber viel zu oft keine Ahnung, wo man nun die richtige – das heißt, relevante und aktuelle – Literatur finden soll. Wenn es gut läuft, stehen im Seminarreader erste Literaturangaben und der Prof gibt noch einige Tipps. Was aber, wenn die Abschlussarbeit naht und man ein Thema bearbeitet, bei dem der Betreuer nur bedingt weiterhelfen kann? Helfen kann in diesem Fall der UB-Coach. Das ist ein Online-Anmeldesystem für Recherchefragen, bei dem Angehörige der FAU sich kostenlos für eine Beratung bei Fachreferenten der Universitätsbibliothek (UB) anmelden können.

Recherche, Publizieren, Rechtsfragen sowie wissenschaftliches Arbeiten und Vernetzen

Dr. Jens Hofmann, unter anderem Referent für Informationskompetenz an der UB, erzählt, wie die Idee entstand: „Der Gedanke war, neben Schulungen, die eher allgemein zu Recherchemethoden Auskunft geben, ein Angebot anzubieten, wenn man konkret und zeitnah eine Beratung braucht.“ Insbesondere Promovierende sind die Zielgruppe, aber auch Studierenden steht das Angebot offen. Es umfasst vier Themengebiete: Recherche, Publizieren, Rechtsfragen sowie wissenschaftliches Arbeiten und Vernetzen. Für Studierende ist oft das erste Themenfeld am interessantesten. Was sind die relevanten Fachdatenbanken für sein Thema und wie findet man diese? Welche Recherchestrategien und -begriffe bieten sich an? Wie kommt man an die relevanten Volltexte, ohne Unmengen von Geld auszugeben? Wenn man solche Fragen hat, kann man online bei dem entsprechenden Experten zum gewünschten Fachgebiet einen Termin buchen. „Bei der Anmeldung brauchen wir eine kurze Beschreibung des Rechercheproblems oder die Fragstellung der Arbeit. Das hilft dem Experten, sich darauf vorzubereiten“, sagt Jens Hofmann. Er ist für die Fächer Soziologie und Politikwissenschaft zuständig. Wie er haben auch die anderen Experten ein Fachstudium und oftmals eine Promotion hinter sich. So können sie nicht nur mit ihrem Wissen zu Recherchetools, sondern auch inhaltlich weiterhelfen.

Großer Bedarf an Rechercheschulungen

 Jens Hofmann sieht Bedarf an Informationsangeboten zu Recherchemöglichkeiten. „Die Propädeutika der einzelnen Studiengänge sind unterschiedlich intensiv, bei der Einführung in den Umgang mit Rechercheinstrumenten bleiben sie aber meist relativ oberflächlich. Gerade was die Feinheiten bei tiefgehenden Recherchen angeht, kennen viele die Fallstricke aber auch die Hilfsinstrumente nicht“, sagt er. Auf die Idee des Online-Buchungssystems ist die UB durch die Sächsische Landes-und Staatsbibliothek Dresden gekommen. Dort gibt es ein ähnliches Beratungsangebot.

Für Promovierende ist der UB-Coach nicht nur bei Recherchefragen attraktiv, sondern auch wenn es um eigene Forschungsvorhaben geht. Was für Möglichkeiten gibt es, wenn man Forschungsdaten veröffentlichen möchte, welche Standards müssen erfüllt sein? Wie kann man als Promovierender finanzielle Hilfe aus den DFG-Fonds der FAU erhalten? Bei diesen und weiteren Fragen helfen die Experten weiter.

Das Angebot des UB-Coaches steht jeder Fachrichtung offen. Jens Hofmann beobachtet, dass jedoch insbesondere die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften in Nürnberg davon Gebrauch machen. Er fände es gut, wenn noch mehr Geistes- und Sozialwissenschaftler die Möglichkeit nutzen, sich kostenlos beraten zu lassen. „Gerade in diesen Fachgebieten ist Recherche grundlegend für eine gute Arbeit“, erklärt er. Freie Termine gibt es genügend und Jens Hofmann freut sich immer, wenn er jemanden beraten kann.

