
Die Belohnung für den Sieg über den inneren Schweinehund sind Eindrücke wie dieser. Foto: Severin Maier
Wer kennt ihn nicht, den Unistress? Über Büchern in der Bibliothek brüten, Versuche in abgedunkelten Laboren aufbauen, seitenlange Mitschriften aus der Vorlesung und dazu Hausarbeiten, Abgabefristen und Klausuren. Ach ja, und das Praktikum muss noch organisiert werden und beim Nebenjob an der Theke hatte man auch erst um 2 Uhr nachts Feierabend. Da kann man durchaus schon einmal die berüchtigte Blockade im Kopf bekommen.
Rein in die Laufschuhe, raus in die Natur
Jeder hat so seine Methode, um gegen den Unistress anzugehen. Ich laufe dagegen an. Am liebsten draußen. Wenn das Wetter mir einen Strich durch die Rechnung macht, muss das Laufband im Fitnessstudio der FAU herhalten.
Und warum eigentlich laufen? Die Vorteile sind deutlich: ihr braucht (zumindest für den Anfang) nicht mehr, als normale Sportkleidung und Sportschuhe – ideal für den schmalen Studentengeldbeutel. Außerdem bemerkt ihr schnell Fortschritte. Das motiviert, auch für den Unialltag. Wer den anfänglichen Schweinehund überwindet und am Ball bleibt, der wird recht flott sichtbare Erfolge haben. Und nicht zuletzt kommt ihr raus und von eurem Schreibtisch weg. Genau dafür bekommt ihr jetzt ein paar Tipps, wo es schöne Laufstrecken gibt. Klickt einfach auf die Links, um direkt zu den Einstiegspunkten bei Google Maps zu gelangen. Also rein in die Laufschuhe und raus in die Natur!
Brucker Wiesengrund
Meine Vorstellung beginnt in Bruck. Alle Studenten und Studentinnen, die dort wohnen (und das sind gar nicht mal wenige), können sich jetzt also freuen.
Der Wiesengrund ist die Flussaue, die Erlangen entlang der Regnitz teilt. Von Bruck aus bietet sich der Zugang bei der alten Bahnbrücke an, die über die Regnitz führt. Von dort habt ihr die Möglichkeit, kleinere und größere Runden zu laufen. Die Wege führen euch wahlweise nach Eltersdorf, Frauenaurach oder Erlangen-Schoppershof und dann wieder zurück. Für Anfänger bieten sich diese Strecken durchaus an. Es gibt keine Steigungen, außer wenn ihr den Kanal überqueren wollt und man läuft nur teilweise auf Asphalt. Das schont eure Gelenke.
Auf der Strecke solltet ihr beachten, dass relativ viele Leute mit Hunden unterwegs sind und es keine Bäume gibt. Im Sommer sieht es mit Schatten mau aus. Wer Glück hat begegnet im Morgengrauen dem bekannten Erlanger Schäfer und seiner Herde. Im Morgengrauen zu laufen kann ich euch übrigens auf dieser Strecke nur empfehlen. Kurz nach Sonnenaufgang liegen noch Nebelschwaden über der Regnitz und dem Wiesengrund und geben ein fantastisch Bild ab. Da läuft es sich gleich viel einfacher!
Brucker Lache und Tennenloher Forst
Noch lieber als im Wiesengrund laufe ich in der Brucker Lache. Die ist übrigens durchaus auch etwas für alle, die an der Techfak oder Natfak studieren bzw. in Erlangen-Süd oder Tennenlohe wohnen. Die Brucker Lache verbindet alle drei Ortsteile. Aus Bruck kommend erreicht ihr sie über den Zugang an der Bunsenstraße. Vom Südgelände der Uni bzw. Erlangen-Süd kommt ihr z.B. über den Zugang am Preußensteg in die Lache. Und Tennenlohe grenzt praktisch mit einer Ortsseite direkt daran. Brucker Lache und Tennenloher Forst gehen fließend ineinander über.
Auf diesen Strecken könnt ihr euch wirklich austoben. Egal ob ein, zwei, fünf, zehn Kilometer oder Halbmarathon: für jeden ist etwas dabei. Mein persönliches Highlight ist die Natur. Durch einen so schönen Wald zu laufen hat schon was für sich. Ihr kommt an blühenden Lichtungen, kleinen Tümpeln und dem ein oder anderen versteckten Denkmal vorbei. Gerade im Sommersemester kann ich euch diese Strecke wärmstens empfehlen: sie ist kühl und schattig. Und weil einige Wohnheime, von Studenten bevölkerte Stadtteile und das Südgelände nicht weit sind, trefft ihr eigentlich immer auf Gleichgesinnte. Also am besten gleich mal die Mitbewohner oder Kommilitonen gefragt, ob sie nicht auch mal den Kopf frei kriegen wollen!
Severin Maier