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Hinter den Kulissen: Mensa am Langemarckplatz

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Die Salatbar der neuen Mensa am Langemarckplatz lässt keine Wünsche offen. Foto: Christine Hetterle

Die Salatbar der neuen Mensa am Langemarckplatz lässt keine Wünsche offen. Foto: Christine Hetterle

Wer kennt ihn nicht, diesen allesverzehrenden Hunger, der immer dann in einem aufsteigt, wenn man in der Uni sitzt, Notizen macht, hochkonzentriert der Vorlesung folgt, im Seminar mitdenkt und diskutiert… und plötzlich knurrt der Magen in vollster Lautstärke. Um die Mittagszeit rum kann man Scharen von Studenten in Richtung Mensa fortbewegen sehen, wie eine Herde Beißer bei The Walking Dead, angetrieben vom Magenknurren.

Zwischen 1700-2000 Essen werden pro Tag in der Mensa am Langemarckplatz ausgegeben, jeder wird satt und kann mit neuen Kräften wieder in die Uni zurückkehren. Doch wie sieht die Organisation einer solchen Mensa aus, wie können die günstigen Preise für uns Studenten gewährleistet werden und wie sieht es eigentlich mit der Nachhaltigkeit aus? Ein Gespräch mit dem stellvertretenden Geschäftsführer Mathias M. Meyer und dem Leiter für Qualitätsmanagement und Produktplanung Jan-Peter Tews bringt interessante Einblicke in die Abläufe hinter der Theke.

Die Mensa am Langemarckplatz hat durch ihre zentrale Lage in der Innenstadt selbstverständlich mit Konkurrenz durch Dönerbuden, Bäckereien und anderen Imbissständen zu kämpfen, hat aber auch wegen der günstigen Preise für die zahlreichen Gerichte einen großen Vorteil. „Alle Studenten kommen freiwillig zu uns und deswegen sehen wir uns auch in der Pflicht und es ist unsere gesetzliche Aufgabe für Qualität und Frische zu sorgen.“, so Mathias M. Meyer. „Wir versuchen alle unsere Produkte aus regionalem Anbau zu beziehen. Natürlich ist das bei der Menge an Gästen und Lebensmittel nicht immer möglich. Wir erreichen da Volumina, die an die europäischen Ausschreibungsgrenzen gehen und deshalb kann eben nicht ausschließlich der gute fränkische Stangenspargel eingekauft werden.“ Pro Essen rechnet man mit 500-600 Gramm auf dem Teller, unterm Strich sind das bis zu 2 Tonnen Lebensmittel, die pro Tag verarbeitet werden müssen. Wer jetzt denkt, dass vieles davon schon vorbereitet geliefert wird, der liegt daneben: jede Karotte und Kartoffel wird eigenhändig geputzt und das jeden Tag. Damit ist die Frische und Qualität der Gerichte an der Mensa garantiert.

Vegane Mensa des Jahres

Der neue Essbereich der Mensa nach dem umbau. Foto: Christine Hetterle

Der neue Essbereich der Mensa nach dem Umbau. Foto: Christine Hetterle

Was das vegetarische und vegane Essen betrifft ist die Mensa St. Paul in Nürnberg sogar führend in Deutschland, wurde zweimal in Folge als „vegane Mensa des Jahres“ ausgezeichnet und erhielt von der Tierrechtsorganisation PETA eine Bestätigung als eine der veganfreundlichsten Mensen. „Unser Koch, Smajl Alijaj, ist Moslem und kennt sich unter anderem auch sehr gut mit veganen Gerichten aus, deswegen können wir auch viele abwechslungsreiche Gerichte anbieten.“, erklärt Jan-Peter Tews. Dadurch können auch die verschiedensten religiösen Hintergründe unter den Studenten bestens versorgt werden.

Seit 2006 ist das Studentenwerk Bio-zertifiziert (seit 2010 auch MSC-zertifiziert), bezieht einige seiner Produkte über einen Biobauern und einem Metzger aus Mittelfranken, aber das meiste kommt immer noch aus der Region. Damit ist die Nachhaltigkeit aber noch nicht abgehakt: ab jetzt kann man Plastikflaschen für 2,99€ kaufen und sich umsonst Wasser auffüllen wie viel man trinken kann. Bei der Kaffeestation findet man auch Mehrweg-Kaffeebehälter, ebenfalls für 2,99€, in die man sich seinen frischen – ausschließlich Bio- und Fair Trade! – Kaffee füllen lassen kann. Warum? Ganz einfach: To Go-Kaffeebecher verursachen seit geraumer Zeit eine beinahe nicht mehr zu bewältigende Umweltverschmutzung, sodass sich das Studentenwerk dazu entschlossen hat, dagegen anzugehen. „Außerdem kosten die Einwegbecher in der Produktion und im Einkauf erheblich mehr und dafür wollen wir die Studentenwerksbeiträge nicht mehr verwenden.“, so Jan-Peter Tews. Denn die Studentenwerksbeiträge ermöglichen unter anderem die günstigen Preise für die Gerichte und sollen aus diesem Grund nicht für umweltschädliche Produkte verpulvert werden.

Ein Abstecher in die Küche zeigt, dass selbst diese während des Umbaus komplett erneuert und von Grund auf modernisiert wurde. Jan-Peter Tews versichert, dass in keiner Mensa des Studentenwerks Form- und Pressfleisch verwendet wird, nichts lagert für Wochen und Monate im Tiefkühler, sondern wird täglich im frischesten Zustand verarbeitet. Vor der Essenausgabe befindet sich ein großer Bildschirm, auf dem die Gerichte des Tages angezeigt werden, mitsamt aller Kennzeichnungen von Zutaten und Allergen, wie beispielsweise Gluten, damit auch die Transparenz für jedes Essen und für jeden Studenten gewährleistet ist.

Qualität, Frische, Nachhaltigkeit und Transparenz zeichnen die Mensa am Langemarckplatz aus und das ist Grund genug jedes Fast Food mal eben schnell fallen zu lassen.

Christine Hetterle

 


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