 

Salome Mayer


Studierende @(re)TALKING ABOUT BORDERS – Projekt-Blog zur Inszenierung „Die Kartei“

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Leseprobe. Fotograf: Felix Posner

Leseprobe. Fotograf: Felix Posner

Raus aus dem Kollegienhaus: Sechs Studierende der Theater- und Medienwissenschaft an der FAU haben das Projektseminar „Dramaturg*in“ bei Katja Prussas (Dramaturgin am Schauspiel des Staatstheaters Nürnberg und Lehrbeauftragte an der FAU) über drei Semester hinweg besucht und dabei genügende Erfahrungen gesammelt, um nun selbst dramaturgisch tätig zu werden. Als Abschlussprojekt begleiten sie die Werkstattinszenierung „Die Kartei“ (polnischer Klassiker von Tadeusz Różewicz) im Rahmen des TALKING ABOUT BORDERS-Festivals. Zusammen mit Frau Prussas und dem jungen Regisseur Caner Akdeniz (Regiestudent an der Theaterakademie August Everding in München) haben sie sich auf „Die Kartei“ vorbereitet und schon einige Gespräche über eine Inszenierung des polnischen Dramas geführt. Nun kann es losgehen! Die Studierenden dürfen seit dem Beginn der Produktion am letzten Montag bei den Proben im Staatstheater Nürnberg dabei sein und miterleben, wie sich professionelle Schauspieler unter der Anleitung eines engagierten Regieteams innerhalb von zwei Wochen eine Inszenierung erarbeiten. Daneben werden sie redaktionelle Aufgaben übernehmen und am Tag der Premiere ein Aufführungs-Nachgespräch mit Caner Akdeniz führen. Und sie haben extra für euch einen Projekt-Blog eingerichtet, der bis zur Premiere von „Die Kartei“ am 25. Juni täglich um spannende Bilder und Eindrücke von den Proben erweitert wird. Überschreitet die Grenze der Staatstheaterpforte und schaut online vorbei!

„Die Kartei“: 25. Juni 2016, 19.30 Uhr + 26. Juni 2016, 16 Uhr in der BlueBox des Schauspiels -> 5,50€

Beim TALKING ABOUT BORDERS-Festival des Staatstheaters Nürnberg wird also nicht nur über Grenzen gesprochen, zum Beispiel über die Grenzen zwischen Deutschland und dem diesjährigen Partnerland Polen, sondern es werden tatsächlich Grenzen überschritten.

Was hat es mit TALKING ABOUT BORDERS auf sich?

TAB LogoTALKING ABOUT BORDERS ist ein internationaler Dramenwettbewerb im osteuropäischen Raum, der seit 2014 vom Schauspiel des Staatstheaters Nürnberg ausgerichtet wird. Jedes Jahr wird ein osteuropäisches Partnerland ausgewählt. Die Autorinnen und Autoren des jeweiligen Partnerlandes sind dazu aufgerufen, Theatertexte zu einem bestimmten Thema einzusenden. Das diesjährige Partnerland ist Polen und das aktuelle Thema lautet „Über Grenzen sprechen. Das Lebensgefühl in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels“. Eine internationale Jury entscheidet nach Ablauf der Deadline, welches Stück als Siegerstück ausgezeichnet, ins Deutsche übersetzt sowie in der folgenden Spielzeit am Staatstheater Nürnberg uraufgeführt wird. Diese Entscheidung wird am Festival-Wochenende bekannt gegeben. Darüber hinaus gibt es während des diesjährigen Festival-Wochenendes Werkstattinszenierungen polnischer Theaterliteratur, eine polnische Filmreihe, Konzerte, Lesungen und Podiumsdiskussionen sowie ein Gastspiel eines polnischen Theaters zu sehen.

TALKING ABOUT BORDERS: 23. bis 26. Juni 2016, Schauspielhaus (Richard-Wagner-Platz) in Nürnberg

Hier findet ihr das Festivalprogramm.

