„Dieses Buch ist wirklich essentiell für Ihr Studium“ – wie oft bekommt man diesen Satz nicht im Studium zu hören. Schaut man dann im Internet nach, wie viel diese Bücher kosten, fallen einem manchmal fast die Augen aus dem Kopf. Um Studenten zu helfen, ihren Wissensdurst zu stillen, bieten verschiedene Stiftungen Stipendien an. Genauer gesagt, Bücherstipendien. Wie etwa das Oskar-Karl-Forster-Stipendium, das an der FAU angeboten wird. Bis zum 11.02.2016 kann man sich dafür bewerben. Salome Mayer, 25, ist eine der Glücklichen, die dieses Stipendium erhalten haben.
Salome, wie lief das bei dir mit dem Oskar-Karl-Forster-Stipendium ab?
Salome Mayer: Als ich mich hier eingeschrieben habe, habe ich am Schwarzen Brett von der Stipendiendienststelle erfahren. Ich habe mich dort beraten lassen und bin so auf das Oskar-Karl-Forster-Stipendium gestoßen. Bis Anfang Februar letzten Jahres musste ich den Antrag abgeben und im Sommersemester 2015 habe ich dann das Bücherstipendium erhalten. Bei mir waren das damals noch 400 Euro, die einmalig ausgezahlt wurden. Heute sind es 500 Euro.
Eine Menge Geld. Wie sieht die Bewerbung für das Stipendium aus?
Salome Mayer: Voraussetzung für das Stipendium ist zunächst, dass man Bafög bezieht. Dabei ist es egal, welchen Bafög-Satz. Außerdem muss man Student der FAU sein. Für meine Bewerbung musste ich meinen Bafög-Bescheid vorlegen, ebenso wie meinen Pass. Außerdem gab es einen Antrag auszufüllen, der von einem Dozenten der Fakultät unterschrieben werden muss. In diesem Antrag muss man dann noch die Bücher angeben, die man sich von dem Geld kaufen möchte – die Unterschrift des Dozenten sichert also auch zu, dass es sich um studienrelevante Bücher handelt. Mir wurde empfohlen, ruhig Bücherkosten anzugeben, die über die 400 Euro hinausgingen, falls ein Buch nicht mehr im Handel ist oder Ähnliches. Ich habe einige Bücher auf Risiko schon im Voraus gekauft, ohne das Stipendium zu haben – glücklicherweise erhielt ich den Höchstbetrag!
Das Stipendium scheint nicht so bekannt zu sein, oder?
Salome Mayer: Nein, das ist es ja! Das ist wirklich komisch. Denn es hängen überall Zettel aus: am Studentenwerk, den verschiedenen Fakultäten, in den Kliniken. Es richtet sich auch an Doktoranden und würde deren Druckkosten übernehmen.
Man könnte auch billige gebrauchte Bücher kaufen. Warum lieber das Stipendium?
Salome Mayer: Erstens ist es sehr einfach, das Stipendium zu bekommen, weil so viele Leute bisher gar nichts davon wissen. Deswegen hat man sehr hohe Chancen, genommen zu werden. Und außerdem gibt es gebraucht nicht alle Bücher. In meinem Fall war es so, dass ich meinen Bachelor in Judaistik gemacht habe, das schon sehr speziell war. Deswegen wäre mir so ein Stipendium im Bachelor schon sehr gelegen gekommen. Nun mache ich meinen Master in Medien-Ethik-Religion. Da brauche ich sowohl theologische als auch medienbezogene Bücher.
Warum kannst du das Stipendium allen Studenten empfehlen?
Salome Mayer: Es ist sehr wenig Aufwand, man muss nur den Antrag ausfüllen. Außerdem ist die Chance, dass man das Stipendium erhält, sehr hoch. Ich konnte mir auf die Weise viele Bücher leisten, die ich nicht andauernd wieder in die Bibliothek zurückschleppen musste. Außerdem kann man dann in seine eigenen Bücher reinkritzeln, das ist wirklich Gold wert! (lacht) Ich kann es wirklich jedem empfehlen, denn dieses Stipendium ist nicht eingeschränkt. Andere Stipendien setzen voraus, dass du Medizin studierst, in einem niedrigeren Semester bist oder in einer Kirche Mitglied bist. Das ist beim Oskar-Karl-Forster-Stipendium anders. Es ist, wie einen Wunschzettel für Weihnachten zu schreiben.
Vielen Dank für das Interview.
Hier findet ihr Teil 1, Teil 2 und Teil 3 einer Reihe über weitere Stipendien an der FAU.