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How to stop procrastinating?

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So true. Diagram: Olha Kuzmyn

So true. Diagram: Olha Kuzmyn

“I still have time to learn this tomorrow and now I can watch one more episode” – do you recognize anyone here? Perhaps, at least once in a while, every person has experienced this dilemma, scientifically called “procrastination”.

Why is this problem relevant? Well, because the end of term is rushing towards us and this can mean only one thing – “Exams are coming!” This presupposes long days and nights spent at libraries, reading hundreds of pages and trying to remember things you were supposed to learn long time ago. Unfortunately, this is not always an easy thing to do. We have internet, social media, and enormous amounts of films/videos/books/websites/music to choose from only for the sake of one purpose – not to do what we actually have to do. But is everything that bad?

First of all, procrastination may not always be a real problem. In some cases such a behavior is a signal from our organism that it needs a break. So be sure that you sleep and relax enough, especially while preparing for exams.

Second, do not blame yourself for procrastinating! Though sometimes you should, nevertheless, don’t be too harsh. You already missed a deadline, so calling yourself stupid or a couch potato won’t help you much. Instead accept this fact, analyze why you didn’t start earlier, why this task was too difficult for you or which fears you had, and get to work. Self-blame will just waste even more of your time, so be kind to yourself.

However, in many cases procrastination is a real problem and danger, and we need to know how to deal with it. So here are the most helpful suggestions:

  1. Brake your tasks into smaller steps

Whether you have to finish a large project or prepare for a difficult exam, it’s always useful to break big tasks into smaller and manageable bits. To-do lists are one of the best options. Define which topics you should revise each day or which parts of the project are to be done first. This will organize your work and relieve your brain from extra-tension of remembering everything. And don’t forget about deadlines! You should always have some limits, otherwise you are at risk of never finishing anything. If you don’t have  deadlines, set them yourself.

  1. Check your environment

First, make sure you have a place to study or work (your room, library, Schlossgarten, bench in a park) – anything that works for you. Then make sure that this place doesn’t distract you from work. Maybe it’s too messy and you feel uncomfortable there – clean it. Maybe something constantly rings and distracts you – turn off the notifications on your phone and turn off the sound. Maybe, while searching for necessary information, you constantly end up on Facebook – delete your browser bookmarks (and probably your browser history as well).

All-in-all, create a healthy working environment.

  1. Find a buddy

If you cannot manage a task alone, find a friend. It could be a study group, where you would discuss the most difficult topics and help each other. Or you can ask just one of your friends to check your work progress. You could set  small in-between deadlines together and, thus, improve your time-management skills. Your friend could also come up with some punishments for being lazy or extra-motivate you.

  1. Create a timed work frenzy

If you got lost in daydreaming or in procrastination or in the woods (well, no, in the latter case this wouldn’t work out), try a timed work frenzy tool. Remove all your distractions and force yourself to work only for 10 minutes. Then you’ll be allowed to return to your book, movie or bed. But for these 10 minutes you should really work! The result – you are in danger to keep working.

Of course, you can set another time period (but not 1 minute) or use a timer. The most important here is simply to start working.

  1. Motivate yourself

No living being would do anything without a reward. So don’t be that harsh to you as well. Promise to buy you a bar of chocolate/that dress/that T-shirt/go to Spain etc., if you work well and complete the task in time.

On the other hand, set a punishment for missing a deadline. The most effective one would be to put money in a jar for being late with a task or procrastinating.

 

And finally, keep calm and go back to work!

Olha Kuzmyn


Leaders in Entrepreneurship: Gründen will gelernt sein

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"Es ist ein tolles Programm, das zudem alle entstehenden Kosten deckt." Larissa Burgert über das Stipendienprogramm „Leaders in Entrepreneurship“. Foto: Salome Mayer

„Es ist ein tolles Programm, das zudem alle entstehenden Kosten deckt.“ Larissa Burgert über das Stipendienprogramm „Leaders in Entrepreneurship“. Foto: Salome Mayer

Sich bereits im Studium mit dem Thema „Existenzgründung“ beschäftigen? Vielleicht machen das BWL-er oder VWL-er. Für viele Studenten aus den technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen ist es aber nicht vorgesehen. Das muss sich ändern, dachte sich die renommierte Fulbright-Kommission und entwickelte das Stipendienprogramm „Leaders in Entrepreneurship“. 20 deutsche Studenten der Ingenieurs- und Technikwissenschaften dürfen drei Wochen lang in die USA. An der Louisiana State University (LSU) lernen sie das Campusleben kennen, besuchen Industrieunternehmen und Labore und tauschen sich mit amerikanischen Studenten aus. Eine der 20 Deutschen war die Studentin Larissa Burgert. Sie studiert Maschinenbau im achten Semester an der FAU und erzählt im Interview von Alligatoren, der NASA und dem American Way of Life.

Larissa, das 3-wöchige Workshop-Programm „Leaders in Entrepreneurship” möchte die Bereiche „Engineering“ sowie „Entrepreneurship“ unter transatlantischer Perspektive zusammenbringen. Was hat dich daran gereizt?

Larissa: Zum einen der Ort! (lacht) Die USA sind einfach ein tolles Land. Und dann natürlich das Thema. Viele Patente kommen aus technischen Studiengängen. Viele Naturwissenschaftler überlegen sich auch, sich selbstständig zu machen. Im Studium kommen diese Themen aber nicht vor. Ich habe die Ausschreibung des Stipendiums in einem Newsletter der Uni gesehen, fand sie sehr spannend, habe mich beworben – und wurde genommen.

Wie waren die drei Wochen im Rückblick für dich? Was hast du erlebt?

Larissa: In der ersten Woche bekamen wir eine Einführung am Campus. Wir schauten die Labore an, lernten die Studenten dort kennen und haben einfach dieses Flair amerikanischer Unis mitbekommen. Außerdem besichtigten wir „Gründerhäuser“, wo sich Start-Ups günstig Büroräume mieten können, lernten Investmentbanker und Anwälte kennen, also alle Seiten des Unternehmertums. Natürlich hatten wir auch Freizeit, in der wir die Region erkundeten. Die Sumpftour fand ich besonders schön, es gab dort viele Alligatoren. Wir haben uns ein Boot gemietet und sind mit einem Guide drüber geschippert. Früher waren in Louisiana, im Süden von Amerika, viele Zuckerrohrplantagen, auf denen die Sklaven arbeiten mussten. Heute gibt’s dort Doku-Zentren, das war auch sehr krass das alles im Gegensatz zu den weißen Herrenhäusern zu sehen. Sport ist ja in den USA ganz groß, gerade auch an den Unis. Deshalb besuchten wir ein Basketballspiel und das Finale der Turnerinnen.

Wow, da hast du echt viel erlebt! Was waren denn deine persönlichen Highlights?

Larissa: Wir waren zwei Mal bei der NASA, einmal davon im John C. Stennis Space Center in Mississippi. Es ist schon sehr cool, sagen zu können: Ich habe etwas angefasst, das schon im Weltraum unterwegs war! Und New Orleans hat mir auch gut gefallen. Dort sind wir gelandet und wieder abgeflogen und haben eine Stadtführung gemacht. Insgesamt war es einfach cool, die andere Kultur zu erleben und Amerikaner kennen zu lernen. Sie sind einfach super kontaktfreudig, das ist echt toll gewesen!

Ist das Thema Existenzgründung für dich durch das Stipendium interessanter geworden?

Larissa: Am Anfang war das Thema für mich nicht greifbar; ich konnte mir nicht so viel darunter vorstellen. Durch die Eindrücke, die ich während der drei Wochen machen konnte, ist es grundsätzlich vorstellbarer geworden.

Welchen Studenten empfiehlst du, sich für das Programm zu bewerben?

Larissa: Die Voraussetzung ist, dass man etwas Technisches studiert. Man sollte sich für Unternehmertum begeistern und es ist hilfreich, wenn man gut kommunizieren kann, einfach, weil man ständig im Team unterwegs ist. Wenn man sich noch mit der Ausschreibung identifizieren kann, würde ich raten, sich zu bewerben. Es ist ein tolles Programm, das zudem alle entstehenden Kosten deckt – das hat man selten. Dafür war ich sehr dankbar.

Vielen Dank für das Gespräch!

Salome Mayer

 

Auf dem Rad, zu Wasser und auf Land: FAU-Studentin Maria Paulig ist Deutsche Meisterin im Sprinttriathlon

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Zehn bis 15 Stunden Training pro Woche sind für Maria ganz normal. Foto: Milena Kühlein

Zehn bis 15 Stunden Training pro Woche sind für Maria ganz normal. Foto: Milena Kühlein

Schwimmen, Laufen Fahrradfahren: Warum sollte man sich auch für eine Sportart entscheiden? Genau das dachte sich FAU-Studentin Maria Paulig, 21 Jahre alt, die seit mehreren Jahren aktiv und überaus erfolgreich an Triathlon-Wettbewerben teilnimmt und jede freie Minute zwischen Uni-Kursen dafür nutzt. Wie man diese Doppelbelastung stemmen kann und was das Besondere an diesem Sport ist hat sie selbst erzählt.

Hallo Maria. Wie kamst du denn zum Triathlon?

Maria: Mit Triathlon habe ich mit 17 Jahren angefangen. Vorher habe ich Leichtathletik gemacht, aber nur Dreikampf, also Wurf, Sprinten und Weitsprung. Als es dort dann in Richtung Wettkampf ging, habe ich aufgehört. Dann bin ich ins Fitnessstudio gegangen, also Laufband und sowas. Ich komme aus Ingolstadt und dort hat man den Triathlon wieder ausgerichtet. Da dachte ich mir, dass es schon wieder cool wäre etwas zu machen und habe es einfach ausprobiert. Es hat total Spaß gemacht.

Wann hattest du deinen ersten Wettkampf?

Maria: Das war 2011. Das war die Sprintdistanz. Ich wurde dann, glaube ich, Zweite in meiner Altersklasse. Ich hatte mir auch gar nichts vorgenommen, ich dachte mir nur „Probiere es einfach mal aus!“

Wie ist denn momentan dein Training aufgebaut?

Maria: Ich habe jetzt einen Trainer seit zwei Jahren. Als ich angefangen habe, habe ich mir das Training selbst überlegt. Jetzt ist es schon koordiniert. Ich komme so auf zehn bis fünfzehn Stunden Training in der Woche. Ich mache Montag eigentlich immer Ruhetag, an dem ich nichts mache, oder nur Schwimmen gehe. Ansonsten sechs Tage die Woche.

Wie viele Stunden hast du denn Uni?

Maria: Dieses Semester hatte ich wenig Pflichtfächer. Ich habe schon jeden Tag was. Es ist unterschiedlich. Ein Semester hatte ich beispielsweise zweimal von acht Uhr morgens bis achtzehn Uhr abends. Da bin ich echt an meine Grenzen gekommen. Das hat schon geschlaucht.

Warum hast du dich für das Studium der Zahnmedizin entschieden?

Maria: Ich wollte immer etwas Medizinisches studieren. Für Medizin bin ich nach dem Abi nicht sofort genommen worden, deswegen habe ich Zahnmedizin angefangen. Das hat mir so gut gefallen, dass ich gar nicht mehr wechseln wollte.

Bleibt bei dieser Doppelbelastung noch Zeit für andere Dinge?

Maria: Da ich das Physikum um ein Semester verschoben habe, habe ich momentan super viel Zeit. Das ist jetzt das krasse Gegenteil zum letzten Semester. Es bleibt schon Zeit für Freunde und so weiter, ich treffe sie auch viel im Training und auf Wettkämpfen. Am Wochenende bin ich eben oft unterwegs.

Was sind deine nächsten Ziele?

Maria: Meine Saison ist in zwei Teile geteilt. Die erste Hälfte ist vorbei. Ich war in Düsseldorf auf den Deutschen Meisterschaften auf der Sprintdistanz. Jetzt kommt die Deutsche Meisterschaft noch auf der doppelten Distanz, die ist im August. Das ist mein Hauptziel. Auf der Doppeldistanz schwimmt man 1,5 Kilometer, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen. Die Sprintdistanz ist genau die Hälfte. Ich starte in der Liga noch für München. Das ist ganz witzig: Ich komme aus Ingolstadt, studiere in Erlangen und starte für München. (lacht) Da haben wir jetzt noch zwei Ligawettkämpfe.

Noch eine abschließende Frage: Warum denn nun genau Triathlon?

Maria: Das, was mir so viel Spaß macht, ist das Verhältnis der drei Disziplinen. Wenn zum Beispiel das Schwimmen nicht so gut war, kann man beim Radfahren, Laufen oder beim Wechsel noch etwas rausholen. Das finde ich so witzig daran. Ich mache aber auch reine Laufwettkämpfe.

Vielen Dank für das Interview.