Viel Spaß 🙂

Anna Appel

Und was kann man später mal damit machen? Orchideenstudiengänge an der FAU (Teil 3/5)

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Sehen so Taxifahrer in Schweden aus? Fabian studiert Nordische Philologie aus Überzeugung. Foto: privat

Sehen so Taxifahrer in Schweden aus? Fabian jedenfalls studiert Nordische Philologie aus Überzeugung. Foto: privat

„Und was kann man damit später mal machen?“ oder „Willst du später wohl mal Taxifahrer werden?“ sind Fragen, die manche Studenten, wie das leise und doch hörbare, nervend surrende Schnaufen eines laufenden PCs, ihr ganzes Studium als Begleitmelodie zu verfolgen scheint. Während Oma und Opa auf BWL mit stolzem Kopfnicken oder Mama und Papa auf Medizin mit Freudentränen und Applaus reagieren, müssen sich Studis, die sich für unkonventionelle Studiengänge, die noch dazu nicht ausschließlich auf einen spezifischen Beruf hinführen, einen Spruch nach dem anderen anhören. Es wird Zeit die schummrigen Nebelschwarten die Orchideenstudiengänge umgeben mit Lichtblitzen zu bewerfen, so dass Unverständnis und Unwissenheit Informationen und Wissen über unbekannte Studiengänge weichen muss.
Diesmal hat uns Fabian M., 19 Jahre, über sein Hauptfach Nordische Philologie eingeweiht. Er erzählt uns wie er die bisherigen zwei Semester empfunden hat und was man überhaupt mit so einem Studium machen kann.

Nordische Philologie – Was bedeutet das überhaupt?

Fabian: Eine Philologie bezeichnet ja allgemein eine Sprach- bzw. Literaturwissenschaft und bei der Nordischen Philologie handelt es sich dann um die Wissenschaft über die Sprachen und Kulturen der nordischen Länder. Dazu gehören Schweden, Norwegen, Dänemark, Island, die Färöer, Grönland und samische Gebiete.

Wie bist du auf dieses Studium aufmerksam geworden?

Fabian: Ich wusste lange nicht, was ich überhaupt studieren soll. Mir war auf jeden Fall klar, dass ich irgendetwas mit Sprachen machen wollte, da mir das Erlernen neuer Sprachen sehr viel Spaß macht. Ich war schon immer ein sehr großer Fan von Nordeuropa und diese Begeisterung für das Thema wurde durch die Studienfahrt in der 12. Klasse nur noch gestärkt. Als ich dann schließlich mal wieder über Studiengänge recherchiert habe, bin ich zufällig über das Fach „gestolpert“ und war hin und weg.

Würdest du das Studium als schwer bezeichnen?

Fabian: Ich will ein Studium generell nicht als leicht bzw. schwer abstempeln. Es gibt Themen, die mir leichter fallen als andere. Aber wenn man sich auf die Sache einlässt und Freude daran hat, ist es nicht so schwer.

Wie haben deine Freunde und Familie auf diese Wahl reagiert?

Fabian: Also meine Familie war anfangs ein bisschen skeptisch. Vor allem auch deshalb, weil sie sich nichts darunter vorstellen konnte, was bei so einem Studiengang natürlich auch verständlich ist. Aber im Großen und Ganzen waren sie glücklich, dass ich einen Studiengang gefunden habe, der mich sehr interessiert. Von meinen Freunden konnte ich mir immer wieder Witze anhören. Zum Beispiel zogen sie mich immer damit auf, dass ich das nur studiere, um später einmal Taxifahrer in Schweden zu werden.

Hast du die Möglichkeit Praktika in diesem Bereich zu absolvieren?

Fabian: Da das Fach ein sehr vielfältige Berufsperspektive bereithält, kann man in einer beliebigen Berufsbranche Praktika absolvieren – vor allem auch in den Branchen, die man vielleicht später nach dem Studium auch in Erwägung zieht.

Würdest du das Studium weiterempfehlen?

Fabian: Ich kann das Studium nur weiterempfehlen. Das Erlernen der Sprachen macht sehr viel Spaß und auch die anderen Fächer wie Altnordisch oder Linguistik punkten mit der sehr familiären Atmosphäre.

Mit welcher Note würdest du das Studium bewerten?

Fabian: Ich würde das Studium mit der Note „gut“ bewerten.

