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Jolahitiii

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Heute schon gejodelt? Foto: Leonie Fößel

Heute schon gejodelt? Foto: Leonie Fößel

„Hilfe, im Informatik CIP Pool wird man als Frau angestarrt wie eine Außerirdische… Egal, wie viel Platz da ist, ich lass mich nicht mehr mit dahin schleppen #ichbinkeinzootier“

„RTL ist wie Fukushima: die strahlen so lange aus, bis alle behindert sind.“

„Morgen Letztversuch – Drückt mir die Daumen.“

Sätze wie diese sind typisch für Jodler. Ja, genau, Jodler. Die Rede ist hier aber nicht von alten Männern mit grünen Hüten aus der Alpenregion. Jodel ist eine App, die inzwischen in Deutschland deutlich mehr als eine Million Mitglieder hat. Diese Mitglieder sind die Jodler. Bei Jodel handelt sich um eine Campus-App, die den Studenten die Kommunikation miteinander erleichtern soll. Das funktioniert über die Jodel, also Nachrichten und Bilder, die von den Nutzern innerhalb eines Umkreises von bis zu 10 Kilometern gepostet werden.

Sarah Hernandez ist bei Jodel für Marketing und PR zuständig. Sie hat ihren Master in Marketing mit Spezialisierung auf Marketing Management in Nürnberg an der FAU gemacht und uns einige Fragen zu der App beantwortet.

Wie viele Mitglieder hat Jodel?

Sarah Hernandez (SH): Genaue Zahlen sind vertraulich, aber wir haben es innerhalb des ersten Jahres auf über eine Million Mitglieder geschafft. Im Oktober 2014 ist die App online gegangen und seither steigt die Mitgliederzahl stetig an. Wir haben in vielen deutschen Städten gelauncht, unsere Jodel-Meister haben kräftig Werbung für uns gemacht mit Flyern und Ähnlichem und die Verbreitung war dann eigentlich recht selbstständig. Inzwischen sind wir neben Deutschland auch in Österreich, der Schweiz, Spanien, Dänemark, Holland und Schweden vertreten. Frankreich und Finnland sind noch in Vorbereitung.

Was ist der Ursprungsgedanke von Jodel?

SH: Die Zielgruppe sind ja vor allem Studenten. Mit Jodel sollen sie ein Community-Gefühl entwickeln, sie sollen sich vor allem über den Campus verbunden fühlen. Neben Witzen und Spaßjodeln sind vor allem auch die campusbezogenen Jodel wichtig: anstehende Events, Fragen und Antworten für Erstis und so weiter. Es geht uns darum, dass die Leute mitbekommen, was auf dem Campus passiert.

Wie ist die Nutzung an der FAU – sind die Inhalte unigerichtet oder freizeitbezogen?

SH: An der FAU wird Jodel definitiv viel genutzt – die Inhalte sind recht ausgeglichen.

Kontrolliert ihr, was in der App erscheint?

SH: Insgesamt werden die Inhalte von uns teilweise kontrolliert: Bilder überprüfen wir grundsätzlich erst, bevor das Mitglied sie posten kann. Unangemessene Jodel entfernen wir, das können uns auch andere User melden. Unter Umständen werden einzelne User auch geblockt. Wir können jeden einzelnen Jodel einsehen, da bekommt man wirklich ein Gemeinschaftsgefühl. Wir bei Jodel finden so auch wirklich Communities, die uns besonders ans Herz wachsen. Die Mitglieder sind wahnsinnig kreativ, sie haben selbstständig den Service Jodel ins Leben gerufen, der das Wetter für den Tag ansagt. Und eine Nutzerin gründete die Jodelschau, die jeden Abend die besten Jodel zusammenschreibt.

Gibt es bestimmte Events, bei denen besonders viel gejodelt wird?

SH: Auf alle Fälle. Man merkt, wenn etwas ansteht. Zum Beispiel die Landtagswahlen vom vor kurzem wurden stark kommentiert. Auch über Fernsehshows wie Germany’s Next Topmodel oder der Bachelor jodeln die Nutzer kräftig. In Dresden haben die Jodler kräftig Stimmung gegen Pegida gemacht; zu den Anti-Pegida-Demos sind sie sogar mit Jodel-Schildern gegangen. Und auch die Flüchtlingsthematik wird stark diskutiert auf Jodel.

Wie genau funktioniert das mit dem Karma?

SH: Für jede Aktion auf Jodel kann man Punkte sammeln: für eigene Jodel, aber auch für Votes von anderen Jodeln. Diese kann man positiv aber auch negativ bewerten. Der Gedanke hinter dem Karma ist „Tu anderen etwas Gutes und dir wird etwas Gutes widerfahren!“. Was wir damit genau erreichen wollen, ist noch unser Geheimnis, aber das werdet ihr bald erfahren. Mittlerweile haben wir sogar einige Karma-Millionäre. Mein Lieblingsbeispiel sind die Zwillingsbrüder, von denen der eine zwei Millionen Karmapunkte hat und der andere 1,7 Millionen.

Vielen Dank für das Interview

Leonie Fößel


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