Milena Kühnlein

 

Praktische Hilfe für internationale Studenten (Teil 1/2)

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Eva Siemoneit-Wanke und Gabriela Röter-Göken unterstützen internationale Studenten. Foto: Salome Mayer

Eva Siemoneit-Wanke und Gabriela Roter-Göken unterstützen internationale Studenten. Foto: Salome Mayer

4. 341 Studenten aus dem Ausland waren im letzten Wintersemester an der FAU eingeschrieben. China, die Türkei und Indien sind die Spitzenreiter laut Statistik. Studenten aus diesen Ländern bekommen ihr Studium meist durch ihre Eltern finanziert. Anders sieht es bei den internationalen Gästen aus Ländern wie Kamerun, Bangladesch oder dem Jemen aus. Oft unbemerkt von ihren Kommilitonen steht diese Gruppe der internationalen Studenten großen Herausforderungen gegenüber. Welche das sind und wie man praktisch helfen kann, erzählen die Hochschulseelsorgerinnen Eva Siemoneit-Wanke und Gabriela Roter-Göken in einem zweiteiligen Bericht:

100 Euro sind anderswo oft wie 1000 Euro

Klar, dass man als Student kürzertreten muss. Viele sind notorisch knapp bei Kasse. Urlaub oder die neuen Jeans sind da nicht drin. Aber ihre Rechnungen können die meisten in der Regel rechtzeitig bezahlen und der Kühlschrank ist normalerweise nicht komplett leer. Und falls mal alle Stricke reißen sind da immer noch die Eltern oder Oma und Opa, die man anpumpen kann. Davon können viele internationale Studenten aus Zweit- und Drittländern nur träumen. Bei ihnen ist es oft umgekehrt: Sie unterstützen ihre Eltern und Geschwister zu Hause. Dabei sind sie selbst oft total blank. Doch in ihrer Heimat sind 100 Euro oft wie 1000 Euro, erzählen Eva Siemoneit-Wanke und Gabriela Roter-Göken. Sie sind Hochschulseelsorgerinnen und kümmern sich um internationale Studenten. Hautnah bekommen sie Probleme und so manch herausfordernde Situation mit und stehen mit Rat und Tat zur Seite. „Viele Deutsche glauben, dass für jeden in Deutschland gut gesorgt ist, dass jeder genügend zu essen hat und sozial abgesichert ist“, beobachtet Roter-Göken von der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG). „Für die Gruppe der internationalen Studenten gilt das nicht.“ Sie bekommen keinerlei Unterstützung. Sie müssen zwar keine teuren Studiengebühren zahlen wie in England oder Amerika, aber Miete, Lebenshaltungskosten, Studienmaterial, Sprachkurse, Krankenversicherung … bringen viele an die finanzielle Schmerzgrenze. Für sie ist der Rundfunkbeitrag eine zusätzliche Belastung. „Viele von ihnen öffnen ihre Post nicht, wenn sie den Absender nicht kennen – sie haben ja nichts bestellt, denken sie. Die Mahnungen lesen sie dann auch nicht. Schnell haben sie dann 400, 500, 600 Euro Schulden und irgendwann bekommen sie einen Brief vom Gerichtsvollzieher. Da kriegen viele natürlich Angst“, erzählt Siemoneit-Wanke, Hochschulseelsorgerin der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG). Das Problem: Internationale Studenten können sich von dem Rundfunkbeitrag nicht wie BAföG-Empfänger befreien lassen. Schon lange setzen sich die Hochschulgemeinden dafür ein, dass sich das ändert. „Doch das ist juristisch bombenfest“, sagt Roter-Göken.

Praktische Hilfe in Not

Doch nicht nur der Rundfunkbeitrag ist einer der häufigen Probleme der Studenten aus dem Ausland. Kommen sie für den Master nach Erlangen, erhalten sie keinen Platz in einem Wohnheim des Studentenwerks. Ein günstiges Zimmer, das an einen farbigen Studierenden vermietet wird, sei sehr schwer zu finden, erzählen die beiden Frauen. „Ein Ausländer geht bei vielen Vermietern gerade noch so, aber Afrikaner gehen gar nicht“, sagt Siemoneit-Wanke. „Einmal erzählte mir ein schwarzer Student, der groß wie ein Schrank, aber sanft wie ein Lamm war, dass man ihm bei der Wohnungsbesichtigung gleich die Tür vor der Nase zuschlug.“ Neben den Ressentiments kämpfen die Internationalen auch mit der Sprache. Obwohl sie Sprachkenntnisse zu Beginn nachweisen müssen, brauchen sie diese bei englischsprachigen Studiengänge nur begrenzt. Ohne gut deutsch zu sprechen, finden sie aber keinen Job, den sie dringend bräuchten – ein Teufelskreis. Andere, die sich mithilfe eine Jobs über Wasser halten, können in der Prüfungszeit nicht mehr so viel arbeiten, wie nötig wäre, um sich zu finanzieren. Hier hilft die KHG ganz praktisch. Sie verfügt über Gelder aus zwei Töpfen: Zum einen gibt es den Fonds „Studierende in Not“, der durch Spendengelder gespeist wird. Zum anderen kommt Geld von der Diözese Bamberg. Wenn bedürftige internationale Studenten nachweisen, dass sie in einem finanziellen Engpass stecken, hilft die KHG mit einmalig maximal 400 Euro. So kann der Student einen Monat über die Runde kommen und muss nicht fürchten, aus der Wohnung geschmissen oder, weil er die Krankenversicherung nicht zahlen können, exmatrikuliert zu werden. Bei der ESG müssen die Internationalen einen Antrag stellen. Dies können sie höchstens drei Mal während ihres Studiums tun. Pro Antrag erhalten sie maximal drei Mal 300 Euro für die Lebenshaltungskosten. Das Geld kommt von „Brot für die Welt“. Das Hilfswerk der evangelischen Landeskirchen bietet neben finanzieller Hilfe auch Seminare an, welche die internationalen Studenten ab dem zweiten Antrag besuchen müssen. Themen wir Nachhaltigkeit, Medien oder Menschenrechte sollen den entwicklungspolitischen Horizont der Teilnehmenden erweitern.

Wie die intensive Beziehungsarbeit ausschaut und was in Zukunft geschehen wird, erfahrt ihr bald im zweiten Teil.

Salome Mayer

City beach – a summer dream come true

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White sand all over the Schlossplatz Erlangen. Foto: Olha Kuzmyn

White sand all over the Schlossplatz Erlangen. Foto: Olha Kuzmyn

Building a sand castle in the middle of the work-day or lying in the sun with a cocktail – no, it’s not another ad about  freelance jobs. For many people in Europe and some other countries this has already become a usual thing to do during the summer. With no effort you can add a bit of vacation to your working routine – all due to city beaches that can be  found almost everywhere nowadays.

Where did this idea come from?

Though it seems that city beaches (Stadtstrand) have always been a part of big cities, the idea in general is relatively new. The modern urban beach concept was born on the banks of the river Seine in Paris in  2002. After the success of this idea other countries like the UK, Austria, the Netherlands, Denmark, Spain, the USA, Canada and Germany have also adopted the tradition of summer city beaches. The main point of such sights is simply to create a place with a relaxing atmosphere where the citizens of megalopolises can feel a bit closer to  nature, the seaside and vacation.

Do we have one in Erlangen?

Of course! And it’s difficult not to notice180 tons of white sand all over the Schlossplatz right in front of the Schlossgarten!

Erlanger Schlossstrand is open every day from 11 a.m. till 10 p.m. (on Saturday till 11 p.m.). It invites citizens and tourists for a drink from July 07 till August 07. No previous reservations needed and entrance is absolutely free (except for the lounge section).

It’s full name is “Sternla SchlossStrand Erlangen”, which comes from the same title of bier from Würzburg and which you can try there, too.

What can you find there? Warm sand, bright sun, comfortable deckchairs and something tasty to eat and drink. Each Wednesday you can have fresh BBQ. Come between 5 p.m. and 7 p.m.from Sunday till Thursday and try out the cocktail Happy Hours, when a drink costs only 5 €.  You can find fish dishes, sweet pancakes or ice-cream as well.

Specialties? The company of the Markgraf monument, stylish decorations and good spirit. You can come here with your friends to have a pint of beer or with children to build a mini-castle, or with colleagues to run away from an urging task (though, you shouldn’t do that). For more details you can visit the official webpage or the Facebook group.

Where else can I go to the beach?

If we speak about Germany, probably in almost every big city. If we speak about Bavaria, here is one suggestion nearby you can reach with your semester ticket:

Stadtstrand Würzburg

Open: mid-April till mid-September, 11 a.m. – 11 p.m.

Olha Kuzmyn

Buntes Potpourri an Kleinkunst für einen guten Zweck: Die Sommerserenade 2016

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Der Medizinerchor sang einen Musicalhit. Foto: Salome Mayer

Der Medizinerchor präsentierte einen Musicalhit. Foto: Salome Mayer

Jedes Semester kann man bei der ökumenischen Benefizgala der christlichen Hochschulgemeinden einen kleinen Einblick darin erhalten, welch künstlerischen Talente in manchen Studenten schlummern. So auch bei der Sommerserenade 2016 im Theater der Franconian International School. Anstatt mit dem swingenden umgedichteten „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ zu beginnen, eröffnete Hochschulseelsorger Daniel Wanke gemeinsam mit der Band den Abend mit dem nachdenklichen Song „Unversehrt“: „Im Leben, im Sterben bleib Du mein. So lang mein Herz schlägt, lass mich dein Kind sein. Und wenn der Tod kommt und mein Atmen zerbricht, trag mich zum Heil, geleite ich ins Licht, bleibe mir Heimat, verlass mich nicht.“ Die tiefgehenden Verse bekamen angesichts der Anschläge und des Amoklaufs wenige Tage zuvor eine ungeahnte Bedeutung.

Was in den nächsten neunzig Minuten folgte, war ein abwechslungsreiches Programm. Martin spielte das jazzige „Besame mucho“ der mexikanischen Musikerin Consuelo Velázquez am Klavier, Ana „La Disput“ aus dem Film „Amélie“. Der Gemeinderat der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) brachte ein etwas anderes Lied vom Katholikentag aus Leipzig mit: Sie beteten das Vater Unser, musikalisch untermalt, in Gebärdensprache.

Nachdem es mit dem Wiegenlied „La-Le-Lu, nur der Mann im Mond schaut zu“, das Heinz Rühmann in den 50er Jahren im Film „Wenn der Vater mit dem Sohne“ sang, besinnlich geworden war, sorgte die Band für Stimmung. Überraschend rockig interpretierten die Jungs an den Gitarren und ESG-Pfarrer Daniel Wanke das Kinderlied „Mary had a little lamb“.

Neben den Bestattungsfeiern der Anatomie und Staatsexamensfeiern tritt der Medizinerchor bei der Serenade von ESG und KHG regelmäßig auf. Vierstimmig gaben die Sänger unter Leitung von Dr. Johannes Havla das Stück „Rhythm of Life“ aus dem Musical „Sweet Charity“ zum Besten. Ebenfalls nicht zum ersten Mal waren die „Men in Black“ auf der Benefizgala zu hören – dieses Mal mit Strickmützen auf dem Kopf. Ausgerüstet mit Gehstock, Flachmann und einer Whiskeyflasche sangen sie a cappella den Folksong „The House of the Rising Sun“.

Die Serenadenband überzeugte das Publikum von ihrem Können. Foto: Salome Mayer

Die Serenadenband überzeugte das Publikum von ihrem Können. Foto: Salome Mayer

Einige der vielen Arbeitskreise (AK) der Hochschulgemeinden beteiligten sich am Programm. Die Theatergruppe spielte ein Stück über die Macht von Worten, der AK Jonglage bekam donnernden Applaus für seine Kunststücke. Mit Bällen, Fußbällen, Ringen, Kegeln und Tüchern zeigten die Studenten ihr Können. Ob im Stehen oder Liegen oder auf den Schultern des Kollegen; ob allein, zu zweit oder dritt – die Jongleure hatten sichtlich ihren Spaß. Ganz getreu ihrem Motto „Mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft am Ball.“ Das vertonten sie auch in ihren Jonglierkünsten, die das zurückliegende EM-Fieber aufnahmen.

Entführt in fremde Welten wurde das Publikum durch einen Auftritt von Carina und Kathrin, die zu Musik aus Disney’s „Aladdin“ bauchtanzten und von einem Künstlerduo aus Argentinien. Ariel und Fabricio spielten eigene Kompositionen auf Klavier und Gitarre – mal jazzig, mal verträumt-melancholisch, aber immer wunderschön.

Zu Gute kommen die gesammelten Spenden den Projekten der Hochschulgemeinden. Die ESG unterstützt „Sterne auf den Straßen Boliviens“. Mit dem Geld wird Menschen in extremer Armut geholfen. Die KHG hat zwei Spendenprojekte: Zum einen das Stipendienwerk „Samenkorn“, das Studenten aus Guatemala fördert, zum anderen die „School of Hope“. Sie unterstützt Schüler und Schülerinnen in der Hauptstadt der Philippinen Manila.

Zum Ende der Serenade sangen alle beteiligten Künstler und Künstlerinnen gemeinsam mit dem Publikum Martin Luthers „Verleih uns Frieden gnädiglich“. Mit diesem Lied verabschiedete sich die Benefizgala bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: „Willkommen wertes Publikum, Sie nehmen’s uns bestimmt nicht krumm, wenn’s heute etwas länger gehen kann. Denn es Serenadenzeit, ganz viele halten sich bereit, und munter fangen wir zu spielen an…“

Salome Mayer

„Eine gefährliche, demokratiegefährdende Richtung“ – Dr. Hüseyin I. Çiçek zur Lage in der Türkei

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Dr. Hüseyin I. Çiçek vom EZIRE ist besorgt über die Lage in der Türkei. Foto: Denise Kopf

Dr. Hüseyin I. Çiçek vom EZIRE ist besorgt über die Lage in der Türkei. Foto: Denise Kopf

Am 15. Juli versuchten Teile des türkischen Militärs einen Putsch gegen die Regierung Recep Tayyip Erdogans. Nach der Niederschlagung verkündete der Präsident der Republik Erdogan einen dreimonatigen Ausnahmezustand, der es ihm erlaubt, per Dekret zu regieren. Wohl auch deshalb bezeichnete Erdogan den Putschversuch als „Geschenk Gottes“. Er „säubert“ nun die Türkei in jedem Bereich – Justiz, Militär, Schulen und Universitäten, Medien – nach seinen Vorstellungen. So ließ er insgesamt mutmaßlich über 70.000 Staatsbedienstete entlassen, suspendieren oder festnehmen. 45 Zeitungen und 16 Fernsehsender wurden geschlossen.

Ob die Türkei sich auf dem Weg zu einem islamischen Gottesstaat befindet und wie türkische Kollegen mit der Situation umgehen, erklärt Dr. Hüseyin I. Çiçek vom Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE) im Interview via Skype.

Herr Çiçek, seit Erdogan den Ausnahmezustand ausgerufen hat, ist die Europäische Menschenrechtskonvention teilweise außer Kraft gesetzt; Presse-und Meinungsfreiheit sind noch mehr als zuvor eingeschränkt. Nimmt die Regierungspartei AKP von Präsident Erdogan Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit noch Ernst?