Macht dir das Studium insgesamt Spaß?

Fabian: Das Studium macht mir richtig Spaß. Wie schon erwähnt, herrscht bei uns „Norphis“ eine richtig schöne, familiäre Atmosphäre. Richtig spaßig sind auch die Feiern zu den schwedischen (oder nordischen) Traditionen. So sind wir im Dezember auf der Erlanger Waldweihnacht als Lucia mit Gefolge aufgetreten und haben schwedische Weihnachtslieder gesungen und auch jetzt dann im Juni steht das Midsommarfest wieder für Gemeinschaft und Spaß.

Nun die Frage aller Fragen: Welche Karrieremöglichkeiten gibt es?

Fabian: Da Nordische Philologie nicht auf einen einzigen Beruf vorbereitet, gibt es ein großes Spektrum an möglichen Berufen. So ist es später möglich, bei Verlagen und Agenturen, in der Öffentlichkeitsarbeit, in der Tourismusbranche, im Kulturbereich oder auch in der Erwachsenenbildung zu arbeiten. Man sollte eben sehr flexibel sein und sich schon mit Praktika ein Bild von einem bestimmten Beruf machen. Ach ja. Ich habe vergessen, dass man bestimmt auch Taxifahrer/-in in Nordeuropa werden kann. (lacht)

Vielen Dank für das Interview.

Milena Kühnlein

„Sich als Teil der FAU-Familie fühlen“ –Ökumenisches Wissenschaftscafé mit dem FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger

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FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger im Gespräch mit Studierenden. Foto: Salome Mayer

FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger im Gespräch mit Studierenden. Foto: Salome Mayer

Kerzenlicht, leckerer Kuchen und Freibier, ein Innenhof voller Studierender und mittendrin der FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger, leger in Jeans und dem neuen FAU-Shirt gekleidet: Willkommen beim Ökumenischen Wissenschaftscafé der evangelischen und katholischen Hochschulgemeinden! Unter dem Titel „Die FAU – mehr als eine Lehrfabrik“, stellte Joachim Hornegger am Dienstagabend in lockerer Atmosphäre seine Vision einer modernen Uni vor und plauderte dabei immer wieder aus dem Nähkästchen. Gleich zu Beginn gab er zu: „Ich war ein fürchterlicher Student: Fleißig und ehrgeizig und den Großteil der Zeit an der Tech Fak. Doch entgegen der Empfehlung meiner Profs hatte ich neben dem Studium auch eine Freundin“, fügte er schmunzelnd hinzu, als er von seinem Studium der Information und Mathematik an der FAU erzählte. Acht Semester hat Joachim Hornegger nur gebraucht, doch mehrmals im Laufe des Abends betonte er, dass es nicht darauf ankommt, wie schnell man sein Studium durchzieht. „Bei Bewerbungen zählen später Alleinstellungsmerkmale und nicht, ob man neun oder 12 Semester gebraucht hat“, ist er überzeugt.

Wissenschaftler und Gestalter

Seit 14 Monaten ist Joachim Hornegger nun im Amt. Wenn er begeistert von den Besonderheiten der FAU erzählt und von den Plänen, die er mit seinem Team verfolgt, spürt man: Er ist gern Präsident. Obwohl ihm die Entscheidung gegen die Wissenschaft nicht leicht gefallen ist. „Ich habe mein ganzes Leben auf einen Lehrstuhl, auf ein Leben in der Forschung und Lehre hingearbeitet. Aber ich bin gleichzeitig ein Gestalter. Ich analysiere Probleme nicht nur, sondern packe sie auch an. Ich will Leute motivieren und Visionen entwickeln“, beschrieb er seine Gründe, sich für das Amt beworben und es angenommen zu haben. „Ich wünsche mir, dass wir eine Kultur weiterentwickeln, in der man sich als Teil der FAU-Familie fühlt“, sagte er. Deshalb ist ihm auch der Kontakt zu den Studierenden wichtig. Das fiel auch Harald Kreßmann, dem Hochschulseelsorger der KHG, auf. „Das ist das erste Mal, dass sich hier ein Präsident zeigt!“, sagte er begeistert.