Dr. Çiçek: Schon vor den Ereignissen des 15. Juli gab es vor allem im Südosten der Türkei massive Menschenrechtsverletzungen. Das Militär ging stark gegen die PKK vor, davon war auch die Zivilbevölkerung betroffen. Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière hat vor dem Putsch diese Menschenrechtsverstöße klein geredet, man dürfe sich nicht in innertürkische Angelegenheiten einmischen. Hintergrund war das Flüchtlingsabkommen, das er nicht gefährden wollte. Das Interessante ist: Seit dem 15. Juli hat sich in Europa eine andere Front gebildet, die Erdogan plötzlich sehr stark kritisiert. Das ist ein Doppelstandard. Im Zusammenhang mit den Demokratieverhältnissen in der Türkei ist anzumerken, dass es zwischen 2002 und 2012, also unter der AKP-Regierung, extrem richtige und wichtige Fortschritte gab. Wenn man sich die Politik von 1923 bis 2002 anschaut, kam es zu vielen Menschenrechtsverstößen, immer wieder. Zwischen 2002-2012 verbesserte es sich, aber die Türkei hat ein sehr eigenwilliges Demokratieverständnis, es deckt sich nicht mit dem deutschen. Die politische Opposition wurde historisch gesehen sehr oft stark bekämpft. Weil die Türkei wichtiger NATO-Bündnispartner im Kalten Krieg war, wurden hier gewisse Übertretungen in Kauf genommen. Im Rahmen der Flüchtlingskrise sehen wir heute dasselbe. Die EU ließ der Türkei einfach zu viel durchgehen und jetzt ist dieser „point of no return“ schon überschritten. Man kann der Türkei keinen Druck mehr machen oder von ihr verlangen, dass sie mit der gegenwärtigen „Säuberung“ aufhören soll und Opposition und Regierungskritiker nicht mundtot machen soll.

Was erwarten Sie angesichts dieser Lage von Kanzlerin Merkel und der EU im Umgang mit der Türkei?

Dr. Çiçek: Frau Merkel bzw. die EU hat wenig Optionen. Die Türkei ist ein guter Puffer zwischen dem Nahen Osten und den Grenzen der EU. Deshalb war es eine wichtige Entscheidung wegen der Flüchtlingskrise in Verhandlungen zu treten, um der Krise Herr zu werden, denn die politischen Verhältnisse im Nahen Osten werden sich nicht so schnell ändern. Nur das Problem ist, dass die EU untereinander nicht einig war, wie sie mit den Flüchtlingen umgehen soll – Stichwort Willkommenskultur oder Grenzen schließen. Da hätte eine Lösung gefunden werden müssen. Die Situation in der Türkei bringt nun neue Herausforderungen mit sich. Für Erdogan hat nun nämlich nicht mehr der Flüchtlingsdeal oberste Priorität, sondern jetzt steht für ihn und die AKP die Sicherung der Machtverhältnisse und vor allem die Ausschaltung der Opposition an erster Stelle.

Denken Sie, dass die Türkei auf dem Weg zu einem islamischen Gottesstaat ist?

Dr. Çiçek: Das ist meines Erachtens völlig übertrieben. Die türkischen Islamisten, wozu auch die AKP zählt, sind von den Islamisten im Nahen Osten zu unterscheiden. Sie haben nie einen islamischen Gottesstaat etablieren wollen. Was Erdogan natürlich macht ist eine Macht-und Interessenspolitik. Deshalb möchte er Verfassungsänderungen nach Belieben durchführen und strebt ein Präsidialsystem an. Das hat aber meines Erachtens wenig mit dem Islam zu tun, sondern ist vielmehr Machtpolitik, wie wir sie aus anderen Gegenden der Welt kennen.

 Wie ist die Unterstützung des türkischen Volks zu erklären, das zu einem Großteil bedingungslos hinter seinem Präsidenten steht?

Dr. Çiçek: Man muss sich die Entwicklungen von 2002 bis zu den letzten Wahlen 2015 vor Augen halten. Die AKP hat mit großen Mehrheiten die Wahlen immer wieder gewonnen. Ein Großteil der türkischen Bevölkerung unterstützt also die AKP und deren wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Vorstellungen. Was wir jetzt sehen ist etwas Neues. Diese Selbstinszenierung des 15. Julis, dass man einen Putsch niedergeschlagen und Opfer für den Staat gebracht hat und deswegen den Staat erhalten konnte, sind Entwicklungen, die der AKP nutzen. Neben den Türken, die die AKP bedingungslos unterstützen, gibt es aber auch Menschen, die mit Erdogan nicht einverstanden sind, aber gleichzeitig den Putsch nicht wollten. Sie gehen vielleicht mit den AKP-Anhängern mit auf die Straße; dass sie nicht für Erdogan sind, ist von außen nicht erkennbar. Es ist sehr schwierig, Prognosen zu treffen, wir müssen den Blick eher auf die aktuelle Politik der AKP richten. Viele Journalisten, Akademiker und kritische Stimmen werden mundtot gemacht, um die Macht der AKP auszuweiten. Dabei wird die Partei natürlich von ihren Anhängern unterstützt – und das geht in eine gefährliche, demokratiegefährdende Richtung.

Sie haben die schwierige Lage der Akademiker angesprochen. Gegen sie wurde ein Ausreiseverbot erlassen; im Ausland weilende Wissenschaftler wurden aufgerufen, in die Türkei zurückzukehren. Wie gehen betroffene Kollegen von Ihnen mit dieser Aufforderung um?

Dr. Çiçek: Ich habe mit meinen türkischen Kollegen vor allem über die sozialen Netzwerke Kontakt. Sie sind zutiefst erschüttert über die Ereignisse und fürchten um die Freiheit der Wissenschaft. Wenn tatsächlich seitens der AKP ein geistiger Kahlschlag stattfinden sollte, würde es Jahre dauern, um sich davon zu erholen. Interessanterweise wird jetzt jeder in der Türkei wahlweise als Putschist oder Gülen-Anhänger oder als beides dargestellt und aus der Öffentlichkeit entfernt und mundtot gemacht. Das sind Entwicklungen, die den akademischen Kollegen Angst machen. Es herrscht grundsätzlich eine Atmosphäre der Angst, von der große Teile der türkischen Bevölkerung betroffen sind: Journalisten, Lehrer, Staatsbedienstete, Richter, private Institutionen.

Befürchten Sie, dass dieser Konflikt zwischen Erdogan-Anhängern und seinen Gegnern auch an die deutschen Universitäten überschwappen? Wie wird das Klima unter den deutsch-türkischen Studierenden sich entwickeln?

Dr. Çiçek: Wenn man gewisse Foren und die sozialen Medien anschaut und die Debatten in deutsch-türkischen Zeitungen verfolgt, ist es sehr gut möglich, dass die Spannungen zunehmen werden. Wir hatten in der Türkei bisher die klassische Konfliktstruktur Kemalisten gegen Islamisten. Nun haben wir ein zusätzliches Konfliktfeld dazubekommen: Islamisten gegen Islamisten, denn sowohl die AKP als auch die Gülen-Bewegung bekennen sich sehr stark zum Islam. Das ist etwas Neues, was sich in der deutschen Öffentlichkeit bisher nicht so stark gezeigt hat

Türkische Tageszeitungen haben von Gewalt gegen Christen, Kurden und Alewiten berichtet. Wie wird sich deren Lage weiterentwickeln?

Dr. Çiçek: Grundsätzlich hatte die AKP seit 2002 die Minderheitenfrage gut im Griff. Doch seit 2013/2014 verschlechterte sich die Situation vor allem im Dunstkreis des Arabischen Frühlings. Innerhalb der kurdischen Gemeinschaft gibt es viele AKP-Wähler. Gleichzeitig gibt es eine Gruppe, die eher der HDP (ist eine linksgerichtete politische Partei in der Türkei, Anm. der Redaktion) zugeneigt ist. Und da wird es selbstverständlich zu Konflikten kommen. Immer wieder melden türkische Medien Übergriffe. Es ist eine Situation, in der der Sündenbockmechanismus greift, zumindest in den unteren Reihen der AKP, um jahrelang gehegte Ressentiments auszuleben.

Werden die Asylanträge von politisch oder religiös verfolgten Türken nun in der EU zunehmen?

Dr. Çiçek: Das halte ich durchaus für möglich, da die Rechtsstaatlichkeit momentan unterwandert wird. Die Situation in der Türkei wird sich erst dann beruhigen, wenn die AKP ihre politischen Ziele, nämlich vorrangig eine Transformation der Verfassung bzw. die Etablierung eines präsidentiellen Systems, erreicht hat. Für Teile der türkischen Bevölkerung kann der Weg dahin, der von „Säuberungen“ bestimmt ist, sehr schwierig und möglicherweise gar nicht auszuhalten sein. Deshalb halte ich steigende Asylanträge für wahrscheinlich.

Vielen Dank für das Interview via Skype!

 

Salome Mayer

„Diese Unterstützung treibt mich an“ – Stipendiatin Larissa Rexin über das Deutschlandstipendium

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Das Deutschlandstipendium ermöglicht FAU-Studentin Larissa Rexin einen Auslandsaufenthalt. Foto: Salome Mayer

Das Deutschlandstipendium ermöglicht FAU-Studentin Larissa Rexin einen Auslandsaufenthalt. Foto: Salome Mayer

Larissa Rexin studiert an der FAU im 6. Semerster Humanmedizin. Als eine von über 3.400 Stipendiatinnen und Stipendiaten in Bayern profitiert sie vom Deutschlandstipendium. Jeden Monat erhält die 24-Jährige 300 Euro. Die eine Hälfte davon stammt vom Bund, die andere Hälfte von ihrer Förderin Katharina Kempe, Geschäftsführerin der Rudolf Kempe Unternehmensgruppe. Larissa hat bereits während ihres Abiturs in Berlin von dem Stipendium erfahren, sich darüber informiert und sich beworben. Seit ihrem vierten Semester erhält sie die Förderung. Im Interview erzählt sie, wie die Beziehung zu ihrer Förderin ist und auf was es beim Auswahlprozess ankommt.

Larissa, warum hast du dich für das Deutschlandstipendium beworben und nicht bei einem der 13 Begabtenförderungswerke?

Larissa: Mir war es ganz wichtig, politisch unabhängig zu sein; ich wollte kein Stipendium, das an meine politische Gesinnung gebunden ist. Ich interessiere mich zwar für viel, aber ich engagiere mich nicht parteipolitisch. Deshalb fand ich die Idee des Deutschlandstipendiums, dass es vom Staat und privaten Förderern finanziert wird, total gut.

Neben guten Noten müssen die Bewerber auch zeigen, dass sie bereit sind, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. Wo engagierst du dich neben deinem Studium?

Larissa: Ich habe Nachtwachen auf der Palliativstation gemacht, engagierte mich zum Zeitpunkt der Bewerbung für die Kulturtafel Erlangen und schreibe meine Doktorarbeit nebenher. Außerdem bin ich im Triathlon im Leistungssportbereich aktiv. Ich tanze ganz gern auf vielen Hochzeiten, aber das brauche ich neben der Uni einfach; ich ziehe einen großen Mehrwert daraus. Mir bedeutet es oft viel mehr, wenn ich ein Lächeln oder einen Händedruck bekomme, als wie wenn ich mich ins meinCampus-System klicke und sehe: Prüfung bestanden.

Wie hat das Stipendium dein Studentenleben verändert?

Larissa: Meine Eltern unterstützen mich und ich gehe auch arbeiten – ich müsste nicht, aber ich möchte gern. Zum einen in der Medizinethik, weil ich dort meine Doktorarbeit schreibe und dann noch in der sportmedizinischen Untersuchungsstelle. Ich finde es total spannend, Sportler zu begleiten. Zudem ist das der Bereich, in dem ich später mal gern arbeiten möchte, so kann ich bereits jetzt Kontakte knüpfen und Erfahrungen sammeln. Ich habe das Geld, das ich durch das Stipendium erhalten habe, größtenteils zurückgelegt. So kann ich mir nächstes Jahr wahrscheinlich einen großen Traum erfüllen: Ich werde in Dänemark ein Erasmussemester verbringen. Ich wollte schon immer mal im Ausland studieren, weil ich es einfach liebe, Neues kennenzulernen. Das kann ich durch die Rücklagen jetzt ohne finanzielle Sorgen erleben.

Wie ist das Verhältnis zu deiner Fördererin? Hast du das Gefühl einer Abhängigkeit oder späteren Verpflichtung?

Larissa: Frau Kempe ist eine sehr starke Frau, von ihrer Gesamthaltung und ihrem Auftreten lerne ich viel. Ich finde es gut, dass ich nicht einfach von jemandem anonym Geld bekomme. Wir kennen uns mittlerweile ganz gut und treffen uns regelmäßig – sei es nun auf einen Kaffee oder bei einer Veranstaltung. Es fühlt sich bisschen so an, dass ich eine Mentorin zur Seite gestellt bekommen habe. Manchmal macht sich natürlich auch Druck bemerkbar und ich denke, ich müsste viel mehr für die Uni leisten, gerade dieses Semester habe ich durch die Wettkampfsaison auch viel Anderes um die Ohren gehabt. Aber Frau Kempe freut sich immer, auch darüber etwas zu hören; sie ist begeistert, wenn sie etwas von mir in der Zeitung liest und ermutigt mich. Diese Unterstützung treibt mich an.

Jedes Jahr entscheidet sich neu, ob die Förderung weiter gewährt wird. Setzt dich das unter einen Leistungsdruck?

Larissa: Den Druck baue ich mir größtenteils selbst auf, weil ich hohe Erwartungen an mich selbst habe. Ja, man muss sich immer wieder neu bewerben und es ist relativ viel Aufwand für ein kurzes Motivationsschreiben, aber es lohnt sich. Der Druck, gute Noten zu liefern, würde mich zu Grunde richten, wenn ich nicht wüsste, dass es nicht nur auf die Noten ankommt, sondern vor allem auf die Person. Außerdem halten sich Druck und Bestätigung die Waage, oft überwiegt die Bestätigung und so gerät der Druck in den Hintergrund.