Herausforderungen im Amt

Die Zuhörer stellten aber auch kritische Rückfragen, zum Beispiel, ob die Geisteswissenschaften im Gegensatz zu den Naturwissenschaften weniger Fördermittel erhielten. Das hält Joachim Hornegger für eine Fehlwahrnehmung. Naturwissenschaftler würden mehr Drittmittel einwerben, das sei zusätzliches Geld, das die Geisteswissenschaften nicht hätten. Um zu zeigen, dass die Geisteswissenschaften an der FAU auch international einen wichtigen Stellenwert haben, drehte er den Spieß um und fragte das Publikum, welches die meistaufgerufene Seite der FAU sei. „StudOn?“ ruft jemand. „Ja, StudOn, das von 40 000 Studierenden intensiv und von drei Dozenten ab und zu genutzt wird“, witzelt er – alles lacht. „Nein, der erste Platz ist, wenn man die Radiologie wegen der Patienten rausnimmt, ein Projekt der Sinologie. Das ist eins von zehn deutschen Käthe Hamburgers Kollegs, die der Staat fördert.“

Studierende – das Herz der Uni

Damit noch mehr Forschungsprojekte entstehen und neue Lehrstühle geschaffen werden können, liegt Joachim Hornegger die Exzellenzinitiative am Herzen. Zudem will er die das englischsprachige Vorlesungsangebot weiter ausbauen. Die Standortentwicklung und die Liegenschaften der FAU seien immer wieder herausfordernd, gab er zu. „Die Idealvorstellungen lassen sich meist nicht umsetzen, mein Team und ich müssen Kompromisse eingehen. Mir ist wichtig, dass die Studierenden mit der Lösung gut leben können.“ Wenn Joachim Hornegger von seinem „Team“ spricht, meint er damit auch die Studierenden. „Sie sind das Herz der Universität“, ist der 48-Jährige überzeugt. Deshalb geht er manchmal mit ihnen zum Mittagessen. Außerdem führt er Gespräche mit zufällig ausgewählten Uni-Mitarbeitern. „Viele Entscheidungen, die ich treffen muss, betreffen diese Leute. Da ist es mir wichtig, zu wissen, was sie denken“, erklärte er seinen ungewöhnlichen Führungsstil. „Ich bin froh, wenn ich Rückmeldung bekomme. Ich sage auch meiner Sekretärin, wenn sie etwas stört: Jawoll, erziehen Sie mich, ich möchte es besser machen.“

Einige Verbesserungsvorschläge hatten auch die Studierenden: Zeitdruck, Prüfungsstress, Wohnraumprobleme sprachen sie an. So lernte Joachim Hornegger in entspannter Atmosphäre im Innenhof der KHG einen Teil seines „Teams“ besser kennen – und sie ihren Präsidenten.

Salome Mayer

Zwischen Länderspielen und Lerngruppen

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Nina und Miriam studieren an der FAU und sind Teil der deutschen Fußball-Uni-Nationalmannschaft. Foto: Milena Kühnlein

Nina und Miriam studieren an der FAU und sind Teil der deutschen Fußball-Uni-Nationalmannschaft. Foto: Milena Kühnlein

Die FAU besteht momentan aus über 40.0000 Studenten. Es ist durchaus erstaunlich, wie viele von diesen neben dem Studium Leistungssport betreiben, als wäre das Studium alleine nicht schon aufwendig genug. Sei es nun American Football, Handball oder Schwimmen – auf fast jedem Gebiet kann die FAU stolz auf einen ihrer Studenten oder ihrer Studentinnen und deren herausragende Leistungen blicken. Selbstverständlich kommt Deutschlands beliebtester Sport Fußball auch nicht zu kurz. Die Studentinnen Nina (studiert Pädagogik und Ökonomie) und Miriam (Medizinstudentin) spielen zwischen Vorlesungen und Seminaren in der zweiten Liga Fußball und beteiligen sich an der Studentennationalmannschaft und der Uni-Mannschaft der FAU. Wie das so ist und wie das alles unter einen Hut bekommen, haben wir sie einmal gefragt.

Wie seid ihr zum Fußball gekommen?

Nina: Ich habe einen großen Bruder, der mich von klein auf schon immer mitgenommen hat, wenn er etwas gemacht hat. Die Jungs haben eben immer Fußball gespielt, dadurch kam ich dann dazu. Als ich im Verein angefangen habe war ich fünf Jahre alt.

Miriam: Bei mir war es ähnlich, ich habe zwei Brüder und viele Cousins, die früher schon immer im Garten gekickt haben. Ich habe immer mitgespielt und mit sechs Jahren bin ich dann auch mit ins Training. Seitdem spiele ich ununterbrochen.

Bleibt Zeit für anderen Sport?

Miriam: Mögen tue ich anderen Sport schon, aber man muss eben sagen, dass für andere Sachen kaum Zeit bleibt. Außer sowas wie Beachvolleyball und Laufen natürlich.

Ihr spielt in der Studenten-Nationalmannschaft. Wie kann man sich das vorstellen?

Nina: Einmal im Jahr haben wir einen dreitägigen Lehrgang. Letztes Jahr waren wir in Lyon. Dort hatten wir Training und das Länderspiel gegen Frankreich. Dieses Jahr war es in Würzburg, auch wieder drei Tage.

In welchem Verein seid ihr aktiv?

Miriam: In Crailsheim, wir spielen beide jeweils in der zweiten Bundesliga.

Nina: Ich spiele bei Weinberg.

Wie schafft ihr diese Doppelbelastung von Studium und Sport?

Nina: Als Student geht es eigentlich noch. Ich habe nicht so viel Uni und bekomme dadurch alles ganz gut unter einen Hut. Aber am Wochenende bleibt zum Beispiel nur der Samstag um etwas für die Uni zu machen. Größere Ausflüge, wie am Wochenende wegfahren, kann man eher nicht machen.

Miriam: Ich habe das Problem, dass ich ziemlich viele Pflichtveranstaltungen habe. Deswegen bin ich sehr eingeschränkt und kann manchmal auch nicht ins Training gehen.

Kommt das Studium also vor dem Fußball?

Miriam: Ja, auf jeden Fall! Von Frauenfußball kann man nicht leben, das ist mir bewusst, dementsprechend habe ich meine Priorität aufs Studium gelegt.

Nina: Bei mir ist das genauso. Ich würde später gerne in der Sonderpädagogik arbeiten.

Was steht dieses Jahr noch so mit der Uni-Nationalmannschaft an?

Miriam: Nichts mehr. Das Problem ist, dass die Mannschaft sich momentan im Aufbau befindet. Vor sechs Jahren circa, war das Ganze mit der Teilnahme an der Universiade noch richtig groß aufgezogen. Deutschland hat dabei aber immer zu schlecht abgeschnitten, so dass der Deutsche Fußball Bund gesagt hat, dass die Leistungen so nicht repräsentativ sind und es nicht mehr gefördert hat. Deswegen haben wir zurzeit nur einen Lehrgang im Jahr.

Was bedeutet euch die Uni-Nationalmannschaft?

Miriam: Es ist auf jeden Fall ein cooles Gefühl dabei zu sein und die anderen Spielerinnen kennenzulernen. Die Spielerinnen sind aus ganz Deutschland, erste und zweite Liga hauptsächlich. Wir haben uns untereinander auch richtig gut verstanden. Man entwickelt sich auf jeden Fall auch weiter.

 

Vielen Dank für das Interview.

Milena Kühnlein

A Career in Germany – myth or your future?

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This Postcard tells the truth. Foto: Olha Kuzmyn

This Postcard tells the truth. Foto: Olha Kuzmyn

Sooner or later each student starts asking him-/herself questions about the future job.  These questions are especially urgent for international students who must not only finance their studies themselves but who also have to take care about  residence and work permit issues. The general procedure of finding a position, applications and job interview is the same in any country: You have to take a lot of sedatives, spend sleepless nights preparing for the interview and with a sinking heart wait for the results. Of course, the last part was a joke 🙂 (probably). The real obstacles that you may face are usually the lack of skills, experience or language knowledge, or the absence of a suitable position. But don’t give up! From my own experience I can say that even with the knowledge of English you still can find a job (otherwise I wouldn’t be writing these words now).