Immer wieder steht das Deutschlandstipendium in der Kritik – beispielsweise sei der Auswahlprozess sehr undurchsichtig. Wie empfindest du das?

Larissa: Ich glaube, das ist sehr von der Uni abhängig. Ich habe davor in München Lebensmitteltechnologie studiert. Dort gab es vermehrt studiensgangverbundene Stipendien an unserer Fakultät, sodass es vermutlich nicht zu so einer freien Kombination wie der meinigen gekommen wäre. Da hatte man natürlich bessere Chancen, ein Stipendium zu ergattern, wenn man einen bestimmten Studiengang belegt hat, für den viele Förderer aus der Industrie gewonnen werden konnten. Hier an der FAU habe ich das Gefühl, dass die Stipendien gemischt verteilt werden. Zumindest lerne ich bei den Verleihungen der Stipendiumsurkunden ganz unterschiedliche Menschen kennen.

Hast du einen Tipp, wie man die Auswahlkommission von sich überzeugen kann?

Larissa: Ja: Man muss von sich selbst überzeugt sein! Das klingt vielleicht erst ein wenig eingebildet, aber ich glaube, das ist echt wichtig. Ich habe zum Beispiel in meinem Motivationsschreiben geschrieben, dass ich der Medizin mehr Menschlichkeit zurückgeben möchte, weil ich während meines FSJs in der Gastroenterologie gemerkt habe, dass das Soziale total untergeht. Zudem muss man sich auch gut präsentieren können und kurz und knackig auf den Punkt bringen, was einem wichtig ist und warum man das Stipendium verdient. Manchmal reicht eine coole Sache, hinter der man steht, von der man begeistert ist und das leicht rüberbringen kann!

Vielen Dank für das Interview!

Du findest das klingt gut? Du bist an der FAU immatrikuliert und hast einen Schnitt von mindestens 2,0? Dann bewirb dich doch mit einem 2000 Wort starken Motivationsschreiben für das Deutschlandstipendium. Bis 15. August hast du noch Zeit. Vielleicht gehörst du zu den Glücklichen, die sich in den kommenden zwei Semestern über 300 Euro im Monat freuen und einen interessanten Förderer kennenlernen können. Übrigens: BAföG-Empfänger können das Stipendium ohne Abschläge in Anspruch nehmen.

 Salome Mayer

 


How to use the Semesterticket properly – Bamberg

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The Old City Hall in Bamberg. Foto: Olha Kuzmyn

The Old City Hall in Bamberg. Foto: Olha Kuzmyn

After all the exams have been passed and there still remain a few warm days of summer, it’s high time to think about leisure. And like every student you try to think of the best option for the most convenient price. So, can you combine “Venice”, the heart of Franconia and the basic Semesterticket in one wonderful experience? Yes, and even more 😉 Bamberg is by all means a “must see” for every tourist or student in Bavaria, and not only because it was founded in the 10th century and belongs to the UNESCO World Heritage Site. Bamberg simply has a unique atmosphere; it feels like magic and tastes like a baked apple with cinnamon, a bit old-fashioned but still stylish. So omitting the boring part with the historical background, let’s start our tour.

1. Old Town Hall (Altes Rathaus)

The easiest way to find all the best sights in Bamberg is to begin with the Old Town Hall. You will need only 20 minutes on foot to reach it from the main railway station. The best fact about it – it was built in the 14th century in the middle of the river Regnitz and still stands there! The mini-island where the hall is situated was once artificially created by the citizens especially for this building. The walls of the Town Hall are decorated with fascinating frescoes, one of which has a special detail – the 3D leg of a cherub sticking out of the wall  (but no one knows for sure why).

St. Michael's Monastery. Foto: Olha Kuzmyn

St. Michael’s Monastery. Foto: Olha Kuzmyn

2. Cathedral (Dom)

A few meters away  a church is situated which you cannot miss because it’s more than 1,000 years old! St. Peter’s and St. George’s Imperial Cathedral was created by Emperor Heinrich II. It is a perfect example of early Gothic  and late Romanesque architecture. Well-knownsights you may find inside or nearby include the tomb of the holy imperial couple Kunigunde and Heinrich II, the „Bamberg Horseman“ and the papal tomb of Clemens II. The inside of the cathedral will remind you of Notre-Dame de Paris and strike you with its calm and majesty. All-in-all, when will you again see a building that was created in 1012!

3. Little Venice

If you follow one of the banks of the Regnitz river near the Town Hall, you will eventually find  “Little Venice”. In earlier times this was a fishermens`  district and today you can still see some of the half-timbered houses with cute little gardens almost floating on the river. Their current owners also use small boats for travelling along the river, which altogether creates an impression of the real Venice in the middle of Franconia.

Little Venice on the Regnitz river. Foto: Olha Kuzmyn

Little Venice on the Regnitz river. Foto: Olha Kuzmyn

A fun fact – most of the houses have special signs on their facades, like a fish symbol , which denote the occupation of the former owners. So if you want to see a bit of Italy but don’t feel like travelling too far, this would be the best option for you.

4. St. Michael’s Monastery (Kloster St. Michael)

And, of course, you cannot miss the monastery of St. Michael, founded in 1015. On the one hand, it’s a great masterpiece of baroque style architecture. On the other hand, it is situated on a hill and has a terrace with a wonderful panoramic view of the city. One of the highlights of the monastery is  the fresco “celestial garden” featuring 578 flowers and herbs. It has also a few gardens open to visitors. In general, it is the right place to spend a minute or two in the  green and to enjoy beautiful views. In a short video http://en.bamberg.info/poi/st_michaels_monastery-4637/ you can get a first impression of this sight.

5. Bonus! – Bamberg zaubert

Bamberg Zaubert. Foto: Olha Kuzmyn

Bamberg Zaubert. Foto: Olha Kuzmyn

For already 18 years, each July Bamberg turns into a place full of magic, wonders and mystery. Magicians from about 14 different countries get together to celebrate a magic weekend: “Bamberg zaubert”. Who can you find there? – Jugglers, clowns, acrobats, wizards, street artists, mimes, music bands, fire dancers, comedians and even hypnotists. This year about 120 artists in total showed how Hogwarts looks like in real life. With a pack of cherries or strawberries from the local fruit market you could watch how two pieces of a rope become one again or what the human body is capable of.

The next festival will take place on July 14-16, 2017, which you can simply visit or take part in yourselves. You can also find more information about some of the participants on the official page of the festival or watch their magic.

So in only half an hour you can effortlessly reach a place full of history, beauty and magic. Apart from the main sights, Bamberg also offers such specialities as cosy Christmas markets or the “Sandkerwa” beer festival ( August 25-29, 2016). For more sights or tourist information you can visit the main page of the city.

Final tips:

–  you can reach the most interesting sights on foot

– at the tourist info “BAMBERG Tourismus & Kongress Service» on Geyerswörthstraße 5 you can find  maps of the city for free

–  don’t forget to take your cameras, friends and good mood!

 

Olha Kuzmyn

Trödeln für Ausgeschlafene: Der Gute-Nacht-Flohmarkt im E-Werk

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Andere Atmosphäre als beim klassischen Flohmarkt unter freiem Himmel_Der Gute-Nacht-Flohmarkt im E-Werk. Foto: Salome Mayer

Andere Atmosphäre als beim klassischen Flohmarkt unter freiem Himmel: Der Gute-Nacht-Flohmarkt im E-Werk. Foto: Salome Mayer

Trödeln für Ausgeschlafene: So lautet das Motto des Gute-Nacht-Flohmarkts, der alle zwei Monate im E-Werk stattfindet. Ab 18 Uhr können alle Trödelmarktfans ganz ausgeschlafen nach besonderen Fundstücken stöbern. Auch die Verkäufer sind entspannt: Sie müssen keinen Regen fürchten, können jederzeit auf die Toilette und müssen nicht um 5 Uhr in der Früh aufstehen, um den Stand aufzubauen. Unter Scheinwerfern und mit Musik im Hintergrund ist die Atmosphäre eine andere als bei den klassischen Open-Air-Flohmärkten. Bei Regen eine gute Alternative, im Sommer auch? „Draußen wäre es gerade schöner“, meint Tine und spielt damit auf die stickige Wärme an, die im Großen Saal herrscht. Sie verkauft mit ihrer Schwester Klamotten, Bücher und Zeitschriften. „Ich bin Physiotherapeutin und habe deshalb ein Abo einer medizinischen Fachzeitschrift. Die alten Ausgaben verkaufe ich jetzt hier“, erzählt sie, während sie entspannt Pommes isst.

Viele Klamotten

Kleider in allen Größen, Farben und Schnitten dominieren eindeutig. „Jedes Mädchen kennt es: Man hat einfach viel zu viel im Schrank“, sagt Tanja. Die Lehramtsstudentin macht zum zweiten Mal beim Gute-Nacht-Flohmarkt mit. „Ich bin schon immer gern auf Flohmärkte gegangen, früher mit meiner Mama, heute mit meiner Freundin“, erzählt sie. Überhaupt fällt auf, dass mehr Mädels Zeug verkaufen – vielleicht, weil sie einfach mehr haben als Jungs? Kerstin und Simone verkaufen einige schicke Abendkleider. „Wir haben sie für den Abschlussball, für Hochzeiten und als Brautjungfern gebraucht.“ Jetzt haben sie keine Verwendung mehr dafür.

Ausgefallene Einzelstücke

Ausgefallenes und Seltenes lassen sich unter den feilgebotenen Sachen finden. Foto: Salome Mayer

Ausgefallenes und Seltenes lassen sich unter den feilgebotenen Sachen finden. Foto: Salome Mayer

Einmal getragen ist manches also so gut wie neu. Und manches ist völlig ungetragen. Passt nicht, gefiel nach dem Kauf doch nicht mehr, oder man merkt, dass es nicht so praktisch ist…So erging es Sabrina. Sie kaufte sich hippe Plateauschuhe (sehr hohes Plateau!), die in bunten Neonfarben leuchten. „Ich fand die total abgefahren, ich steh total auf Plateauschuhe. Aber ich kann einfach nicht in diesen Schuhen laufen, ich würde stürzen und mir beide Beine brechen“, erklärt sie lachend. So sind sie jetzt mit einer Nähmaschine, Oberteilen, Pants und Kleidern auf dem Flohmarkt gelandet.

Flohmarkt als Spiegel der Gesellschaft

Außerdem findet der Besucher viele Bücher. Und man merkt: Erlangen ist eben doch eine Studentenstadt. Fachbücher der unterschiedlichen Disziplinen sind keine Seltenheit. An manchen Ständen gibt’s sogar eine Kiste „Zu verschenken“. Darin: Theologische Fachliteratur. „Nehmen Sie es mit, sonst landet es im Mülleimer; mein Mann ist mit seinem Studium fertig, er braucht die nicht mehr“, meint die Frau hinter dem Stand. Bis um 22 Uhr haben sie und die anderen Trödler die Chance, ihr Mitgebrachtes günstig an den Mann – oder die Frau – zu bringen. In den regnerischen Herbstmonaten und im kalten Winter sind sicherlich noch mehr „not so early birds“ im E-Werk und finden unter den feilgebotenen Sachen ihr ganz persönliches neues Lieblingsstück.

Salome Mayer

 

Praktische Hilfe für internationale Studenten (Teil 2/2)

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Eva Siemoneit-Wanke und Gabriela Röter-Göken unterstützen internationale Studenten. Foto: Salome Mayer

Eva Siemoneit-Wanke und Gabriela Roter-Göken unterstützen internationale Studenten. Foto: Salome Mayer

4. 341 Studenten aus dem Ausland waren im letzten Wintersemester an der FAU eingeschrieben. China, die Türkei und Indien sind die Spitzenreiter laut Statistik. Studenten aus diesen Ländern bekommen ihr Studium meist durch ihre Eltern finanziert. Anders sieht es bei den internationalen Gästen aus Ländern wie Kamerun, Bangladesch oder dem Jemen aus. Oft unbemerkt von ihren Kommilitonen steht diese Gruppe der internationalen Studenten großen Herausforderungen gegenüber. Welche das sind und wie man praktisch helfen kann, erzählen die Hochschulseelsorgerinnen Eva Siemoneit-Wanke und Gabriela Roter-Göken. Teil 1 des Berichts findet ihr hier.

Intensive Beziehungsarbeit

Manchmal geschieht es, dass die kleine Unterstützung von zu Hause wegen eines Unfalls, Kriegs oder Krankheit plötzlich wegbricht. „Ein Student aus Palästina erhielt Geld von seinem Vater für sein Studium. Doch dann musste dieser sein Geschäft wegen dem Krieg schließen. Die Folge: Er konnte seinem Sohn kein Geld mehr überweisen“, erzählt Roter-Göken. Viele internationale Studenten in solchen Notlagen wendeten sich an ihre Freunde und machen bei ihnen Schulden. „Es sind schon Freundschaften zerbrochen, weil man es nicht zurückzahlen kann“, berichtet Roter-Göken. Sie und ihre evangelische Kollegin leisten nicht nur finanzielle Hilfe, sondern begleiten die Studenten aus dem Ausland oft jahrelang. „Wir haben eine besondere und sehr intensive Beziehungsarbeit mit ihnen, oft näher als mit den deutschen Studierenden, die viel mit ihren Familien besprechen“, erzählt Siemoneit-Wanke. Viele der Gäste aus aller Welt hätten zu Beginn ihres Studiums in Deutschland einen Kulturschock. „Ich erinnere mich noch gut an ein Mädchen aus Kamerun. Es hat im ersten halben Jahr so viel geweint, es hatte schreckliches Heimweh und fand sich in den ersten Monaten einfach nicht zurecht. Alles war so anders, die Menschen so kalt und überhaupt nicht fröhlich“, sagt Siemoneit-Wanke.

Internationale integrieren

Um dem Heimweh entgegenzuwirken und Möglichkeiten zu schaffen, von daheim zu erzählen, gibt es in den Hochschulgemeinden Länderabende, Internationale Frühstücks und einen „Christian Faith for beginners“-Treff – ein buntes Programm. Die beiden Frauen wünschen sich, dass die Studenten aus verschiedenen Nationen auch Deutsche kennenlernen. Sie merken aber oft, dass eine Integration der Internationalen nicht so leicht ist.  Die meisten bewegten sich in ihrer Community und manchmal seien es Kleinigkeiten, die trennen. „Viele der Internationalen können sich ein Besuch in einem Gasthaus nicht leisten. Das aber zuzugeben wäre peinlich. So sind viele von der klassischen Freizeitgestaltung ausgeschlossen“, beobachtet Siemoneit-Wanke. Sie fände es toll, wenn deutsche Studierende auf die Gäste aus dem Ausland zugehen, zum Beispiel in der Mensa. Außerdem könnten sie sich fragen: Wie können wir unsere Freizeit so gestalten, dass jeder mitmachen kann? Und in manchen Kulturen müsse man die Leute drei Mal einladen, damit sie wissen: Es ist ernst gemeint. Warum nicht mal einen Kochabend veranstalten, oder einen lustigen Spieleabend? „Wir wünschen uns ein interkulturelles Lernen, bei dem beide voneinander lernen. Wir müssen dafür eine Neugier entwickeln, ein Interesse am anderen“, erklärt Siemoneit-Wanke. Ihre Kollegin Roter-Göken ergänzt: „Mein Traum ist es, dass sich das Studieren mit fremden Leuten aus unbekannten Ländern weg vom Nebeneinander, hin zu einem lebendigen Miteinander entwickelt. Dazu gehört es, dass man einander wahrnimmt und nicht nur über Unizeugs redet, sondern auch über das Leben außerhalb der Uni. Wir können von den Internationale so viel lernen, was wir verloren haben. Herzlichkeit zum Beispiel! Nur aus der Berührung erwächst Verständnis.“ Das Buddy-Programm der FAU sei deshalb sehr wichtig und wertvoll, finden die Seelsorgerinnen.

Zukunftsmusik

Die Universitätsleitung will die FAU in den kommenden Jahren mehr und mehr internationalisieren. Prinzipiell finden Roter-Göken und Siemoneit-Wanke die Idee gut. Doch umso wichtiger sei es, die angeworbenen Internationalen im Voraus grundlegend zu informieren, gerade über mögliche Schwierigkeiten. „Und dann muss man immer noch fragen: Ist das auch gehört? Für viele in Zweit-und Drittländern ist Deutschland ein goldenes Eselland, in dem es alles gibt und in dem jeder das große Geld macht. Viele Familien in Afrika erwarten dann, dass das Kind aus Deutschland Geld schickt – obwohl es selbst nicht weiß, wie er die nächste Miete bezahlen soll.“ Die beiden Frauen plädieren dafür, die Internationalisierung ganzheitlich anzugehen. Eine Idee sind Stipendien für junge Leute aus Schwellen- und Entwicklungsländern. „Wir müssen auch die einfachen Schichten im Blick haben. Warum ermöglichen wir nicht jungen Menschen, die in ihrem Land einen Bildungsabschluss geschafft haben, ein Studium? Wir müssen mehr den ganzen Menschen sehen; Uni ist doch mehr als die Ausbildung des Kopfes, das Herz darf man nicht vergessen“, finden die Theologinnen.  Wichtig sei außerdem Bewusstseinsbildung. „Immer wieder sagen mir Leute: Es gibt doch ein Studentenhilfswerk, soll sich das doch um die Probleme kümmern. Doch ein solches gibt es nicht“, erzählt Roter-Göken. Wüssten das die Studenten auch untereinander, so hofft sie, würden sich die Dinge ändern. „Das ist eigentlich unser größter Wunsch: Ein Gespür für die Probleme des Anderen bekommen und dann kreative Lösungen entwickeln – gemeinsam.“

Salome Mayer

„Planen, priorisieren, anfangen!“ – Dr. Annette Arend gibt Tipps zum Verfassen von Hausarbeiten

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Dr. Annette Arend ist Expertin für das Verfassen von wissenschaftlichen Hausarbeiten. Foto: Salome Mayer

Dr. Annette Arend ist Expertin für das Verfassen von wissenschaftlichen Hausarbeiten. Foto: Salome Mayer

Die vorlesungsfreie Zeit ist für viele Studenten keine Ferienzeit, sondern harte Arbeitszeit. Dann heißt es nämlich – besonders für die Geisteswissenschaftler – Hausarbeiten schreiben. Für einige, besonders am Anfang des Studiums, eine sehr herausfordernde Aufgabe. Wie man Schreibblockaden überwindet und warum es peinlich werden kann, mit Fremdwörtern um sich zu werfen, verrät Dr. Annette Arend vom Grundlagen- und Orientierungsstudium der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie (GOS) am Zentralinstitut für Angewandte Ethik und Wissenschaftskommunikation (ZIEW).

Der Abgabetermin liegt noch in weiter Ferne, das Wetter ist so schön – die Hausarbeit kann warten. Wie kann man seinen inneren Schweinehund überlisten und die Hausarbeit nicht länger aufschieben?

Annette Arend: Es handelt es sich erst einmal um eine grundsätzliche Entscheidung: Ich will diese Arbeit schreiben. Danach kann man weiter überlegen: Welche Fristen setze ich mir? Eine Seminararbeit heißt ja nicht, den ganzen Sommer zu verpassen! Es hilft, sich einen Zeitplan zu erstellen: Wie lange brauche ich für die Recherche, wie lange für das Lesen, wie lange sitze ich an meiner Rohfassung und wann will ich die Arbeit wem zum Überarbeiten geben? Die Kurzformel ist „Planen, priorisieren und anfangen“. Priorisieren heißt zum Beispiel zu sagen: Ich habe nun acht Bücher zu dem Aspekt gelesen, aber es gibt nochmals 17 Stück. Davon schaue ich mir nur noch eins näher an, dafür habe ich noch einen Tag und dann muss ich endlich anfangen zu schreiben.

Soweit so gut: Ich habe meinen Zeitplan erstellt – doch wie bringe ich mich dazu, diesen auch umzusetzen?

Annette Arend: Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Jeden Tag zwei Stunden an dem Projekt zu arbeiten ist besser, als an einem Tag acht Stunden durchzupowern und dann eine Woche lang wieder gar nichts zu machen. Dabei können Rituale helfen. Manche nehmen sich vor: Jeden Morgen nach dem Zähneputzen setze ich mich eine ¾-Stunde an den Schreibtisch und beschäftige mich mit meiner Arbeit. Wenn man das nicht alleine schafft, gebe ich den Tipp: Verabredet euch! Viele sind in der gleichen Situation, da findet man jemanden, mit dem man sich jeden Morgen um 10 Uhr in der Bibliothek trifft. Man kann zusammen Mittagspause machen und sich einen Wecker stellen, damit man wieder zur Arbeit zurückkehrt. Wenn man sich über seine Themen austauscht, bringt einen das möglicherweise noch auf neue Gedanken. Nachmittags kann man zur Belohnung dann zusammen ins Freibad. So etabliert man einen gewissen Rhythmus.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Schreiborte. Wo fühle ich mich wohl, wo kann ich mich konzentrieren? Für manche ist der perfekte Ort zu Hause, für andere ist es die Bibliothek oder ein Café – es ist hochindividuell. Manche brauchen absolute Ruhe, andere den Geräuschpegel. Man muss herausfinden, wo man sein Projekt am besten durchführen kann. Selbstreflexion ist überhaupt sehr wichtig. So merkt man auch, wie lange man für die einzelnen Arbeitsschritte braucht. Das erleichtert für kommende Schreibprojekte die Planung.

Viele haben Probleme, den ersten Satz zu Papier zu bringen. Der weiße Bildschirm starrt einem entgegen und man vergisst plötzlich die ganzen guten Ideen. Haben Sie einen Tipp, wie man die Angst vor dem Anfang überwinden kann?

Annette Arend: Da gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten: Man kann zum Beispiel mit einer Gliederung anfangen – oder man schreibt frei drauf los. Das können Gedanken zum Thema oder der Fragestellung sein, aber auch Dinge, die man daran besonders spannend findet oder die einen ärgern. Egal, womit man anfängt, einer Gliederung oder ausformulierten Gedanken – man hat auf jeden Fall was auf dem Papier und kann dann damit weiterarbeiten.

Fachliteratur ist oft schwer verständlich – viele fragen sich da: Muss ich etwa auch so kompliziert schreiben? Was macht wissenschaftliches Schreiben in Ihren Augen aus?

Annette Arend: Ich würde erst einmal allen, die sich das fragen, raten mit ihrem Dozenten oder ihrer Dozentin darüber zu sprechen. Mir selbst als Dozentin ist es nicht wichtig, dass Arbeiten auf einem sprachlich abstrakten Niveau geschrieben werden. Entscheidend ist für mich, ob auf die Fragestellung hin, also zielgerichtet, argumentiert wird. Nicht aus dem hohlen Bauch heraus, sondern gestützt auf Belege aus der Fachliteratur, auf Zitate, Daten etc. Natürlich hat jede Arbeit ihre Fachbegriffe. Aber normalerweise sind das einige wenige, die zentral sind. Die muss man verwenden. Peinlich finde ich es, wenn Studierende Begriffe verwenden, wo man merkt: Sie haben sie nicht verstanden. Das führt dazu, dass die Arbeit unlogisch und wenig stringent wird.

Was ist in Ihren Augen eine gute Hausarbeit?

Annette Arend: Diese Frage sollte man eigentlich jedem Dozenten einmal stellen. Für mich ist eine gute Arbeit im Kern, wenn sie eine klare Fragestellung oder eine These hat und diese wissenschaftlich – das heißt, gestützt auf relevante Quellen und Daten analysiert wird.

Wenn alle Stricke reißen – wo kann man sich Hilfe holen?

Annette Arend: Grundsätzlich kann man gern zu uns kommen. Allerdings frühzeitig, nicht erst, wenn man mit der Arbeit gestern schon hätte fertig sein müssen. Wir können nicht über Nacht zaubern. Ansonsten können wir Tipps für den Schreibprozess geben. Für manche kann es auch hilfreich sein, sich in Büchern Ideen zu holen. Mein persönlicher Favorit ist „How to Write a Lot“ von Paul J. Silvia. Darin erfährt man unter anderem viel darüber, wie man sich gezielt Schreibzeiten einrichten kann. Ein empfehlenswerter deutschsprachiger Autor ist Otto Kruse. Ein Klassiker von ihm ist „Keine Angst vor dem leeren Blatt“. Interessant ist auch sein Buch „Lesen und Schreiben“.  Ein weiteres Buch, das eine Kollegin von mir gerne für Fortgeschrittene empfiehlt, ist Umberto Ecos „Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt“.

Danke für das Interview!

Salome Mayer

„Ymir oder: Aus der Hirnschale der Himmel“ – Wissenswertes zum Debütroman des FAU-Alumnus Philip Krömer

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FAU-Alumnus Philip Krömer stellte vor wenigen Monaten seinen unglaublichen Debutroman "Ymir" vor. Foto: Silviu Guiman

FAU-Alumnus Philip Krömer stellte vor wenigen Monaten seinen unglaublichen Debütroman „Ymir“ vor. Foto: Silviu Guiman

Der junge Autor Philip Krömer ist Mitglied des 2015 gegründeten Erlanger „homunculus verlags“. Dieser stellte sich dem „re>flex Magazin“ bereits im letzten Jahr vor. In einem Interview beantworteten die vier jungen Verleger, damals allesamt noch Studenten der FAU, Fragen zum Homunculus und erläuterten ihre Positionierung sowie ihr Motto „Literatur für alle Zeit“. Und im Mai dieses Jahres brachten sie uns auf den aktuellen Stand und berichteten von Philips erstem Roman „Ymir oder: Aus der Hirnschale der Himmel“, der letzten März veröffentlicht wurde. Er spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und verhandelt verschiedene Weltbilder. Es geht, so Philip, aber auch um Island, Wagner, um Monster und um Liebe. Nun ist es an der Zeit, sich genauer mit seinem Text auseinanderzusetzen.

Beim Lesen des Romans war ich schwer beeindruckt. Der intelligente Text besticht durch seine einzigartige, poetische Sprache und seine komplexe Erzählstruktur. Trotzdem liest er sich spannend und kurzweilig und bietet genug Raum zum Schmunzeln. Allerdings enthält der Roman zahlreiche Einflüsse von nordischer Mythologie einerseits und „wissenschaftlicher“ Theorie aus der Zeit um 1930 andererseits. So sieht sich der heutige Leser mit Anschauungen konfrontiert, zu denen er kaum Bezugspunkte aufweisen kann. Und der Text wirft viele Fragen auf. Damit jene, die „Ymir“ bereits gelesen haben, den komplexen Unterbau des Romans besser durchdringen können und alle anderen Lust aufs Lesen bekommen, – keine Angst, es wird nicht zu viel verraten – habe ich einige Fragen an den Autor Philip Krömer gerichtet, welche er in folgendem Interview beantwortet.