“For international students it has always been a bit harder to start a career” – we often hear such thoughts but are they actually true? To find this out, I decided to speak with a person who knows everything about careers in Germany and the probable obstacles on the professional paths of internationals. So welcome Stefanie Rösch, the manager of the Career Service for international students, doctoral candidates and graduates.

In the previous winter semester our university became a second home for more than 4.300 international students. Of course, after the studies many of them would like to start their career here in Germany. What are the chances for internationals to find a job?

Stefanie Rösch: Definitely, chances are quite high! After finishing the university all of the internationals are highly qualified specialists and meet the requirements of the employers in the region. Nevertheless, there still can appear some problems. If a student didn’t have an opportunity to make an internship or any part-time job or simply doesn’t have enough experience in the field, this can reduce the chances.

However, the main problem usually is the lack of the German language knowledge. Most companies require the minimum of B2 level (upper-intermediate). Of course, internationalization is a major goal, especially for larger companies, but it is also important to know German. Unfortunately, often students enrolled at the English Master’s programs are not forced or obliged to attend German courses or use it in every-day life. Once you finish the university, you won’t have much time to learn the language because you’ll have to find a job right away. “Go ahead and take German classes and use any opportunity to speak German either with roommates in a shared apartment or by playing sports or by talking to your fellow students. Try to socialize as much as possible”.

Learning a foreign language is always time-consuming and stressful but usually it’s not the only problem. What other things  should we bear in mind?

Stefanie Rösch: It’s never too early to think about what you want to do and learn how to search for job offers or use various online job portals. In Germany it’s often also a cultural matter, so you have to know how application documents should look like here. It would take, maybe, just half an hour per week to learn about document requirements and the benefits will be much greater. You can use our Career Service library on Halbmondstr. 6, Room 0.021, where you can find literature on such application subjects as general rules of application, how to write a CV or a cover letter. It always takes much time to prepare your application documents, so it’s better to start in advance. Another possibility would be exploring such platforms as FAU-Stellenwerk or Stepstone where you can learn about positions, requirements and companies that operate in Germany. It is also a good idea to keep your ears and eyes open for any opportunities and ask your fellows about their experience in job searching. It’s always good to get an internship or a HiWi (wissenschaftliche Hilfskraft or assistant) position at the university because this will show whether a particular job or job environment fits you.

Are there any preferable or more requested career areas, especially for international students?

Stefanie Rösch: Of course, it’s always best to choose the field you like and are good at. You can never predict what the job market will look like after  graduation. Most of the international students, however, choose the faculty of engineering or other technical specializations, relying on the current numerous offers on the market. Nevertheless, graduates both of technical and humanitarian faculties have equal chances to find a job, though sometimes this might take a bit more time for the latter. An important point here would also be  your personality. A company looks not only at your diploma but also whether you are a good team-player, whether you go out in your free time and socialize or rather stay isolated. It’s a matter of the work and life balance, which can tell much more about your career perspectives and value for a particular company.

And a final piece of advice…

Stefanie Rösch: If you think of working in Germany, don’t wait too long and try to start looking for a job or gathering the necessary information while you still have time and are not under pressure because of the visa status. There is also the Federal Employment Agency in Erlangen which offers a lot of counseling opportunities. A good idea would be getting acquainted with the job market via job fairs. Try to use any possibility to build your own professional network with fellow students and experts from the field of your interest. And don’t hesitate to ask anyone for their suggestions, advice or experience in a certain job sector.

Thank you for an informative interview!

And a bit of useful dates…

My main advice for everyone would be “try and never give up”. Of course, it is frustrating and even painful to receive rejections to your applications but learn to perceive them with humor. When one door closes in front of your face, somewhere  another one opens. All in all it was just an application and not the final of the Olympics. The sooner you start, the more experience, knowledge and chances you will have to get your perfect job. To make this process easier you can start from special seminars and events offered by the Career Service.

Olha Kuzmyn

 

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