Philip, die Expeditionsteilnehmer in „Ymir“ reisen nach Island, um dort Spuren ihrer Vorfahren zu suchen. Sie gehen davon aus, dass Island das Land der „Ur-Arier“ ist. Auf ihrer Expedition zitieren sie öfter aus der „Edda“, d[er] wohl bedeutendste[n] Sammlung über Germanische Mythologie, die der isländische Dichter und Gelehrte Snorri im 13. Jahrhundert niederschrieb (http://www.germanen-magazin.de), um ihr Wissen gegenseitig abzuprüfen und sich der Überzeugung der anderen zu versichern. Inwiefern ist die „Edda“ für sie der Beweis, dass Island das Land ihrer Vorfahren sein muss? Gibt es noch andere Gründe oder Quellen, aufgrund deren die Nazis auf Island schlossen?

philip_kroemer_ymirPhilip: Einen Beweis, der ihre Island-Expedition motiviert und legitimiert, finden sie in der „Edda“ nicht. Vielmehr ist Island für sie ein Hoffnungsort: ein mythisches Thule, dessen Geheimnisse in einer Welt, die am Rande des Abgrunds steht, Sinn stiften sollen und Zweifel ausräumen. Etwa: Wo kommen wir her, wo geht es hin? Und: Warum jetzt Krieg? Auch: Die Schreihälse auf den heimischen Rednerpulten – Heilsbringer oder sadistische Puppenspieler?

Eine historische Expedition der Nazis nach Island wurde 1939 von der „Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe“ zwar vorbereitet, jedoch aus mehreren Gründen nicht umgesetzt. Einer davon war der Spott der internationalen Presse, die von dem Vorhaben Wind bekommen hatte: Was man zu finden hoffe? Den Ur-Arier!? Tatsächlich war nicht geplant, genetische Verwandte zu finden (wie man es auf der Tibet-Expedition ’38 erfolglos versucht hatte), sondern vielmehr kulturelle: U.a. sollten Thingstätten vermessen und Bräuche und Rituale dokumentiert werden. Zugehörigkeiten sollten unterstrichen werden: Isländer als Germanen als Bürger des Großdeutschen Reichs.

In „Ymir“ vertritt Karl, Expeditionsteilnehmer und zugleich Erzähler der Geschichte, eine seltsame Theorie, nach der die Welt aus der Leiche des Riesen Ymir erschaffen wurde. Beim Abstieg in das dunkle Loch weist er die verschiedenen Stufen des Abstiegs verschiedenen Organen Ymirs zu. Welchem Mythos entspringt Ymir? Darüber hinaus ist von einer „Hohlwelt“ die Rede. Was genau hat es damit auf sich? Und haben die Theorien von Ymir und der Hohlwelt tatsächlich etwas miteinander zu tun oder verknüpfen die Expeditionsteilnehmer völlig unabhängige Anschauungen miteinander?

Philip: „Ymir“ heißt in der nordischen Mythologie der Ur-Riese, der bereits vor der Erschaffung der Welt existiert. Er wird von den ersten Göttern (Odin nebst zwei Brüdern) erschlagen, welche aus seinem Leichnam die Welt gestalten. Schöpfung als Splatter-Orgie, der Demiurg als Schlächter. Die Hohlwelt ist ein im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert populärer Gegenentwurf zum kopernikanischen Weltbild: Anstatt auf der Außenseite eines Erdballs lebt der Mensch auf dessen Innenseite. Das „Himmelszelt“ ist ein konzentriertes Sternenbündel in der Mitte dieses Hohlraums. Das unendliche All wird eingedampft und überschaubar, der Mensch und seine irdische Heimat sind nicht Zentrum des Universums, sondern gleich dessen ausschließlicher Inhalt. Akzeptiert man einige Konstanten, die nicht mit der modernen Physik vereinbar sind – vor allem die nichtlineare Ausbreitung von Lichtstrahlen –, so lässt sich die Hohlwelt auf dem Papier rechnerisch belegen.

Eine direkte Verbindung zwischen der nordischen Mythologie und der Hohlwelttheorie existiert allerdings nicht. Johannes Lang, in den 1930er Jahren Deutschlands berühmtester Verfechter der Hohlwelt, versetzte seine Bücher zwar mit religiösem Gedankengut, nicht jedoch mit nordischem, sondern mit christlichem: Die Hohlwelt als Einheit, von Gott nach einem in der Schöpfung stets wiederkehrenden Muster erschaffen: Kern und Hülle. In der Zelle, im Ei, in der Hohlwelt …

In „Ymir“ bemühen sich verschiedene Welt- und Lebensentwürfe um die Deutungshoheit über die Handlung. Neben der Hohlwelttheorie und der nordischen Mythologie sind das z.B. der Wagnerianismus, aber auch der Militarismus, der Nationalismus usw. Ihre schiere Vielfalt unterläuft ihre Gültigkeit. Letzten Endes wird alles zur Glaubensfrage.

Beim Recherchieren nach der „Hohlwelttheorie“ stößt man auf den Namen Karl Neupert. Handelt es sich also bei dem Expeditionsteilnehmer und Erzähler Karl, der diese Theorie vertritt, um eine historische Figur?

Philip: Alle in „Ymir“ auf- und abtretenden Figuren sind fiktiv. Einzige Ausnahme davon ist der „Große Heinrich“, der unschwer zu identifizieren sein dürfte. Jungschriftsteller Karlchen ist nicht Karl Neupert.

Vielen Dank, Philip, für das Interview!

Hier kann man übrigens noch bis zum 21.08.2016 für „Ymir oder: Aus der Hirnschale der Himmel“ auf der Hotlist der besten Bücher aus unabhängigen Verlagen abstimmen.

Und nun viel Spaß beim Lesen von „Ymir“!

Anna Appel

 

Einmal Sherlock Holmes spielen: Live-Escape-Games im ParaPark in Fürth

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Zsófia gründete Anfang 2015 mit ihrer Familie den ParaPark in Fürth. Foto: Salome Mayer

Zsófia gründete Anfang 2015 mit ihrer Familie den ParaPark in Fürth. Foto: Salome Mayer

Sich einsperren lassen und dafür noch bezahlen? Was abgefahren klingt, kann man im ParaPark in Fürth tatsächlich machen. Sinn des Ganzen: Innerhalb einer Stunde Codes knacken, kreative Lösungen finden und dabei als Team zusammenwachsen. Nur so kann man die Tür in die Freiheit wieder öffnen. Wir haben uns in das Kellergewölbe in der Gartenstraße gewagt und das Live-Escape-Game „9. Portal“ gespielt.

„Ohne Joker schafft es niemand“

Als sich die Tür hinter uns schließt wissen wir nur: Wir müssen hier wieder herauskommen. Wie? Das wird sich zeigen. Wir nehmen den in schummriges Licht getauchten Raum unter die Lupe. Was bedeutet wohl das alte Radio auf der Kommode, deren Schieber mit einem Vorhängeschloss gesichert sind? Wie finden wir den Code heraus? Und wo ist der Schlüssel zur nächsten Tür? Jeder von uns fünf nimmt sich eine Ecke des Raumes vor. Wir tasten Wände ab, nehmen Bilder und Skulpturen von den Wänden, durchblättern Bücher, rücken Schränke von der Wand weg. Auf einem Bildschirm sehen wir die Zeit, die uns noch bleibt: 56:39 Minuten, 56:38, unerbittlich zerrinnen die Sekunden, die Minuten. „Leute, ich habe eine Zahl entdeckt“, ruft jemand; der nächste findet ein großes Holzstück, das wohl zu einem Puzzle gehört. Wie die Fundstücke zusammenpassen wissen wir nicht – jetzt ist Kombinationsgabe gefragt. Ein halbes Auge, das auf einen Spiegel gemalt ist, mustert uns bei unseren Überlegungen. Bestimmt ist es auch Teil der Lösung, aber wir kommen nicht drauf, was wir tun müssen, um diesen Geheimcode zu knacken. Wir fordern über das Walkie-Talkie, unserer einzigen Verbindung in die Außenwelt, Hilfe von Max, dem Moderator, an. Er beobachtet uns über Kameras und gibt uns den entscheidenden Hinweis. Fünf Joker hat jedes Team. „Nutzt diese Möglichkeit am Anfang. Wenn ihr am Schluss keine Zeit mehr habt, dafür aber noch alle Joker, bringt euch das nichts“, hatte Max uns in der kurzen Einführung gesagt, bevor er uns einschloss. Ohne Tipps von außen hat es noch kein Team geschafft, sich zu befreien.

Escape-Games als Teambuilding

Nach einem weiteren Joker haben wir es in den nächsten Raum geschafft. Auf dem Röhrenfernseher leuchtet eine helle Null in die Dunkelheit des Raumes, gruselige Musik ertönt aus unsichtbaren Lautsprechern, eine Puppe mit abgetrenntem Kopf liegt auf einem Stuhl, Spinnweben sind an den Wänden. Gut, dass man nicht allein ist. Die Escape-Games sind Teamspiele, man muss mindestens zu zweit sein. Anders wären die Aufgaben nicht lösbar. „Ein gutes Team arbeitet ständig eng zusammen“, erzählt Zsófia, die mit ihrer Familie den ParaPark in Fürth gründete. „Man muss ständig alle Infos, die man findet, den anderen sagen.“ Deshalb kommen viele Mitarbeiter von Siemens, Adidas und Puma zum Teambuilding in den ParaPark. Kommunikation ist tatsächlich elementar. Auch wir laufen nun zwischen den zwei Räumen hin und her und rufen uns dabei immer wieder neue Erkenntnisse zu. Und dank eines (nicht mal angeforderten) Tipps von Max, bekommen wir irgendwann auch das Licht im zweiten Raum an. Wir entdecken Buchstaben auf den Schubladen eines Schrankes und enträtseln ihre Bedeutung. Plötzlich erweist sich ein vorher gefundener Hinweis als wertvoll, wir kommen der Lösung immer näher.

40 Prozent schaffen es aus dem „9. Portal“ heraus

Doch die Zeit spielt gegen uns. „Aus dem ‚9. Portal‘ schaffen es etwa 40 Prozent, aus unserem leichtesten Game, dem ‚Appartement Nr. 113‘ etwa 60 Prozent und dem ‚Tatort ‘95‘ entkommen 30 Prozent der Spieler“, sagt Zsófia. Und Max ergänzt, nicht ohne Stolz: „Wir haben eben die schwierigsten Rätsel der Region.“ Die Rätselvorlagen stammen aus Ungarn, wo das Unternehmen ParaPark seinen Sitz hat. Zsófia hatte als Geschenk zu ihrem 32. Geburtstag einen Gutschein für ein Escape-the-Room-Spiel in Budapest bekommen und Feuer gefangen. „Hier in Fürth und in Nürnberg gab es das damals noch nicht, da beschlossen wir, einen Ableger von ParaPark in Fürth zu gründen“, erzählt die Mutter von zwei Kindern. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Eltern passt sie die Rätsel an die Räume an und bringt eigene Ideen mit ein. Ziemlich herausfordernd sind diese, wie wir feststellen. Wir fühlen uns ein bisschen wie Sherlock Holmes oder Hercule Poirot – nur gestresster, denn uns bleiben nur noch wenige Sekunden. Der Weg nach draußen eröffnet sich durch einen Geheimcode. Endlich haben wir ihn gemeinsam geknackt, doch die Reihenfolge stimmt noch nicht. Die letzten Sekunden verstreichen – und tatsächlich: Als wir zum dritten Mal den Code eingeben, leuchtet die Anlage grün auf! Geschafft!

Zielgruppe: „Alle!“

Wir haben das Gefühl, erst Mal wieder runter kommen zu müssen; wir gerieten während des Spiels in einen regelrechten Flow. Jeder hat mit seinem Wissen und seinen Ideen dazu beigetragen, die verschiedenen Rätsel zu lösen. Uns hat es viel Spaß gemacht, es war eine Erfahrung, die wir so noch nicht gemacht hatten. „Es ist für alle ein Erlebnis. Uns besuchen Familien mit Kindern und einmal war eine Dame hier, die das Spiel zum 80. Geburtstag geschenkt bekommen hat“, beschreibt Zsófia die Zielgruppe. Ihre Mutter beginnt schon mit dem Aufräumen des „9. Portals“, denn draußen warten schon die Nächsten: Ein Haufen aufgedrehter Mädels, die Junggesellinnenabschied feiern. Viel Glück!

 

Salome Mayer

Beschwingter durchs Studium mit der Erlanger Universitätsmusik

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Die Orangerie - Sitz der Erlanger Universitätsmusik. Foto: Anna Appel

Die Orangerie – Sitz der Erlanger Universitätsmusik. Foto: Anna Appel

„Sing! Sing mal wieder – Rock, Punk, Soul oder Weihnachtslieder!“ (Wise Guys)

Dir fehlt der Klavierunterricht oder der Schulchor? Du hattest früher nie genug Zeit und Geld übrig, um Gesangsunterricht zu nehmen? Dann bist du an der FAU genau richtig gelandet, denn hier gibt es zahlreiche Musikangebote für Studierende aller Fachrichtungen. Von Chor und Big Band bis Einzelunterricht in Gesang oder einem Instrument bietet die Erlanger Universitätsmusik viele Möglichkeiten für Studierende, die gerne musikalisch aktiv sind. Verschiedene Musikrichtungen werden bedient.

Die Erlanger Universitätsmusik unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Prof. Dr. Konrad Klek befindet sich in der Orangerie (Schlossgarten 1) und wurde 1854 als Institut für Kirchenmusik gegründet. Deshalb gehört sie noch heute formell zum Fachbereich Theologie. Doch der Name Erlanger Universitätsmusik zeigt, dass sie sich nicht ausschließlich der Kirchenmusik verschrieben hat – auch Jazz, Rock, Pop und allgemein klassische Musik stehen auf dem Plan.

Üb-Instrumente und ECTS-Punkte

Du bist interessiert am Instrumentalunterricht, aber weißt nicht, wie du ohne ein eigenes Instrument üben sollst? Kein Problem: In der Orangerie wie auch in Alterlangen (Schallershofer Straße 84) stehen Dir mehrere Flügel, Klaviere und Üb-Orgeln zur Verfügung. Lediglich eine Anmeldung im Sekretariat der Erlanger Universitätsmusik in der Orangerie ist notwendig. Außerdem kannst du durch die Teilnahme an den musikalischen Angeboten sogar ECTS-Punkte im Bereich Schlüsselqualifikationen sammeln. Ein beschwingteres Studium ist also in mehrfacher Hinsicht möglich, wenn man eines der Musikangebote der FAU nutzt. Zum einen kann man den Stress abbauen, der sich die Woche über angestaut hat, denn Musizieren befreit den Geist von unnötigen Belastungen. Zum anderen hat man auch innerhalb des Studiums weniger Stress, da man sich sein Hobby gleichzeitig als Schlüsselqualifikation anrechnen lassen kann, anstatt zusätzlichen Lernaufwand für diese Punkte zu betreiben.

Ensembles und Unterrichtsfächer

Noten des Frauenvokalensembles. Foto: Anna Appel

Noten des Frauenvokalensembles. Foto: Anna Appel

Folgende Ensembles gibt es an der Erlanger Universitätsmusik: Akademischer Chor, Collegium musicum (Sinfonieorchester), Big Band, Blechbläserensemble, Vokalensemble und JRP Chor (Jazz, Rock, Pop). In folgenden Fächern wird Unterricht angeboten: Gesang, Violine, Trompete, Klavier, Orgel, Chorleitung sowie Musiktheorie. Für den Instrumentalunterricht und im Orchester muss man allerdings bei einem Vorspiel zu Beginn des Semesters ausreichende Grundkenntnisse vorweisen. Während des Semesters finden zahlreiche Konzerte im Rahmen der Erlanger Universitätsmusik statt. So können unter anderem die verschiedenen Ensembles das Ergebnis ihrer Probenarbeit präsentieren.

Kostenloser Unterricht für Ensemblemitglieder

Für Mitglieder eines der FAU-Ensembles ist der Einzelunterricht kostenlos. Sie werden bei der Auswahl der Schüler bevorzugt. Alle anderen Studierenden müssen einen Beitrag von 120€ pro Semester und Wochenstunde zahlen (Theologiestudierende nur 60€). Durch die Teilnahme an einem Vorspiel/Vorsingen am Semesterende wird der Unterrichtsplatz für das folgende Semester gesichert. Chorleitungs- und Musiktheorieunterricht sind generell kostenlos.

Universitätsmusikdirektor Prof. Dr. Konrad Klek bereitet seine Arbeit große Freude

Ich bin schon seit Sommersemester 1999 an der Erlanger Uni im Geschäft. Das Musizieren mit jungen Leuten macht einfach Spaß und das Schöne bei uns ist, dass Musik wirklich „die schönste Nebensache der Welt“ bleiben kann, weil damit kein Berufsstress verbunden ist. (Prof. Dr. Konrad Klek)

Kontakt zur Erlanger Universitätsmusik:
Telefon: 09131 / 8522226
Email: unimusik@fau.de
Öffnungszeiten des Sekretariats: 9:30-13:00 Uhr

Viel Spaß beim Musizieren 🙂

Anna Appel


Hurra, hurra, die Post ist da – ein Semesterjob der besonderen Art

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Mein Arbeitsplatz in den Semesterferien. Foto: Leonie Fößel

Mein Arbeitsplatz in den Semesterferien. Foto: Leonie Fößel

Der Wecker schrillt. Verschlafen schaue ich auf das Display meines Smartphones, das mir als Wecker dient. 4.50 Uhr steht da. Morgens, wohlgemerkt. „Das kann doch nicht sein“, denke ich und will mich gerade wieder umdrehen, als mir siedend heiß einfällt: Es kann doch sein, ich arbeite ja in den Semesterferien bei der Post!

Nun ja, es muss wohl sein. Ich quäle mich aus dem Bett, mache mich in Windeseile fertig und schlinge hastig hinunter, was ich mir am Abend vorher in weiser Voraussicht schon zubereitet habe. Schnell ziehe ich meine Regenjacke über – morgens ist es schließlich frisch – schnappe mir meinen Rucksack samt Bauchtasche und radle los in die Filiale. Dort sortiere ich die Post, die ich später in meinem Bezirk austrage. Der schließt zufälligerweise auch die Kochstraße mit ein – man wird die Uni also nicht mal in den Semesterferien los.

Man würde vielleicht vermuten, dass die Stimmung um 5.30 Uhr am Morgen eher gedrückt ist. Weit gefehlt! Es ist ein Gewusel wie in einem Bienenstock, alle schreien durcheinander, scherzen miteinander und sehen alles nicht so eng. Ich hingegen gerate beim Sortieren meiner Post ziemlich ins Schwitzen, schließlich kommen um halb acht die Lieferautos, die die fertig sortierten Kisten dann auf die kleinen Filialen verteilen. Mit Hängen und Würgen schaffe ich es – zugegeben, mir macht das nur halb so viel Spaß wie den Menschen, die das tagtäglich machen. Um acht Uhr schnappe ich mir dann wieder mein Fahrrad und mache mich auf den Weg. In der Filiale angekommen, geht das Gewusel weiter: Sobald der Lieferwagen kommt, packen alle mit an, und hieven die gelben Postkisten in den kleinen Raum, in dem die Fahrräder der Postboten stehen. Meine Kisten tragen alle die Nummer meines Bezirkes, 05. Vorne auf dem gelben Fahrrad werden zwei Kisten befestigt: eine mit großen Kuverts, die andere mit kleinen Briefumschlägen. Wenn man Pech hat, kommt noch Werbung dazu. Hinter dem Sattel gibt es eine große Box, in der ich meine Wasserflasche, einen kleinen Proviant und Päckchen oder Einschreiben aufbewahre. So voll bepackt geht es um halb neun los auf die Straße.

Die Hundebegegnungen - das klassische Postboten-Klischee. Foto: Leonie Fößel

Die Hundebegegnungen – das klassische Postboten-Klischee. Foto: Leonie Fößel

Das Schöne am Postaustragen ist, dass man so viel an der frischen Luft ist. Gut, bei Regen gibt es durchaus besseres, aber wenn die Sonne scheint, macht die Arbeit sogar Spaß. Während des Fahrens höre ich mir Hörspiele an – das ist wahrscheinlich nicht unbedingt erlaubt nach der Straßenverkehrsregelung, aber es macht das ständige Auf- und Absteigen ein wenig unterhaltsamer. Und immerhin sind es englische Hörspiele, ich bilde mich also quasi weiter. Die Bauchtasche an meiner Hüfte muss ich hüten wie meinen Augapfel: Darin befinden sich die Schlüssel für die Postkästen der Strecke, bei denen ich immer wieder meine Kisten mit neuer Post fülle. Außerdem lagern in meiner Bauchtasche die Schlüssel sämtlicher Häuser, die ihre Briefkästen im Hausinneren haben. Allerdings gibt es auch Häuser, die der Post ihren Schlüssel nicht geben. Da heißt es dann Klingeln, bis einer aufmacht oder die Post wieder mitnehmen. Es sind die Samstage, an denen Postaustragen am wenigsten Spaß macht. Da gibt es den „Einkauf aktuell“ (Meiner Meinung nach eine merkwürdige Erfindung). Doch es gibt Menschen, die bestehen auf ihren Einkauf aktuell. Wenn in ihrem Briefkasten mal keiner landet – weil man es vergisst – beschweren sie sich sofort.

Zwischen zwei und drei Uhr nachmittags komme ich mit leeren Kisten wieder in der Filiale an. Nun muss ich noch die Post, die falsch sortiert oder nicht zustellbar war, markieren und „abschreiben“ (man lernt ein komplett neues Vokabular kennen als Postbotin), das heißt, wieder an den Sender zurückschicken oder zur Vernichtung freigeben.

Wenn der Tag um fünf Uhr morgens beginnt, ist er auch sehr früh wieder zu Ende. Normalerweise bin ich eher der Typ Nachteule – die Post hat mich gezwungenermaßen zum frühen Vogel gemacht. Um neun Uhr abends sinke ich komplett erledigt ins Bett und stelle meinen Wecker. Auf 4.50 Uhr am nächsten Morgen.

 

Leonie Fößel

„2020 ist das Finale mein Ziel“ – Olympia BMX-Fahrerin Nadja Pries über Rio 2016

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Nadja Pries im olympischen Dorf in Rio. Foto: Julian Schmidt

Nadja Pries im olympischen Dorf in Rio. Foto: Julian Schmidt

FAU-Studentin Nadja Pries startete als erste deutsche Frau bei den Olympischen Spielen in der Disziplin BMX-Race. Im Interview vor dem sportlichen Großereignis erzählte sie, dass die Spiele das Ziel sind, das sie schon sehr lange vor Augen hat. Nun ist Nadja Pries aus Brasilien zurückgekehrt und verrät, ob sie mit ihren Ergebnissen zufrieden ist und wie die Stimmung im Olympischen Dorf war.

 Herzlich Willkommen zurück in Erlangen, Nadja! Du hast es beim Halbfinale nach den drei Rennen insgesamt auf den siebten Platz geschafft. Bist du enttäuscht, nicht weiter gekommen zu sein?

Nadja Pries: Enttäuscht würde ich nicht sagen, da ich mit meiner Entwicklung der letzten Monate und meinen Läufen an sich schon zufrieden war. Das Ergebnis hätte natürlich besser sein können, aber die Leistungsdichte bei den TOP16 der Welt ist schön recht hoch, da ist es extrem schwer ins Finale zu fahren. Für 2020 ist das aber auf jeden Fall mein Ziel.

 Aufregende Tage liegen hinter dir. Was war dein persönliches Highlight in Rio, woran wirst du dich zurückerinnern?

Nadja Pries: Mein Highlight war ganz klar das Rennen an sich. Es war unglaublich vor so einer Kulisse zu fahren. Die Atmosphäre war gigantisch, die Strecke perfekt und ich habe es wirklich genossen dort zu fahren.

Immense politische und soziale Probleme Brasiliens, starke Sicherheitsvorkehrungen, spärlich besetzte Zuschauertribünen, dazu noch die Sperre zahlreicher russischer Sportler wegen Staatsdoping – einige negative Schlagzeilen gab es im Vorfeld und während der Olympiade. Hast du das Gefühl gehabt, dass sich das auf die Atmosphäre im Olympischen Dorf ausgewirkte?

Nadja Pries:  Überhaupt nicht. Zu mir als Sportler ist von all dem bei dem Event selbst nur sehr wenig durchgedrungen. Aber natürlich werden Negativ-Schlagzeilen von der Presse auch immer extrem geschürt. In meinen Augen war es ein wirklich gut organisiertes Event und die Atmosphäre war sehr angenehm.

 Hast du nun nach den sehr intensiven Wochen erst Mal eine kleine Verschnaufpause? Wann stehen die nächsten Rennen an?

Nadja Pries: Genau, ich habe jetzt zwei Wochen trainingsfrei, auch um meine Grippe, die ich direkt nach den Rennen bekommen habe, auszukurieren. Anfang Oktober stehen dann noch zwei Worldcups in Amerika an. Und dann geht es auch schon fast wieder mit der Wintervorbereitung los.

Danke für das Interview und viel Erfolg bei den anstehenden Rennen!

Salome Mayer

Nadja ist auf Facebook, in ihrem Blog und auf Instagram vertreten.
 

„Es wurde immer heller und wärmer“ – Ein Auslandssemester in Finnland

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Beatrice erlebte -20 Grad Celsius in Finnland. Foto: Julian Thiemt

Beatrice erlebte -20 Grad Celsius in Finnland. Foto: Julian Thiemt

Beatrice Bloch, Masterstudentin der Medizintechnik an der FAU, war ein Semester lang in Finnland. Dort studierte sie im Rahmen des Erasmus-Programms an der Aaalto University Espoo direkt bei Helsinki. Ob sie Unterschiede zwischen dem hochgelobten finnischen Bildungssystem und dem deutschen im Uni-Alltag bemerkte, erzählt die 23-Jährige im Interview.

Beatrice, du bist im Januar in Finnland angekommen. Wie war denn dein erster Eindruck?

Beatrice: Kalt und dunkel 🙂 Um siebzehn Uhr war ich vom Flughafen draußen, da war es schon dunkel und es lag auch ein wenig Schnee. In den ersten zwei Wochen hatte es durchgehend unter -20°. Darauf war ich nicht vorbereitet. Als ich vor meiner Abreise im Internet geschaut hatte, zeigte es immer um die null Grad an. Außerdem ging die Sonne schon kurz nach 15 Uhr unter, nachdem sie erst um halb zehn morgens aufgegangen war. Da ich aber bis Mai in Finnland war, habe ich mitbekommen, wie es immer heller und wärmer wurde. Zum Beispiel konnte ich im März noch über das Meer spazieren gehen, weil die Bucht zugefroren war; im Mai konnte ich dann problemlos darin schwimmen.

Warum zog es dich nach Finnland?

Beatrice: Ich habe mir schon zu Beginn meines Studiums gedacht, dass ich gerne für ein Semester ins Ausland gehen würden. Als mir eine Freundin im Januar 2015 erzählte, dass sie sich für ein Erasmussemester in Barcelona beworben habe, dachte ich: Das klingt gut, das könnte ich auch machen. Ich habe mich daraufhin über Partneruniversitäten informiert, die es noch gibt. Weil ich schon zu spät dran war, blieb nur noch die Möglichkeit, über das Elektrotechnik-Department zu gehen; bei dem Informatik-Department war die Bewerbungsfrist schon abgelaufen. Ich wollte gern etwas Englischsprachiges. In England klang es schwierig, sich Kurse anrechnen zu lassen. Da beschloss ich, nach Skandinavien zu gehen, weil das mal was anderes ist und ich dort noch nie war.

Finnlands Bildungssystem gilt spätestens seit den PISA-Studien als eines der besten der Welt. Hast du Unterschiede zum deutschen Uni-Alltag bemerkt?

Beatrice verbrachte ein Semester in Finnland. Foto: Salome Mayer

Beatrice verbrachte ein Semester in Finnland. Foto: Salome Mayer

Beatrice: Ich weiß nicht, ob ich sagen würde, dass es besser ist als in Deutschland. Aber für mich war es auf jeden Fall komplett anders. Ich kenne von hier, dass eben die Prüfungsleistung zählt. Das Studium in Finnland dagegen ist vielmehr auf Gruppenarbeiten, Hausaufgaben und Mitarbeit ausgerichtet. Dadurch war man aber auch viel mehr auf Kommilitonen angewiesen, weil man vieles zusammen erarbeitet hat. Die ganzen Treffen der unterschiedlichen Arbeitsgruppen zu organisieren, fand ich anstrengend. Teilweise war die Koordination schwieriger als die Aufgabe an sich.

Wie macht sich offizielle Zweisprachigkeit finnisch und schwedisch bemerkbar? Musstest du eine der beiden Sprachen lernen?

Beatrice: Ich habe davor hier an der FAU einen Finnisch-Kurs gemacht, aber da Finnisch überhaupt nicht verwandt mit den europäischen Sprachen ist, war es ziemlich schwer und ich konnte mir leider nicht so viel davon merken und anwenden. Und wenn ich dann einen Finnen getroffen habe, kam es vor, dass er erzählte, er habe vier Jahre in der Schule Deutsch gelernt. Da musste ich dann nicht versuchen, mein Finnisch auszupacken.

Hast du denn einige Finnen kennengelernt oder warst du eher mit Internationalen zusammen?

Beatrice: Die Vorlesungen waren auf Englisch und deshalb waren viele der Studenten international. Die meisten Finnen habe ich in meiner Kirchengemeinde kennengelernt. Obwohl dort auch einige Internationale hingingen, knüpfte ich Kontakte zu Finnen und wurde zum Beispiel mal von ihnen zum Mittagessen eingeladen.

Gibt’s etwas, das du, seit du wieder hier, vermisst?

Beatrice: Ich habe fast direkt am Meer gewohnt und auch die Uni war direkt am Meer. Das fand ich richtig schön! Es gab einen Fahrradweg zur Uni direkt an der Küste entlang. Dort jeden Tag zu fahren war toll!

Danke für das Interview!

Salome Mayer

Das „Innere Erlangen“: Ausflug in das Stollensystem des Burgbergs

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Nur einige Kerzen leuchten den Weg in das Innere des Berges. Foto: Salome Mayer

Nur einige Kerzen leuchten den Weg in das Innere des Berges. Foto: Salome Mayer

„Während im Rest von Deutschland das Bier gegen Sommer immer schlechter wurde, wurde das Leben und das Bier in Erlangen immer besser“, erzählt Friedrich Engelhardt, Besitzer von „Entlas Keller“. Das Geheimnis der Erlanger Brauer? Ein weitverzweigtes, fast ebenes Stollensystem im Innern des Burgbergs, wo sie über das ganze Jahr über das im Winter hergestellte Bier lagern konnten. Bei konstant acht Grad Celsius blieb es frisch und wurde immer besser. So stieg Erlangen im 19. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Bierexporteure auf und wurde weit über deutsche Grenzen hinaus bekannt. Dieses 21 Kilometer lange Kellersystem besteht bis heute, wenn auch einige Gänge eingestürzt sind. 1711 gab es sieben Keller im Besitz der Altstädter, heute sind es insgesamt 16.  Der älteste Keller, Entlas Keller, sowie der größte Keller am Berg, der Henninger Keller, sind in einer Führung mit Friedrich Engelhardt zu besichtigen.

„Erlanger Schlaftag“ nach der Bierprobe

Es heißt: Warm anziehen!, wenn man sich in die kühlen, nur von Kerzenlicht erleuchteten Keller, die 70  bis 100 Meter in den Berg hineinragt, wagt. Beinahe in dichterischer Weise erzählt Friedrich Engelhardt in Mundart von längst vergangenen Zeiten, als auf die 3000 Erlanger 23 Brauereien kamen. Die Bierprobe was das damalige Highlight. 16 von den 23 Brauereien nahmen daran teil. Am nächsten Tag war „Erlanger Schlaftag“ – klar nach 16 Maß Bier…. Als ausgerechnet ein Kulmbacher, Carl von Linde, 1867 die Kühlmaschine erfand, war die Blütezeit der Erlanger Brauer vorbei. Die Keller waren kein Vorteil mehr. Es begann der Abstieg des bekannten Erlanger Bieres. 1916 mussten einige der Keller zur Champignonzucht herhalten – „eine unsägliche Zeit“, in Engelhardts Augen. Im zweiten Weltkrieg baute man die Stollen aus, Rüstungsgüter sollten produziert werden; gleichzeitig dienten die Keller als Schutz vor feindlichen Bomben.

„Dunkelheit muss man spüren“

Friedrich Engelhardt erzählt lebendig von erlanger und forchheimer Bierbrauern. Foto: Salome Mayer

Friedrich Engelhardt erzählt lebendig von erlanger und forchheimer Bierbrauern. Foto: Salome Mayer

Geht man heute an einem sonnigen Spätsommertag hindurch, taucht man in die Vergangenheit ein. Vorsichtig tasten die Füße über den glitschigen Boden, die spärlich aufgestellten Kerzen werfen gruselige Schatten an die Wand. An manchen Wegen fehlen die Kerzen ganz. Im stockdunklen, kalten Keller ist man auf den anderen angewiesen. Nervöses Lachen ertönt. „Halte dich doch an Papa fest“, hört man eine Stimme aus dem Dunkeln. An Engelhardts Gebot, die Dunkelheit zu ertragen – „Es gibt Dinge im Leben, die kann man nur spüren – wie die Dunkelheit“ – und als Gemeinschaft da hindurchzugehen, halten sich nicht alle. Hier leuchtet ein Handydisplay auf, dort erscheint bläuliches Licht. Die meisten sind jedoch dankbar dafür. Nun sieht man zumindest die schemenhaften Umrisse des Vordermanns wieder.

Heilige Hallen

„Nur wer seine innere Ruhe findet, kann Ruhe nach außen ausstrahlen und weitergeben“, sagt Friedrich Engelhardt. Er fand diese Ruhe in den kalten Kellern. Für ihn wurden die unterirdischen Gewölbe zu einem beinahe heiligen Ort. Das lässt die Skulptur des Erlanger Bildhauers Heinrich Kirchner vermuten, die er im Innern des Bergs aufstellen ließ. Das filigran gearbeitete Werk erinnert an eine Heiligenfigur in einer Kapelle, die Kerzen verstärken den Eindruck eines meditativen Orts. Auch die Akustik in den heiligen Hallen ist besser als in so mancher Kirche. Einen tollen Chorraum würden die hohen Kavernen abgeben. Engelhardt sieht seinen Sinn des Lebens in den Kellern. Manchem Besucher mutet das ein wenig esoterisch an, ihnen ist es zu viel des Quasireligiösen. Doch der Besuch der Keller lohnt sich auch für sie. Bekommt man doch einen Blick in das „Innere Erlangen“, das im Burgberg versteckt liegt. Möglich ist das von April bis September jeden Sonntag um 11 Uhr in Entlas Keller. Der Eintritt für die 75-minütige Führung beträgt sechs Euro, enthalten ist ein 0,4l Kellergetränk.

 

Salome Mayer

 

 

„Die Nachfrage ist hoch“: Ulrich Dauscher über das IT-Kursangebot des FAU-Rechenzentrums

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Das Wahrzeichen des Schulungszentrums Die Hängematte. Zeichnung: Martina Schradi)

Das Wahrzeichen des Schulungszentrums: Die Hängematte. Zeichnung: Martina Schradi)

Word, Excel, Prezi und Powerpoint, Gimp und Photoshop: All diese Programme haben hilfreiche Funktionen, die das Studium oder den späteren Berufseinstieg erleichtern. Unter dem Motto „IT-Könner haben’s leichter!“ bietet das Schulungszentrum des Regionalen Rechenzentrums Erlangen (RRZE) deshalb für Studierende und Beschäftigte der FAU Software-Schulungen an. Besuchen kann man sie in Erlangen, Nürnberg, Bamberg und Coburg. Ulrich Dauscher, Leiter des Schulungszentrums, spricht im Interview darüber, was die meistgefragtesten Kurse sind und verrät, was man tun kann, wenn die Kurse schon voll sind.

Herr Dauscher, die meisten Studierenden sind „Digital Natives“, mit PCs, Smartphones und Co. quasi aufgewachsen. Warum braucht es die Schulungen des RRZE trotzdem?

Ulrich Dauscher: Die meisten Studierenden gehen heute viel selbstverständlicher mit dem Rechner um, als noch vor wenigen Jahren. Er ist ein Alltagsgegenstand geworden. Das heißt aber nicht, dass jeder mit Excel vertraut ist – oder allgemein gesagt, mit Anwendungen, die im Arbeitsalltag nützlich sind. Auch an den Schulen hat sich viel getan. Trotzdem ist der Nachfrage nach studiums- bzw. arbeitsbezogenen Softwareschulungen hoch. Letztes Jahr hatten wir rund 4.700 Teilnehmer in 400 Kursen – der Bedarf ist also deutlich da.

Gibt es Kurse, die Sie jedem Studierenden zu Beginn des Studiums empfehlen würden?

Ulrich Dauscher: „Wissenschaftliche Arbeiten mit Word“ – wir bekommen häufig Rückmeldung von Teilnehmern, dass sie sich eine Menge Zeit gespart hätten, wenn sie den Kurs schon früher besucht hätten. Aber an sich finde ich es am besten, sich dann mit einem Thema auseinanderzusetzen, wenn man neugierig darauf ist. Ob und wann ein Kurs für jemanden sinnvoll ist, das ist ganz individuell.

Welche Kurse sind am häufigsten gefragt?

Ulrich Dauscher: Excel-Kurse sind mit Abstand am gefragtesten. Das liegt eigentlich auch nahe. Excel ist nicht selbsterklärend, aber in vielen beruflichen Zusammenhängen ein zentrales Arbeitsmittel. Das gilt auch in Bereichen, in denen man es vielleicht gar nicht erwartet: Für unsere Organisation im Schulungszentrum z.B. ist Excel weit wichtiger als jedes andere Programm.

Was ist noch sehr gefragt?

„Wissenschaftliche Arbeiten mit Word“, „Einführung in SPSS“ – das sind typische Themen fürs Studium, ebenso wie „Literaturverwaltung mit Citavi“. Aber auch Photoshop- und WordPress-Kurse sind gut besucht, teils aus privatem, teils aus beruflichem Interesse.

Können Sie beschreiben, wie ein Kurs in der Regel abläuft?

Ulrich Dauscher: Wir erstellen für fast alle Kurse die Konzepte selbst, daher laufen auch fast alle gleich ab. Im Zentrum stehen immer praxisnahe Beispiele, in denen die Teilnehmer nicht nur Programmfunktionen anwenden, sondern auch Denkweisen entwickeln, die sie benötigen, um die Software gekonnt einzusetzen und sich bei Problemen selbst zu helfen.

Den Kursinhalt zerlegen wir in Einheiten, und in jeder Einheit gehen wir in zwei Schritten vor. Als erstes zeigen die Kursleiter, worauf sie hinauswollen und wie sie das erreichen. Als zweites kommt das eigentlich Wichtige, das Umsetzen durch die Teilnehmer anhand einer praxisnahen Aufgabe. Manchmal ist diese Aufgabe relativ einfach, manchmal muss man ein bisschen knobeln. Häufig kann man die Aufgaben auch unterschiedlich tief bearbeiten – je nach Interesse und individueller Arbeitsgeschwindigkeit. Die Teilnehmer bestimmen selbst, was sie tun und wie sie dabei vorgehen. Unsere Kursleiter mischen sich nicht ein, aber sie sind auf den leisesten Wink zur Stelle und beraten.

Wer hält die Kurse?

Ulrich Dauscher: Über 3/4 der Kurse halten Studierende. Wenn ich die Kursleiter dazurechne, die früher hier studiert haben und jetzt neben ihrem Job weiter für uns arbeiten, sind es über 90 %. Wenn sich jemand bei uns bewirbt, versuchen wir einzuschätzen, ob er Lust auf die Arbeit hat, wie engagiert er sein wird und wie sich die Teilnehmer bei ihm als Dozent fühlen werden. Ob er schon Kurse gegeben hat, ist für uns völlig unbedeutend. Wir arbeiten jeden sehr intensiv ein.

Nach welchen Gesichtspunkten erweitern Sie das Angebot um neue Software-Schulungen?

Ulrich Dauscher: Wir haben vier Leitfragen: Was nutzt es für den Studiums- oder Arbeitsalltag? Wie hoch schätzen wir die Nachfrage ein? Haben wir das Know-how über die Arbeitspraxis, um für dieses Thema ein Konzept zu entwickeln? Und finden wir unter den Studierenden über längere Zeit ausreichend Kursleiter für das Thema? Zuletzt haben wir WordPress und das Automatisieren von Arbeitsabläufen in Excel ins Programm aufgenommen. Leider können wir nur selten neue Konzepte entwickeln, da ein sehr hoher Aufwand damit verbunden ist.

Man kann am Schulungszentrum Prüfungen zum „Microsoft Office Specialist“ absolvieren – was hat es damit auf sich?

Ulrich Dauscher: Das ist eine Zertifizierung von Anwenderkenntnissen in den Office-Produkten von Microsoft. Wir bieten sie für diejenigen an, die sozusagen eine offizielle Bestätigung ihrer Fähigkeiten haben möchten.

Viele Kurse sind schon voll – was raten Sie Studierenden, die zu spät dran sind?

Ulrich Dauscher: Kurzfristig gesehen: Wenn Sie in einen Kurs möchten, der schon ausgebucht ist, setzen Sie sich auf die Warteliste. Häufig melden sich Teilnehmer wieder ab, so dass Kursplätze frei werden. Etwas längerfristig gedacht: Wir veröffentlichen vier Programme im Jahr, und außerdem legen wir manchmal Termine nach. Sobald wir Kurse online stellen – und nur dann – versenden wir einen Newsletter. Wenn Sie sich für diesen anmelden, sind Sie sofort informiert und haben freie Terminwahl.

Herzlichen Dank für das Interview!

Salome Mayer

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